[Frage] Wie kann man 1&1 Bestandskundenvorteile aus Altverträgen bei Vertragsanpassung behalten?

Speedylux

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Hallo zusammen,
wir sind seit sehr, sehr vielen Jahren Kunde bei 1&1 und bis vor 2-3 Jahren war ein Wechsel für Bestandskunden auch immer irgendwie machbar, ohne alle Vorteile zu verlieren. Nur diesmal wohl nicht.

Bisheriger Vertrag: Doppelflat 50.000 zu knapp 30 EURO mit historischen Bestandteilen:

- 7 Rufnummern
- 100 Emailadressen (mit Bezug zur 1&1 Domain)
- zwei Domains (1&1 + IONOS)
- Doppelflat 50 (DSL, Festnetz, Mobilfunkflat aus dem Festnetz)
- 1TB Cloudspeicher
- 1x SIM-Karte mit Festnetzflatrate (noch kein Internettarif) (hätte man glaube sogar erweitern können auf mehrere SIM Karten)


Eigentlich sind wir damit recht zufrieden. Mit der nun einseitig durch 1&1 angekündigten Preisanpassung hatte ich mich telefonisch bei der Hotline gemeldet.
Wie hier auch schon im Forum berichtet, reicht ja im Normalfall ein Anruf, um die Preisanpassung mit einer Vertragsanpassung auszusetzen. Ich bin aktuell gescheitert:

Telefonisch wurde versprochen, dass alle Leistungsbestandteile des bishereigen Vertrages (mit der Doppelflat und den oben gelisteten Bestandteilen) bestehen bleiben. Die Email zum Bestätigen der Vertragsanpassung mit einer Kurzübersicht der Bedingungen zum "neuen" DSL 50 Tarif hatte da schon im Kleingedruckten etwas anderes gesagt, aber mit den 14 Tagen Widerrufsfrist, hatte ich mich trotz eines schlechten Bauchgefühls auf den "Klick" der Bestellung eingelassen. Eine vollständige telefonische Bestellung war irgendwie gar nicht möglich.

Wie vermutet, war das telefonische Gespräch mit der 1&1 Kundenhoteline wie so häufig für die Katz. Nach dem Klick in der Bestellemail hat 1&1 hat den Vertrag sofort umgestellt und direkt den Cloudspeicher gekürzt. Es ist also alles entsprechend dem "Kleingedruckten" eingetreten und alle Aussagen aus der Hotline haben sich in Luft aufgelöst!:mad:

Mein Widerruf ist seit mehreren Wochen "in Bearbeitung". Weder wurde der Vertrag auf die alte Doppelflat mit allen Bestandteilen zurückgestellt, noch wurde die Cloudspeicherkapazität wiederhergestellt.

Werde das ganze jetzt wohl auf dem guten alten Postweg in Angriff nehmen müssen...

Frage an die Bestandskunden und Erfahrenen:
- Gibt es Tipps und Tricks, bzw. ein "Patentrezept", wie man als Bestandskunde trotz Vertragswechsel die "Altbestandteile" behalten kann?
- Ist die fehlende bzw. langwierige Rückstellung eines Vertrags nach Widerruf bei 1&1 normal?

Bin auf eure Rückmeldungen gespannt.

VG
Speedylux
 
Hallo @Speedylux!

Ja, das ist eine wirklich gute Frage.
Meine gute alte Doppelflat besteht jetzt auch schon über 20 Jahre (Kunde dort seit ~1995). Natürlich mit immer den technischen Möglichkeiten angepasster max. Downloadrate (aktuell stabile 100.000Kbit/s an meiner sehr langen und auch grenzwertigen TAL) und all den in diesen Jahren "erdienten" Features:
  • 100 E-Mailadressen sind die Grundlage für meine bewährte und sehr wirksame "SPAM-Vermeidungs-Strategie"
  • Der Cloudspeicher mit 1TB Größe ist eines der Ziele für meine vollautomatisch ablaufende Datensicherung, zusammen mit den in meinem VPN in drei Ländern verteilten NAS und den Cloudspeichern bei einem weiteren Provider
  • Mit den kostenlosen SIM-Karten erledige ich noch heute fast alle meine wenigen Telefonate ins Mobilnetz
  • 1 Domain, welche allerdings fast nur als Suffix für einige Mailadressen der Familie dient.
Andererseits ist es eine Tatsache, dass unser Provider alles unternimmt, (nicht nur, um seine Kunden mit nicht ganz sauberen Preiserhöhungen zu verärgern, sondern auch) um diese für ihn recht teuren historischen Vertragsbestandteile oder überhaupt diese Doppelflat loszuwerden und die Kunden in die jetzt üblichen 1&1-DSL-Verträge bzw. gar bei E-Mail und Cloud zu IONOS zu bewegen.

Ich habe deswegen von Anbeginn alles vermieden, was den Provider veranlassen könnte, meinen Vertrag überhaupt anzufassen. Habe also bei jeder Aktion meinerseits genau überlegt, ob mir dieses oder jenes sonst (bspw. im Rahmen der aktuellen Preiserhöhung) an Kunden für Lau verschleuderte, sonst kostenpflichtige Schnäppchen wirklich das damit verbundene Risiko wert ist. Klar hätte ich gern als kostenlose Beigabe zum DSL-Vertrag die ANF aus dem VOIP-Netz in alle dt. Mobilfunknetze gehabt oder die ebenfalls kostenlose SIM mit der ANF und 1GB-Datenvolumen.
Aber ich habe im Gegensatz zu den sich hier im Forum tummelnden und laut tönenden profilierungssüchtigen Jurastudenten, den gelangweilten Alt- und auch den Möchtegernjuristen eine andere Strategie gefahren. Ich habe sofort nach Erhalt der Nachricht über die Preiserhöhung den Support angerufen, habe nicht wütend mit Kündigung gedroht, sondern mich ganz einfach freundlich mit dem Mitarbeiter, also "von Mensch zu Mensch" unterhalten. Letztendlich war das ein sehr freundliches und auch recht langes Gespräch - mit dem Ergebnis, dass zumindest bislang alles so bleibt, wie es ist und der Mitarbeiter meinen Vertrag so bestehen lässt, wie er eben jetzt besteht. In allen Bestandteilen, einschließlich des Preises.
Im Rahmen des Gespräches waren wir und auch einig, dass ich keine weiteren Features (ANF) erwarten darf und auch mir keinesfalls "aufdrängen" lassen darf => weil riskant.

Ich weiß auch, dass die nächste Gefahr für meine o.g. Features dann lauert, wenn mein Eifeldorf irgendwann mit FTTH ausgerüstet werden sollte. Eine "FTTH-Doppelflat" gibt es eben nicht. Aber aktuell gibt es absolut keine Anzeichen, dass wir "verglast" werden. Und da für mich als Betreiber eines schon recht großen privaten WireGuard-Netzes lediglich der Uplink eine nennenswerte Rolle spielt und es bei den GF-Tarifen im "Neuland" auch nur ~40Mbit/s UL gibt, ist der Umstieg für mich kein Argument. Ich werde dann einfach warten, bis die Telekom ihr Kupfernetz aufgibt und dann davon ausgehen, dass sich mein Problem mit gewisser Sicherheit bis dahin "biologisch" gelöst hat.
Aber für jüngere Menschen wird das wohl dann den Verlust der Features der beliebten Doppelflat bedeuten.


Fazit: wie ich schon in diversen Beiträgen geschrieben habe, habe ich wieder mal festgestellt, dass ich auch hier mit freundlichem Auftreten und der Achtung des Gegenübers am weitesten komme. Wenn aber der Provider mit unsauberen Mitteln spielen will (wie bei dir geschehen), dann würde ich das nicht hier, sondern im Kundenforum von 1&1 klar und deutlich ansprechen. Und selbstverständlich mit erfolgter Weiterleitung an den Support.


vy 73 de Peter
 
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Hallo @Peter_Lehmann,
besten Dank für Deine Ausführungen. Mir bleibt wohl nur deinen Ausführungen zuzustimmen, denn so weit liegen wir in der Handhabung der Dinge (technisch & vertraglich) gar nicht auseinander:

technisch:

- automatisiertes Cloudbackup, bei mir jedoch nur über zwei inländische Standorte ;)
- Diversifikation der Emaillandschaft zur Abgrenzung für unterschiedliche Dienste und Platformen (vorrangig über anhängige Domain, daher freie Namensgestaltung)
- SIM Karte für klassische Telefonie, wenn man mal unterwegs ist, wie man das von früher noch so kannte. (Mobile Daten gehen auch gut über den kostenlosen Netzclub, wenn man die dann mal benötigen sollte.)

vertraglich:

- Ziel: Vertrag zu hegen und pflegen und so lange wie möglich am Leben halten
- Vertragswechsel so lange wie möglich vermeiden
- Gespräche freundlich von "Mensch zu Mensch" führen. Schließlich kann auch keiner der MA von 1&1 etwas für die Konzernentscheidungen.

Und dennoch ist es ärgerlich, wenn man danach feststellt, dass man selbst trotz vieler richtiger Fragen und langer Gespräche an die "falschen" MA von 1&1 gelangt ist und faktisch "hinters Licht" geführt wurde.
Und ja, ich könnte auch sagen: Selber schuld! Schließlich habe ich ja selbst auf den Bestellen-Button geklickt :rolleyes:...

In den vergangenen Jahren habe ich doch recht viel mit 1&1 zu tun gehabt. Mein Eindruck: Leider gib es viel zu wenig gute und kompetente Berater in den Callcentern von 1&1, auf deren Aussagen man sich verlassen kann. Die Lösung waren für mich meistens, die Gespräche mehrfachs zu führen (= hoher Zeitaufwand), um den Wahrheitsgehalt selbst besser beurteilen zu können. Aber am Ende fühlt es sich dennoch wie Lottospielen an, da das Ergebnis immer etwas ungewiss ist.

Dass es nun noch zu einem fristgerechten Widerruf gereicht hat, hatte wohl auch mit meiner "gut ausgebauten" Nutzung der Vertragsbestandteile zu tun, da alle automatisierten Backups in Fehler liefen. Wenn der Fall mit 1&1 bereits gelöst wäre würde wahrscheinlcih sagen: Glück im Unglück... nur ist es ja noch nicht so weit.

Danke Dir für den Tipp mit dem 1&1 Kundenforum. Da bin ich in den letzten 16 Jahren bei 1&1 drumherumgekommen. Vielleicht ist es ja ein Versuch wert, auch wenn mir das ein wenig widerstrebt.

Mir wäre das persönliche Callcentergespräch lieber, wenn man sicher sein könnte, dass es danach in den entsprechenden Fachabteilungen landet und zielgerichtet sowie kundenorientiert bearbeitet wird. (Aber bei der aktuellen Uhrzeit binn ich vielleicht schon zu sehr am Träumen ;)). Nunja: Ich werde am Ende wohl mehrgleisig fahren.

Beste Grüße
Speedylux
 
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