Böse Falle mit ENUM

PURtel.com

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Hallo Gemeinde,

ich habe das mal als neuen Beitrag aus einem anderen Thread separiert. Ich hoffe das ist ok so, da ich annehme, dass das als separates Thema behandelt werden kann.

ENUM macht folgendes:

1.) Du wählst (bei einem VoIP-Provider Deiner Wahl) die Rufnummer 49208809581
2.) Der Provider ruft nun den DNS seines Vertrauens auf und schaut, ob für diese Nummer ein Eintrag vorhanden ist.
3.) Wenn ja, dann holt er sich den für diese Nummer festgelegten Routingplan [angenommen 1.-VoIP-Provider, 2.-PSTN] ab.
4.) Es wird nun versucht, als erstes mit dem VoIP-Provider zu verbinden, - das ist bis hierhin KOSTENLOS(!).
5.) Kann keine Verbindung hergestellt werden, dann wird der Anruf dem PSTN (Festnetz) zugeführt, - das jedoch ist NICHT KOSTENLOS(!).

Sobald PSTN hinzukommt wird es kostenpflichtig. Genau das birgt allerdings auch extreme Probleme mit denen wir gerade kämpfen und eine Lösung entwickeln bevor wir ENUM freigeben!

Angenommen jemand registriert - 0.1.8.4.8.4.1.0.9.1.4.e164.arpa - , dann wird versucht als erstes einen VoIP-Anschluss anzuwählen. Wenn das fehlschlägt und der Telefonieserver des Zieles in der Schweiz steht, dann wird eine Schweizer Mehrwertnummer zu 3,00 CHF/min (~2,00 Euro/min) angewählt und das schöne Guthaben ist, obwohl es ja vorher immer kostenlos war [Gewohnheit], futsch!

Böööööse böse Falle!

Gibt es dazu eurerseits bereits Lösungsansätze?
Wenn ja, welche?

Vielen Dank und beste Grüße

Volker Goudschmidt
 
Indem man tel-URIs einfach nicht beachtet?

Wenn ich Rufnummer 4968130268588 anrufe, eine ENUM-Lookup wird gemacht und die liefert mir ne VoIP-Nummer zurück -- super
Wenn die aber ne Tel-Uri zurückliefert (egal was) -> wegschmeissen, denn bereits die ursprüngliche Nummer ist ja ne Tel-Uri, also wird die ursprüngliche Nummer gewählt. (und wenn dann da keiner drangeht, dann ist das das Problem desjenigen, der seinen ENUM-Eintrag schlecht gepflegt hat).
Somit können böse Buben soviele und so teure tel-URIs eintragen wie sie wollen.
Und wenn die Ursprüngliche Rufnummer bereits eine Mehrwertnummer ist -- tja, dann ist das das Problem des Anrufers, denn er hat sie ja schliesslich dann wohl absichtlich gewählt.
 
rajo schrieb:
Und wenn die Ursprüngliche Rufnummer bereits eine Mehrwertnummer ist -- tja, dann ist das das Problem des Anrufers, denn er hat sie ja schliesslich dann wohl absichtlich gewählt.

Siehst Du, - damit wärst Du bereits reingefallen! Hättest Du gewusst, dass - 0.1.8.4.8.4.1.0.9.1.4.e164.arpa - eine Mehrwertnummer ist?
 
Ja, was hat das bitte denn dann noch mit enum zu tun?
Wenn ich eine Nummer aus dem Ausland, also 41901484810 in diesem Falle anrufe, dann kann mir das auch aus dem normalen Telekom-Festnetz passieren...
Klar, das ist ein Problem, aber keines was nicht grundsätzlich für alle Telefonarten/netze gilt. Ist doch eigentlich auch ein alter Hut, das man Rufnummern so merkwürdig formatiert und mit lustigen Vorwahlen versieht, dass die Leute meinen, es sein eine 0800er-Rufnummer o.ä. und dabei tatsächlich ein Ferngespräch nach Timbuktu starten...

Das einzige was da helfen würde wäre eine aktuelle Tabelle mit allen Mehrwertrufnummern weltweit und wenn dann eine Rufnummer angerufen wird, parst man die vorher durch, gleicht mit der tabelle ab und spielt ne Kurze Ansage, dass man jetzt eine Mehrwertnummer angerufen hat, wartet 2-3 sekunden und wenn derjenige dann nicht aufgelegt hat, verbindet man weiter.
 
rajo schrieb:
Ja, was hat das bitte denn dann noch mit enum zu tun?

hmmm... - Du hast das eigentliche Problem noch immer nicht erkannt?

Bsp: Treffen sich 2 Leute im Chat, sagt er zu ihr: "Ich bin ein kapitaler Hirsch, - ich kenn mich aus im Internet, ich kann sogar kostenlos telefonieren weil ich einen VoIP-Provider habe.", - worauf sie ihm antwortet: "Mensch! Du bist wirklich cool, - ich hab sowas nämlich auch, - Du bist voll Spitze! Soll ich Dir mal meine ENUM geben? Dann können wir n bisschen quatschen..."

Jetzt wählt er die an, und je nach dem, wie geschickt sie ist, könnte der erste Anruf tatsächlich kostenlos sein. Der zweite könnte dann VOLL reinhauen und das Guthaben bis auf den letzten Cent leersaugen!

Da steckt die Falle!

Das Problem für uns Provider besteht darin, dass wir solche Mehrwertdienste Weltweit kennen müssen um Maßnahmen zu treffen. Das würden wir auch vielleicht in den Griff bekommen, da sehe ich weniger Schwierigkeiten. Leider aber gibt es immer wieder neue Dienste die unbemerkt einfach neu hinzukommen. Manche sind sogar frei tarifierbar...

Das ist eine ganz böse Falle!
 
Ich glaube das Problem ist folgendes:

Wenn ich eine Umleitung programmiere (ohne Enum) dann bezahlt immer der der umgeleitet hat.
Mein Handy ist z.B. an eine Schweizer Nummer umgeleitet dann bezahlt der Anrufende nur das Mobilgespräch an meine Mobilnummer - die Umleitung bezahle ich.

Bei einem Enum-Lookup und entsprechender "Umleitung" bezahlt der Anrufer komplett. Wenn ich das so richtig verstanden habe?
 
dg7raj schrieb:
Bei einem Enum-Lookup und entsprechender "Umleitung" bezahlt der Anrufer komplett. Wenn ich das so richtig verstanden habe?
...das hätte ich nicht besser ausdrücken können... - genau so ist es!
 
Okay, jetzt hab' ichs.

Hmm.... *überleg*.... Mit VoIP will ich ja Gebühren sparen, ergo v.a. Ferngespräche durchs Festnetz vermeiden. Wie wäre es mit einer Konfigurationsoption, die der User aktivieren kann, die grundsätzlich Rufe in ausländisches Festnetz deaktiviert. Damit blieben nur noch inländische Mehrwertrufnummern, die man dann mit einer Datenbank erschlagen müsste. Ne Art "0190-Blocker".

Das Problem dabei ist natürlich, wenn jemand wirklich eine ausländische Festnetzrufnummer anrufen will.

Bliebe noch den ENUM-Lookup komplett auf User-Seite zu verlegen oder so zu gestalten, dass der User mitbekommt, was da passiert und was gewählt wird, damit er jederzeit die Möglichkeit hat, einzugreifen und den Anruf zu beenden.... bloss wie...

Vorstellen könnte ich mir immer noch die Möglichkeit, dass nach einem erfolgreichen ENUM-Lookup (egal was rauskommt) das Ergebnis dem User per TTS oder SayNumber o.ä. angesagt wird und noch ein paar Gedenksekunden bis zum eigentlichen Verbindungsaufbau eingebaut erden. Das verzögert zwar die Sache, aber man weiss, was passiert.

Natürlich hilft auch das wieder nicht gegen die Sache, dass der Anrufer komplett für eine (ihm noch nichtmal bekannte) Mehrwertnummer zahlt...

*Eieiei....*


----- Edit -----

Aber nichts desto trotz:
Wenn ENUM, dann nur in die Richtung, dass man PSTN-Rufnummern in VOIP-Rufnummern auflöst (und nicht in eine zweite PSTN-Rufnummer)
Das hilft schonmal -- somit kann man schonmal nicht hinter einer normalen Rufnummer eine Mehrwertrufnummer verstecken. Fertig.
Selbst wenn dann die ursprüngliche PSTN-Nummer angewählt wird, bleibt natürlich das Risiko, dass es sich um eine dem Anrufen unbekannte Mehrwertrufnummer handelt. Kann aber auch so schon passieren mit normalem Festnetz.
In diesem Falle würde ich sagen: wenn wir wirklich o.g. Beispiel als Ausgangspunkt nehmen, dann -- tut mir leid -- ist dem Anrufer nicht zu helfen, wenn er so nen quatsch treibt.

Insofern sehe ich das Risiko genau so gross/gering wie bei normalem Festnetz.
 
Gut etwas Klarheit....

Also ruft mich einer unter 0179-1234567 an von nem IP phone landet es dann bei mir daheim und iss kostenlos für den anrufer ja?
Wenn ich aber ans handy rangehe zahlt er handykosten

korrekt?

ruft einer von 0179-1234568 auf 0179-81234567 an und ich gehe an meinem VoIP anschluss ran...

was zahlt der anrufer dann?

Im PSTN ist es so geregelt das derjenige Der Umleitet die Kosten trägt.
Das würd bei ENUM sicher auch so kommen.

Denn der Anrufer kann nicht Wissen wo sich der Angerufene aufhält!
 
RyoBerlin schrieb:
ruft einer von 0179-1234568 auf 0179-81234567 an und ich gehe an meinem VoIP anschluss ran...

was zahlt der anrufer dann?

Der zahlt IMMER(!) Mobilfunkgebühren, weil ENUM sorum nicht funktioniert.

@rajo: Dass ist meines Erachtens nach keine gute Lösung, da damit ein Dienst wie ENUM stark beschnitten wird. Wir haben Anwender die gerade auf den Ausgang von Mehrwertnummern angewiesen sind. Das sind Menschen, die zahlen Monat für Monat 100,00 - 200,00 Euro ein nur, um später auf der heimischen Tel-Rechnung keine Mehrwertdienste aufgeführt zu haben. Wenn wir als Provider diesen Dienst derart beschneiden, dann entfällt dieser lukrative Kundenkreis, - das wollen wir natürlich nicht. Es muss mit ENUM doch noch amdere Möglichkeiten geben... *grübel*
 
Wie sieht es aus wenn ein Festnetzuser meine eNum nummer 030.... anruft

wird die dann zu Sipgate weitergeleitet wie es sein soll oder bleibt das bei Festnetzversuch?!

hab vor nikotel 030 auf sipgate zu legen um ausm festnetz endlich ne 030er nummer zu haben!
 
RyoBerlin schrieb:
Wie sieht es aus wenn ein Festnetzuser meine eNum nummer 030.... anruft

wird die dann zu Sipgate weitergeleitet wie es sein soll oder bleibt das bei Festnetzversuch?!

hab vor nikotel 030 auf sipgate zu legen um ausm festnetz endlich ne 030er nummer zu haben!

Es bleibt immer ein Festnetzanruf, - zu mindest so lange, wie die PSTN-Provider ENUM nicht einsetzen.
 
Also isses witzlos mein Vorhaben *G*

Ich dachte das denn diejenigen die meine Nikotel 030er anrufen auf eminer sipgate 040er landen können...

da des nisch geht frag ich mich.. wzu ENUM *G*
 
RyoBerlin schrieb:
Also isses witzlos mein Vorhaben *G*

Ich dachte das denn diejenigen die meine Nikotel 030er anrufen auf eminer sipgate 040er landen können...

da des nisch geht frag ich mich.. wzu ENUM *G*

ENUM hat auch durchaus jetzt schon seine Berechtigung. Wenn ich Dich z.B. aus einem VoIP System (sagen wir PURtel ;-) ) anrufe per 4930xxxxxx, dann versucht das System zuerst Dich per VoIP zu erreichen. Das ist dann für mich kostenlos.

Kann es Dich nicht erreichen per VoIP, versucht es diese Nummer per PSTN zu erreichen, - dieser Anruf ist dann für mich kostenpflichtig!

Genau hier (um wieder zum Thema zurück zu kommen) liegt ja die Kostenfalle des ENUM. Zum einen muss einheitlich bei ALLEN(!) VoIP-Providern unterschieden werden ob es ein VoIP- oder ein PSTN-Anruf ist und eine entsprechende Voiceausgabe gemacht werden. Zum anderen, - das ist jetzt der schwierigste Teil, - musst Du wissen, was denn dieser Anruf jetzt kostet! Festnetz? Mobilfunk? Mehrwert?

Dieses gesamte Zusammenspiel muss stimmen!

Recht gebe ich Dir aber in der Sinnlosigkeit Deines Vorhabens, - denn so kann das nix werden. Ein guter Schritt wäre, wenn sich die PSTN-Provider ebenfalls ENUM anschließen, - bleibt allerdings die Frage: "Warum sollten sie das tun?"
 
Ja toll also bringts nur Internet USern was und die können mich eh kostenlos via NEtzinternem Sipgate/Nikotel oder auch PureTel Anruf erreichen... mir geht es aber um erreichbarkeit aus dem PSTN !!!!!

Ansonsten kann ich ja gleich Skype nehmen...
 
Hallo zusammen!

genau darum habe ich heute meine ENUM-domain gekündigt!
Und dies ganz einfach bei portunity.de, diese Leuts haben mir dies dann auch bestätigt, daß es was mehr für Internet-Leuts ist und in den nächsten Monaten sich wohl mehr durchsetzten wird.
Man sagte von dort aus auch, das ENUM mehr im moment eine Spielwiese sei.
Gruß Gerd
 
Hi
also ihr macht euch wirklich probleme. Die Lösung ist GAAAANZ einfach - man macht eine Gebührenansage - zumindest vor alle kostenpflichtigen Gespräche.
Der Provider MUSS ja schließlich wissen was er tariffiert - also kann er es auch Ansagen! (ist jetzt ja auch Pflicht bei 0900ern aus dem Mobilnetz - aus dem Festnetz sogar schon länger).

Wenn dann eine Ansage kommt "dieses Gespräch kostet 2 ¤ pro Minute" kann ich schnell auflegen und habe Geld gespart (die Ansage muss natürlich noch Kostenlos sein).

Problem gelöst - oder ?

Thorsten Gehrig
 
Ich habe bei ENUM nur meinen Sipgate Anschluß angegeben und die anderen Spalten frei gelassen ,so das für mich keine Kosten entstehen.
 
haeberlein schrieb:
Ich habe bei ENUM...

Es geht ja nicht um den eigenen Anschluss, sondern um die Festnetznummer eines Fremden (vielleicht Ausland) die auf eine Mehrwertnummer aufläuft. Das kann man vorher ja nicht wissen.

Auch ein Rechtsvorschrift für eine Preisansage bei ausländischen Mehrwertrufnummern könnte ich nicht finden.
 
Hi
eine Rechtsvorschrift wird es wohl auch nicht unbedingt geben. VoIP ist ja (noch) unreguliert....
ABER: Das kann doch ein SERVICE für einen VoIP-Anbieter sein!
Bei Call-by-call werden auch eher die Anbieter mit Preisansage genutzt als die absoluten Billigheimer ohne Preisansage...

Gruß
Thorsten
 

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