DSL Technik

dsl-ex

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Hi

kann mir jemand erklären welche Bedeutung und in welcher Reihenfolge die Stützpunkte/Übergabepunkte bei DSL eine Rolle spielen?

In meiner Stadt bin ich beim ISP DSL Anbieter.
Der meinte mein Netzbetreiber sei Telefonica Deutschland.
Die letzte Meile dürfte aber weiterhin bei der TCOM liegen,
da diese bei meiner Störung auch mit ins Spiel kam.

Bei meiner letzten DSL Störung (kein Syn) meinte mein ISP das eine Störung vorliegt und man nun den Netzbetreiber TDe beauftragt zur Behebung.

TDe hat dann die TCom beauftragt zur Entstörung am HVT??

Ein TCom Techniker war dann noch bei mir zuhause, hat ein Messgerät in die TAE gesteckt, war am APL im Keller und ist weggefahren, kam wieder und meinte die Leitung sei OK.

Er verabschiedete sich mit den Worten das mein ISP was an der Zentrale machen müsste.
Ich solle mich wieder an meinen ISP wenden und dieser an den Netzbetreiber TDe.

Jetzt verstehe ich den Zusammenhang nicht welche Bauteile in welcher Meile liegen und wer wann Zustänig ist.

Es ist ein das Wort ÜVT oder UVT gefallen.

Kann mir jemand kurz erklären wie die Verteiler hintereinanderliegen bis zur TAE
ISP -> HVT -> ??? -> ÜVT -> APL -> TAE
und welcher Anbieter (ISP , Netzbetreiber, TCOM) für was zuständig ist

Danke
 
Ich versuche mal, etwas Licht ins Dunkel zu bringen.

Von den Zuständigkeiten her sieht es so aus:
Du hast den Vertrag mit Deinem ISP geschlossen. Damit ist der Dein Ansprechpartner für SÄMTLICHE Probleme, die Du mit Deinem DSL-Anschluss hast.
Dein ISP wiederum hat Telefonica beauftragt, den DSL-Anschluss für ihn zu schalten - er ist also Kunde dort und meldet Störungen am DSL-Anschluss an Telefonica weiter.
Telefonica schaut in den Systemen nach, stellt fest "Nein, unsere Systeme sind in Ordnung." und gibt den Fehler an die T-Com weiter.

T-Com betreibt zwischen Übergabepunkt mit Telefonica und Hauptverteiler (HVT) ihr eigenes Datennetz sowie zwischen HVT und TAE die letzte Meile und ist in beiden für sämtliche Installations- und Reparaturmaßnahmen zuständig. Zwischen HVT und TAE können sich dann noch Unterverteiler (UVT), Kabelverteiler (KVT) und der APL im eigenen Haus befinden. Auch alles Zuständigkeit der T-Com.

Der ISP selber wird wohl gar kein eigenes Datennetz mehr unterhalten, sondern alles direkt über Telefonica abwickeln und stellt denen nur noch einen Authentifizierungsserver bereit, über den die Anmeldung der eigenen Kunden erfolgt.
 
danke für die schnelle antwort,

jetzt hab ich das fast verstanden,

einige pkt. sind aber noch unklar, vielleicht kann mir noch jemand sagen

1. steht der Authentifizierungsserver im HVT?
2. wo stehen die DSLAMS mit den Linecards?
3. wenn es mehrer ISP in einem Gebiet gibt, hat dann jeder ISP seinen eigenen DSLAM mit Linecards und schickt bei Port Problemen die eigenen Techniker zum HVT?
4. sind arbeiten am HVT immer TCOM (letzte Meile) Sache mit eigenen TCOM Mitarbeitern?
5. sagen wir mal es gibt in einem Radius von 10Kilometern 6 ISP Anbieter die vor der letzten Meile ihren Dienst Anbieten. Gehört vor der letzten Meile die Leitungen dann nur 1 Netzbetreiber und der vermietet die Leitungen an die 6 ISP Anbieter? oder kann es sein das vor der letzten Meile z.b. Telefonica und TCOM sich die Leitungen teilen?
6. In meiner Region gibt es einen Regionalen Anbieter "kielnet", das bedeutet dann das Kielnet die Leitungen unter eigenen Namen Anbietet (Telefon und DSL) letztendlich das aber TCOM Leitungen sind, Kielnet aber selbst Entstört aber in der letzten Meile wieder TCOM Techniker bis in Haus fahren?
7. Welche wichtigen Bauteile gibt es in den verschiedenen Abschnitten?
Wie sieht ein HVT aus, wie ein UVT ?
8. Wenn Fr. Meier nun in einer Region wohnt wo Telefonica das Netz betreibt und Fr. Meier nun ein Telefonanschluss haben möchte, wendet sie sich dann an die TCOM und die geben den Auftrag weiter an Telefonica? Oder teilen sich die beiden dann das stück vor der letzten Meile , also der kd. kann entscheiden ?


Danke
 
Zuletzt bearbeitet:
Moin,
gerne doch.

Zu 1) Vermutlich nicht, da der ISP dann doch sehr viele Authenfizierungsserver bräuchte und sie alle auf dem selben Datenstand halten müssten. Es werden eher zwei bis einige redundante Server an zentralen Standorten sein, die die Authentifizierungen für das gesamte Bundesgebiet abarbeiten.

Zu 2) Normalerweise in der Vermittlungsstelle, in der sich auch der HVT befindet. Oder bei VDSL in den großen Kästen neben den KVTs (Outdoor-DSLAM halt).

Zu 3) Kommt auf den ISP an. Solche mit eigener Technik in den Vermittlungsstellen (T-Com, Arcor, EWE-Tel, Osnatel, kielnet, ...) haben neben der Telefontechnik auch eigene DSLAMs in den VSt. Anbieter wie 1&1, die nur Resale-DSL vertreiben, mieten einfach einzelne Ports in den Linecards von T-Com oder Telefonica. Der Betreiber des DSLAMs schickt dann den Techniker dorthin.

Zu 4) Da der HVT meines Wissens zur letzten Meile gehört: Ja, ist T-Com-Sache mit T-Com-Mitarbeitern oder Vertragsunternehmen.

Zu 5) Die physische letzte Meile gehört IMMER der T-Com, egal welchen ISP Du nutzt. Der mietet lediglich direkt oder indirekt die Leitung bei der T-Com an. Entweder indem er T-DSL Resale verkauft (setzt einen Telefonanschluss der T-Com voraus). Oder indem er die gesamte Teilnehmeranschlussleitung für 10,50 EUR pro Monat anmietet.

zu 6) Kielnet unterhält soweit ich weiß ein eigenes, öffentliches TK-Netz. Damit haben die ihre eigene Technik in den VSt und sind auch für den ordnungsgemäßen Betrieb und die Reparatur ihrer Hardware im Fehlerfall zuständig, ja. Bei Fehlern auf der letzten Meile kommt aber nach wie vor der T-Com-Techniker (oder ein Subunternehmer der T-Com) raus, richtig.

Zu 7) Uff. Gute Frage. Vielleicht hilft Dir da Wikipedia weiter.

Zu 8 ) In Deutschland wird die letzte Meile IMMER von der T-Com betrieben, egal mit welchem Anbieter man als Kunde den Vertrag schließt. Punkt.
Mal ganz davon abgesehen, dass Telefonica mit Endverbrauchern keine Verträge schließt, sondern nur mit ISPs. Die wiederum verkaufen die Dienstleistung, die sie bei Telefonica einkaufen, unter eigenem Namen und auf eigene Rechnung an ihre Kunden. So beispielsweise O2, Freenet, Hansenet und 1&1.
 
Oh mann, hast du keine Frau oder keine Hobbys? Mal ehrlich, man kann sich über alles Gedanken machen, aber sooo wichtig ist das auch nicht. Ich sag mal was ich weiss:

1) Nein, in einem Rechenzentrum vermutlich
2) In der Vermittlungsstelle (die NICHT gleich dem HVT ist, HVT ist nur die Rangierung der Kupferkabel)
3) ISP (=Internet Service Provider!) agieren nicht regional! Nur wenn sie auch als Anschlussanbieter tätig sind ist es regional begrenzt! Ein ISP hat garkeine DSLAMS. DSLAMS haben nur Anbieter von Vollanschlüssen aber auch nicht immer, teilweise werden diese auch von der Telekom angemietet (einzelne Ports).
4) Ja, ist noch ein quasi-Monopol der Telekom
5) Zum Thema ISP an sich siehe: 2), ansonsten können sich Tel. und DSL-Anbieter die Leitung teilen. Tel. und DSL liegen in unterschiedlichen Frequenzbereichen, man spricht von Line-Sharing, wird aber selten praktiziert. Aus Abwicklungstechnischen Gründen werden die Leitungen bevorzugt komplett von der Telekom gemietet (Resell-Anschluss)
6) Keine Ahnung, kenne Kielnet nicht
7) google mal!!!
8) Der Kunde kann nur entscheiden welchen Anbieter er will. Ob Telefonica die Leitung komplett oder nur teilweise mietet (siehe oben) ist Entscheidung des Anbieters. Es gibt aber de facto noch keine Region in der ein anderer Anbieter ausser der Telkom ALLEIN das Netz betreibt. Es gibt mehrer Anbieter (Arcor, Hansenet....) die eigene Hardware haben, aber ein autarkes Netz das ohne Telekom Knotenpunkte auskommt ist meines Wissens nirgendwo in Betrieb.

Hoffe etwas geholfen zu haben, glaube aber nicht dir damit den Tag retten zu können ;) Geh lieber ins Kino!

MfG

Flaschenoeffner

EDIT: Ghost kann schneller tippen als ich ;)
 
vielen dank hat mir sehr geholfen

also hätte freenet gar keinen vorteil wenn sie in einer region selbst die leitung anmieten (wenn sie das überhaupt könnten? wegen auflagen oder so?)
weil sie dann ja auch für die verfügbarkeit garantieren müssten mit eigenen technikern ? also treten sie als resaler auf und mieten die dinger nur.

ich frag mich nur was kann ein resaler besser anbieten am preis als der netzbetreiber selber (wie z.b telefonica) , bzw was hat telefonica davon nicht selbst als resaler aufzutreten weil die leitungen sind doch schon da.

ist wohl alles eine geldfrage, und komischerweise machte jeder gewinn und jeder ist zufrieden, letztendlich könnte doch auch alles bei der tcom bleiben
weil wenn einer den und den preis anbieten kann, dann müsste das der andere doch auch können

versteh die preispolitik nicht
 
Die Sache sieht so aus: Die Telekom macht das alles nicht freiwillig, der Markt ist ja reguliert durch die Bundesnetzagentur. Die schreiben der T-Com den Preis vor (bzw. eine ober- und Untergrenze, je nachdem...). Ein Reseller hat den Vorteil das er die Leitung zum "regulierten" Preis bekommt, und immer noch ein paar bis ganz viele Euro billiger sein kann als die T-Com, die macht keine Dumpingpreise hat dafür aber auch ein gewisses Qualitätsniveau (ich weiss, das ist eine Streitpunkt, aber meine Meinung!).

Der Witz ist, im Moment ist eigentlich alles überreguliert, es kommt kaum noch (freier!) Wettbewerb zu stande.

Dann gibt es aber auch "unterregulierte" Bereiche wie zum Beispiel VDSL, das die T-COM ja erst mal exklusiv ihren Kunden anbietet, den Löwenanteil an Neukunden abgrast und dann den Rest der pfennigfuchsenden Geiz-ist-Geil Spinner großzügig dem Mitbewerb überlässt.

Ist schon alles verrückt, da muss ich dir Recht geben!
 

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