VoIP: Der Billigpreis-Bluff

micro

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Hallo,

ich habe gerade auf tecchannel.de einen interessanten Beitrag zu VoIP gelesen. Es ging da um die Tarife für Festnetz-Telefonate von VoIP-Providern im Vergleich zu CbC-Providern. An den Argumenten ist durchaus was dran. Aber lest selbst:

http://www.tecchannel.de/telko/sprache/431208/



Gruss, micro :)
 
Naja, aber man darf nicht vergessen, dass die Menschen oftmals etwas mehr bezahlen um den Komfort des nicht Vorwählens zu haben.
 
Das stimmt. Deswegen bleiben die meisten auch bei der Telekom und nutzen CbC so gut wie garnicht. Aber wer den VoIP-Schritt wagt, der wird mit Sicherheit erstmal nicht komplett umsteigen und eine FritzBox, oder einen vergleichbaren Adapter von irgendeinem Provider bekommen. Man könnte sich aber ebensogut einen LCR kaufen und den zwischen das Telefon oder die Telefonanlage klemmen, und dann auch ohne Vorwählen günstig telefonieren. Ich selbst habe VoIP anfangs nur in Betracht gezogen, weil ich bei einem privaten Carrier bin und daher kein CbC nutzen kann. Das ist eine gut Nische für VoIP - als quasi-CbC für Nicht-Telekom Kunden. Ich verstehe nicht, wieso man zumindest für Gepsräche innerhalb Deutschlands nicht auch über VoIP CbC vergleichbare Tarife hinbekommt. Immerhin muss man als VoIP-Anbieter auch nicht über eigene Festnetz-Infrastruktu verfügen. In sofern ist man da den CbC-Abietern doch gleichgestellt.
 
Und soo gewaltig sind die Preisunterschiede nun wirklich nicht, wenn man von den Gesprächen ins Mobilfunknetz absieht.
 
Nur mit einem Unterschied:

CbC-Klitschen hängen sich schmarotzend ans stark regulierte Festznetz und profitieren von lachhaft niedrig angesetzten Durchleitungsgebühren die eigentlich jeglicher Grundlage entbehren und auf Teufel komm raus einfach festgesetzt werden. Investitionen sind nicht notwendig. Keine Hardware, kaum Personal, kaum Software. Abrechnung & Inkasso MUSS die T-Com übernehmen, persönlicher Support wird kaum geleistet ... im Prinzip kann jede 5 Mann Hinterhofklitsche einen eigenen CbC-Dienst anbieten.

VoIP-Provider müssen sehr wohl investieren. In Hardware, Softwarelizenzen, Netze, Peerings, eigenes Inkasso, usw. Da reguliert niemand - wäre ja auch noch schöner.

Und das schlägt sich eben im Preis durch ;)
 
Naja ich telefoniere sowieso relativ wenig. Aber für Vieltelefonierer sind Preisunterschiede von 0,2c und mehr pro Minute durchaus ein Argument für CbC. Die Mobilfunk-Tarife sind für mich mittlerweile schon recht wichtig geworden, da ich öfters auch mal ein Handy anrufen muss. Aber die 19c bei Sipgate sind da für mich schon absolut ok, zumal dieser Preis für alle Netze gilt. Das finde ich sowieso ein Unding, dass viele Anbieter preislich zwischen E und D-Netzen unterschieden. Sipgate zeigt, dass es auch anders geht.

@docfred:

Die meisten VoIP-Provider bieten ihren Kunden nur Prepaid an. Da fällt Inkasso schonmal flach. Nur die grossen, die auch selbst als Internet-Anbieter (ob nun eigenes Netz oder Resale) sind, bieten dem Kunden Bankeinzug an. Meistens aber auch nur, wenn dieser dann auch Internet-Kunde wird und somit auch den Internet-Zugang bezahlt. Ausnahme ist hier GMX, aber die gehören ja eh zu United Internet, wo dann auch genügend quer-finanziert werden kann bzw. auf die gleiche Infrastruktur zurückgegriffen werden kann.
 
Verrechnet werden muss das ganze trotzdem auf eigene Rechnung und Software. Bei CbC kannst du das ganze so drehen, dass du weder etwas mit der Erfassung, noch dem Inkasso, noch der Verrechnung zu tun hast.

Und selbst wenn du diesen einzelnen Punkt rausnimmst bleiben noch sämtliche andere Kosten übrig.
 
micro schrieb:
Das finde ich sowieso ein Unding, dass viele Anbieter
preislich zwischen E und D-Netzen unterschieden.

Die E-Netze haben ein paar cent höhere Interconnection-Gebühren.
Ohne Tricks, wie Routing über das Ausland, kommt kein Anbieter daran vorbei.

micro schrieb:
Sipgate zeigt, dass es auch anders geht.

Mischkalkulation?

HTH
A_Schiller
 
Schon klar, dass das eine Mischkalkulation ist. So telefoniere ich zumindest zu einheitlichen Preisen. Günstiger als 19c für E-Netze (ohne damit verbundene Grundgebühren oder Bindung an einen ISP) habe ich noch nirgends gefunden.
 
Wie micro schon sagte, hat man in dem Artikel einen großen Vorteil von VoIP vergessen: Man kann bei einem alternativen Telefonanbieter die Telefonkosten erheblich senken (wie ich bei Versatel). Zumal alternative Anbieter oft Komplettangebote inkl. DSL+Flat anbieten.

Unterbewertet wurde auch der Vorteil, VoIP überall nutzen zu können. Man ist ja nicht nur erreichbar sondern telefoniert auch noch super billig. Entweder über Callback (mit sipsnip z.B.) oder per LAN, was in guten Hotels vorhanden ist (vor allem im Ausland).

Da das Internet keine Landesgrenzen kennt, kann man auch VoIP-Anbieter anderer Länder nutzen. Mit Call by Call geht das nicht.

Der reine Preisvergleich ist sicher kein Killerargument für VoIP. Die Fülle der Möglichkeiten aber schon. Da fällt mir noch vieles ein: ENUM, kostenlose IP-Calls, usw.
 
Man kann sich sogar kostenlos Festnetz-Nummern in England und USA holen, evtl. auch noch woanders. Die Flexibilität eines VoIP-Anschlusses ist unschlagbar.
 
Ja, nur das diese Gründe eher als inhaltlose Worthülsen zu verstehen sind für die Masse, da höchstens für einen minimalen Bruchteil der Nutzer interessant.
 
Werde mal beim Tecchannel was posten... :D. Was dagegen, wenn ich eure Argumente da mit einfliessen lasse?
 
hehehe :D. Ich nehme die Wahl an LOL :D
 
Nun, ich telefoniere seit April 05 gänzlich über VOIP und habe den Festnetzanschluß abgeschafft. Hauptargument war der Preis.
Als Wenigtelefonierer hatte ich früher etwa 20 - 30 Euro fürs Telefon (also Grundgebühr + Telefonkosten) trotz CbC zu berappen, jetzt sind es etwa 5 - 15 Euro. Und ich spare Zeit und Nerven, den günstigsten CbC-Anbieter der Stunde raussuchen zu müssen. Für mich sind das schon Gründe genug gewesen, dem "Hype" Internettelefonie zu folgen.
Einziger Nachteil war die Investition in den 200 ¤-Router und dass ich manche Sonderrufnummern nur vom Handy aus erreiche. Da ich mir sowieso einen Router zulegen wollte, relativiert sich die Sache und bei meiner Ersparnis hat sich der Preis in ca 1 bis 2 Jahren armortisiert.

Die ganzen technischen Vorteile und Neuerungen vn VoIP interessieren mich momentan mangels fehlendem Anwendungsbedarf eher weniger und in LA oder Sansibar werde ich in der nächsten Zeit vorraussichtlich auch nicht sein. Aber ich verfolge gespannt die Entwicklungen und vielleicht ist ja irgendwann wieder etwas dabei, was ich sinnvoll nutzen kann.

Zum Artikel selber nochmal: der macht VoIP nicht schlecht, sondern weist darauf hin, dass es für manche Anwender u.U. nicht sinnvoll ist. Und dass man Werbeversprechungen nicht bedingungslos glauben sollte. Aber das wissen wir medienkompetenten Forenschreiberlinge schon lange... :wink:
 
Stimmt allerdings in der Sache. Und um VoIP "jedem" anzupreisen, reicht die Technik bei weitem noch nicht aus.

Siehst doch hier im Forum wie stark die Qualitätseindrücke und die Leistungen bei den Anbieter schwanken. Wenn du das einem Otto-Normal-Verbraucher aufs Auge drückst, wird er sich nach ein paar Wochen bei dir bedanken ;-)

Von den deutlichen Mehrkosten für anständige Hardware (oder der im Austausch für die Kosten die lange Vertragslaufzeit) fangen wir am besten gar nicht erst an.

Aber das hatten wir ja schon :)
 
Für diejenigen VoIP-User, die noch eine Grundgebühr für ihren
Telefon-Anschluss mitbezahlen müssen, ist das Einspar-Potential für
Otto-Normal-User gering.

Sobald man aber einen Breitband-Anschluss via TV-Kabel hat oder (wie ich)
den DSL-Breitband-Zugang des Nachbarn mitnutzen kann, macht allein der
Wegfall der Grundgebühr von mindestens 16,60 Euro monatlich etwas aus.
 
Ja,das ist aber der kleinste Teil der User,die das Glück haben wie Du.
Die breite Masse muß noch mit solchen Kosten leben.
Wenn dann noch die VOIPkosten höher sind als CbC im Gesamtüberblick,ist jeglicher Vorteil dahin!
Gruß von Tom
 
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