[INFO] Testbericht zum Intertex IX

der_Gersthofer

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Christoph schrieb:
Schöner Vorgeschmack! ;-)
Wieso Vorgeschmack? Nachruf wäre sicher übertrieben, aber der Nachfolger IX68 ist längst überfällig, war schon mal für November so gut wie versprochen worden! :shock: Die FW ist aber da wohl gleich.

EDIT
Mit FW ist in diesem Fall natürlich die Firewall gemeint, nicht die Firmware.
 
Als Vorbemerkung: Vorgeschmack deshalb, weil das IPPF derzeit selbst die Gelegenheit hat, den IX67 zu testen (der IX68 war für Q4 angekündigt und das geht ja noch bis Ende Dezember - und Q4 heißt bei Hard-/Softwarefirmen aber ja zumeist dann erst das folgende Quartal ;-) )



Das IPPF hatte nunmehr die Gelegenheit, selbst u. a. den Intertex IX67 FW GW Air, dessen BEtriebssystem auf VxWorks basiert, zu testen. Teil 1 des Testberichts befasst sich mit Lieferumfang, Anschlussmöglichkeiten, dem Webinterface und der WLAN-Funktionalität. In Teil 2, der während der Weihnachtsfeiertage online gestellt werden wird, geht es dann um Firewall, SIP-Funktionalität, VPN-Server und die Funktionen des GW-Teil (also der Anschlussmöglichkeiten von Telefon und an das Telefonnetz).

Teil 1

Lieferumfang

Der himmelblaue SurfinBird IX67 der schwedischen Firma Intertex wurde vom IPPF bei der Firma eLink GmbH geordert und kommt im schwarz-bunten Karton, der wohl auch für den in Bälde erscheinenden IX68 Verwendung finden wird, zum Kunden. Mit dabei sind neben einer Standhalterung der Netzadapter, ein Netzwerkkabel sowie zwei Telefonkabel zum Anschluss an den FXO bzw. FXS-Port. Beigelegt sind zudem eine Kurzanleitung und eine Schnellstartbroschüre – beides in englischer Sprache.

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Ein ausführliches Handbuch sucht man hingegen vergeblich und auch auf eine CD verzichtet Intertex. Beides lässt sich aber verschmerzen, da die Hilfetexte innerhalb des Webinterfaces sehr ausführlich die einzelnen Optionen bzw. Funktionen erklären und auch in deutscher Sprache zur Verfügung stehen; auf den firmeneigenen Homepageseiten Igmanual.com finden sich zudem noch einmal sehr umfangreiche Hilfstexte (allerdings nur in englischer Sprache) auf die an den entsprechenden Stellen im Webinterface verlinkt wird – der Vorteil dieser Herangehensweise ist, dass man so seitens Intertex flexibel auf Erweiterungen/Veränderungen reagieren kann was bei einem gedruckten Handbuch naturgemäß nicht möglich ist.

Anschlussmöglichkeiten – die Rückseite

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Die Anschlussmöglichkeiten sind bei den verschiedenen Modelltypen des IX67 unterschiedlich. Bei dem getesteten IX67 FW GW Air finden sich 1x WAN-Port für den Anschluss an das Modem, 3x LAN-Ports für den Anschluss von z. B. PC / Laptop / Switch / SIP-Telefon / SIP-ATA und schließlich 1x FXS (für ein analoges Telefon) und 1x FXO (für den Anschluss an das herkömmliche Telefonnetz). Keineswegs selbstverständlich ist hingegen der vorhandene Ein-/Aus-Schalter, mit dem sich das Gerät praktischerweise ausschalten lässt ohne dass man hierzu den Stromstecker ziehen muss.

Bei anderen Modellen finden sich statt den FXS/FXO-Ports ein USB- sowie ein weiterer LAN-Port. Der USB-Anschluss ist jedoch derzeit ohne Funktion – ob Intertex dies in Zukunft ändert um sodann USB-Sticks oder USB-Festplatten anschließen zu können und der IX67 bei diesen Modellen dann quasi zum NAS wird, bleibt nur zu hoffen.

Die Vorderseite

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Beim Betrachten der Vorderseite finden sich die obligatorischen LEDs für WAN, die Netzwerkschnittstellen sowie WLAN und die Telefonanschlüsse. Weniger üblich ist dagegen das vorhandene Display, welches den Nutzer beim Einschalten mit einem „Hello“ begrüßt und an dem man sodann über vorhandene Tasten einige wichtige Grundfunktionen einstellen kann. Dazu gehört u. a. die Anzeige / das Ändern des Sicherheitsprofils (Firewall), die Anzeige der installieren Firmwareversion und der Portgeschwindigkeit, das Zurücksetzen auf Werkseinstellungen, das Speichern des Protokolls, die Eingabe einer statischen IP (wenn der IX67 in einem vorhandenen Netzwerk eingebunden werden soll), Diagnosemöglichkeiten (wenn beispielsweise keine Internetverbindung hergestellt werden kann, kann so die Ursache aufgeklärt werden) oder auch die optische Anzeige, dass E-Mails eingegangen sind. Im alltäglichen Betrieb erleichtert dies die Arbeit an der ein oder anderen Stelle – für zukünftige Hardwaregenerationen wäre es jedoch wünschenswert, wenn das Display ein wenig breiter wäre und somit noch mehr Zeichen auf einmal anzeigen könnte.

Umstellen auf deutsche Menüsprache

Nach dem Erstanschluss sollte man zunächst schauen, ob die Spracheinstellung der gewünschten entspricht; in meinem Fall standen Englisch und Schwedisch zur Auswahl – ein Hinweis auf die Möglichkeit, das Menü auch in deutscher Sprache anzuzeigen, fehlte jedoch. Auch wäre es sicherlich sinnvoll, bei in Deutschland ausgelieferten Geräten die Spracheinstellungen gleich werksseitig auf Deutsch und Englisch zu setzen, würde dies unerfahrenen Nutzern den Einstieg sicherlich erleichtern.
Gleichwohl lässt sich dies mit einigen Handgriffen selbst nachinstallieren:

Dazu die URL
http://192.168.0.1/edit.asp?file=/usr/profils.cfg öffnen und, sofern nicht bereits vorhanden, die Zeile
"sys.language.current=" auf
"sys.language.current=de" abändern.
Auf "SAVE FILE" klicken

Danach die URL
http://192.168.0.1/edit.asp?file=/usr/html/txtse.txt
aufrufen und "DELETE FILE" anklicken

Dies löscht die schwedische Sprachdatei und ist erforderlich, da der Router aus Speicherplatzgründen immer nur zwei Sprachen darstellen kann. Danach ist die Firmware neu einzuspielen (s. dazu sogleich). Insgesamt könnte man hier auf Seite von Intertex darüber nachdenken, bei zukünftigen Modellen durch den Einbau von mehr Speicher diese Limitierung aufzuheben.

Firmwareupdate

Geliefert wurde der IX67 mit der Firmware 3.16 vom 02.08.2005. Das ist gut, zeigt es doch, dass Intertex die Produkte nicht mit der ursprünglichen Erstfirmware ausliefert. Zum Zeitpunkt des Tests stand jedoch schon die Version 3.17 vom 21.11.2005 zur Verfügung. Anzumerken ist, dass die Firmware kontinuierlich weiterentwickelt und ca. alle 2 – 3 Monate eine neue Version veröffentlicht wird.
Die Suche nach der aktuellen Version geschieht aus dem Webinterface des Routers selbst, der einen automatisch auf die entsprechende Homepageseite leitet. Das Einspielen nach dem Herunterladen der Firmwaredatei gestaltet sich schnell und einfach.

Das Webinterface

Das Urteil über das gebotene Webinterface fällt gemischt aus. Während Start- und Menü-Übersichtsseite einen aufgeräumten Eindruck hinterlassen und man sich auch innerhalb der einzelnen Menüseiten selbst zum allergrößten Teil schnell und gut zurecht findet, wirkt das Webinterface insgesamt doch zu verschachtelt und erweckt den Eindruck, dass die einzelnen Menüseiten mit den Funktionen nach und nach hinzugefügt wurden und dabei das große Ganze etwas aus dem Blickfeld verloren wurde. Dies liegt meines Erachtens daran, dass sich nach einem Klick auf einen Menüpunkt die entsprechende Seite öffnet, damit aber auch die Menüstruktur nicht mehr sichtbar ist - noch zwei weitere Klicks auf einen der angebotenen Links wie „erweitert“ oder „Lokaler DNS-Server“ und man weiß nicht mehr, auf welcher Menüebene und unter welchem Oberpunkt man sich gerade befindet bzw. welche Untermenüs noch vorhanden sind. Auch kann man auf Grund dieses Arrangements nicht schon auf der Startseite erkennen, welche Untermenüs und damit auch welches Leistungspotenzial der IX67 bietet. Beispielsweise die Firmware DD-WRT für den Linksys-Router zeigt, wie man Übersichtlichkeit und damit Kontrolle über die gerade auch beim Intertex zahlreich vorhandenen Funktionen besser machen könnte und sollte ein Ansporn für Intertex sein, hier in zukünftigen Firmwareversionen neue Wege zu beschreiten.

Netzwerk

Die Netzwerkeinstellungen wirken aufgeräumt und lassen zahlreiche Einstellmöglichkeiten zu, vom eigenen lokalen DNS-Server über den IP-Adressbereich getrennt für LAN und WLAN ist vieles möglich. Auch die Einwahl mittels PPPoE über ein vorhandenes Modem geschieht schnell und reibungslos. Die WAN IP-Adresse sowie die DNS-Server können dabei sowohl automatisch bezogen oder aber ggf. manuell eingestellt werden. Intertex verschließt sich jedoch gerade zahlreichen potenziellen österreichischen Kunden, da der Router das Einwahlprotokoll PPTP nicht unterstützt.

WLAN

Das angebotene WLAN (802.11b und 802.11g), welches mit einer Antenne auskommt, ist solide. Positiv aufgefallen ist die angebotene Reichweite; die Signalqualität ist in der getesteten Umgebung signifikant besser als die eines Linksys WRT54GS in gleicher Umgebung. Ebenso gefällt, dass der Intertex die MAC-Adresse verbundener WLAN-Clients anzeigt - auch nach deren Ausschalten, wobei der offline-Status durch ein geändertes Icon kenntlich gemacht wird. Die Änderung eines nicht vertrauenswürdigen Clients (der ggf. ausgeschlossen wird) in einen vertrauenswürdign Client und wieder zurück, geschieht mit einem Klick und somit besonders einfach. Interessant ist zudem die Funktion „Cafe Modus“ – aktiviert sind die angeschlossenen Clients nicht mehr in der Lage, einander zu sehen bzw. untereinander zu kommunizieren.

Auf der anderen Seite lässt der IX67 aber doch einige technische Feinheiten vermissen: An Sicherheit bietet der IX67 derzeit nur WEP und WPA-PSK, wobei werksseitig keines dieser Verschlüsselungsmechanismen eingeschaltet ist. Hier bleibt nur zu hoffen, dass Intertex in einer der kommenden Firmwareupdates auch WPA2, evtl. in Kombination mit einem Radius-Server, integriert. Auch die Unterdrückung der SSID, bei Intertex „closed system“ genannt, ist werksseitig nicht aktiviert. Im Test funktionierte es nach Aktivierung zunächst so effizient, dass eine Verbindung zwischen Laptop und IX67 nicht mehr hergestellt werden konnte. Bei einem wiederholten Versuch am nächsten Tag klappte es dann aber reibungslos – die Ursache für den Fehlversuch konnte trotz weiterer Tests nicht reproduziert / aufgedeckt werden. Schade ist zudem, dass das WLAN nicht mittels separater Taste oder aber über das Display und dessen Tasten direkt am Router selbst ein- bzw. ausgeschaltet werden kann, würde dies die Arbeit gerade auch für unbedarfte Nutzer erleichtern und die Sicherheit weiter erhöhen indem von dieser Möglichkeit stärker Gebrauch gemacht werden würde.

Ob das Fehlen von proprietären „Standards“ wie 802.11g++ oder range max von Vor- oder Nachteil ist, muss jeder Anwender für sich selbst entscheiden – sofern die angeschlossenen Clients diese "Standards" nicht ebenfalls unterstützen (wie wohl bei z. B. allen Centrino Notebooks der Fall) bringen diese „Standards“ in der Praxis keinen Vorteil und sind damit zumeist nur Augenwischerei.
 

Anhänge

  • screenshots_vom_webinterface.zip
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Ich habe heute mein Intertex-Testgerät (SurfinBird IX67 FW Air) auch bekommen. Dem bisherigen Testbericht von Gersti kann ich mich nur anschließen.

Es ist nicht leicht, mich mit technischen Geräten zu beeindrucken - aber der Intertex-Router hat das auf Anhieb geschafft.

Ich werde das Gerät in den nächsten Tagen noch etwas ausführlicher Testen.

Einen Negativ-Punkt möchte ich aber an dieser Stelle auch nicht verschweigen - das Gerät wird im laufenden Betrieb unangenehm warm. Oberflächentemparatur des Kunststoffgehäuses > 40°C
 
Nachdem im 1. Teil des Testberichts es vor allem um die Äußerlichkeiten ging, liegt der Schwerpunkt des 2. Teils verstärkt auf den inneren Werten des IX67 FW GW AIR. Eine Liste aller auf dem IX67 befindlichen Dateien lässt sich übrigens über folgenden Link: http://192.168.0.1/ls.asp anzeigen.

Firewall

Eines der Highlights des IX67 ist mit Sicherheit dessen Firewallfunktionalität; Intertex selbst spricht von „The most awarded firewall“. Ob dem so ist, ist für das IPPF natürlich schwer abzuschätzen, vorstellbar ist es aber, wenn man einen Blick auf die gebotenen Funktionen und Einstellmöglichkeiten wirft, denn im Gegensatz zu vielen Einstiegsroutern von Linksys über AVM bis Siemens bietet der IX67 Dinge, die man andernorts vergeblich sucht - und erst wenn man den IX67 mal gesehen hat, weiß man, dass Firewall eben doch nicht gleich Firewall ist.

Der IX67 kommt mit zwei Standardprofilen daher: „high“ und „low“. Die in diesen Standardprofilen werksseitig angegebenen Regeln hinsichtlich des zugelassenen ein- und auch ausgehenden (!) Datenverkehrs kann der Nutzer auf seinen individuellen Bedarf abstimmen. Zusätzlich besteht daneben aber auch noch die Möglichkeit, ein komplett eigenes Profil zu erstellen. Ein Wechsel zwischen den Profilen erfolgt entweder über das Webinterface oder aber auch über die Tasten an der Frontseite des Routers selbst. Zudem bietet der IX67 die Möglichkeit eines zeitgesteuerten Wechsels zwischen den Profilen – nützlich etwa, wenn man in den Nachtstunden entweder sämtlichen Datenverkehr nach innen bzw. nach außen unterbinden möchte oder aber aus Sicherheitsgründen vom tagsüber eingestellten Profil „low“ auf „high“ wechseln möchte.

Die Firewall selbst verdient ihren Namen: Im Standardprofil „high“ wird werksseitig beispielsweise nur den SIP Applikationen, der Zugriff erlaubt; Datenverkehr von innerhalb des heimischen Netzwerk nach außen wird für Web, NNTP, POP3, IMAP, SMTP, FTP, SSH, NTP, Ping werksseitig zugelassen – damit wird es selbst für ein Programm wie Skype, sonst ja im Ruf, hinter jedem Router / Firewall zu funktionieren und damit sich einen Weg durch die Firewall bahnen zu können, schwer bis unmöglich, Daten nach außen zu senden. Dies ist zum Schutz vor Trojanern, die bei den meisten anderen Routerfirewalls problemlos Daten nach außen zu senden in der Lage sind, von unschätzbarem Vorteil.

Wem diese Einstellungen zu restriktiv sind, kann diese selbstverständlich lockern. Mit dem Setzen je eines Hakens kann so auch Datenverkehr für die Anwendungen wie Web Server, FTP Server, DirectX, Remote Configuration, sämtlichem TCP Datenverkehr usw. zugelassen werden. Im Standardprofil „low“ sind, gerade für Spieler nützlich, daher auch werksseitig schon zahlreiche dieser Auswahlmöglichkeiten aktiviert.

Selbstverständlich sind auch Port- oder IP-Umleitungen möglich. Und wem dies alles noch nicht genügt, der kann die entsprechenden Firewallregeln noch selbst per manueller Programmierung auf seine Bedürfnisse anpassen – entsprechende Kenntnisse vorausgesetzt.

Ein weiteres Highlight: Die SIP Funktionalität

Mit Sicherheit DAS Highlight der Intertex Produktreihe ist deren SIP-Funktionalität an den LAN-Ports. Kommt es in der Praxis beim Anschluss insbesondere mehrerer SIP-Endgeräte (SIP-Telefone, SIP-Adapter oder auch Softwareclients) häufig zu Problemen (einseitige Kommunikation, keine Registrierung am Sever des VoIP-Providers mit bestimmten Endgeräten, Verbindungsabbrüche usw.), gehören diese Probleme mit dem Intertex IX67 der Vergangenheit an.
Möglich macht dies die SIP-konforme Firewall und der eingebaute SIP Proxy und SIP Registrar-Server. Eine Funktion, die man im SOHO-Bereich bei fast keinem anderen Router findet.

In der Praxis bedeutet dies, dass Plug&Play von SIP-Endgeräten hiermit (endlich) Realität wird. In letzteren muss dazu lediglich der Server des VoIP-Providers, der eigene Benutzername und das Passwort eingegeben werden – und das war es auch schon. Kein STUN, kein uPnP, kein ICE, keine Portweiterleitungen – über all dies braucht man sich beim Intertex keine Gedanken zu machen egal wie viele SIP-Endgeräte man auch einsetzt. Noch ein Tipp: Da sich nicht alle VoIP-Provider an den SIP-Standard halten, ist es empfehlenswert, im Menü "SIP erweitert" einen Haken vor "Verschlüsselung des Nutzernamens (Registrierungen) ausschalten" zu setzen.

Standardmäßig kommt der IX67 mit 5 SIP Lizenzen zum Kunden, d.h. es können an den angeschlossenen Endgeräten insgesamt fünf SIP Accounts angegeben werden, die dann vom IX67 verwaltet werden. Wer mehr Accounts im Einsatz hat bzw. braucht, muss über die Intertex Homepageseite weitere SIP Lizenzen erwerben, die jedoch mit ¤ 20,- je Lizenz (und damit je Account) nicht gerade billig sind.

Verbesserungswürdig erscheint in diesem Bereich jedoch die Usability des Menüpunktes „SIP erweitert“, welches zwar zahllose Einstellmöglichkeiten bietet (wie QoS, Bandbreitenbeschränkung, Bandbreitenreservierung, Anrufweiterleitung, maximale Registrierungszeiten usw.) welches aber z. T. etwas unübersichtlich wirkt.

Telefonanschlüsse - das Modell GW

Bei der GW-Variante des IX67 ( http://www.intertex.se/upfiles/PhonePortsIX67Overview.pdf ) besteht zudem die Möglichkeit, den IX67 direkt an das PSTN anzuschließen und auch ein analoges Endgerät direkt am IX67 zu betreiben. Der Funktionsumfang für das am FXS-Anschluss betriebene analoge Endgerät ist solide (u. a. Wahl aus dem Webinterface, Weiterleitung von Anrufen, Konferenzen), jedoch noch ausbaufähig, wenn man einen Blick auf die Fritz!Box Phone-Reihe von AVM wirft.

Die Konfiguration des GW-Teils ist etwas gewöhnungsbedürftig und insbesondere die Tatsache, dass der IX67 GW auch in diesem Bereich wieder zahllose Einstellmöglichkeiten bietet, wirkt auf Anfänger z. T. etwas verwirrend. Der FXO-Port wird beim IX67 GW als eigene Domäne mit Namen "localgw" geführt. Ausgehende Anrufe klappen in ersten Tests sowohl über den eingestellten VoIP-Provider als auch nach Voranwahl von ** über das normale Telefonnetz einwandfrei. Was eingehende Anrufe anbelangt, klappten diese bei Anrufen auf den Account des eingestellten VoIP-Providers ohne Probleme. Zunächst gelang es mir aber nicht, dass bei über das PSTN / FXO eingehende Anrufe das angeschlossene analoge Telefon auch läutete. Die entsprechende LINE-LED am Router signalisierte zwar eingehenden Datenverkehr, das angeschlossene analoge Telefon blieb jedoch stumm. Ließ man den über das PSTN eingehenden Anruf jedoch auf eine andere SIP URI (also ein anderes SIP-Telefon) umleiten, was mit dem IX67 problemlos möglich ist, so funktionierte dies reibungslos. Wie sich später herausstellte, lag dies jedoch an den vorgenommenen Einstellungen (-> vgl. dazu http://www.ip-phone-forum.de/showthread.php?t=90043 ).

Zwar bietet der IX67 GW zahlreiche Einstellmöglichkeiten, jeodch habe ich auch andere Funktionen schmerzhaft vermisst. So bietet der IX67 in seiner Grundausstattung derzeit lediglich die Möglichkeit, den Account eines einzigen VoIP-Providers einzugeben (mit dem optionalen SIP Switch (s. u.) können dann auch mehrere Provider eingetragen werden, dieser dürfte für private Endverbraucher aber eindeutig zu teuer sein). Hier wäre es wünschenswert, dass der IX67 GW auch in der Grundausstattung zukünftig mehrere Accounts unterschiedlicher Provider (je mehr desto besser, 5-10 wären sicherlich wünschenswert) handhaben könnte, die auch alle gleichzeitig nutzbar sind. Eine Auswahl, über welchen Provider der abgehende Anruf geführt werden soll, könnte dann mittels Voranwahl von z. B. *121# bzw. *122# usw. geschehen. Wünschenswert wäre zudem, dass über ein Icon im Webinterface angezeigt werden würde, ob sich der eingegebene SIP-Account auch richtig registrieren konnte (also online ist) oder eben nicht. Zwar wird dies an einer LED am Frontpanel des IX67 angezeigt, aber nicht jeder hat den IX67 ja in Blickweite. Auch die Möglichkeit eines Wählplans (ist derzeit nur mit aktiviertem SIP Switch möglich), ein Adressbuch, die Anbindung an einen LDAP Server oder auch Anruflisten (entgangene Anrufe, ausgehende Anrufe über PSTN / über SIP) wären wünschenswert.

VPN Server

Der Intertex beherrscht, wie viele andere Router auch, VPN pass-through. Eine Besonderheit ist jedoch, dass sich der Router um einen eigenen VPN Server erweitern lässt. Der Erwerb dieser kostenpflichtigen (¤ 102,-) Zusatzfunktion geschieht online über die Homepageseite von Intertex (oder über einen der Händler). Der empfangene Code (Individual Feature Code) wird sodann im entsprechenden Menüpunkt im Webinterface eingegeben; nach einem anschließenden Neustart steht die erworbene Funktion dann zur Verfügung. Eingerichtet wird der VPN Server entweder über Wizards (VPN Server Wizard, VPN Client Wizard), mit deren Hilfe in kurzer Zeit der IX67 als VPN Server oder VPN Client eingerichtet ist oder aber mittels manueller Konfiguration http://192.168.0.1/security/vpn.asp Zur Verfügung stehen dabei IPSec (einschließlich Zertifikaten), PPTP oder L2TP.

SIP Switch: PBX-Funktionalität für den IX67

Wem das Vorhandene nicht ausreicht, der kann den IX67 um PBX-Funktionalitäten erweitern. Möglich macht dies der optionale SIP Switch, der jedoch mit ¤ 580,- nicht gerade billig - um nicht zu sagen: für Privathaushalte schlicht zu teuer - ist. Mit dabei sind dann 5 SIP Switch Lizenzen - also Lizenzen für 5 Accounts innerhalb des SIP Switches. Wer mehr braucht, muss auch dafür tief in die Tasche greifen, denn für jede weitere Lizenz verlangt Intertex ¤ 20,- (der SIP Switch kann für einige Zeit aber auch kostenlos getestet werden). Damit kann man dann aber auch u. a. einen SIP Server für die eigene Domäne errichten, an der sich andere Nutzer (Familienangehörige, Freunde, Bekannte usw.) anmelden können (man wird also zu einem kleinen VoIP Provider). Damit eine Wahl ins PSTN für die so an den eigenen SIP Server angemeldeten Personen möglich wird, muss man dann zusätzlich noch den Account eines VoIP-Providers (wie Sipgate, GMX, blueSIP oder wie sie alle heißen) angeben, über den dann bei Bedarf die Anrufe in das PSTN abgewickelt werden.

Weitere Funktionen des SIP Switchs sind u.a. Wahlschemata, ENUM-Abfrage, Whitelist, Blacklist, die Eingabe eines Voicemailservers, die Möglichkeit, jedem angemeldeten User eine entsprechende Nebenstellennummer zuzuordnen usw.

Weiteres Highlight des SIP Switchs: Die als SIParator (ab Firmwareversion 3.18 als "SIPenabler") bezeichnete Funktion ermöglicht es zudem, dass der IX67 hinter einem anderen Router zum Einsatz kommen kann und dabei die volle SIP-Funktionalität bestehen bleibt, selbst wenn der vorgeschaltete andere Router mit SIP nichts am Hut ab. Dies ist sicherlich in Firmennetzwerken äußerst praktisch, da in diesen der vorhandene Router vielleicht nicht ausgetauscht werden soll, dieser aber nicht SIP konform ist.

Verbesserungswürdig erscheint gerade in diesem Bereich die Usability des Menüs. Eigene Untermenüs für die verschiedenen Punkte, möglicherweise eine andere Anordnung usw. würden die Übersichtlichkeit und die Handhabungsqualität m. E. erhöhen, denn gerade Einsteiger dürften sich mit den zahlreichen Einstellmöglichkeiten eher schwer tun und so den gesamten Funktionsumfang gar nicht erst zu schätzen lernen.

Gimmicks und Protokollfunktionen

Für die meisten Nutzer dürfte die E-Mailbenachrichtigungsfunktion ein nettes Gimmick sein: Trägt man die entsprechenden Daten für die eigene E-Mailadresse im IX67 ein, so kontrolliert dieser in regelmäßigen Abständen, ob neue Nachrichten eingegangen sind und zeigt dieses dann am Display des Frontpanels an.

Besonders hervorzuheben sind die umfangreichen Status- und Protokollfunktionen des IX67. So werden im Statusfenster zum Netzwerk die verbundenen Clients angezeigt. Ein Icon signalisiert dabei, ob der Client aktuell verbunden oder ausgeschaltet ist. Auch wird bei jedem Client angezeigt, ob von diesem SIP Registrierungen ausgehen – m. a. W. ob es sich um ein SIP-Telefon, ein SIP-ATA oder eben ein Softwareclient handelt. Weitere Statusanzeigen betreffen die eingestellten Firewallregeln, die derzeit angemeldeten SIP-Adressen, aktuell gerade stattfindende SIP-Gespräche sowie der Status von VPN-Verbindungen.
Die Protokolle finden sich neben dem Systemprotokoll das Protokoll der Firewall sowie zum VPN-Server. Die Intensität der Protokollierung kann dabei in den entsprechenden Menüpunkten eingestellt werden. Verbesserungswürdig scheint in diesem Bereich lediglich eine Möglichkeit, das Protokoll zu löschen und zudem, die Anzahl der angezeigten Protokollzeilen zu vergrößern, da gerade in der Einstellung „debug“ so viele Protokollzeilen ausgeworfen werden, dass die maximal dargestellten Zeilen (ca. 120) schnell durch neu hinzukommende Protokollzeilen ersetzt bzw. verdrängt werden.

Weitere verborgenen Seiten sind u. a. ACHTUNG: unsachgemäße Änderungen können dazu führen, dass der IX bis zum nächsten factory reset unbrauchbar wird.

Extra Allgemeine Protokollierung
http://192.168.0.1/edit.asp?file=/usr/profils.cfg
dort sys.ixlog.level=7 hinzufügen / anpassen

Extra SIP Protokollierung

http://192.168.0.1/edit.asp?file=/usr/sipadv.cfg
dort sip.verbosity.level=debug hinzufügen

DHCP lease Info

http://192.168.0.1/edit.asp?file=/usr/dhcpleas.dat

Andere Seiten

http://192.168.0.1/edit.asp?file=ifShow()
http://192.168.0.1/edit.asp?file=sysinfo()
http://192.168.0.1/ls.asp
http://192.168.0.1/hwtest.asp
http://192.168.0.1/security/bridge.asp
http://192.168.0.1/edit.asp?file=/usr/profils.cfg
msg.hello=Ho Ho Ho

Weitere versteckte Seiten zur Diagnose, z.B. von PPPoE unter

http://192.168.0.1/edit.asp?file=pppstatShow()

Die komplette Liste für solche versteckten Diagnoseseiten findet sich unter:
http://192.168.0.1/edit.asp?file=help()


Zusammenfassung:

Beim IX67 FW GW AIR handelt es sich um einen grundsoliden Router, der in sehr vielen Bereichen eine Spitzenleistung abliefert. Die Firewall oder auch die SIP Funktionalität sind – nicht nur in dieser Preisklasse – bislang bei anderen Modellen nicht oder aber kaum zu finden und überzeugen rundum. Auch der optionale SIP Switch mit der PBX-Funktionalität weiß von den Funktionen her zu überzeugen - nicht jedoch der dafür erhobene Preis, denn zusätzliche ¤ 580,- und weitere ¤ 20,- ab der 6. SIP Switch Lizenz mag für mittelständische Unternehmen finanzierbar sein, sind für Privathaushalte aber schlicht zu teuer.
Wer mehr als nur einen SIP-Client in seinem Netzwerk im Einsatz hat oder wer komplexe PBX-Funktionalität braucht, der kommt um den Intertex fast nicht herum. Und auch die Protokollmöglichkeiten – egal ob es die Firewall, SIP, VPN oder die Anzeige der angemeldeten SIP-Nutzer betrifft – sind Spitzenklasse und gegen die Vielfalt an Einstellmöglichkeiten des IX67 wirkt manch anderer Router wie nettes Spielzeug.

Dagegen nehmen sich die Zusatzfunktionen des AIR bzw. GW-Modells zwar solide aus und bieten das ein- oder andere "Schmankerl", jedoch ist der Funktionsumfang in diesem Bereich insgesamt noch steigerungsfähig: So ist WPA2 in vergleichbaren Modellen zumeist Standard. Für ein Modell wie den IX67 könnte auch über einen Radius-Server, WDS oder die standardmäßige Aktivierung der Verschlüsselung und der Unterdrückung der SSID nachgedacht werden.
Im GW-Teil des IX67 habe ich am meisten vermisst, dass man dort ohne SIP Switch lediglich einen einzigen VoIP-Provider eintragen kann; auch ein Wahlschema, ENUM-Lookup (beides bietet zwar der SIP Switch, dieser dürfte aber für Privatnutzer schlicht unbezahlbar sein), Adressbuch oder Protokolle der ein- oder ausgehenden Anrufe fehlt – mancher billige ATA (oder als ATA umkonfigurierter Router) bietet in diesen Bereichen deutlich mehr.

Zwar sind Funktionen sicherlich wichtiger als das Aussehen, jedoch bedürfte das Webinterface und die Menüführung dort m. E. einmal ein Facelifting und ein neues Bedienkonzept, so dass die Usability gesteigert werden würde, denn wie heißt es so schön: „Power is nothing without control“.


PS: Die von betateilchen beschriebene Erwärmung der Oberfläche war bei mir nicht der Fall - ich hatte das Gerät aber auch stehend in der Standhalterung im Einsatz. Vielleicht verbesserte dies die passive Kühlung.
 
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