DSL-Leitung verlängern über CAT6 (und gleichzeitig LAN) möglich?

Cantello

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Moin zusammen!

Unser DSL-Anschluss kommt im Keller an, wo dann auch der Router steht und von wo aus das Signal per Switch sternförmig im Haus verteilt wird. In jedes Zimmer ist eine Leitung mit CAT6-Kabeln gelegt, die in einer Ethernet-Dose enden. Bisher steht der Router im Keller und Signal wird per LAN ins Wohnzimmer geführt, wo dann die IP-Telefon-Basis steht. Funktioniert auch alles leidlich gut.
Nun würde ich gerne die IP-Basis wegrationalisieren, da der Router (Fritzbox 7490) die gleiche (wenn nicht bessere - die andere Basis ist eine Gigaset C430A IP) Funktionalität besitzt. Wenn ich allerdings die Telefone an der Fritzbox anmelde, ist das Signal direkt darüber noch in Ordnung, in einem abgelegeneren Zimmer oder gar einen Stock darüber bereits nicht mehr.
Da wir aber dummerweise nur ein Kabel verlegt haben, suche ich jetzt eine Möglichkeit, die Fritzbox trotzdem im Wohnzimmer (oder irgendwo anders, Hauptsache nicht im Keller) zu haben. Ansonsten könnte ich ja das DSL-Signal simpel per CAT-Kabel nach oben verlängern und auf der amnderen Leitung wieder in den Keller zum Switch führen.

Gibt es eventuell eine Möglichkeit, beide Signale parallel auf einem Kabel zu führen? Neue Kabel würde ich dafür nicht ziehen wollen - gerade erst mit Umbau fertig geworden.

Freue mich über hilfreiche Tipps!
 
Ist möglich, jedoch nur mit 100 Mbit Netzwerk dann.
 
Die reine DSL-Verlängerung geht natürlich, wobei man dann auch aufpassen sollte, daß man wirklich ein verdrilltes Adernpaar verwendet (also 3-6 oder 4-5 bei den "inneren" und nicht 3-4 oder 5-6).

Eine Gb-LAN-Verbindung kriegt man dann aber nicht parallel auf dasselbe Kabel (die braucht alle vier Adernpaare) und auch wenn 100BaseTX nur zwei Adernpaare nutzt, ist es i.d.R. keine allzu gute Idee, das DSL-Signal auf einem der unbenutzten Adernpaare zu übertragen.

Allerdings hängt das auch von den konkreten Einstellungen des DSL-Anschlusses ab ... ein Profil 30a (wo VDSL Frequenzen bis 30 MHz verwendet) könnte deutlich schlechter mit der "Grundfrequenz" von 31,25 MHz bei 100BaseTX harmonieren, als Profil 17a, wo die DSL-Trägerfrequenzen nur bis knapp 18 MHz gehen.

Dann kommt noch die Länge dazu ... am Ende kann man praktisch nur testen, wobei man sich mit Fast-Ethernet heutzutage ja auch dann selbst beschränkt, wenn das wirklich störungsfrei funktioniert. Solange das nicht am Ar*** der Welt ist, wo auf absehbare Zeit kein 100 MBit-Internet verfügbar sein wird, ist das dann das nächste Innovationshemmnis im eigenen Heim - mal ganz abgesehen davon, daß dann auch alle Dienste der FRITZ!Box nur mit 100 MBit/s erreichbar sind, wenn die nur über dieses Kabel bereitgestellt werden.

Es gibt aber sogar passende Adapter (Stichwort "Cable Sharing"), mit denen man auf einem 8-adrigen Kabel (mit korrekt verdrillten Paaren) zweimal vier getrennt verwenden kann ... das würde ich dann als erstes mal probieren, wenn man sich wirklich nicht davon abhalten lassen will - jedenfalls deutlich vor jedem eigenen Griff zur Crimp-Zange. Funktioniert es dann nicht wirklich, kann man die Adapter immer noch zurücjgehen lassen ...
 
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Schon wegen der potentiell weniger werdenden "Schnittstellen" in der Verkabelung ... weniger Reflektionen, weniger Dämpfung, weniger Korrosion, usw. - aber als erster Test, ob es überhaupt geht (u.a. wg. des DSL-"Typs" und des Profils), ist so ein Adapter um einiges billiger (und schneller zu entfernen) als der Griff zum Seitenschneider.
 
So wie im Post #3 mit den beschriebenen Pin`s funzt es sowieso nicht!

Normal spielt sich die 1. LAN-Verkabelung bei 100 MB generell an den Pin`s 1 u. 2 sowie 3 u. 6 ab.
Die 2 dafür für solche Experimente benötigten 2-fach Adapter, sind üblicherweise intern so verdrahtet:
 

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@Kostenlos:
Tu mir bitte den Gefallen und lerne, zwischen verschiedenen Varianten innerhalb einer Antwort zu unterscheiden.

Wenn ich am Beginn davon schreibe, daß eine "reine DSL-Verlängerung" über ein verdrilltes Adernpaar möglich ist und Beispiele für solche Paare anführe (und die "inneren" Kontakte sind nun mal anders belegt als 1-2 und 7-8), dann hat das mit den danach angeführten Punkten (GbE und FE über dasselbe Kabel) mal genau gar nichts zu tun.

Wenn Du das prinzipiell nicht auseinanderhalten kannst, müßtest Du ja auch meine Antwort bzgl. GbE dort mit hineinmengen und dann interessiert es kein Schwein, wie irgendwelche Adapter geschaltet sind, was dann auch Dein Bild obsolet werden ließe.

Mein GbE-Punkt steht auch noch zwischen "reines DSL" und "Fast Ethernet mit Adapter erst mal testen" ... das wäre also erst recht keine Begründung dafür, warum Du das alles unterschiedslos in einen Topf schmeißt und dabei aber wieder andere Teile einfach ausläßt.
 
@PeterPawn

Du schreibst aber im selben Post, am Ende dazu, Cable Sharing, nur die sind normal für ein bereits verlegtes vorhandenes CAT6 Kabel u. das wird so aufgeteilt wie in meinem Plan aufgezeichnet.
Also reicht u. verwendet man "wenn noch frei" 4 u. 5, für das 2-adrige DSL Signal, für die Verlegung an einen anderen Ort u. nicht oder dieses , oder jenes.
Und ein CAT6-Kabel ist normal schon richtig Paarweise verdrillt!
 
Aufgrund der Pegelunterschiede (LAN 2Vss am Ausgangstreiber, niederohmig) und wenige Millivolt (wenn überhaupt) des DSL-Signals (hochohmig) ist dieses Vorhaben sehr fragwürdig. Trotz symmetrischer Signale beträgt des Übersprechen (near end crosstalk) bei einem CAT6-Kabel und 100 MHz etwa 48dB (von Paar zu Paar). 48dB sind ca. 1/280 = 2,2Vss/280 = 7,8mVss. Das bedeutet, das Störsignal bei 100 MHz liegt im Bereich des DSL-Nutzsignals. Da aber bei VDSL lediglich 17MHz übertragen werden, kann es sein, dass die Übersprechstörungen des LAN-Signals gar nicht im Spektrum des DSL-Signals auftauchen. Käme wirklich auf den Versuch an.:rolleyes:
 
p.s.: Ich beschäftige mich mit Ethernet-Verkabelungen erst seit 1988 u. die 1. Kabel-Sharing-Adapter seit rd. 12 Jahren, da sah ich die zum 1. mal u. verwende die immer öfter, meistens dann wenn Leitungs-Engpässe vorhanden sind, hatte aber damit noch nie Probleme = Reklamationen.
Aber Jeder, wie er will u. kann.
 
@Kostenlos:
Ein "DSL-Signal" kommt in aller Regel in einem Haus oder einer Wohnung über eine TAE-Dose an ... dort liegt es dann auf 1 + 2. Will man jetzt nur das DSL-Signal "verlängern" (der erste Teil meiner Antwort und Teil der Frage/Feststellung in #1
Ansonsten könnte ich ja das DSL-Signal simpel per CAT-Kabel nach oben verlängern [...]
), muß man ja irgendwie von einem TAE-Stecker an Kontakt 1 und 2 auf ein verdrilltes Adernpaar kommen. Das wird bei den meisten sicherlich mit einem "selbstgebauten" Kabel erfolgen (was nutzt mir hier der von Dir bebilderte Adapter, der hat ja wohl auch keinen TAE-Stecker) und dabei muß man dann dafür sorgen, daß man eines der Adernpaare 1-2, 3-6, 4-5 oder 7-8 (bei einer "normalen" Belegung eines 8P8C-Steckers) verwendet.

Macht man das nicht, führt die fehlende Verdrillung zu einer deutlich schlechteren Verbindung (bis hin zum "Komplettversagen"), weil die Differenzbildung zwischen beiden Adern nicht mehr effektiv funktioniert, die ansonsten dafür sorgt, daß eingestreute Störungen immer in beiden Adern gemeinsam auftreten und damit die Differenz zwischen beiden - unabhängig von Fremdinduktion - auch immer nahezu gleich bleibt.

Alles das, was ich danach zur GbE-Verbindung oder zu einem Adapter geschrieben habe, bezieht sich gar nicht mehr auf den Fall der "reinen DSL-Verlängerung", sondern auf die mögliche (oder bei GbE eben auch unmögliche) "duale Nutzung" des Kabels. Daß auch der Fall mit dem Adapter keinesfalls sicher funktionieren muß, habe ich auch deutlich geschrieben und nur noch - für den Fall, daß der TE es doch versuchen will, obwohl schon die Beschränkung des "parallelen" Ethernets auf 100 Mbit/s (für mich) ein "no-go" ist - darauf aufmerksam gemacht, daß es mit einem solchen Adapter einen "Test ohne Reue" geben könnte.

Aber auch mit einem - von mir beschriebenen und von Dir bebilderten - Adapter muß man ja erst mal das DSL-Signal von der TAE-Dose auf einen RJ45-Stecker (oder RJ11 oder RJ14 oder meinetwegen auch noch nach 6P2C/6P4C differenziert, wobei das mit RJ11 bei 6P4C ja i.d.R. ohnehin "falsch" verwendet wird und auch RJ45 ist (theoretisch) falsch für einen 8P8C-Modularstecker) kriegen (bei einem 6PxC-Stecker würde das mit 1-2 auf einer 8P8C-Buchse schon mal gar nicht klappen, weil links und rechts je ein Kontakt fehlt und zwar schon beim "P" und nicht nur beim "C").

Da bei FE eben die Adernpaare 1-2 und 3-6 gewöhnlich benutzt werden, setzen diese "Cable-Sharing-"Adapter natürlich auch diese Adernpaare so um, daß sie - für eine der beiden Buchsen, denn die andere bleibt i.d.R. auf 1-2 und 3-6 - das Paar 4-5 und 7-8 verwendet. Am anderen Ende braucht man dann ohnehin wieder denselben Adapter, damit man das gemeinsame Kabel wieder in zwei Buchsen auftrennen kann.

Damit muß man natürlich bei jedem Versuch, nicht nur das DSL-Signal "zu verlängern", ebenfalls noch dafür sorgen, daß auch hier die beiden Adern von der TAE-Dose auf ein Adernpaar abgebildet werden und nicht etwa auf 2-3 (oder jede andere Kombination, die eben kein verdrilltes Paar ergibt) - inkl. ggf. zu berücksichtigender "Verschiebungen", wenn man einfach einen TAE-zu-RJ11-Adapter, wie er bei genug Geräten dabeiliegt, mit anderen Kabeln/Buchsen zusammenstöpselt. Selbst wenn die reine elektrische Verbindung auch damit vorhanden sein sollte, wird es ohne die notwendige Verdrillung nur bei sehr geringer Länge und sehr großem Abstand zu anderen (in erster Linie induktiven) Störquellen funktionieren.
 
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Lange Rede, kurzer Sinn, Du musst es ja nicht verwenden, ich habe es bereits mehrmals so realisieren können u. müssen, bzw. wenn es Störungsfrei gefunzt hat, habe ich mir keine Gedanken mehr darüber gemacht, weil es ja zum Glück keine Probleme gegeben hat.

Wer will der kann, wer manchmal nicht will, der muss!
 
Danke erst einmal an alle für die furchtbar ausführlichen (und hilfreichen!) Antworten. Da im Keller auch die restliche Infrastruktur mit einem kleinen Heimserver liegt, wäre das Cable-Sharing zwar eine simple Lösung (kanne ich bisher nicht, aber gut zu wissen), aber der Rückfall auf 100Mbit wäre schon ärgerlich, auch wenn es vermutlich gut klappen würde, da hier DSL mit Profil 17a ankommt.
Von daher werde ich vermutlich einfach das System so belassen wie bisher und mich von Zeit zu Zeit über die mäßigen Gigaset-Telefone und die äußerst mäßige Benutzeroberfläche der Basisstation ärgern, aber wenn alles einmal eingestellt ist, klappt es ja einigermaßen. Nur der Komfort der Fritzfone im Zusammenspiel mit der FB waren halt schon ein anderes Level.

Aber wie gesagt: Danke noch einmal! :)
 
Könntest dir sonst auch noch eine weitere FB besorgen, Preislich wäre z.B. bei Amazon die 7430 unter 100€, diese als Hauptrouter im Keller einsetzen, und dann die 7490 als IP Client verwenden wo du möchtest mit GBit. So haste WLAN und DECT wo es möchtest ohne Repater ect.
 
Hallo TE!

ich gehe mal davon aus, dass wahrscheinlich trotz div. Umbauarbeiten, die EDV- alias Medienleitungen wieder nur eingemauert wurden, anstatt wie normal üblich, Austauschbar leider wieder mal nicht im Rohr verlegt wurden.
Und Gigabit im Heimbereich gibt es vermutlich ebenso nicht, normal verlegt man bereits dafür Standardmässig nicht CAT6, sondern vorsorglich CAT7.
 
Bitte, wir reden hier vom Heimbereich, da reicht Cat6 für 1GBit-Verkabelung locker aus, es wurde in der Vergangenheit so genutzt und daher wird es auch in der Zukunft so funktionieren. Wenn das Kabel unter Putz verlegt wurde statt in Leerrohren, dann ist es halt so. Es wurde in der Vergangenheit gemacht und lässt sich nun nicht mehr ändern. Daher sollten wir und nur(!) den gegebenen Umständen widmen.

Also bleibt weiterhin nur die Überlegung, wie man das vorhandene Kabel am sinnvollsten nutzen kann., Die Alternativen sind nun mal nur (eingeschränktes) DSL & 100MBit-Netz oder exklusiv 1GBit-Netz. ;)
Da ist dann die Überlegung von HabNeFritzBox die beste bisher, um alles ideal nutzen zu können.
Wegrationalisieren lässt sich sinnvoll eh nichts, nur ein Gerät gegen ein anders (besseres) tauschen...
 
Zwei mal dieses Teil ermöglicht 2x 100Mbit-LAN oder halt 1x 100Mbit und 1x DSL.
 
Könntest dir sonst auch noch eine weitere FB besorgen, Preislich wäre z.B. bei Amazon die 7430 unter 100€, diese als Hauptrouter im Keller einsetzen,
Danke, das klingt nach einer passablen Alternative, hatte ich auch schon einmal ausprobiert, ist aber an einer sehr alten FB gescheitert. Warum gerade die 7430 und nicht z.B. die 3390? Die DECT-Funktion würde ich ja dann von der 7490 nutzen und nicht von der 7430.
 
Warum gerade die 7430 und nicht z.B. die 3390?
Eine 3490 wäre hier eher anzuraten.

Die 3390 steht bereits auf der AVM-Liste:
EOM - End of Maintenance + EOS - End of Support

Freue mich über hilfreiche Tipps!
Wenn der Einsatz der 7490 in einem EFH vorgesehen ist, kann die Reichweite der 7490-DECT-Basis in Abhängigkeit von den örtlichen Gegebenheiten in den kritischen Bereich kommen.
Meine Gigaset N510IP steht im EFH-Keller (direkt neben der 7580 mit deaktivierter interner DECT-Basis).
Der DECT-Empfang ist mit Gigaset Mobilteilen SL750H im gesamten Haus (KG+EG+OG+DG) sowie Terasse+Garten abgedeckt.
Vielleicht testest du erst einmal deine C430-IP-Basis bzgl Reichweite bei Standort im KG ;)
 
Zuletzt bearbeitet:
@Cantello Ich habe einfach nur geschaut welche es aktuell noch neu zuhaben gibt unter 100€. Und ne 3490 liegt z.B. drüber.

Natürlich gehen auch andere, sollten dann nicht zu alt sein wegen VDSL und auch Update der Firmware.

Gebraucht gibt es die ja auch günstiger. Beide FB kann man dann je zusammen "meshen" und nutzt von beiden FB das WLAN, da wäre 3490 besser wegen 5 GHz, wobei man für den Neupreis auch schon fast ne 7490 bekommt.
 
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