DX800A an Siedle TLM-611 ohne DoorCom

Fredi69

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Welche Alternativen zur teuren Lösung mit Siedle DoorCom gibt es um ein Siedle TLM-611 an den Fax-Port im Modus Türsprechstelle der DX800A anzuschließen.
Hat jemand praktische Erfahrungen?
Danke
 
Praktisch habe ich es noch nicht umgesetzt, allerdings habe ich schon mit den Vorgängern (SX353 und TLM511 experimentiert).

Die TLM 611 arbeitet, wenn ich das richtig sehe, mit 4(6)+n-Technik, also mit getrennten Kanälen für Sprechen und Höhren (wie schon die 511).
Die Gigaset-Schnittstelle unterstützt einen modifizierten FTZ123D12-Anschluss. Ob das bei der DX800A auch der Dall ist, kannst Du wie folgt testen:
Türsprechmodus nacht FTZ123 einstellen
Analoges Telefon an den Port anschließen
Folgendes testen:
- Abheben des analogen Telefons müsste als "Türklingeln" interpretiert werden
- Türöffnen müsste bei aufgelegten Telefon zu Klingeln führen

Wenn die Schnittstelle des Gigasets so arbeitet, ist ein Adapter kein großes Problem:
Ein altes Analogmodem bzw. dessen Lineinterface kann aus der modifizierten FTZ123 wieder eine reguläre machen.
Das Lineinterface ist, wenn man es gegens Licht hält, ganz klar getrennt vom übrigen Modem und hat nur drei Übergabepunkte. 1.) Den Übertrager für die Sprache, 2.) Einen Optokoppler, der Klingeln signalisiert 3.) Ein (elekronisches) Lastrelais, das Abheben auslöst

Den Optokoppler ersetzt man durch ein elektronisches Lastrelais, das den TÖ-Strom schalten kann (12V 2A). Das Abheberelais lässt man durch die Türklingel betätigen (ggf. Widerstand+Diode erforderlich).
Jetzt muss man nur noch das Signal vom Übertrager in Hör und Sprechweg teilen (z.B. altes Metra DFG -Interface).

Meines Wissens gab es für die alten Gigasets fertige Adapter, die üm die 35€ gebraucht bei eBay gehandelt werden und die Schnittstelle auf FTZ123D12 umsetzten. Eine Alternative zum Selbstbasteln. Dahinter muss natürlich weiter der Umsetzer von 2-Draht auf 4-Draht Tonübertragung. Insgesamt ist man wohl mit weniger als 50€ dabei.

Generell lassen sich viele Anregungen aus dem alten WDR-Computerclubprojekt "Lallus" von Wolfgang Back entnehmen. Dort ist auch eine Schaltung zur Trennung von Hör und Sprechweg beschrieben. Das Projekt diente zwar ganz anderen Zwecken, liefert aber viele Grundlagen. Heute ist es natürlich billiger, ein altes Modem aus dem Elektroschrott auszuschlachten, was das Lineinterface angeht, als es diskret selbst aufzubauen, aber die Grundlagen, die man dort erfährt, machen vieles verständlicher.
http://www.wolfgang-back.com/lallus_home.php
 
Vielen Dank für die Antwort.
Ich habe hier noch ein Auerswald TSA-500, das Teil könnte doch für das Sprechen und Hören weiterhelfen, oder?
Falls ja wie sollte das angeschlossen werden und wie bekommt dann noch die Tür?
Danke
 
Der TSA-500 ginge anstelle des Metra DFG Adapters. Ist aber um einiges teurer - allerdings ist der von Metra momentan nicht bei eBay gelistet :-( Ich hatte damals für 5€ das Stück gleich mehrere gekauft und könnte schauen, ob ich da noch welche finde. Dürfte etwas günstiger sein (bin aber erst in ca. 1 Woche wieder daheim, bin gerade am Zweitwohnsitz).
Der TSA-500 macht eigentlich nur die 2-Draht/4-Draht-on-Trennung.

Für die Trennung multiplexed FTZ123 auf getrennte Leitungen bräuchte man ein modifiziertes Lineinterface bzw die Fertigvariante Siemens TFE Adapter f. Telefonanlagen s308017-k930-a300-5.


Hast Du denn schon den Test mit analogem Telefon durchgeführt,ob das DX600A auch das passende Protokoll (abheben=Türklingeln, Türöffnen=Klingelstrom) unterstützt?


Edit: Mir fällt ein, ich habe noch irgendwo die Platine eines TLM 612 liegen (das ist die 2-Draht-Version von Siedle), was die 2- auf 4-Draht-Wandlung ersparen würde. Dafür wäre die Anschaltung wie im Handbuch der SX353 http://gigaset.com/medias/sys_master/A31008-X353-B100-2-19_30-10-2008_de_GER.pdf auf Seite 152 nur mit einem Siemens TFE Adapter möglich.
Wenn Du mit dem ganzen noch ca. 2 Wochen warten kannst, könnte ich zu hause mal durchschauen, was ich noch habe und mit meinem Equipment ausprobieren, ob/wie es geht (wie gesagt, den Siemens TFE-Adapter kann man ggf. durch ein Modem-Lineinterface ersetzen, dann wäre die ganze Maßnahme evtl. mit einem Uraltmodem, einem elektr. Lastrelais und einem Tausch 611 auf 612 möglich - also fast für lau.)

Du bist Dir aber schon im Klaren, dass die Speziallösung der Gigasets eben nur mit den Geräten läuft? Wenn Du irgendwann mal wechselst, steht ein Umbau auch des Türinterfaces an. Deshalb haben sich ja Wandler auf a/b durchgesetzt, die an jeder Telefonanlage laufen.
 
Zuletzt bearbeitet:
Sorry, hatte mich vertippt: Nicht Metra, sondern Matra Tür-Interface heist das Teil, was das gleiche wie der TSA-500 macht. Unter der Bezeichnung ist es auch immer noch für 5€+Versand bei eBay erhältlich.

Kombinieren kann man das dann mit umgebauten Line-Interface oder dem Siemens TFE-Adapter.

Du schreibst leider wenig zu deiner Konfiguration. Die DX800A hat doch VoIP-Eingang und alternativ ISDN oder Analoges Festnetz. Nutzt Du den Festnetzeingang überhaupt?
Wenn nicht, wäre ein denkbare Alternative, eine alte Telefonanlage mit TFE-Anschluss vorzuschalten. Ist manchmal durchaus billiger, mit etwas Geduld kann man sogar eine SIEDLE TC 711 (=Tiptel 811 (alt, es gibt neue mit der gleichen Bezeichnung, die was ganz anderes sind)) für wenig Geld einschließlich Türinterface (Achtung: häufig nicht dabei) erstehen. Vor die DX800A geschaltet wäre Türklingeln dann ein Festnetzanruf. Ich habe so eine Anlage mal für 30€ erstanden.
Das hat dann noch den Vorteil, dass man schnurgebundene Telefone (z.B. Wandausführung des alten Bakelit-Telefons W48 = W49) als reine Gegensprechstelle für die Tür aufhängen kann.

Ich selbst nutze zur Zeit das Matra Interface an einer PABX 607i (=Telent Dennis), die ich mal für 1€ bei eBay geschossen habe. Am internen S0 hängt eine Fritz!Box fon 7170, die ansonsten nur VoIP nutzt. Momentan ist das einzige Angebot für die Anlage bei eBay aber etwas hoch.
 
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Hast Du denn schon den Test mit analogem Telefon durchgeführt,ob das DX600A auch das passende Protokoll (abheben=Türklingeln, Türöffnen=Klingelstrom) unterstützt?
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Ja, habe ich jetzt.
Ist aber leider nicht so, abheben erzeugt kein Türklingeln.

Dann muss ich mir wohl was anderes ausdenken.

Vielen Dank für Deine Bemühungen.
 
Das habe ich fast befürchtet, dieser "Türmodus 1" mit simmulierter FTZ123 auf 2 Drähten wär auch zu schön gewesen. Ist schon klar, warum der Siemens-TFE-Adaptern nicht mehr (und auch kein Nachfolger dazu) produziert wird.

Die meiner Meinung nach zukunftssicherste Lösung ist wohl ein ISTEC Türmanager (ITM). Dort kann man Sprechstellen mit getrennten Hör- und Sprechwegen anschließen, also auch den TLM 511/611. Kombiniert man das mit einer FBF (z.B.7170), so kann man quasi eine SIP-TFE draus machen:

- 7170 als Client(Internetzugang über LAN) oder per WDS (Repeater) an heimische Netzwerk angebunden
- Am internen S0 den ISTEC Türmanager (MSN 999999, Ziel 1. Klingeltaste 701, 2. Taste 702...)
- Im Telefonbuch der FBF unter 701 die **620, unter 701 die **621 ... als Ziel eintragen.
- Für jede Klingeltaste ein IP-Telefon mit Nummer 620,621... einrichten
- Das DX800A an diesen Nummern zusätzlich anmelden (also quasi die 7170 als zusätzlicher Provider)

Klingelt dann jemand (z.B. an der ersten Klingeltaste), wählt der ITM die interne Rufnummer 620 der FBF, was aus Sicht der DX800A ein eingehender externer VoIP-Anruf des Providers fritz.box (bzw. deren interner IP) ist.

Die Kombi FBF+ITM+TLM511/611 = SIP-TFE ist gerade deshalb interessant, weil die Türsprechstelle quasi nur Micro mit Vorverstärker und Vertärker mit Lautsprecher ist. Jederzeit auch als Eigenbau herzustellen, für wenig Geld (wenn man Fertigmodule nimmt um die 30€). Gleichzeitig kann man aber jedes beliebige Gerät und jede Telefonanlage damit kombinieren.
Hat man die DX800A, benutzt man die FBF als zusätzlichen SIP-Provider, wie beschrieben.
Hat man eine Telefonanlage mit analogen Nebenstellen, schließt man den analogen Amtseingang der FBF an eine Nebenstelle an - und gibt als Ziel im Telefonbuch der FBF die zu wählende Nummer für Türklingeln ein.
Hat man eine Telefonanlage mit ISDN-Nebenstellen (z.B. Auerswald), schließt man den ISDN-Amtseingang der FBF an eine Nebenstelle an...
Hat man eine Telefonanlage mit freiem Analogen Festnetzeingang (... wenn ich nicht irre wäre das bei der DX800A auch der Fall), schließt man diesen an eine analoge Nebenstelle der FBF an (und lässt diese bei Türruf klingeln, indem man als Ziel in 701 z.B. **1 einträgt)
Hat man eine Telefonanlage mit freiem ISDN Festnetzeingang (... wenn ich nicht irre wäre das bei der DX800A auch der Fall), schließt man diesen parallel zum ITM an den internen S0 der FBF an (und lässt diese bei Türruf klingeln, indem man als Ziel in 701 z.B. **51 einträgt)
Hat man den Wunsch, Türklingeln nach extern zu vermitteln, meldet man die FBF noch bei einem VoIP-Provider an - und trägt für die entsprechende Klingel unter Telefonbucheintrag 701 z.B. 04012343567 ein.

Man ist mit dieser Kombi also ganz gut gerüstet, egal was man an der Telefonanlage die nächsten Jahre so ändert.
Ein ITM kostet rd. 90€, eine gebrauchte 7170 ca. 35€.


Die einzig noch bessere (und günstigere) Alternative wäre die Kombi aus einer FBF 7240, einem MT-D/E/F Mobilteil, ein paar Kleinteilen und viel Experimentierfreude. Mein Projekt "Fritz!DingDong DECT" ließe sich eventuell sogar ohne 7240 direkt an die DX800A anpassen.
Mein Trick für eine Selbstbau DECT-Türsprechstelle ist die Möglichkeit der AVM-Mobilteile, an einer FBF Schnellwahl durch 2 Sekunden einer der Tasten 2-9 zu ermöglichen (was dann die im Telefonbuch dazu hinterlegte Nummer direkt anruft). Durch einen Gleichrichter, einen Kondensator einen Widerstand und einen Optokoppler habe ich für das Türklingeln ein Monoflop (macht aus einem kurzen impuls einen Langen - so was wie die Treppenhausautomatik, nur hier nur für ein paar Sekunden) realisiert, dass die Taste 2 für drei Sekunden drückt, auch wenn man nur kurz die Klingel antippt.
Wenn es entsprechende Mobilteile für das DX800A gibt, die dies auch unterstützen, könnte man also auch dafür eine DECT-TFE realiseren - und die Signale ggf. für den TLM 511/611 adaptieren.
 
Vielen Dank für deine ausführlichen Antworten.
Ich habe jetzt auch noch eine Empfehlung für die TS2 a/b von Telegärtner bekommen.
Das hört sich auch gut an.

Vielen Dank
 
Die TS2 a/b von Telegärtner ist auch ein geeignetes Gerät, um umzurüsten, und in Deinem Fall wohl auch die einfachste Variante.

Ich bin allerdings - das merkt man an den bisherigen Beiträgen - kein großer Fan von Freisprecheinrichtungen, die über 2-Draht (und das ist die normale analoge Telefonleitung nunmal) angebunden werden. Der Hintergrund ist, dass mich gerade an den alten TFE von Siedle begeistert, dass Hör- und Sprechweg getrennt sind, was die Rückkopplungsgefahr reduziert.
Analoge Telefonie hingegen hat - gerade in Zeiten gesteigerter Latenz durch VoIP - stärkere Probleme mit Hall und Echo. Am System zu hause wird sich daraus noch nicht unbedingt ein Problem ergeben. Wenn man aber (so wie ich es aufgrund mehrerer Standorte habe) die Telefonanlage quasi ins Netz verlagert, stellen a/b-Geräte eine größere Herausforderung dar.

Wie gesagt, es kommt immer auf den individuellen Bedarf an. Die Telegärtner TS2 a/b ist für die meisten Fälle völlig ausreichend und dürfte für Dich das optimale Verhältnis von Preis/Leistung/Einarbeitungsaufwand bedeuten.

Ich selbst lege die Schwerpunkte etwas anders - so ist für mich die Mindestzahl an Klingeleingängen 4, mit weniger käme ich nicht aus. Auch wenn ich nur 2 Klingeltasten brauche. Außerdem lege ich Wert auf optimale Echounterdrückung und hohe Lautstärke und Empfindlichkeit. Daneben soll es auch noch möglichst preiswert sein. Da es das schlicht in dieser Kombi nicht gibt, entwickle ich zur Zeit selbst (aber wie immer zu wenig Zeit, geht also nach sehr guten Anfangserfolgen schleppend weiter).

Wofür mehr mindestens 4 Klingeltasten: Zwei nutze ich, um die RUL aufs Handy an- und abzuschalten. Da ich eine Fritz!Box verwende, lässt sich das ganz einfach einstellen. Ich löse einfach mit einer Taste (innen neben der Eingangstür) einen Anruf nach 0001 aus (was zu Fehler führt, von der FBF aber mit callmonitor erkannt wird und die RUL aktiviert). Wenn ich wieder komme, drücke ich die zweite Taste, die 0002 wählt und die RUL wieder abschaltet...

Man kann also im Bereich der TFE sehr viel auch an Bastellösungen realisieren. Hat man das nicht vor, ist natürlich die Telegärtner eine sehr geeignete Fertiglösung, mit der man nicht viel falsch machen kann.
 
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