VATM: Tarifantrag der D. Telekom nicht genehmigungsfähig

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Telekom will deutlich höhere Preise für den Teilnehmeranschluss
VATM: Tarifantrag der Deutschen Telekom nicht genehmigungsfähig


Der Verband der Anbieter von Telekommunikations- und Mehrwertdiensten (VATM), der mehr als 50 private Telekommunikationsunternehmen repräsentiert, sieht seine Mitglieder von unangemessen hohen Forderungen für die Nutzung der Teilnehmeranschlussleitung (TAL) der Telekom bedroht. Die Deutsche Telekom AG (DTAG) fordert im anstehenden Regulierungsverfahren vor der Regulierungsbehörde eine Erhöhung der monatlichen Entgelte von 11,80 ¤ auf 17,40 ¤ von den Wettbewerbsunternehmen für das Anmieten des blanken Kabels zum Endkunden (CuDA 2Dr). „Das ist mehr, als die Endkunden der Telekom für den kompletten analogen Anschluss bezahlen, unzulässig – wie der Regulierer in den letzten Jahren bereits festgestellt hat –, und damit eine rein strategische Forderung, um die in Wahrheit dringend notwendigen deutlichen Absenkungen zu verhindern,“ so Jürgen Grützner, Geschäftsführer des VATM.

Eine Absenkung der Preise wäre aus Sicht des Verbandes auch im internationalen Vergleich überfällig. Durch Effizienzsteigerungen und im Rahmen des gesetzlich vorgesehenen konsi-sten-ten Entgeltkonzeptes wäre eine deutliche Absenkung unter 10 Euro das Gebot der Stunde, wenn der Regulierer den Infrastrukturwettbewerb wirklich fördern will. „Wenn die Kosten der DTAG von der RegTP weiterhin zu hoch angesetzt werden, bedeutet das nicht nur unzulässige Mehreinnahmen auf Seiten der DTAG in Milliardenhöhe, sondern führt zu wettbewerbsbehindernden Belastungen von Unternehmen und Verbrauchern,“ befürchtet der VATM. „Die RegTP muss den Mut haben, den völlig überzogenen Forderungen der DTAG entschlossen entgegenzutreten.“ Die Chancen stehen gut. Würde die RegTP konsequent wieder die Tarife der Länder heranziehen, die sie bei der letzten Genehmigung vor zwei Jahren zur Grundlage gemacht hat (Dänemark, Finnland, Italien, Niederlande, Österreich), müßte der monatliche Preis für die Letzte Meile jetzt bei 9,74 ¤ festgesetzt werden. „Wenn wir nicht noch hinter Lettland und Estland landen wollen, von heute schon bestehenden Preisen in Italien und Dänemark mit 8,30 ¤ bzw. 8,60 ¤ ganz zu schweigen, müssen wir deutlich unter die 10-¤-Grenze, damit der Wettbewerb für die nächsten zwei Jahre eine ordentliche Planungsgrundlage hat,“ fordert Jürgen Grützner.

Die Behörde wird bis Ende April diese Gebühren neu festlegen. Bis Ende Juni werden auch die zusätzlich zu den Monatsentgelten anfallenden sog. Einmalentgelte festgelegt. Die Preise für eine schlichte Umschaltung von 70 bis 120 ¤ sind nach Ansicht des VATM ebenfalls deutlich überhöht. Die zusätzlich anfallenden Kündigungsentgelte zwischen 35 und 50 ¤, die den Wettbewerbern nach wie vor in Rechnung gestellt werden, sind nach Meinung des VATM völlig unberechtigt und belasten den Wettbewerb in Deutschland zusätzlich.

Wenn von 40 Mio. Anschlüssen nach 7 Jahren Regulierung gerade einmal 2 Mio. auf die Wettbewerber entfallen, so besteht hier noch ein deutliches Missverhältnis zum Ex-Monopolisten Deutsche Telekom. In vielen Regionen könnte der Netzausbau schneller vorangetrieben werden, wenn sich Deutschland endlich wieder an die Spitze bei der Förderung des Wettbewerbs stellen würde und sich nicht einstweilen, wie im ganz aktuellen Jahresbericht 2004 der RegTP geschehen, ausdrücklich mit dem „europäischen Durchschnitt“ begnügt.

„Wenn man weiß, dass der TAL-Preis die ‚Mutter aller Vorproduktpreise‘ im Markt ist und damit auch entscheidend sein wird für die künftige Kostenstruktur beim breitbandigen Internetzugang, dann mag es einen bei solcher Durchschnittlichkeit schaudern. Hinter uns liegen in der EU Ungarn, Portugal, Litauen, UK , Slowenien, Tschechien, Luxemburg und Irland. Alle anderen bedeutsamen Industriestaaten haben uns längst abgehängt,“ so Jürgen Grützner. Vergleichbare Staaten in den USA liegen bei 6 - 7 ¤.

Quelle: Pressemitteilung
 
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