Der Plan ist VDSL von 1&1 zu beziehen. Gleichzeitig möchte ich aber hinbekommen, dass meine Rufnummern zu easybell portiert werden. Nun ist die Frage: Geht das überhaupt?
Grundsätzlich: Es geht.
Wenn man so etwas macht ist m.E. die typische/zu bevorzugende Vorgehensweise folgende:
- Neuen (V)DSL-Anschluss beim gewünschten Anbieter bestellen und zwar ganz unabhängig als Neuanschluss, der bestehende DSL-Anschluss wird gegenüber dem neuen DSL-Anbieter nicht erwähnt.
- Beim gewünschten (unabhängigen/freien) VoIP-Provider die Rufnummernportierung beauftragen incl. Kündigung des alten DSL-Anschlusses, natürlich rechtzeitig um evtl. vorhandene Vertragslaufzeiten beim bestehenden Anbieter berücksichtigen zu können (s.u.).
Wer hier auf Nummer sicher gehen will (also keine Unterbrechung bei der Versorgung) plant mit einer gewissen Überlappung, d.h. der neue (V)DSL-Anschluss läuft dann eine Zeitlang parallel zum alten DSL-Anschluss da man bei dieser Methode den alten Anbieter bei evtl. Problemen eben nicht zur Weiterversorgung zwingen kann. In den meisten Fällen sind zwei gleichzeitige DSL-Anschlüsse auch kein Problem, egal ob EFH oder MFH, da meistens noch freie Adern vorhanden sind (es wird dann vom Techniker eine zweite TAE-Dose installiert). Allerdings hat man dann evtl. eben auch die Anschlusskosten für den neuen/zweiten DSL-Anschluss zu tragen (je nach Anbieter/Angebot), bei Leitungsmangel kann es auch zu Problemen kommen mit dem zweiten Anschluss die u.U. dafür sorgen, dass das ganze nicht wie geplant umgesetzt werden kann. Am unkompliziertesten ist übrigens so ein Wechsel des Internetzuganges wenn man z.B. von xDSL auf DOCSIS (Kabelanbieter) oder umgekehrt wechselt da hier der parallele Betrieb der beiden Anschlüsse i.d.R. überhaupt kein Problem darstellt.
Je nachdem wie sicher man gehen möchte kann man die Überlappung für ein paar wenige Tage oder auch Monate planen, natürlich zahlt man dann in diesem Zeitraum doppelt. Man kann allerdings auch ganz ohne Überlappung planen und sogar mit einer längeren Unterbrechung kalkulieren (dann bietet es sich evtl. auch an, die Reihenfolge der beiden o.g. Pkt. zu vertauschen) wenn man z.B. vermeiden möchte, das ein zweiter Anschluss installiert wird (z.B. weil nicht gewollt oder weil es nicht geht). Überbrückt werden kann das z.B. per Mobilfunk.
Es kommt eben darauf an, wie man einen evtl. Ausfall des Internetzuganges verschmerzen kann (Privat i.d.R. mehr als wenn dieser geschäftlich genutzt wird wo man dann je nach Situation durchaus auch mal mit mehrere Wochen oder vielleicht gar Monaten Überlappung kalkulieren sollte).
Man kann die Punkte 1 und 2 in der Reihenfolge auch vertauschen, so wie es z.B. beiti gemacht hat. Die sicherere Methode (bzgl. Versorgungssicherheit, nicht bzgl. Kostenminimierung) ist aber erst den neuen DSL-Anschluss zu bestellen bevor man den alten kündigen lässt (vom neuen VoIP-Provider) incl. größerer Überlappung, im privaten Bereich würde ich es allerdings so wie beiti machen. Daher sollte man das ganze auch mit ausreichend Zeitreserven einplanen denn von den Regeln beim normalen Anbieter-Wechsel (wenn man auch die Rufnummern zum neuen DSL-Anbieter mitnimmt) kann man in diesem Fall eben nicht profitieren (u.a. eben die Weiterversorgung bei Problemen).
Wenn allerdings der Termin für den spätmöglichsten Kündigungszeitpunkt schon sehr nahe gerückt ist (Vertragslaufzeiten und Kündigungsfristen beachten), kann das dann u.U. schon etwas prekär werden. Wenn dabei etwas schief geht hat man dann im Extremfall den alten DSL-Anschluss mit einem weiteren Jahr Vertragslaufzeit sowie den neuen DSL-Anschluss mit 2 Jahren MVLZ. Am besten/einfachsten wäre es natürlich, wenn sowohl der alte als auch der neue Vertrag keine längeren Vertragslaufzeiten/Kündigungsfristen als 3 Monate vorsieht.