[Gelöst] Hilfe bei fortgeschrittenem Routingproblem erbeten

inkasso

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Hallo zusammen!

Ich habe ein recht komplexes Netzwerk daheim und habe jüngst aufgrund des Totalausfalls meiner TK Anlage meinen alten DSL Router gegen eine FritzBox 7490 (inzwischen mit Freetz drauf) getauscht.
Mit Linux kenne ich mich zumidnest grundlegend aus, da ich auch einen kleinen Debian Server mein Eigen nenne. Schon damals hatte ich mich dran versucht meine Wünsche mit Routing zu lösen, aber da der alte Router nur für "normale Endkunden" gedacht war, scheiterte man schon an der fehlenden Möglichkeit so etwas überhaupt gescheit zu konfigurieren.

Jetzt mit der FritzBox und einem Linux als OS darauf wittere ich die Chance, dass es diesmal klappen könnte, und so hole ich das Thema wieder aus der Versenkung hervor :)

Aufbau des Netzwerks

LAN IP Adressraum: 172.16.x.x/12
Router: TP Link TL-R480T+ (2 WAN Ports), IP 172.16.137.1, ist Default GW für das Heimnetz

An diesem Router hängt am WAN Port 1 (IP 192.168.1.144/16 GW 192.168.1.200) die FritzBox 7490 (IP 192.168.1.200)
Am WAN Port 2 hängt ein Modem eines ISP per DHCP (der Zweig muss nicht weiter interessieren)

Die FritzBox wiederum baut eine ADSL Verbindung auf für die sie selbst das Gateway ist.

Die Problemstellung
Zwischen dem TP Link Router und der FritzBox herrscht räumliche Trennung (Arbeitszimmer <=> Wohnzimmer). Zwischen den Räumen gibt es als einzige Verbindung ein LAN Kabel und es ist auch nicht mit vertretbarem Aufwand möglich, weitere Kabel zu legen.

Gewünscht ist nun folgendes:
- Alle Clients in meinem Netzwerk sollen gebündelt über den TP Link ins Internet gehen können, denn dieser bündelt zwei WANs und da die Geschwindigkeit beider WANs nicht so berauschend ist, soll so die ganze verfügbare Bandbreite ausgeschöpft werden können
- Im Wohnzimmer gibt es Netzwerk Clients, die per Kabel an die FritzBox angeschlossen werden, die ebenfalls den Weg über den TP Link nehmen sollen

Mögliche Wege wären hier also:
Client <=> FritzBox <=> TP Link <=> FritzBox <=> Internet
ODER wenn der andere WAN Port gerade weniger ausgelastet ist
Client <=> FritzBox <=> TP Link <=> Modem am anderen WAN Port <=> Internet

- Alle Netzwerk-Clients sollen miteinander kommunizieren können

Mögliche Wege wären hier:
Client <=> FritzBox <=> Client (bereits realisiert, da Standardfunktionalität)
Client <=> TP Link <=> Client (bereits realisiert, da Standardfunktionalität)
Client <=> TP Link <=> FritzBox <=> Client

- Wenn igend möglich soll auch das WLAN aus der FritzBox genau so eingesetzt werden können

Mögliche Wege:
WLAN Client <=> FritzBox <=> WLAN Client (bereits realisiert, da Standardfunktionalität)
WLAN Client <=> FritzBox <=> Client (bereits realisiert, da Standardfunktionalität)
WLAN Client <=> FritzBox <=> TP Link <=> Client
WLAN Client <=> FritzBox <=> TP Link <=> FritzBox <=> Internet
WLAN Client <=> FritzBox <=> TP Link <=> Modem am anderen WAN Port <=> Internet

Wer bis hierher noch nicht vom Stuhl gefallen ist: Respekt :)

Meine bisherigen Überlegungen

Ein wenig aufgepasst hab ich ja, als es ums Thema Routing ging. Folgendes hab ich mir zusammengereimt (Einsprüche willkommen, falls ich mich irre!)

- Damit die Geräte an der FritzBox mit den Geräten am TP Link sprechen können, benötige ich eine statische Route von der FritzBox zum Heimnetz 172.16.x.x mit der IP als GW die der TP Link im selben Netz wie die FritzBox hat
- Damit die Clients, die mit der FritzBox verbunden sind, überhaupt einen Grund haben, es über den TP Link zu versuchen ins Internet zu gehen, muss ich den Clients als Default GW die IP des TP Link geben, ihnen aber dennoch eine IP aus dem Netz der FritzBox zuweisen

Mehr ist mir bisher aber nicht eingefallen. Wars das schon?
Ich freu mich über alle Anregungen von Leuten, die da noch durchsteigen und mir helfen können ;)

Gruß

Manuel
 
Zuletzt bearbeitet:
Ich vermute nicht, dass das mit der Standard Firmware des TP-Link so funktionieren wird. Du bräuchtest also entweder eine angepasste Firmware, die zwei WAN Anschlüsse unterstützt, oder einen zusätzlichen Router, der aber nicht teuer sein muss, zum Beispiel einen kleinen TP-Link für ca. 20 Euro.

Wenn Du nur ein Kabel hast, dieses aber alle 8 Adern verbunden hat, kannst Du dieses mit passenden Adaptern für zwei Verbindungen bis 100 MBit/s nutzen.

In der jetzigen Konfiguration müsste der TP-Link den Zugriff vom WAN1 Port auf das interne Netzwerk zulassen. Die meisten Router sind aber sinnvollerweise so konfiguriert, dass dies nicht möglich ist.

Um die Geräte an der Fritz Box und am TP-Link miteinander zu verbinden, muss ein internen LAN Port der Box mit einem internen LAN Port des TP-Link verbunden werden. Da dann zwei DHCP Server vorhanden sind, muss einer davon ausgeschaltet werden, in diesem Fall der von der Fritz Box. Alle Geräte sollten dann eine DHCP Adresse vom TP-Link bekommen, auch die, die am WLAN der Fritz Box hängen (testen).

Das einzige Problem ist dann noch, dass der TP-Link nur über WAN2 eine Verbindung ins Internet hat. Es braucht also zusätzlich eine Verbindung von WAN1 zur Fritz Box. Mit einer angepassten Firmware könnte man den TP-Link dazu bringen, einen Port sowohl fürs interne Netzwerk als auch als WAN1 zu nutzen. Diese angepasste Firmware müsste aber auch dual WAN unterstützen.
Du kannst auch versuchen, ein Netzwerkkabel zwischen einem LAN Port und WAN1 anzuschließen. Falls danach gar nicht mehr geht, sollte es reichen, das Kabel zu entfernen und kurz den Strom abzuschalten. Normalerweise ist es keine gute Idee, zwei Ports am gleichen Switch miteinander zu verbinden. LAN und WAN1 sollten aber nicht als der gleiche Switch in diesem Sinne zu verstehen sein.
Alternativ kann man die Verbindung über einen Switch oder Router herstellen, oder durch Aufteilung des einen Kabels in zwei Verbindungen zu je 4 Adern.
 
Hallo RalfFriedl,

vielen Dank für deine Antwort! Ich hatte schon befürchtet, es traut sich keiner. Geht mir oft so wenn ich Fragen stelle - wenn ich mich mit Fragen an ein Forum wende, sind diese oft so abgehoben, dass kaum einer mitkommt *g*

Ich vermute nicht, dass das mit der Standard Firmware des TP-Link so funktionieren wird. Du bräuchtest also entweder eine angepasste Firmware, die zwei WAN Anschlüsse unterstützt, oder einen zusätzlichen Router, der aber nicht teuer sein muss, zum Beispiel einen kleinen TP-Link für ca. 20 Euro.

Der TP Link ist ja ein Multi WAN Router. Ich glaube ich verstehe nicht worauf du da hinaus möchtest.

Wenn Du nur ein Kabel hast, dieses aber alle 8 Adern verbunden hat, kannst Du dieses mit passenden Adaptern für zwei Verbindungen bis 100 MBit/s nutzen.

Das hab ich schon mal versucht und bin gescheitert - jedoch in einem anderen Zusammenhang. Da wollte ich von einem 4DA Kabel 2DA für LAN und 1DA für analoges Telefon nutzen. Das Telefon ging - das LAN war nicht zu überzeugen :(

In der jetzigen Konfiguration müsste der TP-Link den Zugriff vom WAN1 Port auf das interne Netzwerk zulassen. Die meisten Router sind aber sinnvollerweise so konfiguriert, dass dies nicht möglich ist.

OK - DAS wird dann wohl die Ursache des Problems sein. Die IP des WAN Ports ist pingbar - die interne IP nicht.

Um die Geräte an der Fritz Box und am TP-Link miteinander zu verbinden, muss ein internen LAN Port der Box mit einem internen LAN Port des TP-Link verbunden werden. Da dann zwei DHCP Server vorhanden sind, muss einer davon ausgeschaltet werden, in diesem Fall der von der Fritz Box. Alle Geräte sollten dann eine DHCP Adresse vom TP-Link bekommen, auch die, die am WLAN der Fritz Box hängen (testen).

Wie man zwei Router / Switche / Hubs verbindet ist klar. DHCP Server gibts bei mir nicht - sowas macht der Purist noch allein ;)
Werde mich aber spätestens bei IPv6 diesbezüglich geschlagen geben - nur 'noch' muss ich ja nicht.

Zu Testzwecken - ob das WLAN der Fritzbox mit dem DHCP des TP Link kommunizieren kann, kann ich das natürlich einschalten, aber da ich die IPs und Gateways genausogut von Hand vergeben kann, sehe ich da maximal eine 'der DHCP Server machts in jedem Fall richtig' Hilfestellung. Bei dieser von dir vorgeschlagenen Variante hab ich da aber auch kaum Sorge, dass es schief gehen kann, WENN das mit der Aufteilung der Kabel funktioniert :rolleyes:

Das einzige Problem ist dann noch, dass der TP-Link nur über WAN2 eine Verbindung ins Internet hat. Es braucht also zusätzlich eine Verbindung von WAN1 zur Fritz Box. Mit einer angepassten Firmware könnte man den TP-Link dazu bringen, einen Port sowohl fürs interne Netzwerk als auch als WAN1 zu nutzen. Diese angepasste Firmware müsste aber auch dual WAN unterstützen.

Für meinen Router gibts leider kein openWRT.

Du kannst auch versuchen, ein Netzwerkkabel zwischen einem LAN Port und WAN1 anzuschließen. Falls danach gar nicht mehr geht, sollte es reichen, das Kabel zu entfernen und kurz den Strom abzuschalten. Normalerweise ist es keine gute Idee, zwei Ports am gleichen Switch miteinander zu verbinden. LAN und WAN1 sollten aber nicht als der gleiche Switch in diesem Sinne zu verstehen sein.

Da erschließt sich mir der Sinn der Aktion nicht so ganz. Kannst du mir das näher erläutern?

Alternativ kann man die Verbindung über einen Switch oder Router herstellen, oder durch Aufteilung des einen Kabels in zwei Verbindungen zu je 4 Adern.

Auch hier hätt ich gern einen Verkabelungs-Vorschlag.

Was bei mir noch so rumfliegt (vielleicht hilfts ja):
- 4 Port D-Link 10/100 Switch
- Netgear WG602 WLAN AP (reiner AP, g-Standard)
- Netgear DG834B ADSL Router (reiner Router)

Bin gespannt auf deine Antworten :)

Danke nochmal!

Gruß

Manuel
 
Simplifizieren tut not:
  • Zuerst sollte man alle Geräte in ein Subnetz bringen
  • Man darf durchaus WAN1/TPLink und LANx/TPLink an LAN1/7490 über ein Kabel führen und beide Ports zusammen-"switchen".
  • Dann den TPLink als einzigen DHCP-Server, Gateway und DNS-Server konfigurieren und fertig!.


Falls immer noch Panik über die Zusammenschaltung von LAN und WAN1 existiert, nach RalfFriedl per Weiche auftrennen und dann aber WAN1/TPLink mit Gast!LAN4/7490 verbinden, sonst verlagert man ja in der Realität nur den Switch. ;-)

Happy Load Balancing!
 
Genau, im Prinzip geht es darum, dass der TP-Link zum einen mit den internen Geräten verbunden sein soll, die an der Fritz Box hängen. Dafür braucht man den LAN Port. Zum anderen soll er für die Verbindung nach Außen auch die Fritz Box nutzen, dafür braucht man den WAN1 Port. Es ist relativ wahrscheinlich, dass es reicht, diese beiden Ports über einen Switch mit der Fritz Box zu verbinden. Möglicherweise reicht es auch, den (vermutlich vorhandenen) internen Switch des TP-Link zu verwenden, also ein Kabel von WAN1 auf LAN1 und die übrigen LAN Ports für andere Geräte. Die Geräte sind alle so zu konfigurieren, dass sie den TP-Link nutzen, auch die an der Fritz Box angeschlossenen.

Wenn es absolut nicht laufen sollte, kannst Du noch den Netgear Router dazwischen hängen:
Fritz Box Kabel in den anderen Raum, dort Kabel in einen Switch, von diesem Switch ein Kabel in den WAN Port vom TP-Link und ein Kabel in einen LAN Port vom Netgear. Ein Kabel vom WAN Port vom Netgear in den LAN Port vom TP-Link. Alle anderen Geräte an die LAN Ports vom Netgear oder den Switch. Alle Netzwerkgeräte so konfigurieren, dass sie den Netgear nutzen.
Vermutlich ist das aber nicht notwendig.
 
Ok, das klingt nach einem einfachen machbaren Testszenario. Zumindest hab ich verstanden, wie ihr das meint.
Ich werde gleich mal die Geräte alle ins selbe Netz bringen und die Einstellung für WAN1 auf dem TP Link entsprechend anpassen. Ja, der TP Link hat 4 Ethernet Ports von daher kann ich so einen Loop problemlos legen.

Sobald ich Ergebnisse hab, melde ich mich wieder. Bis dahin erst einmal vielen Dank für die Anregungen :)

Update: das ging schnell... leider :(

Beim Versuch auf dem TP Link WAN1 ins selbe Netz wie das Heim-LAN zu bringen: WAN IP address and LAN IP address cannot exist at a same subnet. Please input another one IP address.
Leider nicht gewonnen.

Update 2: omg... Manchmal steh ich aufm Schlauch.
Gemeint war sicher: Lass die FritzBox so wie sie ist, den WAN Port so wie er ist und mach nur den Loop. Stecke alle übrigen Geräte ins Heim Netz vom TP Link.

Genau das hab ich gemacht und... es läuft :)

Daaaaanke! Das war ja letztendlich super einfach. Auf die Idee sowas zu machen, wär ich aber nie gekommen.
 
Zuletzt bearbeitet:
Dass dein Router dabei jetzt Panik bekommt, hätte ich wirklich nicht vermutet. ;-) Eigentlich schaltet man ja aus Gründen der Sicherheit nur PPPoE und das LAN nicht zusammen.

Die Fritzbox im anderen Subnetz dürfte aber kein Problem sein, oder sollen NAS, IP-Telefone etc. genutzt werden? Und dann kannst du immer noch WAN1 mit GastLAN4 der 7390 verbinden, da ist sogar DHCP möglich und ohnehin ein anderes Subnetz (192.168.179.0?).
 
Klar muss für LAN und WAN ein unterschiedliches Netz verwendet werden. Es hat nichts damit zu tun, dass der Router Panik bekommen würde, sondern er wüsste dann nicht, ob er ein Paket über LAN oder WAN senden soll. Dass in diesem Fall beide miteinander verbunden sind, weiß die Firmware ja nicht.
 
Ja. Ich verwende IP Telefone (sowohl Software als auch Hardware).
Außerdem stelle ich demnächst meinen Telefonanschluss auf IPbasiert um.

Problem?
 
Wenn die Telefone am TP-Link hängen, müssen sie durch zwei NAT Router, wenn sie auf eine Adresse im Netz der Fritz Box konfiguriert sind, müssen sie nur durch ein NAT. Es sollte aber auch so funktionieren.
Außerdem könnte es Probleme geben, wenn der TP-Link die Telefone abwechselnd über die beiden WAN Anschlüsse weiterleitet statt immer über den gleichen.
 
Gut die Problematik ist keine Neue - die hatte ich bei der alten Schaltung ja auch schon.
Alle Telefone werden wahrscheinlich immer am TP Link hängen UND der SIP Anbieter ist im TP-Link fest auf das Festnetz-WAN gesetzt, weil ich keine Anrufe über Sat führen will... das hatten wir mal und es ist einfach nur grausam ;)

Das Einzige wo ich noch gespannt bin, ob und wie es laufen wird ist der Parallelbetrieb IP Telefone am Router + echte Telefone an der FritzBox mit IP basiertem Anschluss. Die FritzBox muss nur die Pakete von den echten IP Telefonen in Ruhe lassen und alles wird gut. Kenne Router die schreiben die dann alle gewaltsam um um sie an den Telefonanschluss-Anbieter zu routen. Hier hatte mir AVM aber versichert, dass es zu keinen Problemen kommen würde. Mal schauen. Die Umstellung des Anschlusses ist beantragt - nur weil es damit dann mehr DSL Speed geben soll, sonst würd ich mein ISDN behalten.
 

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