Dass Du in Deinem eigenen Haus möglicherweise die Leitung Deines Nachbarn treffen könntest, solltest Du nicht kategorisch ausschließen. Ich hab's schon ein paarmal erlebt, dass ein fauler Telekomtechniker einfach die Nachbarsleitung durch den EVz (heute: APL) geschleift hat...
Außerdem: Schlechte Leitung? Wenn Du nicht gar völlig ungenormte Kabel im Haus liegen hast, dann werden bei Dir Leitungen des Typs J-YY nx2x0,6 liegen, die sich von den Dämpfungswerten praktisch nicht von der J-Y(St)Y nx2x0,6 unterscheiden. So gesehen wirst Du Dir keinen Vorteil einhandeln, zumal die in Deinem Haus zu erwartenden Leitungslängen 50 Meter sicher nicht übersteigen - was ein Bruchteil der Gesamtleitungslänge von Deinem Anschluss bis zum Amt sein wird. Das Verbesserungspotential ist hier also äußerst gering, im Klartext: nicht spürbar.
Noch etwas: La und Lb sind zwar eindeutig gepolt, aber 99% aller Endgeräte kommen problemlos auch mit vertauschten a/b-Klemmen klar. Auch durch Richtig- oder Falschpolung (weißt Du überhaupt, welche Klemme plus und welche minus ist?) wird sich bei Dir keine Verbesserung einstellen.
Na schön, ich will mal nicht so sein. Du wirst Dich wahrscheinlich sowieso nicht von Deinem Vorhaben abbringen lassen. Als Meßgerät kannst Du wirklich das billigste verfügbare Digitalmultimeter verwenden. Kriegst Du überall für Fünffünfundneunzig. Oder vielleicht kennst Du ja jemanden, der Dir seines mal kurz ausleiht. Welche Spannung Du messen solltest, weißt Du ja schon. Hoffentlich hast Du auch einen Anschluss mit analogem Amt - nur dann wirst Du die gewünschte Spannung messen könnnen... Und: Der Pluspol liegt an der b-Ader. Die a-Ader hat immer das negativere Potential. Achte bei den J-Y(St)Y-Kabel auch auf die richtige Adernpaarung. Die vier Adern sind hier - im Ggs. zu den >2-paarigen Leitungen - nicht paarig verseilt, sondern im sog. Sternvierer angeordnet. Das erste Adernpaar ist rot (für a) und schwarz (für b), das zweite ist weiß (für a) und gelb (für b).
Gruss,
Hendrik