[Frage] Belastbare Infos zu Notfallportierung (Hypothese: Anbieter kann nicht mitwirken) gesucht - VoIP-Festnetz

fibco

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Ich will ja nicht unken, doch bei einer anhaltenen Großstörung eines VoIP-Providers (xyz.net - absichtlich nicht verlinkt! dies bitte auch weiteren nicht tun!) mag ich bei anhaltender Funkstille (Stand 8.9.19, 14:30 Uhr) des Anbieters die Optionen kennen. Z.B. falls sich auch binnen ein paar Werktagen der Anbieter nicht mehr rührte :-((

Wer hat konket Erfahrung mit / Informationen zum Thema Notfallportierung, d.h. ohne Mitwirkung des abgebenden VoIP-Providers, bitte? "Ohne Mitwirkung", z.B. weil der Provider nicht mehr mitwirken kann.

Wenn das Ziel die Minimierung des Zeitraumes der telefonischen Unerreichbarkeit ist, was braucht es dazu, bitte?

Klar, einen aufnehmenden Provider, der zu solch einer Spezialsituation willens ist. Und dann?
- Welche Mitwirkung der BNetzA?
- Welche Nachweise?
- Einen richterlichen Beschluss? Doch gegen wen überhaupt? Oder eine einstweilige Anordnung? An wen gerichtet?

Hatte das schon mal jemand, bitte?
Wie lange war der Zeitraum der Nichterreichbarkeit dabei?
 
Die konkrete Störung deines Providers scheint ja Forenberichten zufolge beseitigt (oder zumindest wird dran gearbeitet).

Dennoch hier mal theoretisch und Anbieter-neutral betrachtet:

Einen vorgegebenen Prozess für diesen Fall gibt es nicht (anders als zB bei Domains mit dem AuthInfo2-Verfahren).

Also müsste man gucken, ob der dann betroffene Anbieter überhaupt noch reagieren kann (einfache Störung oder zB Sperre eines Vorleisters vs. Geschäftsbetrieb eingestellt und Hardware gepfändet), und ob es vielleicht noch wen dazwischen gibt (Wholesale-Carrier vs. Anbieter, die wirklich selbst Netzbetreiber sind). Wenn da noch ein Wholesale-Carrier dazwischen ist, wird der nicht viel helfen wollen, auch nur begrenzt helfen können (mangels Vertragsverhältnis mit Dir). Aber er könnte zB die Portierung technisch umsetzen, wenn Du sie in Form einer einstweiligen Verfügung gegen ihn als dritte Partei erzwingst. Du benötigst also einen darauf spezialisierten Anwalt. Und sicherlich mal eine Woche und mehr Zeit, denn bevor man eine Portierung per Gericht erzwingt, sollte man zunächst einmal den regulären Prozess versuchen


Die BNetzA wird dir nicht helfen können. Die können wie bei jeder Portierung, die verzögert wird, versuchen durch gutes Zureden zu helfen. Und die würden sich bei einer zB Pleite eines größeren echten Carriers irgendwie einschalten und eine Lösung (zB Übernahme der Portierungskennung durch einen anderen Anbieter) vermitteln, um größeres Chaos zwischen allen Netzbetreibern zu verhindern. Aber das ist eine ganz andere Nummer als deine Frage.
 
Danke Dir für diese Einordnung der Dinge.
Aus diesem Kelch will ich nicht trinken.
 
Ich finde das echt Klasse, da fällt mal ein Provider für ein paar Stunden aus und nun ruft der Erste nach einem Anwalt, Notfallportierung und was weiß ich nicht alles ...

WENN Dein Anschluss wirklich soooooooo unendlich wichtig ist, dann wirst Du sicherlich mehrere Rufnummern bei mehreren Carriern und ganz sicher, natürlich mehrere Internet-Provider mit getrennten Zuleitungen haben. Wie sagt meine Tochter bei Dingen, die man nicht ändern kann: Papa, chill Dich ...
 
@mipo
Da hast Du was falsch verstanden. Es wurde betrachtet welche Optionen es gibt, wenn ein Provider für mehrere Tage ausfällt und zusätzlich überhaupt nicht kommuniziert, was los ist. Nach 10 oder 15 Stunden Ausfall bei NULL Kommunikation zu überlegen, welche Optionen es gäbe, falls dieser Zustand für mehrere Tage anhielte, ist für manche durchaus vernünftig.

Dass der Provider, der Anlass für das Gedankenspiel gab, während eines rund 20-stündigen (sehr umfassenden!) Ausfall sich nicht zumindest bemüssigt sah zu kommunizieren, dass er im Bilde sei und an der Fehlerbehebung arbeite, ist eben nicht für alle eine Einladung zum Chillaxen ;-)
 
Zuletzt bearbeitet:
während eines rund 20-stündigen (sehr umfassenden!) Ausfall sich nicht zumindest bemüssigt sah zu kommunizieren, dass er im Bilde sei und an der Fehlerbehebung arbeite

man muss aber fairerweise dazusagen, dass der Ausfall an einem Wochenende stattfand, wo Provider (egal ob VoIP, Hosting oder sonstige Cloud-Produkte) dieser Größenordnung üblicherweise im Feierabend sind und im Störungsfall lediglich eine Alarmkette (erstmal vermutlich eine Rufbereitschaft, bei dem Ausmaß dann vermutlich "man klingelt alle an und guckt, wen man erreichen kann") anläuft. Da fällt die Kommunikation dann logischerweise schon mal hinten runter, weil sie in der Regel nicht organisiert ist, und weil sie die Leute, die dann eben kurzfristig ihren Dienst beginnen, eher aufhält.

Das sollte jedem klar sein, der sich - bei welchem Produkt auch immer - für einen kleineren Anbieter entscheidet. Und wer damit Bauchschmerzen hat, muss zu einem Anbieter in einer Größenordnung gehen, bei der es generell 24/7 mindestens mal Hotline-Personal gibt, die so tun können als wüssten sie mehr, oder geregelte Rufbereitschaften für SocialMedia-Teams, damit man auf Facebook die Fahne hochhalten kann. Ob man das wirklich braucht oder ob nicht vielleicht andere Aspekte wichtiger sind, weshalb man sich für diesen kleineren Anbieter entschieden hat, muss jeder selbst wissen.

Damit will ich konkret diesen Anbieter hier gar nicht in Schutz nehmen: Wer einen Twitter-Account betreibt, hätte auch daran denken sollen, dass in so einer Situation jemand "wir haben ein Problem, sind dran, mehr später" schreibt. Und nach 15 Stunden sollte man wenigstens so viel Infrastruktur wieder ans Laufen bekommen, dass man irgendwie ein Lebenszeichen abgibt. Aber ganz ehrlich, mehr wäre dann vermutlich auch nicht vorher machbar gewesen, und das wäre dann sicherlich bei vielen ähnlich besorgniserregend/ärgerlich/... gewesen...
 
Hallo,

woran erkennt man denn, welche Größenordnung ein Provider hat? Wo finde ich eine Kennzahl z.B. für DUS.NET?

Werte für Zuverlässigkeit und Qualität suche ich eigentlich vorrangig. Aber alles Konkrete, was zu finden ist, dreht sich üblicherweise um die Preise.

So, wie das jetzt gelaufen ist, würde ich DUS.NET für Business-Kunden mal kategorisch ausschließen.

Grüße.
 
@fibco Alles klar ... war mir nicht bewusst, dass Du Dich nur mal informieren wolltest ... "für den Fall der Fälle".

@jodost Hast vollkommen Recht in Beitrag #7. Auch ein sehr großer Provider hat am Wochenende einfach Probleme, Notfallpersonal bei solch einer Störung zu erreichen und damit bereit zu stellen.

@All:
Eine Störung in einer nennenswerten Größenordnung kann einen kleinen Provider ruinieren. Ein großer Provider mit Hotline, bei dem der Kunde nach 20-45 Minuten jemand erreicht und der ein Ticket erstellt, erzeugt zwar beim Kunden ein gutes Gefühl "jetzt habe ich meine Störung gemeldet". Aber beseitigt ist die ja noch lange nicht. Wenn einen Kunde meint rechtlich gegen einen großen Provider vorzugehen, kämpft er gegen eine ganze Rechtsabteilung ... und beißt sich in den allermeisten Fällen die Zähne daran aus. So bei meinem Nachbarn, der meinte er müsste die Telekom verklagen, weil die wegen meinem DSL Anschluss seine Einfahrt hat aufgraben müssen. Viel Wind um nichts ...

Auch das VoIP Netz und Mobilfunknetz der Telekom ist in der Vergangenheit schon mehrfach ausgefallen. Ebenso letzte Woche großflächig "mal wieder" Vodafone ... Auch mehrere Stunden kein Internet und keine Telefonie.

Und davon mal abgesehen, ich bin seit 30 Jahren bei verschiedenen Providern (teils parallel) angemeldet. Ich habe noch nie eine Mail von Telekom, O2, Vodafone, dus.net (....) erhalten, die auf eine Störung hinweisen.
Frage: Wer hat denn von euch mal eine derartige Mail, SMS "proaktiv" bekommen?
 
Hallo,

bei Easybell kann man, erfahrungsgemäß spätestens nach ca. 30 Minuten, auf der Seite "Systemstatus" erkennen, daß eine Störung vorliegt.
Einen VoIP-Ausfall länger als 2 Stunden habe ich aber noch nicht erlebt.

Grüße.
 
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