Gigaset S675IP - weiter getestet

wichard

IPPF-Promi
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Die beiden für den Test zur Verfügung gestellten Telefone sind nun seit drei Wochen im Einsatz und haben die zuvor hier eingesetzten, schon etwas betagteren Gigasets abgelöst.

Nach wie vor überzeugt die Qualität der Sprachübertragung bei einer HDSP-Verbindung. Durch das deutlich erweiterte übertragene Frequenzspektrum klingt der Gesprächspartner nicht mehr so „platt“ wie bei einer normalen Festnetz- oder VoIP-Verbindung. Ganz deutlich merkt man dies, wenn der Gesprächspartner im laufenden HDSP-Gespräch auf ein nicht-HDSP-fähiges, an der selben Basis angeschlossenes Mobilteil weiterverbindet: Man hat auf einmal das Gefühl, ein Handygespräch zu führen! Leider wurde mit manchen Gesprächspartnern eine HDSP-Verbindung erst im zweiten Versuch aufgebaut, nachdem im ersten Versuch ein anderer (schlechterer) Codec verwendet wurde.

Beim Telefonat mit Freisprechen muss zwischen einem HDSP- und einem „normalen“ Gespräch unterschieden werden. Beim HDSP-Gespräch ist eine recht problemlose Verständigung der Gesprächspartner möglich, allerdings ist auf der nichtfreisprechenden Seite das Verstehen des Partners schwierig, wenn gleichzeitig gesprochen wird.
Beim „normalen“ Telefonat erhielt ich Beschwerden, dass ich schwer zu verstehen sei, wenn ich auf Freisprechen gestellt hatte, da die übertragene Lautstärke dauernd schwankte („waberte“). Abhilfe schien hier die Einstellung des Menüpunkts „Annex B für Codec G.729 aktivieren“ auf „Ja“ im Webinterface. Dies muss ich allerdings noch weiter beobachten.

Die derzeitige Firmware leistet sich leider noch einige Schwächen. So scheiterte der Versuch, Adressen aus .vcf-Dateien in das Telefonbuch eines Mobilteils einzulesen, mit einem Abbruch der Übertragung, wenn ein einzelner vCard-Eintrag zu groß ist (die Grenze scheint so um die 467 Zeichen zu sein). Wenn eine Notiz an einem Eintrag hängt, so ist die Grenze schnell erreicht. Die Kontakte vor diesem überlangen Eintrag werden noch im Telefon abgespeichert. Beim nächsten Übertragungsversuch nach händischem Editieren der .vcf-Datei erscheinen diese Einträge doppelt im Telefonbuch, so man sie nicht zuvor gelöscht hat. Nebenbei gehen generell noch die Umlaute verloren.
Sind die Rufnummern im internationalen Format abgespeichert, so wird das "+" einfach nicht übernommem. Eine Rufnummer steht nun statt mit 0123987654 als 49123987654 im Telefonbuch und wird auch so gewählt – so kann man auch neue Menschen kennenlernen…

Ein nettes Gimmick ist die Möglichkeit, über das Mobilteil nach Telefonnummern in einem Online-Telefonverzeichnis zu suchen. Frage ich nun das eingebaute "klickTel Telefonbuch" ab, so liefert mir dies ebenfalls eine Rufnummer im Format +49123987654 zurück. Wähle ich diese Nummer, wird korrekt gewählt. Gehe ich aber auch "Ansehen" -> nochmal linke Displaytaste (Telefonbuchsymbol) -> OK, so wird die Nummer als 49123... gespeichert. Nehme ich am Anfang statt "Ansehen" die Taste "Optionen" -> Nr. ins Tel.buch -> OK, so kommt die Nummer auch richtig im Telefonbuch an.

Ein Abspeichern des Telefonbuchs auf den PC scheint nur browserabhängig möglich zu sein: Während mir dies mit dem Mozilla nicht gelang, stellte es für den Internet Explorer kein Problem dar.

Direkte SIP-Calls sind nur zu IP-Adressen möglich, nicht zu SIP-Adressen der Form [email protected].

Bei der Einrichtung der Basis habe ich vergeblich nach der Möglichkeit gesucht, die standardmäßig verwendete Verbindungsart (Festnetz / Internet) vorzugeben. Dies scheint nur am Mobilteil möglich zu sein.


Fazit
Die Klangqualität von HDSP überzeugt. Da der zugrundeliegende Codec G.722 bisher noch nicht von vielen Geräten unterstützt wird, kommt man jedoch noch recht selten in diesen Genuss. Hier muss die Zeit zeigen, welche Verbreitung die unterstützenden Geräte erreichen werden.
Das Webinterface ist aufgeräumt und übersichtlich, allerdings fehlen von anderen Geräten bekannte Features wie eine Rufliste. An der Firmware muss Siemens in einzelnen Punkten noch arbeiten.
 
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