Absichtliche Bandbreitendrosselung bei HanseNet?

dfroe

Mitglied
Mitglied seit
1 Feb 2006
Beiträge
321
Punkte für Reaktionen
0
Punkte
16
Hallo,
ich habe zum Ende meiner Vertragslaufzeit am letzten Wochenende meinen 1&1 DSL-Anschluss gekündigt, mein neuer Anbieter sollte HanseNet (Alice light max) sein.
1&1 hatte mich mit 17000 kbit/s Down- und 1100 kbit/s Upstream aufgeschaltet, RTT zur PPP-Gegenstelle von ca. 5ms, soweit also alles bestens.

Pünktlich um 0:00 Uhr des 25.12. sperrte 1&1 meine PPPoE-Zugangsdaten, meine neuen hatte ich von HanseNet bereits erhalten und sollten zum 28.12. aktiviert werden. Da der alte Zugang tot war (die DSL-Synchronisation aber weiterhin bestand), hatte ich in meiner FritzBox 7270v2 am 26.12. schonmal die neuen HanseNet Zugangsdaten eingetragen, um mich sozusagen für den 28.12. vorzubereiten. Auf seltsame Art und Weise war bereits vor Aktivierung des HanseNet-Anschlusses eine Einwahl ins Internet möglich (über die alte tote DSL-Sync. von 1&1). 1&1 hatte mich damals auf einen dieser DSL-Ports geschaltet (Infineon), wo ich zeitweise durch T/D-Präfixe zwischen Telefonica und Telekom Backbone wechseln konnte. Da HanseNet bei mir auch Telefonica verwendet funktionierte der Anschluss also bereits. Die Performance war exakt dieselbe wie bei 1&1, das Routing ging aber bereits komplett über HanseNet. Soweit alles bestens.

Nun kam heute der große Tag und mein HanseNet-Anschluss sollte offiziell geschaltet werden. Um 9:20 Uhr verlor meine FritzBox die DSL-Synchronisation und synchronisierte sich kurze Zeit später anscheinend mit einem neuen DSLAM (von Broadcom). Seit dem synchronisiert die FritzBox aber nur noch mit 6800 kbit/s Down- und 660 kbit/s Upstream. Zudem ist die RTT zum PPP-Endpunkt (welcher der selbe ist wie zuvor am Infineon-DSLAM) von 5 auf 50ms angestiegen. Bei Echtzeitanwendungen ist dieser Verschlechterung deutlich zu spüren (z.B. Remote-Login), ganz zu schweigen von der deutlich geringeren Geschwindigkeit.

Was auch immer HanseNet da mit dem DSLAM-Wechsel angestellt hat, vorher konnte ich mich ja auch bereits mit den Alice-Zugangsdaten einwählen und die Verbindung war perfekt. Nun komme ich aber nie über die o.g. Werte hinaus, so als ob ich auf einem alten ADSL 6000er Anschluss mit Interleaving hängen würde. Dabei sehen die Leitungswerte der FritzBox eigentlich viel besser aus (mit dem alten DSLAM hatte ich sogar eine Leitungskapazität von 25000/1500). Im Anhang habe ich Screenshots des momentanen Ist-Zustands angehängt.

Daher meine Frage: Kann es sein, dass HanseNet meinen DSL-Anschluss hier absichtlich drosselt? Da es vor HanseNets Eingriff noch viel schneller ging, dürfte es keine technische Notwendigkeit sein, meinen Anschluss soweit zu drosseln. Kurios finde ich auch, dass diese Geschwindigkeitswerte, die ich momentan habe, gerade knapp über dem liegen, was HanseNet lt. AGB als Minimum zusichert.

Der Kundensupport hat sich dazu bisher noch nicht geäußert, ich werde morgen aber nochmals bei denen anrufen. Gibt es eurer Meinung nach irgendwas, mit dem ich nun hieb- und stichfest gegenüber HanseNet argumentieren könnte? Die Argumentation, dass es mit dem von 1&1 geschalteten Port mit den Alice-Zugangsdaten viel schneller ging, wird für die wohl nicht gerade glaubwürdig klingen.

Sämtliche Ratschläge, Detailfragen, Diskussionen sind willkommen.
Gruß
David
 

Anhänge

  • hansenet-dsl1.png
    hansenet-dsl1.png
    26.4 KB · Aufrufe: 31
  • hansenet-dsl2.png
    hansenet-dsl2.png
    19.5 KB · Aufrufe: 34
  • hansenet-dsl3.png
    hansenet-dsl3.png
    12.5 KB · Aufrufe: 27
Hallo,

bleib um Gottes Willen ruhig! Ich hoffe inständig, du hast den Support nicht schon auf das Thema angesetzt.

Wie du hier im Forum zigfach nachlesen kannst, ist diese Geschwindigkeitsreduktion am Anfang der Aufschaltung völlig normal. Nach einigen Tagen (mit den anstehenden Feiertagen würde ich bis zu einer Woche warten) wird die nominelle Geschwindigkeit dann eingestellt.

Was in solchen Situationen aber schon oft schief ging, ist das überhastete Anrufen beim Support des Anbieters. Damit überschneiden sich die beiden Vorgänge der Störungsmeldung und der planmäßigen Aufschaltung. Die Konseqenzen, die wir daraufhin hier im Forum lesen konnten, sind vielfältig. Teilweise ging alles seinen gewohnten Gang. In einigen Fällen tat sich einfach nichts mehr, auch die nominelle Geschwindigkeit wurde nicht aktiviert. Ziemlich häufig wurde die Geschwindigkeit sogar weiter reduziert - eine ziemlich häufige Reaktion seitens der Anbieter bei Störungsmeldungen. Das wieder rückgängig zu machen, kostet enorm Zeit und Nerven.

Also: Finger ruhig halten. Rufe vor nächster Woche auf keinen Fall irgend einen Support an oder trete eine Aktion los! Damit löst du einen Prozess aus, der dich so richtig lange auf deine nominelle DSL Geschwindigkeit warten lassen kann!
 
Hallo Frank,
Danke für deine wieder einmal rasend schnelle Antwort. Mit dem "Ruhig Bleiben" habe ich in dem Sinne keine großen Probleme, wenn ich weiß, dass es "normal" ist. Und so wie du das jetzt beschrieben hast, scheint es ja wirklich so zu sein. Das ist mir beim "passiven Mitlesen" im Forum die Jahre über aber komplett entgangen, sorry dafür. Für mich (und meinen bisherigen Erfahrungen bei Bekannten) war die DSL-Aufschaltung eigentlich immer eine absolut einmalige Sache und sobald dieses einmalige Aufschalten funktioniert hat, hat sich eigentlich nie mehr etwas daran verändert. (Draufschalten, adaptives ADSL2+, den Rest machen dann die Modems von alleine.) Daher eben meine "Panik", weil es für mich von dem mir bekannten Normal-Zustand abgewichen hat.

Aber du würdest nun meinen, dass irgendwann in einigen Tagen/Wochen von HanseNet (oder Telefonica) nochmal jemand Hand anlegt, und meinen Port quasi optimiert? Das wäre natürlich eine feine Sache. Ich hätte das dagegen für Utopie gehalten, da jeder weitere Eingriff den Provider ja Geld kostet.

Nunja, wieder was gelernt, Danke für's Einbremsen. :)
 
Hallo,

üblicherweise dauert es 1 - 3 Werktage, bis die endgültige Geschwindigkeit aktiviert wird. Am häufigsten treten diese Fälle auf, wenn Telefonica der Carrier ist, aber auch bei QSC und Arcor habe ich schon davon gelesen. Provider waren eigentlich immer 1&1, Freenet oder Alice, also irgendwelche Reseller, es passierte niemals, wenn die Carrier selber auch der Provider waren (Vodafone oder O2 z.B.).
 
Hallo,
ich habe mittlerweile ein paar Neuigkeiten. Nachdem sich nach einer Woche immer noch nichts getan hatte, habe ich heute bei der Hotline angerufen und wurde von dort doch tatsächlich zu einem kompetenten Techniker weiterverbunden. Dieser meinte, man hätte mir lediglich ein ADSL 6000 Profil aufgeschaltet. Daraufhin hat er über sein Telefonica-Tool meinen DSL-Port auf ein 18.000er Profil umgestellt.
Nach ein paar Minuten hat sich meine FritzBox dann neu synchronisiert, und die Werte sehen jetzt aus wie aus dem ADSL2+-Bilderbuch (siehe 1. Anhang 18mbit). :D

Ein Rätsel bleiben mir jetzt nur noch die vergleichsweise hohen Latenzzeiten. Zum PPP-Endpunkt habe ich nun eine RTT von 40ms; vorher über die von 1&1 geschaltete Leitung waren es gerade einmal 5ms. Der Techniker an der Hotline hat mir zum Testen auch noch das Alice PingExpress geschaltet, aber auch damit ließ sich die RTT nur auf 30ms drücken. Dafür war die Leitungskapazität mit PingExpress deutlich geringer (vgl. 2. Anhang pingexpress), so dass ich ohne diesen PingExpress (und mit Interleaving?) nun doch besser bedient bin. Diese pauschalen 25ms mehr scheinen wohl einzig und allein durch den Wechsel von einer Infineon-Linecard zu einer von Broadcom entstanden zu sein.

Dann muss ich jetzt nur noch ein Fax aufsetzen, damit mir Hansenet die entstandenen 20 Euro Hotlinekosten wieder zurück erstattet. Mit angeschlossener FritzBox (und VoIP) könne man leider keine Leitungsmessung durchführen. Ich müsse aber trotzdem während der ganzen Zeit telefonisch mit ihnen verbunden sein, was mich vom Handy aus 1 Euro pro Minute kostet. Warum können die nicht einfach eine Festnetznummer haben, das wäre für beide Seiten kostenlos... :confused:
 

Anhänge

  • hansenet-18mbit.png
    hansenet-18mbit.png
    15.8 KB · Aufrufe: 37
  • hansenet-pingexpress.png
    hansenet-pingexpress.png
    12.1 KB · Aufrufe: 27

Statistik des Forums

Themen
244,696
Beiträge
2,216,701
Mitglieder
371,316
Neuestes Mitglied
realbluethunder
Holen Sie sich 3CX - völlig kostenlos!
Verbinden Sie Ihr Team und Ihre Kunden Telefonie Livechat Videokonferenzen

Gehostet oder selbst-verwaltet. Für bis zu 10 Nutzer dauerhaft kostenlos. Keine Kreditkartendetails erforderlich. Ohne Risiko testen.

3CX
Für diese E-Mail-Adresse besteht bereits ein 3CX-Konto. Sie werden zum Kundenportal weitergeleitet, wo Sie sich anmelden oder Ihr Passwort zurücksetzen können, falls Sie dieses vergessen haben.