Easybell droht mit Kündigung von Carpo VOIP-Vertägen

Fox.Mulder

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Sehr geehrte Kundin,
sehr geehrter Kunde,

ihre Nutzerdaten wurden uns von Carpo übergeben. In den letzten Wochen
haben Sie von Ihrem Internettelefonieanschluss bei uns keine ausgehenden
Gespräche geführt. Daher vermuten wir, dass Sie an der Fortführung des
Dienstes nicht interessiert sind. Falls Sie wünschen, dass easybell den
Vertrag fortführt, so telefonieren Sie mit diesem bis zum 30.11.2009
mindestens einmal ausgehend. Sollten Sie kein ausgehendes Gespräch
führen, so gehen wir davon aus, dass Sie eine Vertragsauflösung
wünschen. Daher kündigen wir Ihnen in diesem Fall fristgerecht zum
30.11.2009.

Mit freundlichen Grüßen

Ihr easybell Kundenservice

Meine Antwort:
Sehr geehrte Damen und Herren,

ein (VOIP-)Telefonieanschluß ist nicht nur dafür da, ausgehende Gespräche darüber zu führen!
Bitte schauen Sie sich auch die eingehenden Gespräche an! Sie werden dabei feststellen, dass mein
Anschluß mit der Rufnummer ..../..... rege genutzt und mein Endgerät permanent verbunden
ist. Die Androhung einer Kündigung ist eine Unverschämtheit, da es keine vertraglichen Bedingungen
gibt, ob oder wie häufig ein Anschluß für ausgehende Telefonate genutzt werden muß. Ich werde in
Erwägung ziehen, die Verbraucherzentrale sowie die Regulierungsbehörde für Post und Tele-
kommunikation über Ihr Verhalten zu informieren. Ich bitte um die Rücknahme der angedrohten
Kündigung und schriftliche Bestätigung an meine Postanschrift, dass mein VOIP Anschluß auf der
Basis des bestehenden Vertrages mit Carpo fortgeführt wird. Nach Aussage von Carpo sind Sie
lediglich ein Dienstleister zur Erfüllung meines Vertrages mit Carpo. Insofern sind Sie nach meiner
rechtlichen Auffassung zur Kündigung überhaupt nicht berechtigt!

Mit freundlichem Gruß.

Jetz wird es interessant: Wenn Easybell die Dienstleistung tatsächlich einstellen sollte, müßte
der Kunde womöglich gegen Carpo klagen, dass der beauftragte Dienstleister die Pflichten aus
dem Vertrag mit Carpo nicht mehr erfüllt und rechtswidrig Verträge zwischen Carpo und dessen
Kunden gekündigt hat...

So, wie das Schreiben von Easybell formuliert ist, habe ich den Eindruck, dass es sich dabei um
Nötigung und Erpressung handelt.

Wenn die rechtliche Situation klar wäre und Easybell die Carpo VOIP-Verträge nicht kündigen darf,
könnten wir Easybell mit Unterlassungsverfahren überhäufen.

Die Kundenhotline ist gerade überlastet...
 
Zuletzt bearbeitet:
Wenn Easybell die Dienstleistung tatsächlich einstellen sollte, müßte der Kunde womöglich gegen Carpo klagen, dass der beauftragte Dienstleister die Pflichten aus dem Vertrag mit Carpo nicht mehr erfüllt und rechtswidrig Verträge zwischen Carpo und dessen Kunden gekündigt hat...
Was ist daran rechtswidrig?
  • Carpo kann den Vertrag jederzeit ordentlich mit einer Frist von 14 Tagen zum Monatsende kündigen (AGB, Abschnitt 9.3). Das ist alleine die Entscheidung Carpos, und dafür bedarf es keinerlei Begründung.
  • Es ist wohl davon auszugehen, dass Easybell bevollmächtigt ist, Carpo-Verträge zu kündigen. Carpo schreibt zum Beispiel auf ihrer Website: "Easybell übernimmt [...] ab sofort alle Angelegenheiten bezüglich Ihres Telefoniezugangs [...]"
So, wie das Schreiben von Easybell formuliert ist, habe ich den Eindruck, dass es sich dabei um Nötigung und Erpressung handelt.
So wie das Schreiben formuliert ist, wird dem Kunden angeboten, den Vertrag doch fortzuführen (d.h. die Kündigung im gegenseitigen Einvernehmen als nicht erfolgt zu betrachten), falls der Kunde seinen Anschluss wieder für abgehende Verbindungen nutzt.
 
Hi Fox.Mulder,
Zitat: … Falls Sie wünschen, dass easybell den
Vertrag fortführt, so telefonieren Sie mit diesem bis zum 30.11.2009
mindestens einmal ausgehend. Sollten Sie kein ausgehendes Gespräch
führen, so gehen wir davon aus, dass Sie eine Vertragsauflösung
wünschen. …
der einfachste Weg wäre doch bis zum 30.11.09 ein ausgehendes Gespräch zu führen.

Ansonsten muss ich mich den Worten von Frank anschließen.
… Carpo kann den Vertrag jederzeit ordentlich mit einer Frist von 14 Tagen zum Monatsende…


Gruß Frank
 
...falls der Kunde seinen Anschluss wieder für abgehende Verbindungen nutzt.

Und genau dies ist Nötigung bei einem Vertrag ohne Mindestumsatz. Sowas wurde schon einmal bei Prepayed Handy Verträgen rechtlich untersagt! Infolgedessen lassen die Anbieter jetzt diese Verträge weiterlaufen, solange Guthaben drauf ist. Die Verpflichtung pro Zeiteinheit mindestens 1x aufzuladen ist entfallen.

Habe jetzt mein Routing von 0800er Nummern auf Easybell umgestellt und über die kostenfreie Nummer mit der Easybell Kundenhotline telefoniert.

Die Leute hätten ja mal nachsehen können, ob ein Endgerät angemeldet ist bzw. ob eingehende Gespräche geführt worden sind. Stellt euch vor, ein Kunde ist gerade in einem längeren Urlaub und kommt erst nach Ende November zurück... Der wird sich schön wundern, dass seine Hauptrufnummer nicht mehr funktioniert.
 
[...] dies ist Nötigung bei einem Vertrag ohne Mindestumsatz. Sowas wurde schon einmal bei Prepayed Handy Verträgen rechtlich untersagt!
Bei Prepaid-Verträgen darf aufgeladenes Guthaben nicht mehr einfach verfallen. Wenn der Vertrag endet, z.B. aufgrund irgendwelcher AGB-Klauseln oder durch ordentliche Kündigung, muss der Anbieter das Restguthaben auszahlen. Dass Kündigungen generell unzulässig sein sollten, wäre mir dagegen neu.
 
Ein einminütiges Festnetzgespräch hätte dich einen(!) 1ct gekostet und du hättest deine Ruhe gehabt. Stattdessen schreibst du ellenlange Mails an den Support und hier und nur, um einen Cent zu sparen. Rechne mal um, wieviel du im Beruf pro Stunde veridenst und wieviel Zeit dich diese Mail an Easybell gekostet hat und was du in dieser Zeit hättest verdienen können.
Überdenkt nochmal deine Prioritäten!
 
Es geht hier überhaupt nicht um Kosten, sondern um ein absolut kundenunfreundliches Verfahren!

Wir nur ausgehende Gespraeche zweifelsfrei einer aktiven
Nutzung durch den Kunden zuordnen, daher ist dies für uns das
Aktivitätskriterium.

Da frage ich mich, ob Easybell unfähig ist, (viele) eingehende Gespräche und/oder verbundene Endgeräte ebenso als Aktivitätskriterium zu werten. Immerhin müssen die Endgeräte mindestens einmal täglich aufgrund der nächtlichen Trennung die Verbindung erneut herstellen. Vieleicht hat man einfach nicht daran gedacht...
 
Zuletzt bearbeitet:
Auf der anderen Seite ist es von Easybell ein wirtschaftliches Verhalten, was legitim ist.
Du willst Easybell nichts verdienen lassen, und wirfst ihnen kundenunfreundliches Verfahren vor.
Auf solche Kunden würde ich auch verzichten.
 
Easybell erhält Interconnection Entgelte bei eingehenden Anrufen. Eine Kosten/Nutzenrechnung überlassen wir mal der Firma selbst. Wenn es sich nicht rechnen würde, würden sie die Leistung in dieser Form wohl nicht anbieten.
 
Aber du bist kein zahlender Kunde, oder?
Wenn es sich wirklich rechnen würde, würden sie dir bestimmt nicht anbieten, auf deine werte Kundschaft verzichten zu wollen.
 
Eine Trennung von aktiven Benutzern hat Easybell nicht beabsichtigt. Eine Aussage zum Zweck dieser Aktion habe ich inzwischen von Easybell erhalten. Das gewählte Verfahren ist meiner Meinung nach falsch, da man weitere Kriterien zur Beurteilung der Aktivität hätte berücksichtigen können, bevor man Kunden mit einer solchen Email belästigt. Vieleicht fehlt der Firma nur die Erfahrung.

Ziel dieses Threads war den Sinn und Zweck sowie die möglichen Hintergründe dieser fragwürdigen Aktion zu diskutieren! Da dies scheinbar nicht gewünscht ist, brauche ich mich auch nicht weiter dazu zu äußern. Wer nähere Informationen möchte, kann diese auch direkt bei Easybell abrufen.
 
Zuletzt bearbeitet:
@FrankIt: leider haben manche Prepaid Handyanbieter trotz dieser kundenfreundlichen Gesetzeslage Wege gefunden Wenigtelefonierer "abzuservieren". So geschehen bei meiner Mutter: da erhält man dann eine SMS dass man trotz hohen Restguthabens bis zum (ca. 2 Wochen) zusätzliches Guthaben überwiesen haben muss da sonst die Nummer gesperrt wird.

Wenn man selbst außerordentlich kündigt werden "Servicegebühren" abgezogen.


Wenn ich die von Fox.Mulder zitierte Mail richtig verstanden habe hätte er auch eine 0800-er Nummer anrufen können.

Für mich war ein Grund zu Carpo zu gehen die monatliche Kündigungsfrist. Daher muss ich dieses Recht auch Carpo bzw. Easybell einräumen ... Easybell hätte die Identifizierung aktiver Anschlüsse evtl. technisch geschickter angehen können, aber eine Übervorteilung der Kunden sehe ich bei diesem Vorgehen nicht ...
 
@all,

hier wird wirklich um das Prinzip gestritten. Ich will aber Recht haben! :mad:
Und für die Argumente werden dann Birnen mit Äpfel verglichen. :doktor:

Ich kann mich nur den anderen anschließen…

... Auf solche Kunden würde ich auch verzichten.

Ein einminütiges Festnetzgespräch hätte dich einen(!) 1ct gekostet und du hättest deine Ruhe gehabt. ...

...und wir hier auch.

Gruß Frank
 
Hi
bin auch bei easybell (da es carpo nicht mehr gibt)
einem Gespräch mit der Hotline habe ich entnommen das die Preise sich in der nächsten Zeit ändern werden. Dieses bedeutet sicherlich keine Preissenkung.
Habe noch zwei andere Anbieter sbq4you.de dus.net beide funktionieren auch im
Umts Betrieb. Leider das easybell Konto nicht, habe bei der Technik angefragt.
1. Antwort kam ein paar Tage späterwar man könne mein Konto aus allen Mobilfunknetzen erreichen.
Leider war das nicht mein Problem und so habe ich eine zweite Anfrage gestartet
Das war vor knapp 5 Wochen.
Ein Preisliste gibt es immer noch nicht.
Naja werde woll in den nächsten Tagen kündigen.

Gruß Resool
 
@Resool:
Nach meiner Information gilt noch die Tarifliste von Carpo: http://www.carpo.de/voip/cms/de/de/4552.jsp

Ich habe als Alternative noch Sipgate. Dabei ist jedoch das Problem, dass bei hoher Last auf der Internet Leitung eine Verbindung mit einer Qualität aufgebaut wird, welche schlechter als Mittelwelle Radioempfang ist. Nehme an, dass Sipgate die Netzperformance prüft und dann einen Codec für schmalbandige Leitungen verwendet. Der Router braucht halt etwas bis er die Bandbreite für VOIP freiräumt und SIPGATE aktiviert in der Zwischenzeit den schlechteren Codec.
Anderenfalls hätte ich die Rufnummer schon längst zu Sipgate portiert.
 
In meiner Fritzbox zumindestens kann ich einstellen nur Codecs mit Festnetzqualität ohne Kompression zu verwenden. Dann dürfte doch einen Aushandlung auf einen Schmalbandcodec nicht möglich sein.

Bert
 
@bholmer: Danke für den Hinweis. Habe das mal umgestellt.

Im Protokoll zur Sprachübertragung habe ich nur einmal G.711u gefunden und ansonsten immer G.711. Bei Easybell wird immer G.711 verwendet. Nur bei Sipgate wurde einmal G.711u verwendet. Hatte aber mindesten 2 Anrufe mit schlechter Qualität.

Habe zum u-Codec folgendes gefunden:
Die meisten VoIP-Telefone verwenden automatisch den bewährten G.711-Codec, der VoIP-Gespräch in ISDN-Qualität ermöglicht. Den G.711-Codec gibt es in zwei Varianten: G.711u - auch PCMU oder u-law genannt - kommt hauptsächlich in den USA und Japan zum Einsatz, G.711a oder PCMA bzw. a-law findet vor allem in Europa Verwendung.

Ob der Codec bei der jetzt eingestellten Konfiguration vermieden wird, muß man mal sehen. Ein Schmalbandcodec ist es aber eigentlich nicht.

Ich denke aber fast, dass die schlechte Qualität auch bei Gesprächen, wo der G.711 Codec eingesetzt wurde, vorkam. Mal beobachten...
 
@bholmer: Danke für den Hinweis. Habe das mal umgestellt.

...

Ob der Codec bei der jetzt eingestellten Konfiguration vermieden wird, muß man mal sehen. Ein Schmalbandcodec ist es aber eigentlich nicht.

Ich denke aber fast, dass die schlechte Qualität auch bei Gesprächen, wo der G.711 Codec eingesetzt wurde, vorkam. Mal beobachten...

Ob 711a oder u dürfte keinen großen Unterschied machen. Die Box kann aber auch Codecs, die wirklich Schmalband sind.
Dann kanns bei dir am Codec eigentlich nicht liegen. Wie sehen denn die anderen Parameter wie Delay und Jitter aus?
Bert
 
Verzögerung: 62-70ms
Jitter: 15
Burst: 0%

Bei anderen Verbindungen, o2, easybell, betamax sehe ich mitunter Burstwerte. Bei Sipgate ist der Burst immer bei 0. Das ist das Einzige, was mir im Vergleich der Anbieter auffällt.

So, habe nochmals 2 Testanrufe auf Sipgate in schlechter Qualität bekommen:
Code:
02.11.2009 18:32	G.711u	579 (-)	-	42 ms	48 ms	-	
0:00:30			G.711u	862 (-)	-	42 ms	3 ms	0 ms (0 %)
02.11.2009 17:45	G.711u	339 (-)	-	31.5 ms	55 ms	-	
0:00:19			G.711u	503 (-)	-	31.5 ms	3 ms	0 ms (0 %)

Auffälligerweise ist wieder der G.711u Codec verwendet worden. Bei eigenen Tests, die Sipgatenummer von Easybell, Betamax und o2 aus anzurufen, wird jedoch immer der G.711 Codec verwendet und die Qualität ist in Ordnung.
 
Zuletzt bearbeitet:
Habe die Nachricht von Sipgate erhalten, dass der G.711u Codec nicht unterstützt wird. Vermutlich wird versucht, seitens Sipgate mit dem G.711 Codec zu kommunizieren und meine Fritzbox hat - aus welchen Grund auch immer - die Veranlassung den G.711u Codec zu wählen. Deshalb kommt es wohl auch zu den total unverständlichen Gesprächen.

Fragt sich jetz nur, ob die Fritzbox selbst G.711u auswählt, oder von SIPGATE beim Aufbau des eingehenden Anrufs dazu veranlasst wird. Da dies nur bei Sipgate passiert, würde ich darauf tippen, dass dies von SIPGATE verursacht wird.

Kann man irgendwo den G.711u Codec explizit ausschalten?
 
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