Asterisk, SNOM 820, NAT, LDAP

[mfreund]

Es macht zwar viel Spaß, an dein Einstellungen von Asterisk, SNOM, Router u.s.w. herumzufrickeln, aber langsam würde ich doch gerne mal auf den Punkt kommen...
Ich bin schon recht weit und stecke jetzt doch noch an ein paar Punkten fest. Kann mir vielleicht jemand bei folgenden Problemen weiterhelfen:

Vorab übrigens: Das neue SNOM 820 ist wirklich ein sehr nettes Gerät. Kann ich nur weiterempfehlen... Die Probleme unten liegen nicht am SNOM 820. Die gleichen Phänomene zeigen sich auch bei meinem SNOM 300 bzw. bei x-lite.


Frage 1 (RTP-Problem)
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Szenario: Asterisk (Version 1.0.6) hinter erstem! NAT (Speedport-Router, t-online), SNOM 820 hinter zweitem! NAT (Congstar-Box, vgl.bar mit Speedport-Router); SIP und RTP-Ports weitergeleitet auf Asterisk bzw. SNOM 820;

Was geht: SNOM 820 meldet sich korrekt an Asterisk an (SIP-Signalisierung funktioniert); Echotest und dergleichen O.K.; Abgehende Anrufe führen zu Klingeln; Ankommende Anrufe werden auch signalisiert; aber

Was nicht geht: Kein Ton in beide Richtungen, obwohl RTP-Ports analog zu SIP-Ports weitergeleitet sind;

Warum können Asterisk und das SNOM zwar über SIP Kontakt aufnehmen, nicht aber über RTP, wo doch die Ports analog weitergeleitet sind?

Brauche ich für den RTP-Strom wirklich einen RTP-Proxy, wie man im Forum lesen kann, auch wenn ich vollen Zugriff auf das Port-Forwarding beider Router habe?

Ist es vielleicht besser, einen sog. "SIP-aware" Router anzuschaffen, wie man hier auch lesen kann?


Frage 2 (Eingehende Anrufe)
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Szenario: SNOM 820 über Speedport-Router direkt an t-online (Kein Asterisk im Spiel!)

Was geht: fast alles
Was nicht geht: Bei eingehenden Anrufen fehlt desöfteren der Ton :-(

Dasselbe passiert auch, wenn sich statt dem SNOM 820 Asterisk direkt bei t-online registriert. Manchmal kommt z.B. der Ton des Anrufbeantworters nicht rüber, manchmal schon. Ich vermute, der RTP-Strom wird in einigen Fällen einfach nicht korrekt aufgebaut, in anderen Fällen aber doch. Sehr seltsam...



Frage 3 (LDAP)
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Wenn ich das SNOM direkt an Asterisk hänge, funktioniert die Wahl direkt aus dem LDAP-Adressbuch einwandfrei. Wenn ich das SNOM aber bei t-online oder congstar registriere, dann funktioniert zwar die LDAP-Abfrage, wähle ich eine Rufnummer aus, so wird aber kein Ruf aufgebaut, sondern es kommt eine Fehlermeldung (Nicht RFC...-kompatibler SIP-Befehl, Fehler 34 - oder so ähnlich).

Warum funkioniert das Wählen aus dem LDAP-Adressbuch über Asterisk einwandfrei, andererseits aber nicht bei direkter Registrierung beim Provider - bei sonst gleichen Einstellungen und grundsätzlich funktionierenden abgehenden Anrufen?




Das wären meine "echten" Probleme. Hier jetzt noch ein paar kleinere Punkte, die nicht wesentlich sind, die mich aber trotzdem interessieren würden:


Punkt 1 (Mehrere Endgeräte an t-online oder congstar)
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Stört es, wenn ich mehrere Endgeräte gleichzeitig am gleichen Provider registriere. Ich bin bislang davon ausgegangen, daß dies kein Problem darstellt. Jedenfalls werden obige Probleme nicht dadurch besser, daß ich nur ein einziges Gerät registriere.

Punkt 2 (Registrierung bei t-online oder congstar aus Fremdnetzen)
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Scheinbar kann ich mich aus Fremdnetzen an den genannten Accounts registrieren und Anrufe werden durchgestellt. Abgehende Gespräche werden im Fremdnetz aber geblockt. Ist das korrekt so?

Punkt 3 (Asterisk 1.0.6)
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Asterisk 1.0.6, das mit meiner SUSE-Distribution ausgeliefert wurde, läuft recht gut.
Sollte ich trotzdem auf 1.4 wechseln? Verhält sich Asterisk 1.4 in NATs besser als meine installierte Version?

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Leute, ich wäre echt dankbar für jede Hilfe - und mein Umfeld wäre froh, wenn ich endlich wieder richtig ansprechbar wäre ... ;-)

Grüße und weiterhin schöne Weihnachtsferien

 

[kritter]

-- zu Frage 1:
Dein RTP-Prob scheint das dringendste zu sein. Du kennst Dich gut mit NAT-Routern und den generellen Forwarding-Geschichten aus, das ist schon mal prima!

Da Du einen internen zweiten NAT betreibst, sieht auch für den Asterisk das so aus, als käme ein Client mit einer internen IP. Rückfrage deshalb: Hast Du im Snom auch die ICE- und NAT-Unterstützung aktiviert? Hast Du den Client in der sip.conf mit "nat=yes" gemeldet? Du musst ja quasi nach allen Seiten über NAT reden.

Benutze im Zweifel für die Forwardings am inneren NAT andere RTP-Ports als am äußeren NAT. In der rtp.conf des Asterisk dann die Port-Ranges einstellen, die durchs externe NAT kommen, im Snom dann eine andere RTP-Port-Range einstellen und diese durch das innere NAT fummeln.

Baue Dir eine Extension mit der Echo-Applikation und eine mit der Milliwatt-Applikation. So kannst Du erstmal jede Teilstrecke (von draussen zum Asterisk und umgekehrt, vom Snom zum Asterisk und umgekehrt) auf Fehler testen.


-- zu Frage 2:
Deutet ebenfalls auf Einstellungsproblem am Snom hin. (NAT-Problem, ICE-Einstellung). Darüber hinaus fallen mir noch ein: Kurze KeepAlive-Intervalle und Registrierungsdauern in Bruchteilen einer Stunde.


-- zu Punkt 1:
Generell sollte man bei einem Provider auf einen Account nur einen Client anmelden. Das Problem sind eingehende Gespräche. Nicht alle Provider unterstützen Multiregistrierungen, sondern stellen eingehende Gespräche ausschliesslich an den Client durch, der sich zuletzt registriert hat.

-- zu Punkt 3:
Generell: ja! Bei einem derart großen Versionsunterschied in der Major-Number solltest Du davon ausgehen, dass sich in der Asterisk-Engine sehr viel geändert hat und die 1.4er Version aktuelle Telefone prinzipiell am besten unterstützt. Versuche auf eine aktuelle Version zu gehen, damit Du auch bei weiteren Rückfragen hier im Forum nicht der Außenseiter "mit der Spezial-Konfig" bist. Ist nicht bös gemeint, der 1.0.6 ist halt wirklich schon a bissel her...

 

[mfreund]

Vielen Dank für die schnelle Antwort. Das mit dem Hinweis auf die rtp.conf war sehr hilfreich. Ich hatte rtpstart und rtpend dummerweise in sip.conf gesetzt und war mir der rtp.conf gar nicht gewahr. Damit sollte der Zugriff von extern jetzt wohl auch gehen. Das muß ich aber noch testen...

Ich habe mir jetzt auch die aktuelle 1.4er Version compiliert. Dazu mußte ich aber erstmal den Server von SUSE 9.3 auf openSUSE 11.1 upgraden, denn Asterisk wollte so nicht auf der alten Dist. Nach dem Upgrade und den nötigen Nachbesserungen (Schwitz!!) lief die Compilierung von Asterisk dann zum Glück auch glatt durch.

Die Verbindungsfehler bei ankommenden Anrufen sind jetzt scheinbar auch behoben - ich hatte allerdings noch nicht viel Zeit zum testen...

Jetzt mach ich erstemal ein paar Tage computerfreien Urlaub und dann geht's weiter.

Grüße und vielen Dank nochmal!

 

[mfreund]

Das Portforwarding klappt jetzt tatsächlich. Die Registrierung eines externen Clients an Asterisk funktioniert jetzt einwandfrei.

Soweit O.K. Jetzt hänge ich aber an dem letzten Problem. Bei ca. jedem zweiten über meinen t-online Account eingehenden Anruf, wird kein Audio übertragen. Ich befürchte, das hat nichts mit Asterisk zu tun. Das gleiche Phänomen tritt auch auf, wenn ich statt Asterisk direkt einen Client wie x-lite oder meine SNOMs am t-online Account registriere.

Kann das an dem verwendeten Speedport W 701V liegen, hinter dem mein lokales Netz (samt Asterisk und VOIP-Phones) liegen?

Brauche ich möglicher doch einen anderen "SIP-aware" Router?

Oder muß ich NAT am Speedport ausstellen und statt dessen eine PPPoE-Verbindung direkt vom Server aufbauen lassen, auf dem Asterisk läuft (und mir als ausgleich auf diesem Server auch NAT und DHCP aktivieren)? Das würde ich nur ungern machen (habe ich noch nie ausprobiert). Aber mir fällt sonst nichts mehr ein :-(

Es kann doch nicht so schwer sein, einen x-beliebigen VOIP-Client korrekt bei t-online zu registrieren. Jetzt habe ich immerhin Asterisk zum laufen gebracht und mein externes Telefon, das hinter einem eigenen Router steckt kommuniziert tadellos durch beide Router mit dem Asterisk-Server im Heimnetz. Warum mag nur dieses t-online seine eingehenden Anrufe nicht richtig zu meinem Asterisk bzw. direkt zu meinen VOIP-Clients durchschalten?

 

[kritter]

Hi.

Wenn das Problem wirklich jedes zweite Mal auftritt, dann kann es Parallelen zu diesem Post geben.

Schau mal bitte im DNS, auf welche IP-Adressen der SIP-Name des Providers aufgelöst wird. Bei 1&1 sind es zum Beispiel auch genau zwei SIP-Server, und daher hatte ich auch einmal genau dieses Problem (dass jeder zweite Anruf Schwierigkeiten machte).

Speedport ist neulich noch ganz anders unangenehm aufgefallen. Bei einem Kumpel ging nach einigen Stunden immer nichts mehr. Der Grund: Die integrierte Firewall des Speedport (mal abschalten?, NAT-Sperre von außen bleibt ja erhalten) war so freundlich, den SIP-Datenverkehr als "udp flood" (also Flut von Paketen) einzustufen, woraufhin der störrische Esel immer meinte dichtmachen zu müssen...