VDSL2 Ausbau: lieber FTTB bis ins Haus oder besser doch nur FTTC?

Trinomad

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Hallo,
bei uns im Ort wird bis August2016 mittels Breitbandförderung auf VDSL2 (30-50Mbit/s) ausgebaut. Einen kleinen Teil des Ortes haben sie dabei "vergessen" (bleiben bei 16Mbit hängen), und jetzt steht im Raum, dass nachgebessert wird (Folgeantrag, etc.).
Es könnte sein, dass recht viel Geld vorhanden ist und es steht im Ort die Diskussion im Raum, dass man die Vergessenen gleich mit FTTB, also Glasfaser bis ins Haus (meißt EF), versorgt. Die Richtung dieser Diskussion kann ich evtl. selbst entscheidend :cool: beeinflussen, bin mir aber unsicher in welche Richtung ich sie SINNVOLLERWEISE lenken will.
Mir ist klar: FTTB ist besser, schneller, nur halt wenig verbreitet und Vectoring bremst den FTTB weiter.

Wenn man den FTTB Ausbau hinbekommt:
1. kann man dann bei Resellern wie z.B. 1und1 bleiben (sind recht viele bei 1und1), oder muss man dann zwangsweise zur Telekom wechseln und blutet dann zu deren schlechten Konditionen? Das wäre dann nicht so toll, in dem Fall würde ich doch eher zur FTTC Lösung tendieren.
2. Habe bereits jetzt eine Fritzbox 7490 am laufen (an 6Mbit/s Leitung), kann man die auch mit einem FTTB Ausbau weiterbetreiben, oder gibt es dann irgendwelche Exotenrouter (ggf. Telekom Modelle) die dann genutzt werden müssen? Auch das würde mich vom FTTB abhalten.

Danke für den Rat.

(wer mit FTTB und FTTC nichts anfangen kann, bitte am besten gar nicht posten)
 
1. kann man dann bei Resellern wie z.B. 1und1 bleiben (sind recht viele bei 1und1), oder muss man dann zwangsweise zur Telekom wechseln und blutet dann zu deren schlechten Konditionen? Das wäre dann nicht so toll, in dem Fall würde ich doch eher zur FTTC Lösung tendieren.

Natürlich hat beides seine Vor- und Nachteile aber nur aus diesem Grund zu FTTC anstatt FTTB (bzw. ist es dann FTTH da überwiegend EFH) zu tendieren wäre m.E. unverhältnismäßig bzw. kann ich persönlich nicht direkt nachvollziehen.

Aktuell ist es aber tatsächlich so (ich gehe jetzt davon aus, dass in beiden Fällen die Telekom ausbaut und kein anderer Anbieter weil dann die Situation sowieso wieder anders aussieht) das Reseller/Provider wie 1&1, O2 oder Vodafone derzeit keine Vorleistungsprodukte bei der Telekom einkaufen wenn es sich um FTTH (GPON-Anschlüsse) handelt (bei den bestehenden FTTB-Anschlüssen der Telekom sieht das allerdings anders aus aber die gibt es nicht mehr lange, diese werden entweder auf FTTH umgebaut oder stillgelegt), die Telekom bietet aber entsprechende Vorleistungsprodukte auch über die FTTH/GPON Plattform an, bis jetzt hat sich nur kein Anbieter dazu entschieden diese auch einzukaufen.

Langfristig wird sich das sicherlich ändern da es in Zukunft immer mehr FTTH-Anschlüsse geben wird aber aktuell muss man noch zur Telekom wechseln. Die preissensitive Kundschaft im erwähnten FTTH-Gebiet kann aber auch bei den DSL-Anschlüssen bleiben auch wenn per FTTB/H erschlossen wird, somit sehe ich keinen vernünftigen Grund gegen FTTB/H.

Wenn es sich um die Telekom handelt wird aktuell sowieso nur per FTTC oder FTTH ausgebaut, FTTB hat man aktuell von der Liste gestrichen (kann aber in Zukunft evtl. i.V.m. (X)G.fast wiederkommen) sodass die Frage wohl eher lautet FTTH oder FTTC.
Wenn ich nur von mir ausgehen würde würde ich natürlich ganz klar für FTTH stimmen, habe seit 2010 einen FTTH-Anschluss der Telekom (obwohl es die für Privatkunden offiziell erst seit 2012 gibt).

An allen Anschlüssen der Telekom (egal ob xDSL per FTTC oder FTTB oder GPON per FTTH) kann eine FritzBox 7490 verwendet werden, bei der Telekom gibt es für FTTH/GPON keine speziellen Router und Zwangsrouter schon gar nicht. Bei FTTH wird natürlich das integrierte DSL-Modem der 7490 nicht mehr gebraucht:
http://avm.de/service/fritzbox/frit...uer-Betrieb-am-Glasfaseranschluss-einrichten/

Aber gerade i.V.m. einem FTTH-Anschluss hat man sogar eine größere Auswahl an möglichen Routern (z.B. auch eine 7272 wäre denkbar, die kann zwar nicht mit VDSL umgehen dies ist aber bei einem FTTH-Anschluss sowieso irrelevant und zudem hat sie den gleichen Prozessor verbaut wie die 7490) da eben ein integriertes xDSL-Modem nicht mehr benötigt wird, in Zukunft könnte man auch die FritzBox 4080 in Betracht ziehen die natürlich prädestiniert ist für FTTH-Anschlüsse mit separaten ONT:
http://avm.de/aktuelles/neues-von-f...hause/fritzbox-4080-der-high-end-wlan-router/


Ein m.E. weiterer sehr bedeutender Vorteil der FTTH-Anschlüsse ist, dass diese sich von Überspannung (z.B. durch einen Blitzeinschlag verursacht) nicht beeindrucken lassen, als "Überspannungseinfallstor" hat man dann "nur" noch die Netzspannungsversorgung.
 
Die Frage ob FTTC oder FTTH dürfte eine finanzielle sein, falls nicht, wäre es nicht nachvollziehbar auf FTTH zu verzichten.

Wenn ein Reseller das gewünschte Produkt nicht unterstützen will wäre das gerade ein Wechselgrund für mich. Oder dankt es Dir der Reseller, dass Du wegen ihm auf FTTH verzichtest?
 
Guten Abend zusammen!

@Trinomad: qwertz.asdfgh hat dir schon sehr ausführlich geantwortet. Da gibt es nicht nichts groß hinzuzufügen. Ich kann persönlich auch den Wechsel auf FTTH empfehlen. Bei mir seit Sommer 2013 in Gebrauch. :) Hoffentlich wird schnell eine gute Entscheidung in eurer Gemeinde getroffen.

Ich wünsche noch einen schönen Abend!

Viele Grüße

Natalie P. von Telekom hilft
 
Hallo,
danke für den Input, gerade auch für die viele Mühe von qwertz.asdfgh, und das mit dem inherenten Blitzschutz ist schon auch bemerkenswert (2 tote Boxen die letzten Jahre, die allerdings kostenlos ersetzt wurden).
Die Antworten hatte ich so befürchtet. Wer die Bandbreite häufig nutzt und die Telekom im Endkundenverhältnis nicht scheut ist sicher happy mit FTTH. Allerdings muss ich es auch realistisch sehen, wenn man den Leuten, von denen auch mit den aktuellen 6Mbit/s viele nicht völlig unzufrieden sind, die 30-50Mbit in Aussicht stellt, oder dann gleich die 100Mbit/s mit FTTH, aber gleichzeitig den reinen Wein einschenkt, dass sie bei FTTH dann wieder zum Monopolisten Telekom wechseln müssen, der dann frei von Wettbewerb die Preise vorteilhaft festsetzt - das würde auf Ablehnung und Unverständnis stoßen.
D.h. eigentlich ist das Desinteresse der Reseller aufgund der kleinen Zahl an FTTH Anschlüssen ein großer Hindernisgrund für FTTH - der aber nicht verschwindet, da es schwer ist FTTH Anschlüsse den Normalos (zu denen ich mich zähle) schmackhaft zu machen - ohne Reseller. Mist, ich frag mal bei 1und1 was die so planen, kann mich die Antwort aber schon denken.
 
Zuletzt bearbeitet:
Ich frage mich, warum die großen Bitstrom/Wholesale-Einkäufer nicht FTTH der Telekom nutzen, die Hardware hat zumindest bei VF, 1+1 und o2 passende Schnittstelle und sonst scheint außer einer anderen Anleitung für den Kunden nichts nötig
 
Bei der Telekom handelt es sich um keinen Monopolisten mehr. Wenn Du so sehr gegen die Telekom bist, warum wendest Du Dich dann nicht an 1&1 und bittest um einen entsprechenden Ausbau? Da wirst Du dann die entsprechende Antwort erhalten, dass leider bis auf die Telekom hierzulande keiner bereit ist Geld in die Infrastruktur zu investieren. Und der Zugang steht der Konkurrenz ja offen, diese verzichten aber darauf, da der Marktanteil im Vergleich zum Aufwand das ins System zu integrieren nicht interessant ist. Damit hat die Telekom nun rein gar nichts zu tun. Laut schreien können sie alle aber tun will keiner was.

Ob man die Frage ob FTTC oder FTTH wirklich beeinflussen kann, wage ich zu bezweifeln. Nachdem sich Gemeinde und Telekommunikationsunternehmen auf eine nähere Prüfung eines FTTH Ausbaus geeinigt haben werden die Bauherren befragt ob sie überhaupt in ausreichender Zahl den Anschluss ins Haus finanzieren. Die letzte Meile ins EFH dürfte durch keine Förderung abgedeckt sein. Wenn sich nicht genügend finden, ist das Thema sowieso ad acta. Bei FTTC wiederum ist alles lediglich eine Absprache zwischen Gemeinde und TK, da hat der Bauherr keinen Einfluss. Wie dringlich da der weitere Ausbau gesehen wird ist dann wieder eine andere Frage, da es ja wohl zumindest statt 6 MBit/s dann 16 MBit/s gibt.
 
@Trinomad: Schade, dass du das so siehst. Ein Monopol haben wir Ende 1997 ungefähr nicht mehr. Reguliert werden wir jedoch.

Viele Grüße

Natalie P. von Telekom hilft
 
Ob man die Frage ob FTTC oder FTTH wirklich beeinflussen kann, wage ich zu bezweifeln. Nachdem sich Gemeinde und Telekommunikationsunternehmen .....

Wieso wagst Du das zu bezweiflen mit Deinem Kenntnisstand? Vielleicht bin ich ja die Gemeinde....aber vielleicht ja auch nicht.....die Natalie ist jedenfalls die Telekom....:wippe:

Mal sehen was die reseller sagen, ich werde Euch das wissen lassen.
 
@Telekom_hilft Könnt ihr verraten, welche Unternehmen Bitstream/Wholesale-Verträge für GF haben? :cool:
 
@Telekom_hilft Könnt ihr verraten, welche Unternehmen Bitstream/Wholesale-Verträge für GF haben? :cool:

Das kann ich dir nicht aus dem Kopf sagen, aber ich werde es für dich erfragen.

Viele Grüße

Natalie P. von Telekom hilft
 
Hallo!
Bei uns in Aschaffenburg sind von der Telekom vor ca.3 Jahren einige Bereiche mit FTTH ausgebaut worden.
Den Anschluß hat man mit Vorvertrag für kleines Geld bekommen (ich glaube mich zu erinnern, daß es unter 200 Euro waren).

Damals habe ich mich geärgert, daß der Bereich, in dem ich wohne, nicht dabei war.

Später wurden dann mangels Nachfrage von FTTH die nicht ausgebauten Gebiete mit FTTC erschlossen.

Mittlerweile bin ich froh, dass ich nicht bei FTTH dabei war, denn bei uns im Mehrfamilienhaus hätte es mit Sicherheit keine Mehrheit für eine Verlegung innerhalb des Hauses gegeben
So habe ich jetzt stabiles Internet 100/40, ohne daß irgend etwas geändert werden musste.

Das habe ich auch schon von anderen Leuten gehört, nicht genommen wegen zu viel Aufwand für die Innenverkabelung.
Ich vermute, das wird auch mit ein Grund sein, daß die Nachfrage so gering war daß die Telekom den weiteren FTTH-Ausbau nicht weiterverfolgt hat.

Siehe auch hier: http://www.vatm.de/fileadmin/pdf/pressemitteilungen/TK-Marktstudie_2015_211015.pdf auf Seite 18, vorraussichtlich liegen in Deutschland 75% der möglichen FTTH-Anschlüsse ungenutzt rum.

Mein Fazit:
FTTH wäre schön gewesen, hätte ich aber hier vermutlich nie bekommen,
FTTC reicht mir vermutlich die nächsten paar Jahre locker aus.
Keine Ahnung, ob ich das in 10 Jahren genauso sehe, aber Nachfolgetechniken wie G.Fast stehen ja schon in den Startlöchern...
 
Zuletzt bearbeitet:
Wieso wagst Du das zu bezweiflen mit Deinem Kenntnisstand? Vielleicht bin ich ja die Gemeinde....aber vielleicht ja auch nicht.
Egal ob Du die Gemeinde bist oder nur die Entscheidung maßgeblich beeinflussen (oder soll ich sagen manipulieren?) kannst: Wenn Du Dich dabei von Deiner offensichtlichen irrationalen Abneigung gegen die Telekom leiten lässt, tust Du Deinen Mitbürgern (und Dir selbst!) keinen Gefallen.

FTTH und Reseller ist ein typisches Henne-Ei-Problem: Solange es noch zu wenige Glasfaserkunden gibt, ist die Investition in die entsprechende Technik für die Reseller einfach nicht interessant. Du kannst also mit einer Entscheidung pro FTTH einen Beitrag dazu leisten, dass es irgendwann mal interessant wird. Abgesehen davon halte ich eine Entscheidung gegen FTTH nur aus Abneigung gegenüber der ach so bösen Telekom für extrem kurzsichtig.

Ich wohne in einer FTTH-Pilotstadt, hier wurden vor einigen Jahren im Ausbaugebiet die Anschlüsse hoch subventioniert. Dieses Ausbaugebiet umfasste leider hauptsächlich die Innenstadt und Gebiete mit überwiegend Mehrfamilienhäusern, mein Stadtteil war leider nicht dabei. Ich kenne einige Mieter bzw. Wohnungseigentümer aus diesen Gebieten, bei denen der Anschluss von der Eigentümergemeinschaft bzw. den Wohnungsbaugesellschaften abgelehnt wurde, die krebsen jetzt immer noch mit 16k DSL rum.

Wer glaubt, dass VDSL50 auf Dauer ausreichend sein wird, der hält es mit Bill Gates: "640k ought to be enough for anybody".
 
Also, ich habe 1und1 mal gefragt wie sie es denn mit FTTH Anschlüssen halten wollen, und, wie auch nicht anders zu erwarten, haben sie nur gesagt, dass Sie zu Frage die die Zukunft betreffen keine Aussage machen (können).

So, bei der Frage ob ein Ausbau mit FTTH oder FTTC sinnvoll ist, gibt es technische Aspekte, aber auch finanzielle, kommerzielle und gesellschaftliche.
Nach rein technischen Aspekten (je schneller, desto besser) ist FTTH sicher der Gewinner.
Wenn ich dann aber die Fragen mit einfließen lasse:
- Wer/wieviele der Leute würden dann in Ihrem Reihenhaus die überlegene Bandbreite von eine FTTH Anschluss nutzen und welchen Mehrpreis sind sie bereit zu zahlen? Wettbewerb ist bei FTTH aktuell ja, sagen wir bestenfallls nur eingeschränkt.
- Nach der EU Entscheidung zu Spezialdiensten und dem Höttges-Vorstoß zu Überholspuren einen Tag später: ist das "normale" Netz dann überhaupt noch breit genug für die volle Nutzung meines FTTH Anschlußes?
- usw...

Ich komme zu dem Schluss, dass eine Reduzierung auf "Technik" und "schneller" nicht ausreicht, zur Klärung der anderen Fragen zu viele Unbekannte im Raum stehen, also keine Antworten gegeben werden können, die Rahmenbedingungen schlecht oder einfach gar nicht definiert sind, also schauen wir uns ein großzügiges VDSL2 mit >=50Mbit/s an, versuchen die <50Mbit/s Gebiete klein zu halten, also FTTC.

Danke fürs Gespräch, an alle!
 
@Trinomad: Schade, dass du das so siehst. Ein Monopol haben wir Ende 1997 ungefähr nicht mehr. Reguliert werden wir jedoch.

Viele Grüße

Natalie P. von Telekom hilft

Hallo Natalie P.,

In einem Punkt hast du Unrecht. Die letzte Meile des Telefonanschlusses ist immer noch ein Monopol der Telekom, wahrscheinlich weil keiner eine zweite Letzte Meile basteln will.

Hätte ich genug Geld um einen Provider mit eigenem Netz auszubauen, würde ich auch FTTH ausbauen, aber nicht xPON, sondern AON. Das ist sozusagen die Verbesserung von jetzigen genutzen FTTH-Anschlüssen und ist wie xDSL kein Shared Medium, bei FTTH AON hat jeder beim Access Netz sein eigenes Kabel.

Wenn du jetzt nicht die Vorteile für die Kunden siehst bei AON, musst du nur die Klagen über Internet über Breitband-TV-Kabel ansehen, die über überlastete Segmente beschweren.
http://www.digitalfernsehen.de/Marketing-und-Wahrheit-KDG-bietet-200-MBit-s-an.111777.0.html
 
... aber nicht xPON, sondern AON.

AON mit der gleichen Verteil-/Baumstruktur wie PON (aktive Komponenten da wo bei PON die passiven Verteiler stehen), und das ist in der Praxis auch mit AON gemeint, ist m.E. Quatsch (dann hätte man ziemlich viel verstreute aktive Technik, ähnlich wie bei xDSL per FTTC was eben auch Nachteile mit sich bringt, neben höheren Kosten (evtl. vielleicht sogar im Vgl. zu PtP) z.B. problematische Notstromversorgung der aktiven Outdoor-Technik, größere Outdoor-Gehäuse (vgl. KVz. mit OutdoorDSLAM/MSAN in einem MFG) und wird sich m.E. auch nicht durchsetzen bei FTTH-Netzen.
Entweder ein PtP FTTH-Netz wo die Fasern in Sternstruktur dort zusammenlaufen wo derzeit die HVt. bzw. die PON-OLTs stehen oder ein entsprechendes PON-Netz (was mittlerweile von vielen FTTH-Netzbetreibern weltweit favorisiert wird, ob zu recht oder nicht will und kann ich nicht beurteilen).

Persönlich würde ich selbstverständlich auch ein Ethernet-PtP FTTH-Anschluss als Optimum bevorzugen aber wenn ich als Netzbetreiber selbst ein FTTH-Netz für hauptsächlich PK und tw. auch GK aufbauen müsste so würde ich mich unter den aktuellen Umständen höchstwahrscheinlich auch für ein PtMP-Netz in der PON-Variante entscheiden, einfach aus Kostengründen (incl. der laufenden Kosten).
Vielleicht würde ich auch in Betracht ziehen, ein PtP-Netz aufzubauen aber aktuell mit (G)PON-Technik zu betreiben (mit Single-Splitter noch beim Standort des OLT). Das könnte aktuell die Kosten reduzieren aber in Zukunft bleibt man für alle Möglichkeiten offen. Das ganze wäre dann jedenfalls noch flexibler und vermutlich immer noch kostengünstiger als ein AON-Netz.

Über das ständig immer wieder angeführte Argument "shared Medium" kann ich eigentlich nur lächeln, das gesamte Internet bzw. das Backbone eines Netzbetreiber ist letztlich ein "shared Medium", auch bei xDSL-Anschlüssen. Wenn man schon DOCSIS-Anschlüsse bzgl. shared Medium als negativ Beispiel benennt muss man m.E. auch die vielen OutdoorDSLAMs die (noch) per ATM angebunden sind erwähnen (Indoor gibt es zwar auch noch per ATM angebundene DSLAMs aber da ist die Situation i.d.R. nicht ganz so dramatisch), Suche mal mit einer Internetsuchmaschine nach "ATM-Überlast" und das obwohl die "letzte Meile" kein "shared Medium" ist...

Die Kabelnetzbetreiber haben in den betroffenen Segmenten schlicht und ergreifend (so wie die Telekom auch in betroffenen Gebieten mit ATM DSLAMs) mit zu großen Überbuchungsfaktoren kalkuliert und/oder (aus welchen Gründen auch immer) nicht rechtzeitig mit dem segmentieren angefangen. Deshalb kann man aber nicht pauschal davon ausgehen, dass ein "shared Medium" auf der letzten Meile immer schlecht sein muss bzw. nicht zukunftssicher ist.

Ob FTTH-Netze (in Zukunft) ein Überlast-Problem bekommen ist nicht alleine (aber natürlich auch) davon abhängig ob es als PtP oder PtMP als AON oder PON konzipiert ist sondern auf die richtige Auslegung mit Blick auf die Zukunft. Bei GPON ist z.B. ein Splittingfaktor von bis zu 1:64 möglich (also 64 FTTH-Anschlüsse pro Port am GPON-OLT), man verwendet aber üblicherweise nur max. einen Splittingfaktor von 1:32 wobei in der Praxis dieser auch nicht voll ausgereizt wird (es kommt i.d.R. auch kein Single-Splitting zum Einsatz sondern ein Multi-Splitting). Und wenn das PON-Netz von vornherein gut ausgelegt ist kann man nachträglich (z.B. bei überlasteten Segmenten) auch den Splittingfaktor weiter verringern (ähnlich wie Clustersplits bei den Kabelnetzbetreibern) ohne größere Eingriffe.

In der aktuellen Situation (wie sich das in Zukunft entwickelt ist natürlich noch nicht abzusehen) ist GPON auch mit einem Splittingfaktor von 1:32 einem (auf der letzten Meile "dedizierten") V-VDSL100 Anschluss überlegen, selbst wenn man jetzt nur von einem kleinen OutdoorMSAN mit nur einer Linecard (48-Ports) ausgeht (üblich/möglich sind aber auch 3 oder 4 Linecards) so ist dieser standardmäßig mit 1Gbit/s angebunden (auch wenn mehrere Linecards verbaut sind, es besteht natürlich die Möglichkeit, dass der MSAN jederzeit mit 2x 1Gbit/s oder in Zukunft evtl. auch mit 1x 10GbE angebunden werden könnte), also dedizierten 21Mbit/s pro Port (down/up).
Bei GPON sind es noch 78Mbit/s down und 39Mbit/s up pro Anschluss (1:32, 2,5/1,25Gbit/s). Bzgl. der aktuellen max. buchbaren Geschw. (GPON = Fiber 200, xDSL = VDSL100) ergibt das einen Überbuchungsfaktor von 1:2,6 bei GPON und 1:4,8 bei VDSL100 (im Upstream sieht es jedoch für VDSL100 etwas besser aus: GPON = 1:2,6, VDSL100 = 1:1,9). Allerdings muss man bedenken, dass nicht jeder der 48 Ports des MSAN und auch nicht jeder GPON-Anschluss mit der max. möglichen Geschw. geschaltet/bestellt wird.
Jedenfalls ist damit auch nur ein Teil des Netzes betrachtet, wenn man dann noch die Anbindung des OLT bzw. die Anbindung des BRAS (wo auch die DSLAMs bzw. MSANs angebunden sind) mit einbezieht so liegt der Überbuchungsfaktor bereits bei >10 bzw. auch >>10.
Zudem kann parallel zu GPON auf den gleichen Fasern parallel auch 10GPON (oder in Zukunft vielleicht sogar 40GPON) laufen, also z.B. 8 der insg. 32 Anschlüsse laufen mit einem neuen 10GPON ONT beim Endkunden und 24 der insg. 32 Anschlüsse laufen noch mit einem älteren GPON-ONT sodass in Zukunft das PON-Netz theoretisch relativ flexibel und kostengünstig aufgerüstet und angepasst werden könnte.

Ob das in Zukunft wirklich alles so wie derzeit geplant laufen wird weiß ich natürlich nicht, im Extremfall könnte sich GPON auch als Sackgasse wie z.B. OPAL und HYTAS herausstellen da in 20-40 Jahren vielleicht wieder ganz andere Techniken in den Vordergrund rücken, dann könnte sich ein echtes PtP-Netz u.U. wirklich als Vorteil herausstellen aber ein AON-Netz m.E. nicht da dieses letztlich ähnlich aufgebaut ist wie ein PON-Netz (welches sich theoretisch zu einem AON-Netz aufrüsten ließe)...

Jedenfalls sehe ich unter den derzeit bekannten Fakten (ich kann mir aktuell einfach noch nicht vorstellen, dass in Zukunft 32 Endkundenanschlüsse eine einzelne Glasfaser an ihre Grenzen bringt) für die kurz- bis mittelfristige Zukunft bei PON-Netzen keine auf der "letzten Meile" technisch begründeten Überlastsituationen auf uns zukommen wie man sie evtl. von den Kabelnetzbetreibern bei größeren Segmenten kennt.
 
PtP ? Wo soll den die andere Leitung Verbinden? Directverbindung zu jedem einzelnen Server?
 
Wer glaubt, dass VDSL50 auf Dauer ausreichend sein wird, der hält es mit Bill Gates: "640k ought to be enough for anybody".
Kurz mal den Necromancer gemimt... Da es ja um die 640KB ging :p Wäre mal Zeit das zu überprüfen.

Eigentlich hab ich nur nach einer recht langen Abwesenheit nur schauen wollen was das Forum über Glasfaser erzählt, da sie bei uns vor paar Monaten mit den Leitungen auch durchgefegt sind. Ohne Prüfungen was die Förderungen angeht. Sie haben einfach - bei dem, der es nicht ablehnte - Glasfaser gezogen.

Wir schreiben also das Jahr 2024 :p Ich weiß nicht was sie da geschaltet haben, bei DSL50, aber wir bekommen NETTO 58/21 angeliefert. Ich kann bei der ganzen Gerätschaft - und 2 SmartTVs - nicht behaupten, daß bei 3 Personen irgendwo der Schuh drückt.
Mal davon ab, daß wir zwar noch zu den gehören die nicht gleich 3x jeden Euro drehen müssen, aber die Kosten in DE für den Zugang recht teuer finden. Jedenfalls bei uns hier im Gebiet...

Und was Glasfaser angeht hat sich erstmal so gut wie niemand niemand geregt. Nur Mieter bei einer Gesellschaft liefen Sturm (dagegen). Hier soll auch kurz vor 2000 aber mal das Kupfer erneuert worden sein und die DSLAMs hat man auch nach und nach zum "Core" hin über Glasfaser angebunden. Die Syncraten gelten hier also allgemein als gut.

Nachdem der Telekom aber endlich klar wurde was das Problem ist, daß sich keiner wegen Glasfaser meldet, gab es noch einen zusätzlichen Wisch. In dem im O-Ton Stand:
Es gibt keine Zwangsabnahme mit Glasfasertarifen, wer DSL hat kann sein altes Tarif mit alten Geschwindigkeiten behalten und wenn ab da über Glasfaser zum GLEICHEN Preis, es gibt FTTH und FTTB und wer nicht möchte, daß ihm in der Bude Handwerker Löcher in die Wände bohren und ggf. irgendwelche Kabelkanäle verlegen, der kann FTTB machen, vom Keller bis zum Anschluss im Wohnraum nutzt man halt die vrohandene Telefonstrippe und das geht entspannt bis 1Gbit. (G.Fast halt).

Und dann gab es plötzlich einen Ansturm :) Alle wollten Glasfaser haben. Laut TK eine weit überdurchschnittliche Akzeptanz. Zum Löwenanteil eben als FTTB im Hauskeller. Ich meine mitbekommen zu haben, daß FTTB bei uns bei 90% lag/liegt.

Das zum Thema "Nischentechnologie" und "Nischenprodukte".
 
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