Das sehe ich ein bisschen anders. Nein, nein, ich habe nichts gegen Open Source, ganz im Gegenteil!
Die Klingeltöne, von denen hier die Rede ist, sind ein Bestandteil des Mobilteils. Siemens wird schon viele gute Gründe haben, warum die Software/Firmware, die in den Mobilteilen zum Einsatz kommt, Closed Source ist.
Open Source würde in diesem speziellen Fall erstens die Produktionskosten pro Handset in die Höhe treiben (mehr Ressourcen zum Spielen für die Open Source Gemeinde + eine Standard Debug Schnittstelle wäre erforderlich) und Siemens ist -wie jeder anderer Konzern auf- auf den Profit aus.
Zweitens würden die "Garantiefälle", bei denen irgendein Laie die Firmware auf den Mond schießt, die Servicekosten erhöhen. Würde Siemens solche Fälle strikt ablehnen, dann ginge das Gemaule los, was für geldgierige unsensible ***löcher die doch sind.
Drittens würde Siemens durch Open Source ein Stück vom Know How verlieren, das in den Mobilteilen steckt. Open Source bedeutet, dass die Schnittstellen offen gelegt werden und da sind dem Reverse Ingeneering keine Grenzen gesetzt.
Fazit, alle Kostenvorteile, die Siemens bei der SW-Entwicklung hätte, würden durch die Nachteile, die ich oben aufgeführt habe, aufgebraucht und wahrscheinlich noch übertroffen. Siemens ist ausschließlich profitgetrieben und ich muss zugeben es ist eine gesunde Einstellung für eine Firma, obwohl es manchmal hässlich aussieht. Würde die Gigaset-Sparte eines Tages keinen Profit mehr bringen, dann würde sich Siemens mit Leichtigkeit von dieser Sparte trennen, wie es in der Vergangenheit schon mal passiert ist.
Lange Rede kurzer Sinn, wenn Siemens aus Open Source Software in den Gigaset-Mobilteilen einen nennenswerten Profit hätte erzielen können, würde Siemens sie schon längst einsetzen.
Gruß
Robert