Was bleibt von QoS hinter einem Standard-Router übrig?

garnixan

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Hallo,

ich habe ein IP-Phone, das eigentlich QoS liefern müßte. Was bleibt denn von der Priorisierung der Sprachpakete übrig, wenn sie meinen Standard-Router passieren? Gibt es spezielle Router, die die Priorisierung erkennen und unangetastet lassen oder die Pakete bevorzugt behandeln?

Die QoS-Router, die ich gefunden habe sind gleichzeitig Wandler für den Anschluß analoger Telefone. Ich stelle mir die Frage, ob man QoS hat, wenn man ein IP-Phone am Router nutzt.

Danke für Eure Antworten und

Gruß aus Köln,


garnixan
 
Ein BT-101 von Grandstream. Also das, was alle Anfänger haben.

1000 Dank für Deine Antwort, garnixan
 
Aber wie kommst Du denn drauf, dass das BT-101 QoS bietet?

Das ist doch ein Endgerät und QoS muss an der Stelle passieren, wo bei Dir das Internet anfängt, also gemeinhin der Router oder auch VoIP-Adapter, z.B. ATA-486. Das hast Du ja schon fast erkannt mit dem "Standard"-Router. ;-)

QoS ist immer ein Merkmal von dem Gerät, das Dir den Internet-Zugang bietet, also eben Router oder Adapter (mit eben integriertem Router).

Router-mäßig gibt es aber nicht so viele Alternativen zum Linksys WRT54G mit seinen alternativen Firmwares (s. Threads dazu)... :roll:
 
Hallo nochmal,

die Frage zu später Stunde ist, ob ein Router mit QoS einen Vorteil bringt und ob es einen gibt, der nicht nur für analoge Telefone sondern auch für IP-Phones geignet ist.

Ich bin bisher davon ausgegangen, daß die Priorisierung an dem Gerät stattfindet, das die Sprachpakete ins Netz schickt. Das wäre in meinem Fall ja das Telefon und eben nicht der Router.

Den Linksys schaue ich mir jetzt mal an. Ich müßte dem Gerät also sagen können, daß an LAN-Port1 mein IP-Phone hängt und daß alle Pakete von dort und dahin Priorität haben.

Ich frage deshalb so dumm-interessiert, weil es mir heute 4 Mal passiert ist, daß Sipgate-Gespräche von Köln nach Düsseldorf (an sich Frevel und kein Wunder daß sich die IP-Pakete weigern) nicht die optimale Qualität hatten. Die 2 Gespräche zwischen 18 und 19 Uhr waren so schlecht, daß sie abgebrochen werden mußten. Um 20 Uhr ging es dann, wobei allerdings auch deutlich zu merken war, daß es sich nicht um eine normale Telefonleitung handelt.

Tja, eigentlich wollte ich mit VoIP sparen. Jetzt hat mich die Faszination gepackt und ich habe den Ergreiz alles zu tun um die Qualität zu optimieren. Als erstes habe ich heute mal den Upstream meiner DSL-Leitung verdoppeln lassen...

Jetzt versuche ich das Rätsel um QoS und die Priorisierung zu lösen. Mein BT-101 hat also kein QoS. Es gibt aber Router, denen ich sagen kann, daß das Gerät am PortXY oder das Gerät mit der IP XYZ ein Telefon ist und Pakete von und dorthin bitte mit QoS behandelt werden sollen? Sehe ich das so weit richtig? Und der Linksys WRT54G ist ein solches Gerät?

Fragen über Fragen. Danke für eine Antwort.

Gruß aus Köln,


garnixan
 
Aha. :)

Welche Internet-Anbindung hast Du denn genau, was hast Du bei Netcologne abgeschlossen?

Ich habe 512 kbit/s Upstream und daher keinen Bedarf an QoS gehabt bisher - betreibe aber auch kein Filesharing.

Dem Telefon kannst Du nix von QoS erzählen, aber eben dem Router. Hier gibt es den erwähnten Linksys oder auch die Fon!Box von AVM (letztere aber nur mit DSL).
 
Die QoS-Unterstuetzung des Telefons kann sich naturgemaess nur darauf beziehen, dass es den von ihm ausgesendeten VoIP-Paketen eine QoS-Kennung verpasst und damit QoS-faehigen Routern mitteilt, wie diese Pakete behandelt werden sollen. Das sind eher allgemeine Informationen wie "minimal delay" oder "lowest costs". Die Anwesenheit der Informationen alleine garantiert aber noch keine priorisierte Behandlung der Daten - dazu ist eine entsprechende Unterstuetzung durch die Router auf dem Weg von Dir zum Ziel notwendig.

QoS bei dem von Dir verwendeten DSL-Router wuerde mehr Sinn machen, und das ist eigentlich auch relativ einfach nachzuvollziehen. Im Gegensatz zu Deinem lokalen Netzwerk ist die Bandbreite der ueblichen DSL-Zugaenge deutlich eingeschraenkt. Es passiert daher leicht, dass aus dem Netzwerk mehr Daten in Richtung Internet geschoben werden, als der DSL-Router bzw. das von ihm "angesteuerte" DSL-Modem nach draussen transportieren kann. Die Folge: die Daten stauen sich am Router auf, und wenn zuviele Daten gestaut werden, verwirft der Router irgendwann auch Pakete (so lange, bis die Warteschlange wieder Platz bietet).

Wenn Dein Router in der Lage ist, VoIP-Daten zu erkennen und diese zu priorisieren, hat das deutliche Vorteile. Denn dann kann der Router beispielsweise die VoIP-Daten an den anderen wartenden Daten vorbeischleusen und so die Wartezeit fuer die VoIP-Pakete verringern. Zusaetzlich ist er in der Lage, seine Warteschlange ggf. freizumachen von anderen Daten, damit er keine VoIP-Pakete verwerfen muss. Insgesamt verbessert sich durch diese Massnahmen die Sprachqualitaet deutlich - vor allem dann, wenn parallel zur Telefonie noch andere Anwendungen laufen, die Bandbreite beanspruchen (beliebtestes Beispie: E-Mule).

hth.
 
Hallo und guten Morgen,

bisher hatte ich 128 kb/sec up- und 1024 kb/sec downstream. Den Upstream habe ich seit gestern auf 256 kb/sec erhöhen lassen, damit Telefonieren und Surfen nebenbei möglich ist. Dies geht im Regelfall auch, wenn man nicht große Donwnloads staret etc. Die von NetCologne vorgegebenen Werte werde laut SpeedTest unter folgender URL auch erreicht:

http://speedtest.umnet.umich.edu:7123/

Für die Computer bräuchte ich noch ein Bandbreitenmanagement, so daß dem Telefon immer garantierte 100 kb/sec zur Verfügung stehen. FileSharing ist auch nicht meiner Welt. Eigentlich ist hier nur ein einziger VPN-Tunnel offen auf dem aber auch kein Traffic herrscht wenn ich telefoniere.

Normalerweise habe ich ja auch glasklare Verbindungen. In den ersten Tagen hatte ich mit IP-Telefonie gar keine Probleme, bis dann eines Tages die erste schlechte Verbindung ins Festnetz zustande kam. Ich würde nur gerne wissen woran es liegt, daß ich manchmal schlechte Verbindungen habe. Das Einzige, was ich bei der Anbung auf meiner Seite noch tun könnte wäre eben für QoS zu sorgen. Bringt das was und hat ein Linksys-Router Vorteile? Die Informationen zum Linksys-Router habe ich mir beim Hersteller mal durchgelesen. Dort steht leider nichts zu QoS.

Einen schönen Start in den Tag und Gruß aus Köln,


garnixan
 
Wenn Du ausser dem VoIP-Gespraech keinen Traffic ins Internet hast, waehrend Du telefonierst, bringt Dir die oben beschriebene Priorisierung durch den Router auch nichts. QoS-Einstellungen an den Paketen kann das BT-101 wohl selbst durchfuehren - sie werden nur eben bei kaum einem Router beachtet. Daran aendert sich aber durch den Einsatz eines anderen Routers Deinerseits auch nichts.

Definiere mal "schlechte Verbindung". Was genau ist daran schlecht?
 
Hallo otaku42,

vielen Dank für Deine Antwort. Wir kommen der Sachen ja schon näher. Das BT101 schickt Deiner Meinung nach also doch priorisoerte Pakete zum Router, die dieser aber nicht priorisiert ins Internet gibt. Das steht jetzt im Gegensatz zur Aussage von Christoph, der meint, daß das BT-101 kein QoS kann und dieses erst am Router zum Einsatz kommt (wo ja auch der Flschenhals sitzt).

Mein Router kann eben kein QoS und ich würde gerne mal ein Produkt testen, daß dies kann. Gegen den angesprochenen Linksys-Router habe ich grundsätzlich nix einzuwenden, auch wenn er kein ISDN-Fallback hat und ich noch nicht raus habe, ob er ohne Client-Software VPN-Tunnel offen halten und die Verschlüsslung übernehmen kann.

Die Gespräche waren dadurch gekennzeichnet, daß ich kaum verstanden wurde und daß die Stimme meines Gesprächspartners abgehackt klang. Die Gespräche an 20 Uhr hatten öfters mal ein Knacken in der Leitung. Wenn QoS da irgendwie helfen sollte, würde ich einen entsprechenden Router gerne mal testen.

Gruß aus Köln,


garnixan
 
Hallo,

es lief außer dem Telefon gar nix. Ich hatte während des Telefonats die Macs sogar in den Ruhezustand geschickt. Normalerweise habe ich ja auch gute Verbindungen, die wie ISDN klingen. Wenn ich von meiner Seite aber noch was verbessern kann bin ich gerne bereit dies zu tun. Deiner Erfahrung nach bringt QoS also keinerlei Vorteile. Ok, ich würde es trotzdem gerne mal testen, weil es ja für irgend was gut sein muß und die Theorie sich plausibel anhört.

Um der Sache auf den Grund zu gehen müßte ich zunächst mal wissen ob das BT-101 bereits priorisierte Pakete verschickt oder nicht. Hiervor hängt doch entscheident die Wahl des Routers ab: Wenn es priorisierte Pakete verschickt brauche ich ein Produkt das diese erkennt und bevorzugt weiterleitet. Solle es kein QoS haben wird ein Router benötigt, dem man sagen kann daß an einem LAN-Port und unter einer IP ein Telefon erreichbar ist, das eben bevorzugt behandelt werden will. Leider kenne ich mich mit QoS noch überhaupt nicht aus und kann das nur so laienhaft schildern, wie ich es eben getan habe. Im Netz habe ich keine Router finden können, die dies unterstützen.

Danke für jegliche Hilfe und Gruß aus Köln,


garnixan
 
garnixan schrieb:
Wir kommen der Sachen ja schon näher. Das BT101 schickt Deiner Meinung nach also doch priorisoerte Pakete zum Router, die dieser aber nicht priorisiert ins Internet gibt.
Nein, das BT priorisiert garnichts. Es setzt lediglich in den Headern der von ihm ausgesendeten VoIP-Datenpakete ein Flag, mit dem der Wunsch fuer eine besondere Behandlung bekanntgegeben wird ((in der Regel wird wohl "low latency" signalisiert, damit die Daten mit moeglichst geringer Verzoegerung weitergeleitet werden). Die Beachtung dieses Wunsches ist jedoch nicht zwingend, und die meisten Router im Internet ignorieren solche Wuensche. Ergo werden die Daten wie alle anderen Daten auch behandelt.

garnixan schrieb:
Die Gespräche waren dadurch gekennzeichnet, daß ich kaum verstanden wurde und daß die Stimme meines Gesprächspartners abgehackt klang. Die Gespräche an 20 Uhr hatten öfters mal ein Knacken in der Leitung.
Wenn Du waehrend dieser Zeit keine anderen Datentransfers laufen hattest, wird Dir QoS wie gesagt nichts bringen. Es ist (wenn es in Deinem Router stattfinden sollte) nur dann vorteilhaft, wenn die VoIP-Pakete zwischen anderen Daten "untergehen" wuerden - das ist aber logischerweise nicht der Fall, wenn ausser den VoIP-Paketen nichts ins Internet geht.

Ich habe eher den Router im Verdacht. Kannst Du testweise mal auf einem Rechner ein Softphone installieren und schauen, ob dort aehnliche Probleme auftreten? Falls dem so ist, muesste man als Gegentest diesen Rechner direkt ans DSL klemmen. Wenn die Probleme verschwinden, ist der Router schuld. Wenn die Probleme bleiben, waere der naechste "Verdaechtige" wohl der Provider.

Ciao, Mike
 
Mich würde mal interessieren welche Router denn die TOS/DiffServ Bits auswerten können, und ob das überhaupt den gewünschten Erfolg bringt. Ich weiss nur das die Lancoms das können. Im Lancom Forum beschweren sich aber auch Leute über Aussetzer wenn viel Traffic läuft.
Leider gibt es nur sehr wenige fähige Leute wie otaku42 die überhaupt wissen wie Qos funktioniert. Aber echte Lösungen habe ich in den letzten 2 Jahren noch von niemandem bekommen. Und jetzt kommt mir bitte nicht mit: "nimm doch eine Fritz Box Phone die hat schon Qos drin" vorschlägen. Fakt ist doch das alle ATA´s mit eingebautem Router nur so lange gute Qualität bieten, bis irgend jemand emule oder ein anderes P2P anwirft und mir die kleine CPU in den SOHO Routern abfackelt. ich habe schon Ping-Zeiten von 8500ms gemessen. sobalt emule aus ist sind es wieder 65ms.
ich denke das ganze lässt Sich nur mit ordentlich CPU Power im Router in den Griff bekommen. Aber ich möchte mir aus Platzgrünen keinen Rechner mit IPCOP hinstellen (ob der das bringt ist auch nicht bewiesen). Es muss doch einen fertigen Router geben, der nicht für 19 Zoll Rackeinbau gedacht ist und wo CISCO draufsteht und das trotzdem bringt.
Wenn jemand was wissen sollte finde ich es der gesamten Forumgemeinde unfair gegenueber wenn er es fuer Sich behalte wuerde.
Also bitte auch posten wenn 90% des Forums nicht verstehen über was wir hier reden.
 
Moin!

@jani
Die Router von Bintec haben äußerst weitgehende Konfigurationsmöglichkeiten betreffend Priorisierung. Im aktuellen Firmware-Update ist z.B. auch die Möglichkeit der Priorisierung der TCP-ACKs dazugekommen.

Da mein Cisco-Telefon von Hause aus TOS auf 5 setzt, habe ich in meinem X1200II auch eine entsprechende Konfiguration aufgesetzt, wobei ich allerdings auch anmerken muß, daß für diesen Anwendungsfall die Bintec-Doku (sonst ganz hervorragend), recht gewöhnungsbedürftig ausfällt.

Zu meiner Schande muß ich aber gestehen, daß ich keinen wirklichen Härtetest durchgeführt habe. Mir hat gereicht, daß ich bisher keine Probleme bezüglich der Sprachqualität hatte. Dies übrigens auch bei gleichzeitigen Uploads auf einen meiner vServer.

Für weitergehende Infos siehe die Links in meiner Signatur
 
Vielen Dank für die Info. Ich kenne Bintec auch noch von den ISDN Routern. Die waren damals die Besten, wenn auch nicht gerade billig. Weisst Du zufällig was die für einen Prozessor im X1200II verbaut haben und wie schnell der getaktet ist ?
 
Nein, keine Ahnung. Die Webseite sagt auch nur, daß es ein Motorola-RISC ist.

Mit dem Preis hast Du allerdings recht :roll:

Aber nichtsdestotrotz hat sich der Router (und vorher schon sein Vorgänger X1200) bei mir bezahlt gemacht. Ich finde, die Kisten sind ihr Geld wert!
 

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