Lichtwellenleiter im Hausnetz?

willi6

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Hallo, vor kurzem bin ich bei der Suche im Netz auf ein Anbieter für Lichtwellenleiter gestoßen, nun die Frage, hat hier jemand schon damit Erfahrungen gesammelt? Mein Gedanke, dies wäre sicherlich ein Ausbau für die Zukunft, bezüglich Datenübertragung im Haus. Jetzt stellt sich mir aber die Frage wie aufwändig(Kabel gehen vom Preis ja noch), sich dies gestalten würde, Elektrisch --> Licht-Kopplung und Umgekehrt?
 
Wenn du keine Hardware (Router/Switche) hast, die Optiken ("SFP") aufnehmen können, dann braucht du Medienkonverter und die Optiken, das gibt es ab 90€
 
Zuletzt bearbeitet:
Was willst du damit erreichen? 1 GBit/s erreichst du auch mit einer CAT5e-Kupferverkabelung, 10 GBit/s mit CAT6. Wenn du die Verkabelung "zukunftssicher" ausführen möchtest, verlege Leerrohre, dort lassen sich später auch LWL-Kabel einziehen. Beim Verlegen aber auch die Biegeradien achten!
 
Erst einmal Danke für die Infos. Ja, das ist in die Zukunft gedacht, mit Leerrohr ist schwierig, deshalb schlecht auszutauschen und warum nicht gleich LWL, dann fang ich nicht noch einmal an. Dann werde ich mal schauen was es da alles gibt.
 
Was man bei LWL nicht vergessen sollte:
Der Vorteil, dass man potentialfrei ist ist gleichzeitig ein Nachteil, weil man kein POE zur Verfügung hat. Im privaten Bereich noch nicht sehr verbreitet (ich habe drei POE-Gräte, Türsprechanlage und zwei Bildtelephone), ist es immer mehr im Kommen (z.B IP-Cams, WLAN-APs).
In Firmen sind Mixstrukturen daher Standard: Etagenverteilungen per CAT7-Kabel (aber nur CAT6e Dosen, echte CAT7-Dosen jenseits 10 Gbps brauchen anderes Steckerformat) am PoE-Switch, die Etagen und Gebäudeteile, wo die PoE-Switches stehen, sind mit LWL verbunden. Der Switch ist quasi gleichzeitig Zentral-Etagenmediaconverter.

Im Privatbereich muss man zwischen Neubau/Sanierung/Grundrenovierung einerseits und Nachrüstung/Renovierung andererseits unterscheiden.

Im ersteren Fall sind Leerrohre, bestückt mit Kupferkabel erste Wahl. Als Kabel ist CAT6e sinnvoll, da CAT7 sehr steif ist und sehr fehlerträchtig bei der Dosenmontage (im Endeffekt also u.U. schlechter als alles in CAT 6e). Die Biegeradien für LWL sollte man natürlich gleich berücksichtigen.
Sparen sollte man an dieser Stelle nicht: So sind m.E. Netzwerkdosen neben jedem Heizkörper Pflicht, CAT-Kabel ist prima für anderes als Netzwerk, z.B. One-wire oder CAN-Bus geeiget.

Bei einer normalen Renovierung (sagen wir mal: Tapezieren) hat Glasfaser natürlich den Charme, sehr dünn zu sein, so dass man den Kabelschlitz mit einem Schraubendreher in den Putz schlitzen kann, ohne Stemmarbeiten und ohne auf bereits im Putz verlaufende Stromabel, Rohre etc. Rücksicht nehmen zu müssen. Aufpassen mus man nur bei den Biegeradien - und dass man später nicht gerade da einen Nagel in die Wand haut, wo das Kabel ist.
Hat eigentlich jemand ein Handbuch, wie die Stasi seinerzeit die Microphonkabel so schön unter die Tapeten bekommen hat (Das Leben der Anderen)? Vielleicht eignet sich die Technik ja für LWL-Nachrüstung.

Nachteil ist bei LWL natürlich die höhere Zahl an Geräten - man muss für jedes Gerät einen Mediaconverter einsetzen oder nach diesem noch einen Switch. Extra Steckdosen neben jedem LWL-Anschluss sind Pflicht. Bei einer gut geplanten Kupferverkabelung legt man hinreichend viele Duplexkabel und kalkuliert je Raum 4 Doppeldosen (im Bad reicht meist eine). Man patcht das gewünschte Signal (LAN mit PoE, LAN ohne PoE, ISDN, analog für ein dekoratives Wählscheibentelephon im Wohnzimmer, one-Wire für Hausautomatisation) einfach in der Hausverteilung auf die entsprechende Leitung. Bei LWL braucht man für die anderen Netze ggf. eigene Verkabelung.

Insgesamt merkt man mir wohl an, dass ich LWL zwar interessant für längere Strecken / Etagenverteilung finde, generell aber Kupfer in vieler Hinsicht für deutlich sinnvoller halte. Die eigentliche Technik lässt sich zentral in einem Verteilerraum konzentrieren, während man bei LWL in jedem Raum Medienkonverter für LWL, Medienkonverter VoIP->Analog (wenn man alte klassische Telephone mag) und jede Menge Steckernetzteile (kein PoE möglich) hat.

Damit kommen wir zur zentralen Kenngröße, die einzig entscheidungsrelevant ist: Der WAF. Dieser ist bei Kupfer und in einem Verteilerraum konzentrierter Hardware deutlich besser, als bei lauter verteilten Geräten im ganzen Haus. Womit die Entscheidung getroffen wäre...
 
Die Argumente für Cat6 sind dann doch überwiegend, was mich aber nicht davon abhalten sollte, wenn der Schlitz in der Wand ist, gleich noch ein LWL Kabel mit dazu zu legen, um für die Zukunft gerüstet zu sein??
 
... gleich noch ein LWL Kabel mit dazu zu legen, um für die Zukunft gerüstet zu sein??
Klar, gute Idee ;) Vllt sogar besser noch 2 Kabel parallel.
Wer denn weiß heute schon, was in 3 Jahren an Technik auf dem Markt angeboten wird ?
 
Cat6 geht auch für 10 Gbit, mit manchen Kabeln auch bei Cat5e.

Was man bei LWL nicht vergessen sollte:
Der Vorteil, dass man potentialfrei ist ist gleichzeitig ein Nachteil, weil man kein POE zur Verfügung hat. Im privaten Bereich noch nicht sehr verbreitet (ich habe drei POE-Gräte, Türsprechanlage und zwei Bildtelephone), ist es immer mehr im Kommen (z.B IP-Cams, WLAN-APs).

In wiefern potentialfrei? Zwei Ethernet-Geräte haben üblicherweise kein gemeinsames Potential. (Außer PoE vermute ich mal?)
 
Vorausgesetzt, es wurde richtig verdrahtet - viele Verkabelungen sind das nicht. Man denke nur an einige Themen, wo das DSL ausfiel, wenn ein per LAN angeschlossener PC an der Fritzbox eingeschaltet wurde - weil die Schirmung durchverbunden war... Solche Fehler sind bei LWL ausgeschlossen.
Das Signal beim LAN geht via Übertrager und ist dadurch normalerweise potentialfrei. Die Schirmung nicht.

Bei PoE ist unterschiedliches Massepotential kein Thema, da ist das Endgerät ja nicht geerdet, ergo gibt es kein Problem, dass es auf dem Potential des Swiches läuft.

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Ok, aber Kabel mit Schirmung muss man ja nicht verwenden (Plastikdinger, statt Metal?). Sofern ich jetzt das gleiche meine wie du.
 
Sollte der Schirm nicht wenigstens einseitig aufgelegt sein, sonst macht der Schirm ja überhaupt keinen Sinn?
 
Wenn man zu Hause mit LWL anfangen will, wäre wohl erst einmal der "Backbon" dran, also die Verbindung der verschiedenen Etagenswitche.
Wobei man hier, wenn an mehr als drei einsetzten will, schon an die richtige Koppelung denken muss (Daisy-Chain), damit an jedem ein LWL ankommt und die Geräte auch untereinander Daten übertragen können.

Wobei der Einwand, dass zur Zeit LWL nur maximal 1Gb/s überträgt, man per Kupfer mehr übertragen kann, nicht ganz so schlimm ist, da die entsprechenden Geräte, die 2,5; 5 oder 10GE können, für den Privathaushalt noch etwas 'preisintensiv' sind.
 
LWL für Privat kann ich mich den Vorschreibern nur anschliessen ist für die nächsten Jahre überflüssig da der Netzwerktraffic intern noch lange nicht so hoch sein dürfte das du die aktuellen 1Gbit/s permanent auslastest von den Internetverbindungen in Deutschland mal ganz zu schweigen.
Bei den aktuellen LWL Preisen kannst du ohne Probleme zu einem späteren Zeitpunkt wenn wirklich nötig Kabel nachlegen. Mir würde auch keine praktische Anwendung einfallen für die es sinnvoll wäre LWL zu verlegen. (lasse mich da gern eines besseren belehren)

Beachte immer Aufwand und Nutzen bzw. Preis und Nutzen von Investitionen.
 
Zuletzt bearbeitet:
LWL ist bereits im Tbit/s - Universum gelandet ;)
 
Zumal wie schon erwähnt 10Gbit geht mit Netzwerkkabel, und da man entsprechenden Switch braucht, kann man an diese auch ggf. immer noch bündeln sollten 20Gbit und mehr nötig sein, wenn auch durch mehrere Transfers.
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
LWL schaft fast unbegrenzt, die Grenze stellen die Geräte an den Enden der Leitung dar.
Für den Heimbereich fehlt es da aber an Anwendungen. Die letzten Zunahmen an Datenbedarf waren FullHD-Streaming und 4k. Da mit 4k die Auflösung unserer optischen Wahrnehmung erreicht (überschritten) wurde und auch die Zahl gleichzeitig benötigter Streams begrenzt ist, reicht 1Gbps auf absehbare Zeit im Heimnetz - mit 10Gps ist noch ordentlich Luft im Kupfer drin (40Gbps mit CAT7-Dosen).
Zwei mögliche Anwendungen mit Mehrbedarf: Server mit NAS als "Hauptplatte" und fortgeschrittenes 3d. Ersteres bei immer kleinerer und leistungsfähigerer Hardware eher unwahrscheinlich, denn der Vorteil liegt in der zentralen Verwaltung mehrerer Arbeitsplätze - im Privatbereich nicht wirklich sinnvoll. 3d macht erst bei mehr als 5m Entfernung Sinn - darunter fallen virtuelle und physikalische Bildebene zu weit auseinander (Fokusionsfehler, führt zu Kopfschmerz). Holodecks sind noch nicht ansatzweise realistisch.

Ergo wird man mit Kupfer noch die nächsten 20-30 Jahre hinkommen.

Gesendet von meinem KT107 mit Tapatalk
 
Wir reden hier von einer Heimvernetzung, nicht von einem Hochleistungs-Rechenzentrum. Eine herkömmliche Festplatte schafft gerade mal die Geschwindigkeit, eine 1GBit-Leitung auszunutzen, aber auch nur, wenn große Dateien am Stück gestreamt werden.
 
Willi's Wunsch lautet aber etwas unscharf formuliert
willi6 schrieb:
... Ausbau für die Zukunft, bezüglich Datenübertragung im Haus ...


Wer weiß schon heute, was die Zukunft (wann auch immer das sein soll) an technischen Innovationen, bringen wird ?
 
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