Datenverbrauch für VOIP Verbindungsaufbau?

[hansmaiser]

Hallo,

wieviel Datenvolumen wird eigentlich für den Verbindungsaufbau bei einem VOIP Anruf verbraucht? Also bis der angerufene abnimmt? Konnte dazu keine Informationen finden...

Gruß
Hans

 

[RalfFriedl]

Vermutlich wenige kB. Wie genau willst Du es denn wissen, und wofür?

 

[hansmaiser]

Ich mache eine Hochrechnung für den Traffic bei einer Marktforschung. Da sind halt relativ viele Anrufe erfolglos, da der Teilnehme nicht erreicht wird.

Was heisst denn wenige kB? 10, 50 oder 100? Gibt es da was genaueres?

 

[RalfFriedl]

Klar gibt es was genaueres, aber ich werde mir nicht die Arbeit machen, das herauszusuchen, wenn Du dafür bezahlt wirst.

Willst Du mir erzählen, daß da über einen Volumentarif telefoniert wird und deswegen da Volumen für den Verbindungsaufbau von Bedeutung ist?

 

[George99]

Hallo,

wieviel Datenvolumen wird eigentlich für den Verbindungsaufbau bei einem VOIP Anruf verbraucht? Also bis der angerufene abnimmt?

Genausoviel kbps wie im Gespräch, dass dann folgt. Die Sprachverbindung besteht ja ab dem Moment, wo du das Freizeichen hörst bzw sogar schon etwas davor.

 

[rmh]

Hier ist ganz allgemein von VoIP die Rede, ein Protokoll wurde noch nicht genannt.
@George99: Bisher ging ich davon aus, dass Hörtone wie Freiton, Wählton, Teilnehmerbesetzt, etc. vom Endgerät (z.B. einem SIP-fähigen Telefon, einem ATA oder einer PBX) generiert werden. Du hingegen schreibst sinngemäß, dass bereits für Hörtöne eine Sprachverbindung besteht. Wie kommst du darauf, und wo kann man das nachlesen? Nach meiner These sollte erst RTP-Traffic (Sprachverbindung) anfallen, wenn das Gespräch zustande kommt, also wenn beide Teilnehmer abgehoben haben. Wer kann das aufklären? Danke!

 

[George99]

OK, ich kann nur von meiner Gerätschaft ausgehen, also SIP per Fritzbox. Dass Freizeichenton nicht gleich Freizeichenton ist, hast du vielleicht schon mal gehört, wenn du bei Anruf auf ein Handy statt des normalen tuut tuut plötzlich die Lieblingsmusi des Angerufenen ertönt. Das Freizeichen erzeugt eben nicht dein eigenes Telefon, sondern es wird dir zugespielt.
In der Fritzbox werden bei jedem Gespräch die gesendeten und empfangenen Pakete notiert. Ich habe extra nachgeschaut, wieviele Pakete bis zur Gesprächsannahme empfangen wurden und wieviele danach und es sind bei gleicher Zeitdauer exakt gleichviele. (G.711 und ohne Sprechpausen-Erkennung)

 

[hansmaiser]

Hallo,

bin jetzt auch nicht viel schlauer als vorher... Gibt es denn einen Link wo man weitere Infos dazu bekommt?

 

[RalfFriedl]

bin jetzt auch nicht viel schlauer als vorher

Ich mache eine Hochrechnung für den Traffic bei einer Marktforschung.

Mach doch eine Umfrage und nimm den Mittelwert vom Ergebnis.

Ernsthaft, wofür ist Deine Frage von Bedeutung?

 

[Resool]

Hallo Hansmaiser

bin kein IT`ler (also kein Experte, dass darf ich aber nicht mehr schreiben )


Damit das Voip Konto erreichbar bleibt muß dieses sich in regelmäßigen Abständen beim Server anmelden. Je nach Internetzugangs und Anbieter sind verschiedene keep alive Einstellungen erforderlich.

Zum Beispiel habe ich über O2 mit einem UMTS Router vor einer Fritz!Box 7170
meine Internetrufnummer registriert. Allerdings mit alle 30 Sek.

O2 rechnet im Mobilfunknetz für jede Verbindung mindestens 10 kB und rundet auf die nächsten 10 kb auf.
Ähnlich wird das mit allen Volumentarifen laufen, was bedeutet das das angegebene Volumen in der Box nicht mit dem abrechnungstechnischen Verbrauch übereinstimmt.
Um auf mein Beispiel zurückzukommen würden alle 30 Sek. mindestens 10 kB
abgerechnet.

Aber bei einer DSL Internet-Flatrate ist das verbrauchte Volumen eigentlich egal.

Oder möchtest du wissen ob Voip auch über einen ISDN Internetzugang funktioniert?

Gruß Resool

 

[Novize]

Genausoviel kbps wie im Gespräch, dass dann folgt. Die Sprachverbindung besteht ja ab dem Moment, wo du das Freizeichen hörst...

Falsch:
Das SIP-Endgerät erzeugt das Freizeichen, das hat nichts mit dem Telefonat und dem UDP-Datenstrom zu tun. Auch bei einer Fritzbox ist das so...
Ausnahmen, wie musikunterlegte Freizeichen usw haben nichts mit dem Freizeichen zu tun, sondern sind in der Tat ein UDP-Datenstrom. Das aber ist nicht die Norm...

 

[der_michl]

[Edit Novize: Unsinniges Fullquote vom Beitrag direkt darüber gelöscht - siehe Forumsregeln!]

Das SIP-Endgerät erzeugt das Freizeichen, das hat nichts mit dem Telefonat und dem UDP-Datenstrom zu tun.

Stimmt. An sich.

Da der OP vermutlich über einen MGW(Media Gateway) seines SIP-Providers ins PSTN will, wird er wahrscheinlich auf sein INVITE sofort ein "183 Session in Progress" mit SDP und in Folge (sendonly)-(Early)-Media bekommen. Das heisst, sobald der OP den Call aufbauen versucht, muss er mit SIP-Signalisierung (pi-mal-Daumen max 1KB pro Richtung) und einem Medienstrom von pi-mal-Daumen 40 kbit (G.726 in eine Richtung) pro Sekunde rechnen. Ab dem Moment, wo die B-Party abhebt, kommt nochmals ein wenig Signalisierung (1 KB pro Richtung) hinzu und der Traffic verdoppelt sich selbstverständlich, da nun Medien in beide Richtung transportiert werden.
Gibt es hingegen kein Early Media seitens des MGW, hat man bis zu dem Moment, wo die B-Party abhebt (oder wo eine B-Party mit einem Custom Ringbacktone erwischt wird) nur die "nackerte" SIP-Signalisierung mit wenigen KBs

der Michl

 

[George99]

Ab dem Moment, wo die B-Party abhebt, kommt nochmals ein wenig Signalisierung (1 KB pro Richtung) hinzu und der Traffic verdoppelt sich selbstverständlich, da nun Medien in beide Richtung transportiert werden.

Nein, nicht ganz. Die Datenübertragung ist von Anfang an beidseitig. Das heisst, wenn du wie ich fest "Beste Telefonqualität" G.711 und "Keine Sprachpausenerkennung" eingestellt hast, hast du vom Beginn des Freizeichens an ca. 80 kpbs in BEIDE Richtungen, zumindest bei der Fritzbox ist das so.
(Klar, ich rede auch vom normalen MGW)
[EDIT] Da gab es doch auch mal einen Bericht in der ct, wo SIP-Benutzer ganz verwundert waren, dass sie schon mitgehört wurden, während sie das Freizeichen hörend noch auf den Chef fluchten... ;-)

 

[der_michl]

[Edit Novize: Unsinniges Fullquote vom Beitrag direkt darüber gelöscht - siehe Forumsregeln!]

Die Datenübertragung ist von Anfang an beidseitig (...)

Ehm.
Eine saubere Lösung ist, wenn die Early Media "sendonly" signalisiert wird. Da im allgemeinen davon ausgegangen wird, dass der Client hinter NAT ist, wird "sendrecv" verwendet, um das NAT-Binding für RTP zu aktivieren. Insofern hast Du recht.

 

[George99]

Ich habe den Artikel gefunden:
> http://www.heise.de/security/artikel/Lauschangriff-in-VoIP-Netzen-270128.html
siehe auch ct 11/2009 S. 166