[HowTo] so funktioniert der Zugriff auf Endgeräte mit IPv4/6 per Internet IPv4 trotz DSlite

TSCH

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Hallo,

evtl. interessiert es den einen oder anderen:

In einer idealen Welt würden inzwischen alle Internetzugänge IPv6 nutzen, was überhaupt nur geschaffen wurde, um das Problem mit immer knapper werdenden IPv4-Adressen zu lösen. Leider unterstützen aber noch lange nicht alle Endgeräte das noch junge IPv6 und auch die meisten Internetzugänge erfolgen (sicher noch für lange Zeit) mit IPv4. Dies bedeutet aber, dass der ISP für den Zugriff auf Endgeräte im Heimnetzwerk IPv4 unterstützen muß.
DSlite tut dies leider nicht, ist aber evtl. je nach Provider gegen eine monatliche (meist überhöhte) Gebühr optional erhältlich.

Wenn Ihr nun so wie ich im Kleingedruckten des ISP den dort gut versteckten Hinweis auf DSlite übersehen habt oder dieser durch andere Fachbegriffe sogar vermieden wird, habt Ihr ein Problem (welches wir aber im Anschluß lösen werden).

Nach langem Suchen im Internet bin ich auf feste-ip.net gestossen, die einen sog. Portmapper anbieten, der genau das macht, was wir brauchen.
Ich beschreibe im folgenden ausführlicher die Variante (V1), die ich zuhause einsetze. Es gibt noch drei weitere Möglichkeiten, die bei festpe-ip.net unter http://www.feste-ip.net/fileadmin/FIP-Book.pdf genau beschrieben werden. Folgende Szenarien werden in dem PDF und auf feste-ip.net erläutert:

V1 Portmapper für IPv6 fähige Endgeräte mit der AVM Fritz!box
V2 Portmapper für IPv6 fähige Endgeräte ohne AVM MyFRITZ!
V3 Portmapper für NICHT IPv6 fähige Endgeräte mit einer AVM FRITZ!Box und unserer FIP-Box
V4 Portmapper für NICHT IPv6 fähige Endgeräte mit der FIP-Box ohne die Verwendung von MyFRITZ!

Auf alle Fälle benötigt Ihr, da die ISPs i.d.R. keine feste IPv4-Adresse anbieten einen DynDNS-Anbieter, der auch IPv6 unterstützt. Da die meisten dieser Anbieter diesen Dienst nur kostenpflichtig anbieten, habe ich mich für die Nutzung von MyFritz entschieden, was jedem FritzBox-Benutzer kostenlos von AVM zur Verfügung gestellt wird.
Was Ihr für den für Euch passenden Einsatzzweck (V1-4) machen müsst wird in o.g. PDF genau beschrieben. Sowohl was die Konfiguration der
Preise findet Ihr unter http://www.feste-ip.net/kosten/preise/

Wenn Ihr nur auf ein Engerät im heimischen LAN zugreifen wollt/müsst, das IPv6-fähig ist genügt Euch eine Fritzbox mit MyFritz und ein Portmapper bei feste-ip.net.

Da ich aber sowohl die Sicherheit durch einen VPN-Tunnel erhöhen und auch auf mehrere Geräte im heimischen Netz zugreifen möchte, habe ich mich für eine Lösung mit einem OpenVPN-Server entschieden, auf den ich per Portmapper zuhause zugreife und von dort aus ALLE Endgeräte in meinem heimischen Netzwerk erreichen kann.
Wer wie ich nicht an seiner (vom Provider zwangsweise bereitgestellten) Fritzbox herumbasteln und darauf direkt OpenVPN installieren darf, aber trotzdem keinen Rechner hat, der rund um die Uhr läuft, der kann zu einem Raspberry Pi greifen (kostet ca. 35.-EUR), der maximal 3,5W verbraucht. Es gibt die sog. FIPBox (http://www.feste-ip.net/fip-box/allgemeine-informationen/), die dann die Umsetzung IPv6->IPv4 von nicht-IPv6-fähigen Geräten erledigt fix und fertig (ohne OpenVPN) vorkonfiguriert auch bei feste-ip.net zu kaufen (https://www.feste-ip.net/fip-box/fipshop/).
Wie Ihr auf diesen oder Euren eigenen Pi OpenVPN bekommt, wird auch auf https://www.feste-ip.net/fip-box/fip-box-vpn/ genau beschrieben.

Für den PC (oder das Smartphone!) mit dem Ihr dann zugreifen wollt, benötigt Ihr dann nur noch den OpenVPN-Client, auf den Ihr die Config-Dateien und das erstellte Zertifikat kopieren müßt.
Achtung: Zumindest bei Windows 7 mußte ich den OpenVPN-Client (https://openvpn.net/index.php/open-source/downloads.html) als Admin ausführen, sonst wird zwar eine Verbindung hergestellt, aber das Routing klappt nicht, d.h. es funktioniert gar nichts!

Ich wünsche Euch viel Erfolg bei Eurem DSlite-Workaround und hoffe die hervorragenden Anleitungen auf feste-ip.net und diese können Euch etwas weiterhelfen.
Nicht unerwähnt lassen möchte ich, dass Euch feste-ip.net kostenlos 50 Credits gibt, mit denen Ihr einen Portmapper 50 Tage testen könnt. Das sollte reichen.

Wäre nett, wenn Ihr Eure Credits bei feste-ip.net, als kleine Anerkennung, über meinen Ref-Link bestellt:

www.feste-ip.net


LG

TSCH
 
Zuletzt bearbeitet:
Wie sieht es eigentlich mit dem Durchsatz des Raspberry Pi aus, da dieser ja nicht der Leistungsstärkste ist?
 
Da wäre erst mal die Frage, welchen Durchsatz man über deren Server hinbekommt. Der Raspberry schafft im LAN so an die 8 MB/s, ausreichend für eine 50er Leitung, bei einer 100er kommt er nicht.

Hinzu kommt, dass OpenVPN einiges an Rechenleistung benötigt, das wird es noch etwas weiter reduzieren.
 
Das Problem mit einem zu geringen Durchsatz stellt sich für mich nicht, da ich die Verbindung nur zur Fernwartung nutze.
Da merke ich bei RDP keinen Unterschied zu meiner alten IPv4 Verbindung.
 
Ist das sicher das dir Verbindung komplett über deren Server läuft? Sind die nicht nur für die Umsetzung der IP zuständig und sobald die Verbindung aufgebaut ist wird eine Direktverbindung hergestellt?
 
feste-ip.net sorgt mit dem Portmapper meiner Meinung nur dafür, dass Du per IPv4 und DDNS per MyFritz dein Heimnetz erreichst. Der Datenverkehr läuft dann nicht mehr über deren Server sondern direkt zwischen deinem Client und dem Heimnetz. Du solltest also Recht haben.
 
Und wie soll das technisch gehen wenn beide Endpunkte zueinander inkompatibel (v4/v6) sind?
 
aller Traffic läuft bei obigem Szenario definitiv über die Server von Feste-IP.net

anders ist das gar nicht realisierbar und steht auch so "indirekt" in den FAQ

Im Gegensatz zum reinen DDNS, wo zwar DNS-Anfragen an unsere Infrastruktur gestellt werden die Verbindungen aber direkt zwischen dem Sender und Empfänger aufgebaut werden, sind beim Portmapping unsere Systeme aktiv an der Kommunikation beteiligt.

und

Die meisten unserer Portmapperserver sind mit Gigabit an das Internet angeschlossen und verfügen über ausreichend Übertragungskapazitäten.
Der Traffic wird nicht beschränkt oder gedrosselt. Bei sehr trafficlastigen Systemen behalten wir uns vor den Kunden zu bitten auf einen anderen Portmapperserver von uns zu wechseln. Kosten entstehen Ihnen dabei aber nicht.

grüße
Adrian
 
Network Address Translation, Protocol Translator nach RFC 2766 (NAT-PT) ist hier das Stichwort. Hier gibts neben dem englischen Text ein paar Bildchen zur Veranschaulichung.
 
Korrekt. .. und daher läuft der gesamte Traffic über den Server
 
Reicht es eigentlich, einen Portmapper einzurichten, und dahinter einen OpenVPN Server?
Ich verstehe die Sache mit den Freigaben nicht wirklich.... Das sollte doch bei OpenVPN wegfallen oder verstehe ich da was falsch?

Es gibt die sog. FIPBox (http://www.feste-ip.net/fip-box/allg...informationen/), die dann die Umsetzung IPv6->IPv4 von nicht-IPv6-fähigen Geräten erledigt fix und fertig (ohne OpenVPN) vorkonfiguriert auch bei feste-ip.net zu kaufen
Braucht man die FIPBox bei OpenVPN überhaupt?

Wie sieht es eigentlich mit No-IP aus?
Wenn ich meine IP da aktualisiere, dann kommt eine IPv4 Adresse, diese kann ich aber nicht direkt ansprechen?

Vielleicht sage ich kurz dazu was ich machen möchte.
Ich habe auch einen DSLite Anschluss und möchte gerne über VPN zu mir nach hause kommen, ohne jedes Gerät freizugeben.
Teilweise habe ich IPv6 Zuhause aber nicht alle Geräte.
Ich will aber kein Gerät freigeben, sondern "einfach" per VPN auf alle Zugriff haben.
 
Zuletzt bearbeitet:
@wusa88

in dem Fall könntest du einen OpenVPN Server lokal bei dir einrichten (TCP!!! nicht UDP) und dann den Basic Portmapper nutzen.
Dann brauchst du nur noch den OpenVPN Port auf der Fritzbox freigeben und es läuft.

Grüße
Adrian
 
Muss das ganze über feste-ip laufen?
Ich wäre nämlich bei No-IP
 
No-IP hilft dir da nicht, denn No-IP bietet dir nur einen IPv4 DynDNS an.
Da No-IP aber dann die IPv4 vom NAT deines Carriers bekommt, funktioniert ein Fernzugriff nicht.

Das ist ja der "Trick" von dem feste-ip Ding, es übersetzt IPv4 von außen auf IPv6. D.h. du kannst per IPv4 auf die von feste-ip dir angegebene IP zugreifen, feste-ip übersetzt das auf IPv6 und leitet es per IPv6 an deine Fritzbox weiter.

Über IPv4 ist ein direkter Zugriff NICHT möglich bei DSlite, nur per IPv6.

Grüße
 
Ich werde das ganze mal testen.

Danke !
 
Kein Problem!

Einzig musst du beachten :
bei dem Basic Portmapper wird es so laufen

- dein OpenVPN daheim läuft auf Port 1194, d.h. du gibst Port 1194 an der Fritzbox frei
- du erstellst einen Portmapper für Port 1194, feste-ip gibt dir dann z.b. zum Verbinden solche Daten : 123.221.123.99:5329

Also nicht wundern, der PortmapperPort wird wahrscheinlich NICHT identisch sein mit deinem OpenVPN Port - das macht aber nichts.
Deinen Server konfigurierst du ruhig auf Port 1194 und auch die Freigabe, nur die Clients müssen dann eben nicht auf 1194 verbinden sondern 5329.

Grüße
 
Danke!

Ich habe mich nun mal angemeldet, aber ich finde keinen Basic Portmapper. Ich denke mal das es dann der Universal Portmapper ist?

Vielleicht kommt die Auswahl auch erst später. Ich lasse mir mal den Bestätigungscode per SMS zuschicken...
 
Jaja, den mein ich ;-)
Sorry, kenne den Dienst ja selber nicht - hatte die Website auch nur grob überflogen.

Grüße
 
;)

Aber du bist dir sicher, dass ich keine IPv4 auf IPv6 "übersetzer" brauche?

In den FAQ steht folgendes:
Mein Endgerät ist nicht IPv6 tauglich und kann nur IPv4.
Sie benötigen einen lokalen Umsetzer in Ihrem Netzwerk der diese Geräte über IPv6 von außen erreichbar macht. Das kann ein Server sein der ständig angeschaltet ist oder z. B: unserer FIP-Box.

Kann OpenVPN das?

Sorry für das blöde Nachfragen....
 
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