Nein. Auch im privaten Umfeld gibt es häufig genug die Situation, dass am internen S0 der Fritzbox eine TK-Anlage angeschlossen ist.
Nein, nicht häufig, sondern "es kommt gelegentlich vor", wenn die von der FritzBox angebotenen Schnittstellen nicht ausreichen, die bisherige Anlage wegen besonderer Funktionen und Schnittstellen erhalten bleiben soll oder es eben etwas mehr Nebenstellen sein sollen. Deshalb ist aber die Benutzung einer Amtsholungs-0 noch lange kein Muss. Es geht definitiv ohne.
Das trifft besonders auf die Fritzbox-Derivate zu, die als IAD für NGN-Anschlüssen geliefert werden.
Ich wage arg zu bezweifeln, dass viele Leute FritzBoxen kaskadieren, zumal die FritzBox keine TK-Anlage ist und sie kann/will es aus mehreren Gründen nicht sein. Über die Hintergründe haben wir uns schon mehrmals ausgestauscht... Nicht alles was mehrere Schnittstellen besitzt und internen Gespräche zulässt ist eine TK-Anlage (Beispiel: ISDN-Terminaladapter). Und die NGN-Anschlüsse sind das Paradebeispiel für meinen Standpunkt, dass FritzBoxen VoIP-Adapter sind, denn dafür wurden sie ursprünglich gebaut. Weil aber ein paar Anbieter sich das DSL-Endkundengeschäft nicht entgehen lassen wollten, musste eine Amtsschnittstelle her, denn sonst hätte man nicht die Telefonkunden der Konkurrenz für sein DSL-Produkt mit abgehender VoIP-Telefonie gewinnen können (eingehenden Gespräche kamen zu diesem Zeitpunkt immer noch über die schon vorher vorhandene Amtsleitung, außer die netzinternen natürlich).
Und mit genau dieser Konstellation hat man nun ein Problem.
Ja, weil die FritzBox eben ein VoIP-Adapter für mehrere Geräte mit zusätzlichem Amtsanschluss ist. Die Anschlüsse der Geräte sind standardisiert und daher kompatibel und in gewissem Umfang auch für die gewünschten Features funktional, aber so ist das eben nicht vorgesehen, denn die nachfolgend bemängelten Features funktionieren mit richtigen TK-Anlagen problemlos und nur mit der FritzBox als nachgeschaltetes Gerät nicht, weil es nicht vorgesehen ist und darum auch nicht berücksichtigt wurde. Auch größere TKs haben mit einer Unteranlage so manchmal Probleme.
...Sicher war ich größtenteils selbst schuld an dem Schlamassel,...
Ja, weil Du Geräte in einer Kombination benutzt, die dafür nicht vorgesehen sind (ich merke gerade, ich wiederhole mich). Ein derartiger Mischbetrieb fordert Fehlbedienungen geradezu heraus.
das dämliche Verhalten der Fritzbox zwingt mich auch dazu, Telefonbucheinträge für Nebenstellen immer doppelt anzulegen.
Könntest Du Dir alles sparen, wenn Du die Geräte wie vorgesehen benutzt, in Deinem Fall eine TK mit ausreichend Schnittstellen der FritzBox nachschaltest und die komplette Telefonie darüber abwickelst. Vorausgesetzt diese nachgeschaltete TK unterstützt für ISDN-Geräte die Wahl von * und #, dann kannst Du auch mit dieser auf Telefonbucheinträge der FritzBox per Kurzwahl zugreifen. Weiter vorausgesetzt, die TK stellt die notwendige Anzahl der Nebenstellen bereit, die benötigt werden, dann hast Du einen einheitlichen nachvollziehbaren Rufplan, bei dem es auch bei der internen Rufnummerübermittlung zu keinen Überschneidungen und Rückrufmacken kommt.
Ich möchte daher bitte nie wieder lesen müssen "die manuelle Amtsholung am internen S0 der Fritzbox braucht kein Schwein".
Erstens pflege ich mich nicht so auszudrücken (zumindest nicht schriftlich und solange ich Herr meiner Sinne bin), zweitens herrscht in Deutschland/Internet/Forum Meinungsfreiheit (zumindest ist mir nichts Gegenteiliges bekannt, solange es nicht gegen Recht und Gesetz verstößt) und nicht zuletzt bin ich alt genug, mir nicht von irgendwelchen Leuten, die mich nicht kennen/die ich nicht kenne den Mund verbieten zu lassen. Wenn Dir meine Meinung nicht passt, dann ignoriere sie. Das steht Dir frei. Es gibt sogar eine Forenfunktion dafür.
Unabhängig davon ist die Amtsholung im Privatumfeld unüblich. Mir geht es lediglich darum darauf hinzuweisen, dass nicht-technikaffine Nutzer sich Konstrukte aufbauen, mit deren Nebenwirkungen sie dann anschließend zu kämpfen haben, weil die das eben nicht vorher überblicken können. Und wie Du beispielhaft so schön beschrieben hast, benutzerfreundlich und für Außenstehende nachvollziehbar ist Deine Lösung nicht, auch wenn sie funktioniert und Du bzw. Deine Angehörigen damit klarkommen. An meiner Stelle möchte ich nicht gezwungen sein,jedes mal meine Besucher, die nur mal kurz telefonieren wollen, in die komplizierte Bedienung eines ähnlichen Konstrukts einweisen zu müssen.
Ich kenne das Amtsholungsprocedere durchaus und kann das durchaus nachvollziehen, denn an einem anderen Standort bin ich auch TK und Amtsholungsgeschädigt und bräuchte die TK eigentlich gar nicht mehr (nur noch eine Wohneinheit und somit eigentlich der Standardfall für eine FritzBox). Darum würde ich sie auch gern stillegen, weil sie nicht mal CLIP durchlässt. Aber sie hat eben die funktionalste Anbindung der vorhandenen TFE (Siedle) und einen nachvollziehbaren einfachen Rufnummernplan aber die vorhandenen (ehemals auch nicht gerade billigen) Systemtelefone wären ohne sie funktionslos. Und jegliche sanfte Änderung bringt nur Funktionseinschränkungen oder kostet zu viel Geld bei relativ wenig Nutzen (Wegfall der "0" und Funktion von CLIP). Die alleinstehende Bewohnerin fortgeschrittenen Alters kommt mit dem status quo bestens klar, vermisst kein CLIP und möchte auf die telefonische Anbindung der TFE keinesfalls verzichten. Mit der Bedienung eines Konstruktes ähnlich Deinem wäre sie aber hoffnungslos überfordert. Diesbezüglich verfolge ich das Prinzip KISS (keep it stupid and simple) und ein Bedienkonzept, was sich selbst erklärt oder üblich ist.
Gruß Telefonmännchen