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Im aktuellen Heft der Stiftung Warentest (8/2006) wird ganz groß mit der Titelgeschichte "Telefonieren übers Internet" aufgemacht. Unter der Überschrift "Kostenlos nicht, billiger aber schon" wird dem geneigten Leser das Thema Internet-Telefonie näher gebracht. Leider sind die Warentester dabei nicht immer ganz auf der Höhe der Zeit und haben zudem schlappig recherchiert. So wird dem Leser auf Seite 36 in einer Tarifübersicht mit 26 Anbietern erklärt, dass die Anbieter dus.net und 1Xnet.de von ihren Nutzern einen monatlichen Mindestumsatz von saftigen 10 Euro verlangen. D.h. für jeden Leser, dass er jeden Monat mindestens 10 Euro an Telefonkosten zusammenbringen muss, damit sich eine Anmeldung bei diesen beiden Anbietern rechnet. Tja, das kleine Problem an dieser Aussage ist bloß, dass sie schlichtweg falsch und irreführend ist. Beide Anbieter rechnen nach dem Prepaid-Verfahren ab. Erst wird also gezahlt, dann wird das Guthaben abtelefoniert. Mit einem Mindesumsatz haben beide Anbieter dagegen nichts zu tun, sie verlangen lediglich dass mindestens ein Betrag von 10¤ auf das Guthabenkonto überwiesen wird. Bei 1xnet.de ist dies lediglich bei der ersten Aufladung, bei dus.net generell für alle Aufladungen vorgesehen. Ist das Konto dann einmal aufgeladen, kann in den nächsten Wochenen und Monaten munter telefoniert werden bis das Konto leer ist. Das aufgeladene Guthaben verfällt jedenfalls nicht.
Dass die verantwortlichen Redakteure bei Stiftung Warentest offensichtlich nicht zwischen den Begriffen "Mindestaufladung" und "Mindestumsatz" unterscheiden können, ist einerseits enttäuschend, andererseits wohl kaum geschäftsfördernd für die betroffenen Anbieter.
Der Telefon- und Kommunikationsmarkt ist nicht erst seit dem Ende der Deutschen Bundespost als alleinigen Telekommunikationsanbieter in dieser Republik unübersichtlich geworden, dennoch muss es durchaus erlaubt sein der "test"-Redaktion ein gewisses Maß an Übersicht abzuverlangen.
Letztere scheint trotzdem nur eingeschränkt vorhanden zu sein, schließlich heißt es einmal "Nicht ohne DSL" und später dann "In Zukunft ganz ohne Festnetz" in den Zwischenüberschriften, ohne dass den Menschen klar zu sagen, was heute schon möglich ist. Denn eine große Zahl Menschen hat nicht nur eine Möglichkeit an einen breidbandigen Internetzugang zu kommen. DSL ist jedenfalls in Zeiten von Internet über Kabel, Richtfunk, etc. sicherlich nicht mehr die einzige Möglichkeit ohne einen Telefonschluss von Telekom, Arcor, o.ä. an eine schnelle Internetverbindung zu kommen, durch den weitere Anschlusskosten entstehen. Denn wenn man sich heute fragt, was wirklich teuer am Telefonieren ist, dann wissen vor allem die Wenigtelefonierer schnell was gemeint ist: die monatliche Grundgebühr für den Telefonanschluss. Die meisten VoIP-Anbieter verlangen für ihre Basisananschlüsse kein zusätzliches Geld. Für jemanden, der also um diese monatlichen Anschlusskosten herumkommen will, aber trotzdem über eine Festnetznummer für die Außenwelt zuhause erreichbar sein will, braucht es nur noch einen preiswerten aber möglichst schnellen Internetzugang. Für letzteren machen die Warentester im darauffolgenden Artikel "Plaudern, Surfen, Gucken" selbst Werbung. Bei Kabel Deutschland, Iesy und Ish sind die 2-MBit-Leitungen bereits für rund 20 Euro monatlich zu haben. Kombiniert der schlaue Wenigtelefonierer also den kostenlosen VoIP-Anschluss mit seinem schnellen 2 MBit-Internetzugang, dann erhält er Internet- und Telefonanschluss zusammen für nur 20 ¤ monatlich. Von dieser Kombinationsmöglichkeit ist jedoch nirgends mehr die Rede, vielmehr werden die Kombinationsangebote (Triple Play aus Internet, Telefon und Fernsehen) in den Mittelpunkt gestellt, bei denen der Telefonanschluss zusätzlich noch eine monatliche Grundgebühr von rund 15 Euro kostet. Jeglicher Kostenvorteil für Wenigtelefonierer wäre damit zunichte gemacht. Doch wer nur wenig telefoniert, steht eh nicht im Mittelpunkt der Warentester, schließlich werden sowohl die Telefon-Flatrates der VoIP-Anbieter als auch jene der Kabelnetzbetreiber in die Warentester-Kalkulationen einbezogen.
Beim abschließenden Pro und Kontra zum Thema Triple-Play zeigt sich jedenfalls genau, wie die standardmäßige Denkweise der Warentester funktioniert. Entweder man hat Fernsehen, Telefon- und DSL-Anschluss oder halt alles aus der Kabeldose. Die Welt der Warentester ist jedenfalls einfacher als ich in Ihrem Sinne mal angenommen habe.
Dass die verantwortlichen Redakteure bei Stiftung Warentest offensichtlich nicht zwischen den Begriffen "Mindestaufladung" und "Mindestumsatz" unterscheiden können, ist einerseits enttäuschend, andererseits wohl kaum geschäftsfördernd für die betroffenen Anbieter.
Der Telefon- und Kommunikationsmarkt ist nicht erst seit dem Ende der Deutschen Bundespost als alleinigen Telekommunikationsanbieter in dieser Republik unübersichtlich geworden, dennoch muss es durchaus erlaubt sein der "test"-Redaktion ein gewisses Maß an Übersicht abzuverlangen.
Letztere scheint trotzdem nur eingeschränkt vorhanden zu sein, schließlich heißt es einmal "Nicht ohne DSL" und später dann "In Zukunft ganz ohne Festnetz" in den Zwischenüberschriften, ohne dass den Menschen klar zu sagen, was heute schon möglich ist. Denn eine große Zahl Menschen hat nicht nur eine Möglichkeit an einen breidbandigen Internetzugang zu kommen. DSL ist jedenfalls in Zeiten von Internet über Kabel, Richtfunk, etc. sicherlich nicht mehr die einzige Möglichkeit ohne einen Telefonschluss von Telekom, Arcor, o.ä. an eine schnelle Internetverbindung zu kommen, durch den weitere Anschlusskosten entstehen. Denn wenn man sich heute fragt, was wirklich teuer am Telefonieren ist, dann wissen vor allem die Wenigtelefonierer schnell was gemeint ist: die monatliche Grundgebühr für den Telefonanschluss. Die meisten VoIP-Anbieter verlangen für ihre Basisananschlüsse kein zusätzliches Geld. Für jemanden, der also um diese monatlichen Anschlusskosten herumkommen will, aber trotzdem über eine Festnetznummer für die Außenwelt zuhause erreichbar sein will, braucht es nur noch einen preiswerten aber möglichst schnellen Internetzugang. Für letzteren machen die Warentester im darauffolgenden Artikel "Plaudern, Surfen, Gucken" selbst Werbung. Bei Kabel Deutschland, Iesy und Ish sind die 2-MBit-Leitungen bereits für rund 20 Euro monatlich zu haben. Kombiniert der schlaue Wenigtelefonierer also den kostenlosen VoIP-Anschluss mit seinem schnellen 2 MBit-Internetzugang, dann erhält er Internet- und Telefonanschluss zusammen für nur 20 ¤ monatlich. Von dieser Kombinationsmöglichkeit ist jedoch nirgends mehr die Rede, vielmehr werden die Kombinationsangebote (Triple Play aus Internet, Telefon und Fernsehen) in den Mittelpunkt gestellt, bei denen der Telefonanschluss zusätzlich noch eine monatliche Grundgebühr von rund 15 Euro kostet. Jeglicher Kostenvorteil für Wenigtelefonierer wäre damit zunichte gemacht. Doch wer nur wenig telefoniert, steht eh nicht im Mittelpunkt der Warentester, schließlich werden sowohl die Telefon-Flatrates der VoIP-Anbieter als auch jene der Kabelnetzbetreiber in die Warentester-Kalkulationen einbezogen.
Beim abschließenden Pro und Kontra zum Thema Triple-Play zeigt sich jedenfalls genau, wie die standardmäßige Denkweise der Warentester funktioniert. Entweder man hat Fernsehen, Telefon- und DSL-Anschluss oder halt alles aus der Kabeldose. Die Welt der Warentester ist jedenfalls einfacher als ich in Ihrem Sinne mal angenommen habe.