Fritzbox als rustdesk-server?

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Da die Fritzbox offenbar auch als Server "mißbraucht" werden kann und ich letztens auf RuskDesk umgestiegen bin, würde mich interessieren, ob die Fritzbox (7490) auch als RustDesk-Server "mißbraucht" werden kann?

Da @PeterPawn sich nicht nur mit Fritzboxen scheinbar auskennt wie (kaum) (k)ein zweiter, Fritzbox mods auf seiner Github-Präsenz hat und interessanterweise ebenso eine RustDesk-Kopie, dachte ich mir, daß hier zu fragen vermutlich beste Aussichten hat, eine kompetente Einschätzung zu meiner Frage / Idee zu bekommen.

Vielen Dank schon mal im Voraus!


Hintergrund:

1. Der offizielle RuskDesk-Server scheint nicht verschlüsselt zu arbeiten und es wird angeraten, einen eigenen RustDesk-Server zu betreiben.
2. Wenn man von verschiedenen Endgeräten aus anderen per RuskDesk helfen möchte, müßte man entweder jedes Mal die Server-Einstellungen beim Gegenüber ändern oder die Port-Weiterleitung-Einstellungen auf der Fritzbox an das Endgerät (auf dem dann der RustDesk-Server-Dienst gestartet wird) anpassen.
3. Als Nicht-ITler habe ich nicht nur keinen Zugriff auf einen (externen) Server, sondern auch nicht die Angewohnheit, einen Rechner 24/7 (oder überhaupt "einfach so", d.h. "als Server") laufen zu lassen. :)
4. Die Fritzbox muß sowieso laufen, wenn ich RustDesk benutzen möchte, also wäre das das Gerät, das bei mir am ehesten die "Online-Präsenz" eines Servers erfüllt.

Da bei RustDesk schon mal nach mips-kompatiblen Binärdateien angefragt wurde, bin ich wohl nicht allein mit diesem Vorhaben - wobei es bei mir ja noch im Stadium des "geht das überhaupt"-Fragens ist.
 
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Das habe ich noch nie versucht. Für einige Modelle könnte man vermutlich die angebotenen Binaries verwenden (z.B. die Puma7-Modelle mit der i386-Version, wobei auch das Probleme bereiten kann, denn es gibt Differenzen zwischen dem ATOM-Befehlssatz und anderen Kern-Architekturen), aber für die 7490 als MIPS-basierte Box gibt es keine Binaries.

Auch ein "cross compile" für MIPS ist nicht aus dem Ärmel geschüttelt, da es eben ein Rust-Projekt ist und man damit erst mal die ganze Umgebung (Compiler und die verwendeten Libraries) für so eine Aktion "vorbereiten" muß.

Das lohnt sich m.E. nicht wirklich im Angesicht dessen, daß ein einfacher RasPi (o.ä.) fast keinen Energieverbrauch hat, weitere Aufgaben übernehmen kann und dafür auch Binaries angeboten werden. Will sagen, ich denke da auch nicht drüber nach … sorry.
 
Also die Möglichkeit einen eigenen Rendevous- und Relay-Server direkt auf der FB laufen zu lassen, wäre auch für mich interessant.

Derzeit habe ich einen eigenen Server als Test auf einer Streamingbox mit einem AMLogic S905X3 Soc unter CoreElec laufen, und das funktioniert problemlos. Dazu muß dieses Gerät aber eingeschaltet bleiben, was trotz des geringen Stromverbauches suboptimal ist. Daher finde ich die Idee, einen Rustdesk Server direkt auf der FB ( in meinem Falle einer 7530 ) laufen zu lassen verlockend.

Für mich stellt sich dann allerdings die Frage, ob es in Zukunft Probleme mit dem Portforwarding direkt auf die Box selbst geben könnte; ich hatte so nebenbei etwas davon gelesen. Denn für den Rustdesk Server müssten die Ports 21115 - 21119 TCP sowie 21116 UDP per NAT direkt auf die interne IP der FB geleitet werden.
 
einen eigenen Rendevous- und Relay-Server direkt auf der FB laufen zu lassen
Dem sollte ja wenig entgegenstehen, solange es sich eben nicht gerade um eine MIPS-basierte Box handelt.

Und eine 7530ax ist nun mal KEINE MIPS-Box, sondern hat 3 Cortex-A9-Kerne … verwendet also eine ARM-Archtektur.

Das heißt dann wieder, daß die Binaries für armv7 laufen KÖNNTEN - falls irgendwelche Pfade nicht passen, muß man halt etwas mit bind-Mounts oder besser gleich mit einem overlayfs jonglieren, um die Umgebung notfalls passend zu machen. Mit einem (persistenten) Overlay kann man dann auch gleich die passenden Einstellungen zusammen mit den Binaries speichern.

Der Anfang von allem ist halt erst einmal die Modifikation der Firmware, damit man überhaupt eigene Software starten (lassen) kann. Ohne Shell-Zugriff wird's garantiert schwer mit entsprechenden Versuchen …

Schwieriger sehe auch ich da allerdings die Freischaltung von Ports - bei AVM müssen die auch für lokal (also auf der Box) laufende Services per PCP "angemeldet" werden und es gibt bei PCP KEINE Garantien, einen gewünschten Port auch 1:1 gemappt zu bekommen (hatten wir letztens erst irgendwo als Thema).

Es gibt/gab zwar auch Möglichkeiten, per ar7.cfg permanente Freigaben für lokale Daemons einzurichten, aber das wird vermutlich künftig anderen Neuerungen zum Opfer fallen (oder ist es bereits in den Inhouse-/Labor-Versionen) und dann braucht man für Software auf den Boxen noch zusätzliche Software, um solche Portfreigaben "normgerecht" beim pcpd anzumelden.

Für den FTP-Server und die bei passiven Transfers dann notwendige dynamische Portfreigabe gibt (oder gab) es ein Binary von AVM in der Firmware - nur müßte man dieses in einem weiteren Prozess dann regelmäßig aufrufen, denn die TTL so einer Freigabe liegt (iirc) bei AVM nur bei 120 Sekunden.

EDIT:
PS: Auch der RAM-Bedarf könnte noch zum Problem werden - die Box hat nur 512 MB und ohne (größeres) Swap-File wird es schnell zur OOM-Panic kommen, zumal AVM praktisch alle Treiber als "non-swappable" behandelt. Das sollte man also - neben der reinen Frage, ob die Software kompatibel ist - auch noch im Auge behalten.
 
Schönen Dank für die Einschätzung(en)!

Als reiner Nutzer und Nicht-Programmierer kann ich schlecht abschätzen, ob die Hardware das kann und ob für MIPS-Prozessoren standardmäßig kompiliert werden kann (d.h., ob "normale" Kompiler die im Standard-Sortiment haben). Daher haben mir die "Bedenken" schon weitergeholfen.

Auf Github meinte zwar einer, daß man zum Erstellen einer MIPS-Binärdatei einfach die Einstellungen ändern kann, aber zumindest bei mir kommt da genau dieselbe Dateigröße heraus wie mit den Standard-Einstellungen. Von daher habe ich so meine Zweifel, daß es (für Anfänger wie mich) gar so einfach ist. Und selbst dann müßte ich ja die Binärdatei erst einmal auf einer modifizierten 7490 zum Laufen bekommen.

Was den RAM-Bedarf (auf einem Rechner) anbelangt, muß ich mal beobachten, wie der sich so bei Nutzung verhält. Im "Leerlauf" hält er sich in Grenzen, aber das ist ja irrelevant für den angestrebten Zweck.

Vorerst bleibt das daher wohl eher ein Wunschtraum als ein realisierbares Vorhaben. :)
 
Was den RAM-Bedarf betrifft kann ich eine grobe Einschätzung liefern:

Auf dem S905X3 SOC ( das ist die Architektur arm64v8 ) belegt der Rustdesk Server laut dem Feld "VIRT" unter top im Leerlauf 20788 kB für hbbs und 15712 kB für hbbr. Mit einem angemeldeten Client sind es dann 20836 kB für hbbs, hbbr bleibt gleich.

Ich vermute mal daß die 7530 ( bei mir nicht ax ) mit der armv7l Architektur ( 32bit ? ) mit etwas weniger RAM auskommen würde ? Trotzdem könnte das knapp werden, denn auf der FB7530 sind laut "free" im Moment 84788 kB frei.
 
Auch die 7530 "ohne AX" sollte eine ARM-Architektur verwenden (sogar 4 Cores, aber niedriger getaktet), hat aber m.W. nur halb so viel Arbeitsspeicher. Wenn ich so eine besitzen würde, würde ich es halt einfach mal versuchen mit den armv7-Binaries. Bei reinem LAN-Zugriff sollte man dann auch den Ressourcenbedarf bei aktiver Verbindung einschätzen können, bevor man sich der PCP-Problematik widmet.
 
Mittlerweile konnte ich den RAM-Bedarf bei Fern-Nutzung nachschauen: hbbs: 21,5 MB, hbbr: 16 MB (jeweils virtuelle Bytes)
Von der Seite her sollte es wohl funktionieren.
Aber die anderen Baustellen sind schwierig genug, so daß ich warten muß, bis andere das erfolgreich getestet haben - inkl. Erstellen von MIPS-Binärdateien... :)

Vielleicht habe ich ja Glück und AVM baut mal eine "router-/modemfremde Funktion" ins nächste Update ein, die ich auch brauchen kann... :)
 
So, ich hatte gerade etwas Zeit und habe die arm7 binaries für den rustdesk server auf einen an der 7530 angeschlossenen USB-Stick kopiert. Da diese binaries im Original unter /opt/rustdesk liegen habe ich den Stick mit "mount --bind /var/media/ftp/FRITZ-1/opt/ /opt" eingebunden. Das funktioniert auch soweit, die Dateien werden mit "ls /opt" angezeigt.

Der Befehl "/opt/rustdesk/hbbr -k _" wird jedoch mit "/opt/rustdesk/hbbs: Permission denied" abgelehnt. Ich erinnere mich dunkel daß AVM das Starten von binaries auf einem externen Datenträger aus Sicherheitsgründen blockiert und man dies erst durch einen speziellen Befehl wieder erlauben muß, kann mir da jemand auf die Sprünge helfen ?
 
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