Voice over IP belebt Wettbewerb und Innovationen im Telekommunikationsmarkt
Kurth: „Schon im November Zuteilungsregeln für nationale Rufnummern (0)32“
Bonn, den 18. Oktober 2004
„Voice over IP (VoIP) bietet die Chance für Innovationen, neue Dienstleistungen und eine Belebung des Wettbewerbs. Die Kunden können von einer größeren Angebotsvielfalt profitieren“, sagte der Präsident der Regulierungsbehörde für Telekommunikation und Post (Reg TP), Matthias Kurth, heute in seiner Eröffnungsrede auf der Forumsveranstaltung der Reg TP in Bonn zum Thema „Voice over IP – Revolution oder Evolution auf dem TK-Markt?“
Kurth präsentierte erste Auswertungsergebnisse der von der Reg TP durchgeführten Anhörung zu Voice over IP. „Aufgabe der Regulierung ist es, faire und verlässliche Rahmenbedingungen für die Verbreitung von VoIP-Produkten und -Dienstleistungen zu schaffen. Dabei gilt es gleichzeitig, die Ziele der Verbesserung des Anschlusswettbewerbs und der Schaffung von Anreizen zum Ausbau alternativer Infrastrukturen sicherzustellen“, so Matthias Kurth.
Es gehe darum, einerseits Innovationen möglich zu machen, andererseits aber auch das im Telekommunikationsgesetz verankerte Ziel eines chancengleichen Wettbewerbs zu realisieren, erläuterte Kurth. „Dies stellt die Regulierung vor neue Herausforderungen. Heute entsteht die nächste Generation der Telefonnetze und der Transformationsprozess muss offen und diskriminierungsfrei gestaltet werden. Alle regulatorischen Fragen sind in einem wettbewerbsfreundlichen Gesamtrahmen zu lösen“, stellte der Präsident der Reg TP klar.
Themenschwerpunkte, die Kurth herausstellte, waren Fragen zum Notruf, zur Nummerierung sowie die Frage der Entbündelung von DSL-Anschluss und Telefonanschluss.
Beim Thema Notruf geht es nicht nur um die grundsätzliche Frage, wer zur Erbringung des Notrufs verpflichtet ist, sondern auch um die Klärung technischer Fragen wie die Lenkung von Notrufen zur örtlich nächstgelegenen Notrufstelle. Hier seien die Techniker gefordert, praktikable und preiswerte Lösungen zu konzipieren, so Matthias Kurth.
Im Zusammenhang mit der Nummerierung kündigte Kurth an, am 24. November dieses Jahres die Zuteilungsregeln für nationale Rufnummern in der Gasse (0)32 zu veröffentlichen. Nach den Planungen der Reg TP können unmittelbar danach Anträge gestellt werden; erste Zuteilungen sollen nach Möglichkeit bereits im Januar 2005 erfolgen. Darüber hinaus sollen die Grundlagen der Nutzung geographischer Ortsnetzrufnummern überprüft werden. Dabei geht es insbesondere um die Ergänzung des Anschlussprinzips durch das Wohnort- bzw. Standortprinzip sowie die Antragsberechtigung für Diensteanbieter. Entsprechende Überlegungen müssen jedoch mit dem Markt diskutiert werden. In jedem Fall soll aber am Ortsnetzbezug der geographischen Rufnummern festgehalten werden.
Die Frage der Entbündelung von DSL-Anschluss und Telefonanschluss wird im Rahmen einer möglichen Regulierungsverfügung zum Markt „Breitbandzugang für Großkunden“ eingehend zu untersuchen sein. Es sei aber sicherzustellen, so Kurth, dass die Kosten der Teilnehmeranschlussleitung in jedem Fall gedeckt seien. Inwieweit sich am Markt Bündelangebote zwischen Anschluss und Dienstleistung oder eine Spezialisierung und Differenzierung der Angebote durchsetzen, lasse sich nicht vorhersagen. „Das macht den Wettbewerb gerade spannend und interessant und ist eine Herausforderung für die Phantasie und Kreativität der Branche“, so Kurth wörtlich.
Im Rahmen der Veranstaltung diskutieren Vertreter ausländischer Regulierungsbehörden sowie der EU-Kommission die Frage, inwieweit Harmonisierung bei der Schaffung regulatorischer Rahmenbedingungen möglich ist. „Wenn es hier gelänge“, so Kurth, „möglichst international die richtigen Weichen zu stellen, würde ein Innovationsschub auf dem Telekommunikationsmarkt angestoßen, der auch zahlreiche Investitionen auslösen würde.“
Darüber hinaus beleuchten auf dem TK-Forum der Reg TP führende Vertreter der Telekommunikationsbranche die Chancen und Potenziale von VoIP auf dem deutschen Markt. Diskutiert wird etwa, ob VoIP-Dienste eventuell ein Substitut zu klassischem Telefondienst werden könnten. „Über den Erfolg bestimmter Geschäftsmodelle wird aber nicht die Regulierung, sondern der Markt entscheiden“, sagte Kurth.
„Die Veranstaltung verdeutlicht, dass man von der Seite der Technik, der Geschäftsmodelle und der Regulierung am Anfang eines Prozesses steht, der von allen Seiten Pragmatismus, Flexibilität und Offenheit für Neues verlangt“, betonte Kurth zusammenfassend.
Quelle: Pressemitteilung der RegTP, s.a. Http://www.regtp.de/aktuelles/pm/03099/index.html
Die komplette Rede hier: http://www.regtp.de/imperia/md/content/aktuelles/reden/Rede_Kurth.pdf
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Regulierungsbehörde für Telekommunikation und Post, Pressestelle
Postfach 8001, 53105 Bonn / Tulpenfeld 4, 53113 Bonn
Telefon: (0228) 14-9921, Fax: (0228)14-8975, http://www.regtp.de
Kurth: „Schon im November Zuteilungsregeln für nationale Rufnummern (0)32“
Bonn, den 18. Oktober 2004
„Voice over IP (VoIP) bietet die Chance für Innovationen, neue Dienstleistungen und eine Belebung des Wettbewerbs. Die Kunden können von einer größeren Angebotsvielfalt profitieren“, sagte der Präsident der Regulierungsbehörde für Telekommunikation und Post (Reg TP), Matthias Kurth, heute in seiner Eröffnungsrede auf der Forumsveranstaltung der Reg TP in Bonn zum Thema „Voice over IP – Revolution oder Evolution auf dem TK-Markt?“
Kurth präsentierte erste Auswertungsergebnisse der von der Reg TP durchgeführten Anhörung zu Voice over IP. „Aufgabe der Regulierung ist es, faire und verlässliche Rahmenbedingungen für die Verbreitung von VoIP-Produkten und -Dienstleistungen zu schaffen. Dabei gilt es gleichzeitig, die Ziele der Verbesserung des Anschlusswettbewerbs und der Schaffung von Anreizen zum Ausbau alternativer Infrastrukturen sicherzustellen“, so Matthias Kurth.
Es gehe darum, einerseits Innovationen möglich zu machen, andererseits aber auch das im Telekommunikationsgesetz verankerte Ziel eines chancengleichen Wettbewerbs zu realisieren, erläuterte Kurth. „Dies stellt die Regulierung vor neue Herausforderungen. Heute entsteht die nächste Generation der Telefonnetze und der Transformationsprozess muss offen und diskriminierungsfrei gestaltet werden. Alle regulatorischen Fragen sind in einem wettbewerbsfreundlichen Gesamtrahmen zu lösen“, stellte der Präsident der Reg TP klar.
Themenschwerpunkte, die Kurth herausstellte, waren Fragen zum Notruf, zur Nummerierung sowie die Frage der Entbündelung von DSL-Anschluss und Telefonanschluss.
Beim Thema Notruf geht es nicht nur um die grundsätzliche Frage, wer zur Erbringung des Notrufs verpflichtet ist, sondern auch um die Klärung technischer Fragen wie die Lenkung von Notrufen zur örtlich nächstgelegenen Notrufstelle. Hier seien die Techniker gefordert, praktikable und preiswerte Lösungen zu konzipieren, so Matthias Kurth.
Im Zusammenhang mit der Nummerierung kündigte Kurth an, am 24. November dieses Jahres die Zuteilungsregeln für nationale Rufnummern in der Gasse (0)32 zu veröffentlichen. Nach den Planungen der Reg TP können unmittelbar danach Anträge gestellt werden; erste Zuteilungen sollen nach Möglichkeit bereits im Januar 2005 erfolgen. Darüber hinaus sollen die Grundlagen der Nutzung geographischer Ortsnetzrufnummern überprüft werden. Dabei geht es insbesondere um die Ergänzung des Anschlussprinzips durch das Wohnort- bzw. Standortprinzip sowie die Antragsberechtigung für Diensteanbieter. Entsprechende Überlegungen müssen jedoch mit dem Markt diskutiert werden. In jedem Fall soll aber am Ortsnetzbezug der geographischen Rufnummern festgehalten werden.
Die Frage der Entbündelung von DSL-Anschluss und Telefonanschluss wird im Rahmen einer möglichen Regulierungsverfügung zum Markt „Breitbandzugang für Großkunden“ eingehend zu untersuchen sein. Es sei aber sicherzustellen, so Kurth, dass die Kosten der Teilnehmeranschlussleitung in jedem Fall gedeckt seien. Inwieweit sich am Markt Bündelangebote zwischen Anschluss und Dienstleistung oder eine Spezialisierung und Differenzierung der Angebote durchsetzen, lasse sich nicht vorhersagen. „Das macht den Wettbewerb gerade spannend und interessant und ist eine Herausforderung für die Phantasie und Kreativität der Branche“, so Kurth wörtlich.
Im Rahmen der Veranstaltung diskutieren Vertreter ausländischer Regulierungsbehörden sowie der EU-Kommission die Frage, inwieweit Harmonisierung bei der Schaffung regulatorischer Rahmenbedingungen möglich ist. „Wenn es hier gelänge“, so Kurth, „möglichst international die richtigen Weichen zu stellen, würde ein Innovationsschub auf dem Telekommunikationsmarkt angestoßen, der auch zahlreiche Investitionen auslösen würde.“
Darüber hinaus beleuchten auf dem TK-Forum der Reg TP führende Vertreter der Telekommunikationsbranche die Chancen und Potenziale von VoIP auf dem deutschen Markt. Diskutiert wird etwa, ob VoIP-Dienste eventuell ein Substitut zu klassischem Telefondienst werden könnten. „Über den Erfolg bestimmter Geschäftsmodelle wird aber nicht die Regulierung, sondern der Markt entscheiden“, sagte Kurth.
„Die Veranstaltung verdeutlicht, dass man von der Seite der Technik, der Geschäftsmodelle und der Regulierung am Anfang eines Prozesses steht, der von allen Seiten Pragmatismus, Flexibilität und Offenheit für Neues verlangt“, betonte Kurth zusammenfassend.
Quelle: Pressemitteilung der RegTP, s.a. Http://www.regtp.de/aktuelles/pm/03099/index.html
Die komplette Rede hier: http://www.regtp.de/imperia/md/content/aktuelles/reden/Rede_Kurth.pdf
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Postfach 8001, 53105 Bonn / Tulpenfeld 4, 53113 Bonn
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