[Frage] Alte Gegensprechanlage an VoIP-Anlage anschließen?

maeck

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Hallo,

wir haben in unserem Vereinsgebäude eine alte Siedle-Gegensprechanlage. Die Klingel befindet sich außen am Tor. Im Gebäude befinden sich mehrere Annahmestellen. Inhouse haben wir die Telefonie bereits auf eine VoIP-Anlage (Asterisk/Pascom) umgestellt.

Da gerade der Weg vom Gebäude zum Tor aufgerissen wird, würden wir gerne die Klingel erneuern (von einer Klingel auf drei Klingeln) und direkt über ein Netzwerkkabel an unsere bestehende VoIP-Anlage anzubinden (als zusätzlichen Benutzer). Damit zukünftig auch von allen Bürotelefonen aus die Tür geöffnet werden kann.

Ist es möglich, die bestehende Siedle-Anlage mit ihren Gegensprechtelefonen zu belassen und zu integrieren, sodass auch an den bereits bestehenden Annahmestellen im Haus weiterhin ein Klingeln angenommen und geöffnet werden kann? Oder muss ich alle bestehenden Siedle-Telefone durch VoIP-Telefone ersetzen und neue Kabel ziehen?

Das wäre für uns eine Sicherheit, falls die VoIP-Anlage mal ausfällt. Wir erwägen auch, von der bestehenden VoIP-Anlage auf NFON zu wechseln. Bei einem Internetausfall würde dann jedoch gar keine Klingel mehr gehen...

Danke für eure Gedanken.

Beste Grüße

Marcel
 
Da gerade der Weg vom Gebäude zum Tor aufgerissen wird, würden wir gerne die Klingel erneuern (von einer Klingel auf drei Klingeln) und direkt über ein Netzwerkkabel an unsere bestehende VoIP-Anlage anzubinden (als zusätzlichen Benutzer). Damit zukünftig auch von allen Bürotelefonen aus die Tür geöffnet werden kann.
Das ist grundsätzlich möglich. Allerdings sagt die "Alte Siedle-Anlage" nicht viel aus. Vor allem wird "alt" ja auch sehr unterschiedlich interpretiert. Der eine empfindet ein 3 Jahre altes Smartphone als "alt", der andere telefoniert mit seinem Siemens Optiset von 1994 und ist wunschlos glücklich.

Um ins Detail zu gehen: in den letzten Jahrzehnten hat es verschiedenste Verfahren gegeben, um Türfreisprecheinrichtungen (TFE) zu realisieren, auch Siedle hat mehrere gebaut. Typische Bezeichnungen sind 1+n, 4+n, 6+n oder auch Bus. Bus meint meist, dass der Hersteller einen eigenen, proprietären, digitalen Bus einsetzt. Letzteres ist mittlerweile Standard.

TFE-Adapter gibt es zuhauf.

Wenn es bei eurer Anlage tatsächlich so ist, dass die einzelnen Sprechstellen sich auch unter einander anrufen rufen können, dann könnte es sein, dass das tatsächlich keine TFE sondern eine "richtige" Gegensprechanlage ist.
Es gab, abhängig vom System, auch Koppelbaugruppen, um solche Anlagen in eine TK-Anlage zu integrieren. Solche Teile waren damals schon teuer, sind heute in der Regel also selten UND teuer. Da ist die Frage, ob ihr euch das antun wollt.

Das ist aber alles Rätselraten, solange nicht klar ist, wovon genau wir reden. Dazu wäre es wichtig zu wissen, aus welchen Komponenten euer System aufgebaut ist. Also
  • Sprechstellen
  • Zentralgerät(e)
  • Klingeltableaus
Das wäre für uns eine Sicherheit, falls die VoIP-Anlage mal ausfällt.
Also erst mal: Wenn ich Angst habe, dass die VoIP-Anlage ausfallen könnte, dann würde ich doch die VoIP-Anlage ausfallsicher(er) machen.
Ich halte es auch für fragwürdig, sich für den Fall eines Ausfalls auf ein komplett anderes, mutmaßlich Jahrzehnte altes System zu verlassen.

Wenn die Verkabelung das hergibt, könntet ihr Sprechstellen alle durch einfache, kostengünstige Wandtelefone ersetzen und die dann durch ein ATA-Mediagateway an die VoIP-Anlage anbinden. Da wäre dann auch direkt Platz um eine klassische TFE (also am Klingeltableau) mit einzubinden, z. B. Auerswald TSA a/b Adapter.

Gerade VoIP bietet einem unterschiedlichste Möglichkeiten, Ausfallsicherheit zu realisieren. Das geht bis zu vollständigen "high availability"-Lösungen, wo verschiedene Teile der Infrastruktur redundant ausgelegt werden können und als hot standby zur Verfügung stehen. Aber ist es das was du willst?
Sag doch mal, was konkret die Befürchtung bezügl. Ausfall ist.
Bei einem Internetausfall würde dann jedoch gar keine Klingel mehr gehen...
Meine Meinung: Eine VoIP-Anlage, die lokale Gespräche über's Internet routet, ist eine schlechte VoIP-Anlage.
 
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Ergänzend zu sunnybirds Beitrag:

Wenn die Verkabelung das hergibt, könntet ihr Sprechstellen alle durch einfache, kostengünstige Wandtelefone ersetzen und die dann durch ein ATA-Mediagateway an die VoIP-Anlage anbinden. Da wäre dann auch direkt Platz um eine klassische TFE (also am Klingeltableau) mit einzubinden, z. B. Auerswald TSA a/b Adapter.

Bei den Wandtelefonen bin ich bei dir, das wäre eine brauchbare Option, sofern die Verkabelung das hergibt.

An der Tür würde ich dann aber direkt (sofern das Budget es hergibt) eine vernünftige IP-Sprechanlage (mein Favorit wäre doorbird) installieren anstatt irgendwelcher Nicht-IP-Komponenten-mit-Auerswald-Adapter.

Am Beispiel Doorbird könnte man dann die Sprechstellen auch einfach gegen die Doorbird-Innenstation austauschen. Die kann WLAN, braucht also im Zweifel nur Strom -> das wäre auch bei Bus-Verkabelung möglich. Und dann wäre dieser Teil auch komplett technisch unabhängig vom Ausfall von Asterisk, nfon etc.

Alternativ: Günstige Schnurlostelefone den jeweiligen Mietern in die Hand drücken. Der Nutzen von "neben die Eingangstür an die Wand geschraubten" Sprechstellen ist eh begrenzt.

Ich halte es auch für fragwürdig, sich für den Fall eines Ausfalls auf ein komplett anderes, mutmaßlich Jahrzehnte altes System zu verlassen

Ich glaube er wollte die Siedle-Telefon nicht als interne Telefonanlage für den Ausfallfall nutzen. Sondern möchte, dass die Klingel auch funktioniert, wenn Internet oder Asterisk oder nfon mal gestört sein sollen. Das ist jetzt nicht komplett abwegig.

Meine Meinung: Eine VoIP-Anlage, die lokale Gespräche über's Internet routet, ist eine schlechte VoIP-Anlage.

ich denke, das Thema Türsprechanlage ist nicht unbedingt geeignet für eine Grundsatzdiskussion on-prem vs. Cloud-Telefonanlagen.
 
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Danke für eure Antworten sunnyman, jodost!!
Es hat ein bisschen gedauert ein paar Fotos zu machen, damit unsere Gegebenheiten vor Ort klarer werden.

Hier ein paar Fotos unserer Anlage (Klingeltableau, Zentralgerät, Sprechstelle(n)):

An der Tür würde ich dann aber direkt (sofern das Budget es hergibt) eine vernünftige IP-Sprechanlage (mein Favorit wäre doorbird) installieren anstatt irgendwelcher Nicht-IP-Komponenten-mit-Auerswald-Adapter.
Genau das wollen wir machen. Ein Netzwerkkabel verlegen und ein IP-Klingeltableau installieren. Bisher haben wir nur eine Klingel, würden zukünftig aber gerne 4 Klingeln einsetzen, wenn das preislich nicht zu teuer ist. Wir sind ein gemeinnütziger Verein der spendenbasiert ist - deswegen ist das Budget recht eingeschränkt.

Ich glaube er wollte die Siedle-Telefon nicht als interne Telefonanlage für den Ausfallfall nutzen. Sondern möchte, dass die Klingel auch funktioniert, wenn Internet oder Asterisk oder nfon mal gestört sein sollten.
Korrekt
Die Gegensprechanlage ist auch nicht zur internen Telefonie ausgelegt; man kann die Sprechstellen untereinander nicht anrufen.

Ist es mit unserer Anlage möglich ein IP-Klingeltableau anzubinden und damit die bestehende Anlage zu erhalten?
Oder muss ich eigentlich die gesamte Gegensprechanlage austauschen und die Sprechstellen ebenso erneuern? Dann müssten es VoIP-Telefone sein, die direkt mit der VoIP-Anlage als jeweils eigene Benutzer angebunden sind, oder gibt es auch günstige Sprechstellen die analog (dann wohl mit Adapter) angebunden werden können?

Danke für eure Hilfe!

Beste Grüße

Marcel
 
Hier ein paar Fotos unserer Anlage (Klingeltableau, Zentralgerät, Sprechstelle(n)):
Ah, OK. Das ist eine typische (ich hoffe ich vertue mich jetzt nicht) 4+n-Anlage.

Die Anschaltung parallel zu Sprechstellen ist prinzipiell möglich. Das hier sollte klappen:

Genau das wollen wir machen. Ein Netzwerkkabel verlegen und ein IP-Klingeltableau installieren. Bisher haben wir nur eine Klingel, würden zukünftig aber gerne 4 Klingeln einsetzen, wenn das preislich nicht zu teuer ist. Wir sind ein gemeinnütziger Verein der spendenbasiert ist - deswegen ist das Budget recht eingeschränkt.
Man sollte sich dessen bewusst sein, dass man damit einen Netzwerkanschluss nach außen legt. Der sollte dem entsprechend gesichert sein, und zwar einerseits gegen Überspannungen, etc. (natürlich oder absichtlich) aber auch technisch. Wenn ihr in eurem Netzwerk Computer habt, die datenschutzrelevante Daten verarbeiten (Mitgliederdaten), muss allein aus DSGVO-Sicht dafür gesorgt werden, dass niemand in der Lage ist, den LAN-Anschluss der IP-Sprechstelle dazu zu missbrauchen auf diese Daten zu kommen.

Die Gegensprechanlage ist auch nicht zur internen Telefonie ausgelegt; man kann die Sprechstellen untereinander nicht anrufen.
OK, das hatte ich dann falsch aufgefasst.

Allerdings ist bei euch irgendwas nicht "nach Norm", denn als Türöffner hat zumindest die Sprechstelle die du fotografiert hast nicht den eigentlichen TÖ-Taster, sondern eine zusätzlich eingebaute "1"-Taste. Wurde der TÖ für etwas anderes verwendet oder gibt es gar noch einen anderen Grund für diese Lösung?

Ist es mit unserer Anlage möglich ein IP-Klingeltableau anzubinden und damit die bestehende Anlage zu erhalten?
Es ist fast nichts unmöglich, aber das wäre ein ziemliches Gebastel. TFE-Adapter sind darauf ausgelegt, eine bestehende Anlage in ihrer eigentlichen Form anzubinden.
Im günstigsten Fall:
- Auerswald TSA a/b: 150 €
- IP-ATA: Hier genügt eine alte Fritzbox, die sollte irgendwer noch wo rumliegen haben.

Alternativ: den Siedlekram rausschmeißen, die *Gehäuse* aber behalten und Auerswald TFS Universal plus einbauen. Der kann 4 Klingeltaster, die kann man in euer Tableau mit etwas handwerklichem Geschick ja durchaus noch nachrüsten.
Dann die Sprechstellen gegen einfache analoge Telefone austauschen und alles auf einem IP-ATA zusammenführen. Wenn man den geeignet konfiguriert ist der auch ohne laufende VoIP-Anlage funktionsfähig. Dazu muss aber sichergestellt sein, dass eure Verkabelung das hergibt. Am Siedle NG kommen ja schonmal einige Adern an -- hierzu wäre es nachwievor interessant zu wissen über wie viele Sprechstellen wir reden -- und ob bei dieser Telefon-Umbau-Aktion alle Sprechstellen erhalten werden MÜSSEN oder ob es für den Notfall ggf. reichen würde, wenn 1-2 Telefone verfügbar blieben.

Eine IP-Türsprechstelle gibts von <100 € als Chinakracher bis >1000 €, jenachdem was man haben will. Und eine Stromversorgung braucht das Gerät auch, also entweder PoE oder (Hutschienen-)Netzteil.
 
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