Also erstmal was kleines zur "Leitung". Damit ist von mir die
TAL gemeint. Diese setzt sich aus verschiedenen Abschnitten zwischen der Vermittlungsstelle und deinem
APL / Hausanschlußkasten zusammen.
Es gibt diese "kleinen" grauen Kästen (
KVZ) am Straßenrand. Deine TAL besteht aus Abschnitten zwischen diesen KVZ und wird sozusagen "zusammengestückelt". So kann und wird jede TAL seine eigenen Werte und Charakteristiken haben. Auch Nachbarn haben durchaus erkennbar unterschiedliche Werte.
Sowas wie Leitungsdämpfung (standadisiert bei 300kHz) ist dann eine Kenngröße der TAL. Aber hier ist schon wieder klar, dass es Unterschiede gibt, denn DSL ist nicht nur bei 300kHz
Wirklich entscheidend ist dann eine Kombination.
Was kann die Hardware des Providers (
DSLAM) über
DEINE TAL mit deiner Hardware (Router / Modem) stabil an Geschwindigkeit erbringen?
Mir sind alleine schon 6 verschiedene Hersteller von DSLAMs bekannt, die jeder jeweils teilweise noch unterschiedliche Modelle anbieten.
Manche DSLAMs sind besonders gut für kurze Leitungen, andere für lange usw..
Es ist also mit einer Messung nicht getan.
Wenn man so eine gesetzlich geregelte Datenbank anbieten wollte, müsste also praktisch jeder Anschluß (Teilnehmer) an jedem Provider getestet werden. Da dazu jedes Mal die TAL an den Provider "umgeklemmt" werden müsste, dürfte das für alle Techniker der Provider, die momentan aktiv sind, eine Lebensaufgabe sein.
Sprich: Das ist einfach nicht machbar.
So ... ich hoffe ich habe nicht zu weit ausgeholt.
Die Messung vor Vertragsabschluß müsste dann in etwa so aussehen. Beliebig für die Provider, ich versuche nur praxisnah zu bleiben, daher verwende ich hier die Namen aus deinem "Wunsch".
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Das ist der aktuelle Zustand:
- Hansenet stellt in einer Vermittlungsstelle eigene Technik (u.a. DSLAM) bereit, von wo aus deine Daten in das Hansenet-Netz gehen.
- Innerhalb der Vermittlungsstelle wird eine Leitung von Hansenet, von deinem Port, an die Telekom (bisher immer noch Eigner der HVTs) übergeben.
- Von da aus geht es über die eigentliche TAL zu dir nach Hause.
- In deine Hardware (Modem / Router).
Für einen Test für deinen neuen Wunsch-Provider (Vodafone) müsste die Telekom im HVT die Leitung von Hansenet zu Vodafone umklemmen. Hier ist wirklich umklemmen gemeint und nicht nur ein Klick an irgendeinem PC.
Das heißt hier muß ein Telekom-Techniker zum HVT fahren und dort die Leitung umklemmen. Für diese Aktion würde ich mal eine Arbeitszeit von 30 Min und eine durchschnittliche Fahrzeit von weiteren 30 Min schätzen.
Dann muß ein Vodafone Techniker die DSLAMS usw. entsprechend einrichten, damit du dann auch bei dir eine entsprechende Sync hast, sprich er wird den maximalen Speed rausfinden.
Wenn er gut ist braucht er 20 Min.
Da es nur ein Test war, für einen Anbieterwechsel in der Zukunft, muß die Telekom wieder ran und die TAL umklemmen. Zeit siehe oben.
Somit hätten wir 1 Stunde 20 Minuten Arbeitszeit und 1 Stunde Fahrzeit.
Wenn man mal grob 50 EUR für eine Arbeitsstunde und 40 EUR für Fahrstunde berechnet, sind das
106,67 EUR für diesen Test.
Da alle Beteiligten mit Sicherheit eher höher kalkulieren, würde ein Preis der dem Kunden in Rechnung gestellt wird, mit Sicherheit höher liegen.
Als nächstes kommt natürlich das Gedankenspiel dazu, dass die ermittelten Werte nur für Vodafone an deiner TAL gelten. Mit Versatel oder O2dsl kann es (etwas) anders aussehen.
Ich hoffe du verstehst nun ein wenig die Problematik die es auch für die Provider bedeutet eine realistische Einschätzung bzw. Zusischerung abzugeben.
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Das mit den Preisen und Forderungen sollte auch nach den obigen Erläuterungen etwas klarer sein. Die Telekom "schätzt" etwas konservativer, was sich in dem Preis niederschlägt.
Auch rechnet sie natürlich die kostenlose Hotline mit ein (was ich nicht weiß, ob die bei denen kostenlos ist).
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Das mit der Symmetrie ist aber schon klar. Auch heute noch nutzen bestimmt 95% der ADSL Kunden trotzdem den deutlichen schnelleren Download wesentlich stärker aus als den Upload.
ADSL ist nunmal jetzt Standard-Technik. Diese ist relativ preiswert.
Für SDSL Kunden (die mit symmetrischer Bandbreite) wird in den Vermittlungsstellen eigene Technik installiert. Die reine Technik ist teurer und sie erfordert mehr personellen Aufwand.
Dazu kommt genau das was du möchtest. Wenn dir Anbieter xyz 2 MBit/s synchron verspricht, bekommst du es auch. Wenn das mal nicht geht, bekommst du (von dem Provider) halt keinen Vertrag und zahlst auch nichts.
Dazu gibt es dann für die Provider noch verschiedene technische Möglichkeiten die Bandbreite zu realisieren (bei 2 MBit/s laut Vertrag z.B. 2x 1 Mbit/s zusammengeschaltet).
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Weitere Fragen gerne, im Moment hoffe ich alles beantwortet zu haben