USB-Fernanschluss unter Linux?

MReimer

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Hallo,

über den USB-Fernanschluss so mancher Box liest man ja so einiges.

Allerdings scheint AVM hier etwas seiner Linie untreu zu werden. Während in der Vergangenheit fast alle Funktionen der Box auch unter Betriebssystemen != Windows funktioniert haben, finde ich keinerlei Informationen, wie man den Fernanschluss in Richtung Linux realisieren könnte.

Muss man erst http://usbip.sourceforge.net/ auf die Box portieren, oder besteht Hoffnung, dass man das Protokoll von AVM entschlüsseln kann?
 
Zuletzt bearbeitet:
Hi,

genau den gleichen Thread hatte ich auch vor einiger Zeit geöffnet. ;)

http://www.ip-phone-forum.de/showthread.php?t=131278

Das Problem ist halt, dass die 7170 einen 2.6.13-Kernel verwendet. Und usbip wird erst ab 2.6.19 unterstützt.
Perfekt für die 7270, aber nicht für die 7170.

Für was möchtest Du den Fernanschluss nutzen? Ich frage, da es für Scanner/Multifunktionsgeräte auch die Möglichkeit gäbe, SANE zu verwenden.
Siehe http://www.ip-phone-forum.de/showthread.php?t=108479

Beste Grüße,
Whoopie
 
Hi,

genau den gleichen Thread hatte ich auch vor einiger Zeit geöffnet. ;)

http://www.ip-phone-forum.de/showthread.php?t=131278

Das Problem ist halt, dass die 7170 einen 2.6.13-Kernel verwendet. Und usbip wird erst ab 2.6.19 unterstützt.
Perfekt für die 7270, aber nicht für die 7170.

und damit erstmal hinfällig...

Für was möchtest Du den Fernanschluss nutzen? Ich frage, da es für Scanner/Multifunktionsgeräte auch die Möglichkeit gäbe, SANE zu verwenden.
Siehe http://www.ip-phone-forum.de/showthread.php?t=108479

Beste Grüße,
Whoopie

Nein, ich würde meine TK-Anlage dann über USB-Fernanschluss konfigurieren.
 
Allerdings scheint AVM hier etwas seiner Linie untreu zu werden. Während in der Vergangenheit fast alle Funktionen der Box auch unter Betriebssystemen != Windows funktioniert haben, finde ich keinerlei Informationen, wie man den Fernanschluss in Richtung Linux realisieren könnte.
Naja, so "untreu" ist AVM seiner Linie nicht.
  • Es gibt keine Implementierung der CAPI over TCP von AVM. Es gibt aber wohl die CAPI-Spezifikationen, die im Internet zu finden sind und es gibt bereits eine Funktionsfähige CMTP-Implementierung mit Bluetooth als Träger. Müsste "nur" auf Ethernet als Träger portiert werden
  • Das beim Remote-USB verwendete AURA (AVM USB Remote Access) Protokoll ist soweit ich bis jetzt sehen konnte, nicht als Spezifikation zu finden und damit eine Eigenlösung von AVM.
Eine wirklich durchgängige Linie hat AVM leider nicht. Während die direkte Gerätetreiber-Unterstützung schon immer gut war, ist das mit den Anwendungen bzw. Software-Treibern etwas durchwachsen.
 
Während in der Vergangenheit fast alle Funktionen der Box auch unter Betriebssystemen != Windows funktioniert haben

Daß muß nicht Absicht sein. Die meisten Funktionen der Box erfordern keine Unterstützung des Betriebssystems bzw. werden nicht ausschließlich von Windows unterstützt (Web-Browser, TCP/IP, DHCP, DNS, ...), so daß es auch mit anderen Betriebssystemen funktioniert.

Viele andere Programme werden nur für Windows erstellt: Die Programme auf der CD, die ich auch auf Windows Rechnern nie installiere, FritzFax, ...

Es gibt zwar für die ISDN-Karten und WLAN-Sticks auch Linux Binärtreiber, diese werden aber von AVM mit deutlich niedrigerer Priorität und zum Teil geringerem Funktionsumfang gegenüber den Windows-Treibern erstellt.
 
Wir können den Kernel nicht updaten, da es einige Module gibt, die closed-source sind, z.B. WLAN, ISDN, etc.
Die einzige Möglichkeit ist, usbip auf 2.6.13 zurückzuportieren.
 
Grundsatzdiskussion ist zwar OT, aber ist es nicht illegal, Kernel-Module in "Binary Only" anzubieten? Selbst Nvidia hat den Teil, der direkt in den Kernel greift, offengelegt.

Sollte dem so sein, dann müsste das unbedingt mal jemand bei gpl-violations.org einstellen!
 
Sie haben ja nicht den Kernel verändert. Betrachte es einfach als "Treiber" oder Kommunikationsschnittstelle für die eigene Hardware. Ich glaube nicht, daß sie verpflichtet wären, dieses offenzulegen. Dann wäre ja jegliches Stück Software, welches mit dem Kernel kommuniziert nicht GPL-kompatibel. \OT

Gruß Telefonmännchen
 
Die GPL sagt recht deutlich, daß auch das Linken zur Laufzeit unter die GPL fällt. Demgegenüber gibt es die LGPL, bei der das nicht der Fall ist.

Im Gegensatz zu Kernel-Modulen sind Anwendungsprogramme nicht davon betroffen.

Speziell in älteren Versionen der Firmware werden auch in Kernel-Modulen Inline-Funktionen eingebunden, so daß tatsächlich GPL-Code in den Binärdateien enthalten ist. Bei den neueren Versionen ist es zumindest nicht so deutlich erkennbar, ob das der Fall ist.

Die Diskussion dazu ist aber nicht neu, und offensichtlich will AVM die Quelltexte dieser Module nicht freiwillig veröffentlichen.
 
Die GPL sagt recht deutlich, daß auch das Linken zur Laufzeit unter die GPL fällt. Demgegenüber gibt es die LGPL, bei der das nicht der Fall ist.

Der Kernel selbst hat nie unter LGPL gestanden, sondern steht unter GPL Version 2

Ein Kernel-Modul kompiliert immer gegen den Kernel oder zumindest gegen die Kernel-Headers. Diese sind auch unter GPL, demnach muss der Code, der mit diesen Headers kompiliert wurde, auch unter GPL angeboten werden.

Eben wie bei Nvidia. Dort ist auch der Treiber closed, aber ein Brocken "Open Source" liegt mit bei, mit dem auf dem Zielsystem passend für den dort verfügbaren Kernel ein Modul gebaut wird.

Bei den neueren Versionen ist es zumindest nicht so deutlich erkennbar, ob das der Fall ist.

Es wäre schon eine Meisterleistung, wenn AVM es ganz ohne die Header des Kernels schafft, ein zu diesem Kernel kompatibles Modul zu erstellen. Es wird auf jedem Fall gegen GPL-Code gelinkt.

Ich kenne den AVM-Quellcode nicht, habe den auch noch nie kompiliert. Wenn hier aber von "kann Kernel nicht updaten" gesprochen wird, dann ist doch wohl zumindest ein "echtes Kernel-Modul" ohne Source veröffentlicht worden.

Die Diskussion dazu ist aber nicht neu, und offensichtlich will AVM die Quelltexte dieser Module nicht freiwillig veröffentlichen.

Genau dafür gibt es gpl-violations.org. Da ich allerdings den Quellcode nicht in einer ausreichenden Tiefe kenne, werde ich mich nicht an diese Stelle wenden. Zumindest nicht, ohne das jemand mit dem nötigen Wissen, eindeutig bestätigt hat, dass hier Kernel-Module ohne Source angeboten werden.

Ich will AVM ja nicht das Leben schwer machen, aber Open Source wurde nicht nur dazu erfunden, dass Hardware-Entwickler günstig an Software für ihre Firmwares rankommen. Es spricht absolut nichts gegen kommerzielle Nutzung von GPL-Software. Das wird durch die Lizenz auch nicht eingeschränkt. Es gehört aber auch in gewisser Weise zum "freundlichen Ton" gegenüber denen, die ihre Freizeit für diese Projekte einsetzen, die Lizenz, unter der der Code steht, auch im vollen Umfang einzuhalten.

Nochmal Nachtrag:
ftp://ftp.avm.de/develper/opensrc/
Hier gibt es zwar Source-Archive, diese enthalten aber nur GPL-Code und keine Binaries. Wären diese dann ggf. aus einem offiziellen Firmware-Build rauszukopieren?

Wenn dem so ist, dann wäre alles, was die Box auf ein "lsmod" ausgibt, und dort nicht Open Source ist, nicht legal nach GPL
 
Zuletzt bearbeitet:
Sie haben ja nicht den Kernel verändert. Betrachte es einfach als "Treiber" oder Kommunikationsschnittstelle für die eigene Hardware. Ich glaube nicht, daß sie verpflichtet wären, dieses offenzulegen. Dann wäre ja jegliches Stück Software, welches mit dem Kernel kommuniziert nicht GPL-kompatibel. \OT

Dem ist aber so. Sie dürften, wie bei Nvidia, den Code, der direkt gegen den Kernel kompilieren muss (also Kernel-Modul) als Open Source ausführen und in diesem z.B. nur eine Schnittstelle umsetzen. An diese Kernel-Unabhängige Schnittstelle kann dann eine Closed-Source-Library "andocken".

Wobei man da auch vorsichtig sein muss. Ob Nvidia da so alles 100% legal macht, war ja auch schonmal in der Diskussion. Legal ist auf jedem Fall grundsätzlich das Umsetzen eines Devices unter /dev (wird bei Nvidia AFAIK auch so gemacht). Mit dem so entstandenen Device darf auch Closed Source kommunizieren.

Beispiel das Modul "avm". Wenn AVM die Funktion verbergen will, dann müssten sie ein Open Source Modul "avm" anlegen, welches ein Device "/dev/avm" betreibt. Dann kann ein Closed Source Daemon (z.B. avmd) mit diesem Device verbinden und dort die geheimen Aktionen durchführen.

... bitte berichtigt mich, wenn ich irgendwo total falsch liege :confused:
 
Der Kernel selbst hat nie unter LGPL gestanden, sondern steht unter GPL Version 2

Falls das nicht so deutlich wurde:
Ich bin auch der Meinung, daß die Kernel-Module von AVM ohne Quelltexte von der GPL nicht abgedeckt sind. Der Hinweis auf die LGPL sollte nur zeigen, daß es explizit eine andere Lizenz gibt, von der das abgedeckt würde, diese wird aber nicht verwendet.

Daß man ohne Kernel-Header schwer kompatible Module erstellen kann, ist auch klar. Ob das Modul auch als abgeleitetes Werk gilt, wenn kein Code ins Object File übernommen wird, weiß ich aber nicht.

Um das zu klären, müßte sich jemand finden, der (Mit-)Author des auf der Box verwendeten Linux-Systems ist und der gegen die Verbreitung klagt. Dann gäbe es entweder eine Gerichtsentscheidung dazu oder AVM stellt freiwillig die Quelltexte zur Verfügung.
 
Daß man ohne Kernel-Header schwer kompatible Module erstellen kann, ist auch klar. Ob das Modul auch als abgeleitetes Werk gilt, wenn kein Code ins Object File übernommen wird, weiß ich aber nicht.

Meiner Meinung nach: Ja. Es wird auf jedem Fall entsprechender Code aus einer Header-Datei im Kernel übernommen. Allerdings kann das wohl keiner von uns zu 100% beurteilen.

Um das zu klären, müßte sich jemand finden, der (Mit-)Author des auf der Box verwendeten Linux-Systems ist und der gegen die Verbreitung klagt. Dann gäbe es entweder eine Gerichtsentscheidung dazu oder AVM stellt freiwillig die Quelltexte zur Verfügung.

Da bin ich nicht der Meinung. Wenn überhaupt, dann müsste derjenige klagen, von dem Code übernommen wurde. Das das so ist, steht IMHO außer Frage, dann die Kernel-Headers sind unter der gleichen Lizenz veröffentlicht, wie der Kernel selbst.

Ich sichere mich jetzt erstmal weiter ab und dann frage ich einfach mal höflich beim AVM-Support an.
 
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