Richtfunk Verbindung 100m

gh05t

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Hallo liebes Forum,

ich habe ein Haus in dem Neubaugebiet meines Heimatortes gebaut und bin vor einem halben Jahr eingezogen. Alles war super - bis auf das Internet. Von meiner bisherigen Wohnsituation war ich 50MBit Kabelanschluss gewöhnt, hier ist nur ein 16Mbit DSL verfügbar das mit 5MBit verbindet und im Idealfall eine effektive Leistung von 2MBit bringt - ein Trauerspiel. Kabel gibt es leider nur eine Straße weiter und da komme ich auch gleich zu meinem Anliegen.

In 100m Entfernung (guter Sichtverbindung ohne Hindernisse) woht ein Bekannter der einen Kabelanschluss (Mehrfamilienanschluss) hat. Er wäre bereit für mich ein Modem/Router/Außenantenne zu beherrbergen. So könnte ich bei ihm einen eigenen Anschluss anmelden, der über eine Richtfunkstrecke zu mir kommt.

Anforderungen: Ich möchte mindestens 50MBit nutzen können, und zwar auch bei Regen, Schnee, Nebel. Bei guten Bedingungen sollten auch 100Mbit drin sein. Das ganze sollte aber vor allem eine möglichst geringe Fehlerrate habe, damit der Jitter klein bleibt. Bzgl. Kosten hoffe ich mit 150€ hinzukommen - also keine High-End-Technik, aber auch kein billig-Eigenbau aus Resten.

Aufgrund der rundherum befindlichen 2,4Ghz WLANs habe ich überlegt auf 5Ghz zu gehen. Meine Bisherigen Recherchen ergaben 3 mögliche Lösungen:
  1. 2x Mikrotik SXT G-2HnD (5Ghz AP mit integrierter Antenne, 802.11b/g/n, GBit-Ethernet, PoE) ca. 130€
  2. 2x Ubiquiti NanoStation M5-25 (5Ghz AP mit integrierter Antenne, 100MBit-Ethernet, PoE), ca.150€
  3. 2x TP-Link TL-WA701ND mit Antenne TL-ANT2409A (2,4Ghz Indoor-AP 150MBit + ext. Richtantenne), ca. 90€

Ich habe bei keine der drei Lösungen einen Erfahrungswert. Insgesamt finde ich die Idee der AP mit integrierter Antenne gut, da auch ein Indoor-Router auf beiden Seiten auf dem nicht isolierten Dachboden stände. Bin mir aber gerade im Fall des Mikrotik mit einer Sendeleistung von 1700mW nicht sicher ob ich das in D überhaubt benutzen darf. Letzteres klingt nach einer günstigen Lösung, ist aber auch im Vergleich eher "billig". Hat da jemand Erfahrung oder einen guten Tip?

Vielen Dank schon mal für eure Antworten!
 
100 Meter sind kein Problem - schon gar nicht auf Sicht :cool:

Allerdings kommst Du mit 2 TP-Links nicht über 70Mb/s drüber hinaus - die Mikrotik schaffen die 100Mb/s ganz knapp, und im 5Ghz-Band ist auch mehr Platz - den Uqbiquiti kenn ich nicht - Wetter spielt bei der kurzen Entfernung keine Rolle !

Bei 1+2 brauchst Du aber zusätzlich noch nen PoE-Injektor oder nen PoE-Switch - den Switch dann bei dir Zuhause, da kannst Du z.B. auch dein IP-Telefon dran hängen - kommt dann aber insgesamt so auf 250-300€
 
Danke für die Einschätzung. Die TP-Links sind eh nicht meine erste Wahl, egal wie billig das ist - es scheint eine schrottige Bastellösung. Der PoE Injektor ist soweit ich das sehen kann dabei. Ich sehe allerdings nicht so recht die Unterschiede im Angebote von Mikrotik, ich habe auch die falsche Bezeichnung rausgesucht. FÜr 5Ghz wäre das SXT 5HPnD - ist das die beste Wahl bei Mikrotik in diesem Preissegment?

Bzgl. 100m sind kein Problem: Ich habe mit meinem Netgear WG102 AP schon mit Rundstrahl-Antenne diese Distanz bis zu einem Notebook geschafft, und das obwohl der AP im Haus stand. Ich will aber vor allem eine absolut geringe Fehlerrate - also lieber etwas übertreiben als nur knapp genug.
 
Also, ich hab noch mal recherchiert. Im 5Gzh Band darf man in Deutschland mit max. 1000mW Sendeleistung senden. Das entspricht 30dBm. Der Mikrotik SXT 5HPnD hat eine Sendeleistung von 1250mW (31dBm) plus den Gewinn durch die Antenne mit 16dB - macht 47dBm (50W). Das ist wohl dezent drüber. Funktioniert das Ding auch mit in Deutschland erlaubten 1W noch gut? Ich gehe ja mal davon aus, dass entsprechende Reduzierungsmöglichkeiten gegeben sind...
 
Hallo,
ich habe exakt dasselbe Problem.
Könnte mir jemand erklären, ob es möglich wäre ein weiteren Kabelanschlussvertrag abzuschließen und sich mit seinen eigenen Daten
per Wlan Bridge im Nachbarhaus einzuwählen. Es ist nämlich bei mir nicht möglich einfach das vorhandene Netzwerk mitzubenutzen (Abmahnungen etc).
Würde es bei diesem Unterfangen reichen, einfach 2 Router und dieses Komplettset zu kaufen:
http://www.wlan-shop24.de/Deliberant-5-GHz-Richtantenne-APC-Propeller-5-160MBit-LINK-SET
Vielen Dank schonmal.
 
Man kann idR einen Anschluss zu einem Mehrfamilien-Anschluss machen. Dann kann man einfach einen zweiten Vertrag darüber laufen lassen.
 
@gh05t: Bei den Antennen wird die Verstärkung z.b. 16dB für die Antenne ohne Berücksichtigung des Kabels angegeben, wenn die Antenne ein längeres Kabel besitzt, dann reduziert sie die Strahlung entsprechend.
 
Das stimmt, solange man AP und Antenne getrennt hat. Bei den o.g. Geräten von Mikrotik und Ubiquiti ist das ein Gerät, man kann das also denke ich ignorieren.
Ich tendiere im übrigen zu dem Ubiquiti nanostation loco m5. Der ist etwas günstiger als der Mikrotik, hat eine etwas bessere Richtcharakteristik und eine minimal bessere eingangs Empfindlichkeit. Außerdem hat der ein freies AirOS Betriebssystem.
 
Die TP-Links sind eh nicht meine erste Wahl, egal wie billig das ist - es scheint eine schrottige Bastellösung.

Also die TP-Links laufen sehr stabil (monatelang ohne Neustart) - nur der Speed ist halt nicht sooo berauschend - obwohl man sagen muß, das es im Allgemeinen reicht.

So bis ca. 400 Meter erreicht man die max. möglichen 70Mb/s - darüber nimmt es dann etwas ab, oder man nimmt Richtantennen mit schmalerer Richtwirkung.
 
Man kann idR einen Anschluss zu einem Mehrfamilien-Anschluss machen. Dann kann man einfach einen zweiten Vertrag darüber laufen lassen.

Ich weiß jetzt nicht, ob das meine Frage beantwortet.
Kann ich den Hausanschluss selbst erweitern oder muss das ein Techniker machen und ich stelle nur die Bridge mit dem Set zur Verfügung?
 
Weder noch. Genau weis ich das zwar nicht, aber der Mehrfamilienanschluss muss erst beantragt und vom Techniker in betrieb genommen werden. Der installiert aber nur ein Modem/Router vom ISP. Bridge musst du in jedem Fall selber dahinter installieren.
 
Bis zur Dose ist es eigentlich Hoheitsgebiet der Telekom, die müssten dann also das zweite Kupferadernpaar auf eine Dose klemmen, was man aber auch selbst schaffen würde.

Was TP-Link angeht, so war ich mit deren WLAN Geschwindigkeit und Reichweite auch nie sonderlich zufrieden aber evtl. erledigt sich das mit externer Antenne.

Ich würde einfach mal hier fragen was ich brauche:
http://www.brennpunkt-srl.de/
 
Hatte letztens erst einen ähnlichen Fall, WLAN über 200m. 2x TP-Link TL-WA7510N genommen, an die Wand geschraubt, eingerichtet, läuft. Da ist schon ein PoE Injector dabei, somit braucht der TP-Link an sich nur das LAN Kabel, dass zu dem PoE Injector führt, der wiederum mit Strom und LAN versorgt ist.
In den oberen 5GHz Kanälen ist auch bis zu 1000mW Sendeleistung erlaubt, somit ist die Distanz überhaupt kein Problem. Mit iperf habe ich über die WLAN-Brücke ca 80MBit gemessen.

Problem unter 100€ gelöst.
 
Ich hab mir nun die Ubuquiti NanoStation Loco M5 bestellt (50€/Stk.). All-in-one Lösung für Mastmontage, OS ist OpenWRT-Abkömmling. Das klang für mich am besten. Test steht aus, ist eben gekommen.
 
Ubiquiti ist dafür bekannt das die Geräte nicht so rund laufen wie sie sollen. Die PoE Injektoren sind auch nicht gerade die besten und gehen einmal öfter kaputt.
Ich habe nur noch Mikrotik verschiedenste Modele im Einsatz und man kann da 50 mal mehr mit machen als die Ubiquiti Teile können. Zumal die Ubiquiti Geräte
nur maximal mit 200 mW senden... Mikrotik kannst du sogar weit aus höher schrauben als 1W Sendeleistung (was aber in Deutschland verboten ist.
Aber wie gesagt Mikrotik viel zuverlässiger und mehr funktionsumfang und kostet gerade mal 15 Teuronen mehr. Bei uns in der Gegend haben wir nur solch geräte im
Verbund und funken sogar über 100 km gesamtstrecken innerhalb einer Stadt bzw zum Nachbarort (12km) mit 90 Mbit mit einen groove(100Mbit Gerät). Aber wie gesagt muss jeder
selber wissen was er haben möchte.... :)
 
Als nächstes würde ich auch den Miktotik testen, bin atm aber mit dem Ubiquiti recht zufrieden. Sendeleistung lässt sich bis 25W einstellen und das auf OpenWRT/Linux basierende OS lässt auch kaum Wünsche offen. Wird nur n bissl warm.
Habe die Ubiquiti im moment über ~700m im Testbetrieb mit 28dbm laufen, konstant 300MBit Link ohne Loss.

Das Ubiquiti für nicht rund laufende Geräte bekannt ist kann ich nach meinen Recherchen nicht bestätigen, das hier ist die erste solche Rückmeldung.
 
Zuletzt bearbeitet:
ich hatte auch mal nen nanostation in der City am laufen.... der Empfang war ok. Aber die NETTO Datenratte hat mich nicht vom Hocker gerissen :) Es lief keine frage.... nur im Wlan Netz in der City sind ab und an Stationen ausgefallen weil die PoE Injektoren defekt waren. Ich mein für normal Ptp brücken ist es auch ok. Aber für das gleiche Geld oder jetzt sogar weniger geld bekommt man Mikrotik SXT geräte die in der Bauart sogar mehr Antennengewinn haben bzw auch mehr SENDELEISTUNG haben. 25W Bei solch ubiquiti teilen wäre ja fatal da würdest du ja die NAchbarn WLAN Netze glatt LAHM legen :) Anzeigen kann man im menü ja viel nur was Wirklich raus kommt ist ja ne andere frage.... Naja egal.... ich find halt die Mikrotik etwas professioneller und habe eine 100 mbit funkstrekce auf 12 km entfernung und es kommen 95 mbit an. Und das auf die entfernung ist ja schon der hammer. oder? hab noch ne 400meter strecke in betrieb (300mbit / mimo) die läuft netto mit 200bit netto und bringt 20 MB/sek effektiv. HD Filme in echtezeit laufen sauber und nebenbei noch im netz surfen... mit ubiquiti hatte ich da probleme daher hab ich diese zurück geschickt gehabt. Mikrotik find ich persönlich etwas professioneller da man 20 sachen mehr mit machen kann und wesentlich mehr funktionen haben sei es netzüberwachung oder VLAN Bridges per WLAN alles kein problem oder Multi SSID (weis garnicht ob UBNT das kann) oder MPLS und und und....

naja muss jeder selbst wissen sag ich immer. den einen gefällt das mehr dem anderen das andere... hauptsache ist doch das die funkstrecke wie gewünscht läuft oder?!

Gruss
 
Moin,

ich habe mir gebraucht bei E-Bay zwei TP-Link TL-WA701ND in der Version 1 geschossen (einer 7,02€ und einer 10€ jeweils Versand inklusive) und dazu einen TP-Link TL-ANT2412D gekauft (ca. 30€) und eine bereits vorhandene Netgear ANT2409 verwendet. Damit betreibe ich nun 4 Monate eine 100m WLan Strecke zwischen zwei Gebäuden und habe bisher keine Probleme gehabt. Besonders angenehm finde ich, dass es einen Watchdog gibt den man alle X Minuten ein Ziel anpingen lassen kann. Sollte das Ziel dann beim X-ten Versuch nicht zu erreichen sein, startet der AP neu um ein Problem auszuschließen. Beide Werte sind beliebig einstellbar.

Negativ finde ich, dass man im Client nicht die aktuelle Verbindungsgeschwindigkeit (WLan) sieht. Das kenne ich besser.

LG Joe
 
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Rundstrahl-Antennen?? Definiere "keine Probleme"! Hast du Paketverlust auf der Stecke, welche Bandbreite erreichst du? Und wieviele WLAN-Netze sind in der Umgebung? Sichtverbindung?

Ein Vorteil von Hardware die für den Außenbereich gemacht ist: sie nutzt auch die speziell für den Außenbereich reservierten Frequenzen. Ich habe mit meiner 5Ghz Richtfunkstrecke überhaupt keine Probleme mit Nachbarnetzen. Mein Paketverlust ist 0, Bandbreite konstant >99MBit, Latenz ~1,5ms, Jitter im Bereich 200µS. Getestet mit iperf. Musste dafür allerdings die Sendeleistung verringern, bei max. erlaubter Leistung hat der Empfänger übersteuert.
 
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Moin,

Ja, es handelt sich um Rundstrahl Antennen. Da ich die Netgear eh da hatte und ich einen "kleinen" Stab optisch einfach ansprechender Finde als eine Richtfunkantenne. Das ist aber sicherlich Geschmackssache.
Keine Pobleme heißt für mich, dass die Strecke stabil läuft und beim Telefonieren darüber ebenfalls keine Einschränkungen entstehen. Insbesondere letzteres war mit den vorherigen W500V mit Bitswitcher Firmware immer ein Problem. Der Client hatte hier eine zu große Belastung. Derzeit liegt mein Jitter laut Fritz!Box bei 5ms in Senderichtung und 3ms in Empfangsrichtung. Die Sprachverzögerung beträgt 0,5ms. Verloren gehen laut Fritz!Box auch keine Pakete und bei einem Ping mit 4000 Durchläufen wurden ebenfalls nicht keine verloren.

Trotzdem gebe ich dir Recht, dass Richtfunkantennen natürlich besser wären.

Wenn ich die Strecke neu Bauen würde, würde ich glaube ich zu den Ubiquiti UniFi UAP-AC Outdoor greifen. Die sind zwar nicht billig, aber wenn ich das gegen einen eigenen Tefonanschluss und die Betriebsdauer hochrechne, sind die trotzdem billig.

LG Joe82
 
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