Eine Frage zum Aufbau des NTBAs

BlaSh

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Hallo, ich beschäftige mich gerade mit Aufbau, Funktion ect. eines ISDN NTBAs und bin dabei über ein Blockschaltbild 'gestolpert' (siehe Anhang). Dort ist der erste Block vom UK0 kommend ein Analog-Digital-Umsetzer. Kann mir jemand sagen wozu der gut ist? :confused:
 

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Das würdest Du eh nicht glauben :mrgreen:

aber - wie alt ist eigentlich dieses Blockschaltbild?
 
1999. Nun sag schon! :D

Ist 1TR6 die Lösung?
 
Zuletzt bearbeitet:
Hallo BlaSh,
Auf einer längeren Leitung hast Du immer ein analoges Signal. Die weitere Verarbeitung soll aber digital erfolgen. Also mußt Du das ankommende Signal digitalisieren.
Ist 1TR6 die Lösung?
Das ist eine ältere nationale Protokollvariante. Seit langem gibt es für Neuanschlüsse nur noch das Euro-ISDN-Protololl DSS1.

Grüße, Werner
 
Unabhängig ob es die ältere 1TR6-Lösung (ehemalige nationales deutsches ISDN-Protokoll) sein soll oder nicht, ist es dem NTBA egal, ob nun E-DSS1 oder 1TR 6 anliegt. Die Protokolle wurden bzw. das DSS1 wird von der Vermittlungsstelle bereit gestellt. Daher mussten bei der Netzseitigen Umrüstung in den Vermittlungsstellen von 1TR6 auf E-DSS1 auch nicht die NTBAs ausgetauscht werden. Einzige Ausnahme: Wollte man nach der Umstellung noch zu Hause das alte ISDN-Protokoll nutzen, vermietete die Telekom sogenannte NtBiBa, die teilnehmerseitig neben dem Euro-Protokoll auch das 1TR6 simulieren konnten.
 
Streng genommen gibt es keine digitale Signaluebertragung. Man interpretiert (der Empfaenger) das Signal als digital.

voipd.
 
Hallo eurosip2,
NTBA egal, ob nun E-DSS1 oder 1TR 6 anliegt.
Ganz und gar nicht. Bei allen ISDN-Geräten muß festgelegt sein, welches Protokoll sie sprechen und verstehen. Die meisten Geräte sind einsprachig, manche (vor allem TK-Anlagen) sind zweisprachig. Wenn zwei ISDN-Geräte nicht das gleiche Protokoll benutzen, verstehen sie sich nicht.

Daher mussten bei der Netzseitigen Umrüstung in den Vermittlungsstellen von 1TR6 auf E-DSS1 auch nicht die NTBAs ausgetauscht werden.
Falsch. Die älteren Vermittlungsstellen konnten beides, die neueren nur noch DSS1. Auf jeden Fall muß aber das richtige Protokoll eingestellt sein, sonst klappt es nicht. Und es gibt eindeutig NTBAs für 1TR6 und andere für DSS1. Jedenfalls als ich meinen Anschluß von 1TR6 auf DSS1 umgestellt habe, bekam ich einen anderen NTBA. Ich will nicht ausschließen, daß später teilweise zweisprachige NTBAs eingesetzt wurden, die Regel waren die jedoch nicht.

Hallo voipd,
Man interpretiert (der Empfaenger) das Signal als digital.
Wenn Du ein "digitales" Signal über eine Leitung schickst, brauchst Du immer auf der Empfangsseite einen Entscheider, der festlegt, ob gerade ein Pegel von 0 oder 1 anliegt. Bei kurzen Leitungen (Leiterbahn auf einer Karte) macht das das Eingangsgatter eines Logik-ICs. Oft hat man eine getaktete Schaltung, so daß nicht unmittelbar auf einen Flankenwechsel reagiert wird sondern das Signal erst etwas später bewertet wird wenn Einschwingvorgänge vorbei sind. Bei etwas längeren Leitungen benutzt man auf der Sendeseite oft etwas kräftigere Treiber, teils auch Gegentakt, und auf der Empfängerseite spezielle Schaltungen, die besser mit gestörten Signalen umgehen können, siehe z.B. Centronix, RS232 oder RS485.

Für ausgesprochene Fernübertragungen geht man noch einen Schritt weiter und benutzt spezielle MOdulatoren und DEModulatoren, zusammen gezogen MODEM genannt. Da werden dann auch kompliziertere Verfahren eingesetzt, daß man mit einem Schritt mehrere Bits auf einmal überträgt, in dem das übertragene Signal verschiedene Amplituden und Phasen aufweisen kann, die dann ausgewertet werden. Da hast Du dann wirklich analoge Signale.

Grüße, Werner
 
"Bei allen ISDN-Geräten muß festgelegt sein, welches Protokoll sie sprechen und verstehen"

Das ist doch Voraussetzung!

"Falsch. Die älteren Vermittlungsstellen konnten beides, die neueren nur noch DSS1."

Auch nicht korrekt. Wenn ältere Vermittlungsstellen beides konnten, setzt dies zunächst erstmal voraus, dass diese mit E-Dss1 nachgerüstet wurden, und dann daher beides konnten.

Dem NTBA ist Upo-seitig (also hin zur Vermittungsstelle) das Protokoll egal. Ich kann dies sogar hier bei mir zu Hause nachsimulieren. Richtig ist, dass Teilnehmerseitig und Vermittlungsseitig zum Schluss natürlich das Protokoll stimmen muss, mit Ausnahme der besagten NTBiBAs. Reine 1TR6-NTBAs sind mir nicht bekannt. Die ersten hier auf den Markt gekommenen NTBAs waren die von Siemens und Quante. Der Austausch des NTBAs zum Zeitpunkt der Protokollumstellung in den Vermittlungsstellen hatte einen anderen Grund. Die NTBAs der ersten Generation waren besonders störanfällig und stürzten auch desöfteren ab. Das Handling der beiden B-Kanäle über den Steuerkanal (D) war nicht optimal. Zur Umstellung befürchtete man daher, dass es zu Unverträglichkeiten kommen kann. Fakt ist, schaltungstechnisch hat sich von NTBAs der ersten Generation zu den heutigen prinzipiell nicht wesentliches verändert, was die B-D-Kanäle anbelangt. Wenn Amtsseitig 1TR6 anliegt, kann ich mit einem heutigen NTBA nach wie vor Teilnehmerseitig auch 1TR6-Geräte betreiben, nicht jedoch E-DSS1. Wenn Amtsseitig E-DSS1 aniegt, gehen natürlich auch nur Teilnehmerseitig E-DSS1 fähige Geräte. Bei den NTBAs der ersten Generation war dies nicht anders, nur stürzten sie häufig ab. Auch kann ich einen NTBA der ersten Generation (meiner ist von Juni 1991) durchaus problemlos an einen heutigen ISDN-Anschluss betreiben, wo jedoch das Protokoll Amts- und Teilnehmerseitig E-DSS1 ist. 1991 (also reine 1TR6-Zeit) musste ich den NTBA jedoch mehrmals tauschen lassen, bis ich einen von Siemens hatte, der auch dann richtig funktionierte. Die Teile von Quante machten damals noch reichlich Probleme.
 
"Ich meine, daß mein erster NTBA so einer war."

Sowas gabs nicht.

"Zumindest 1993 hatte ich damit keine Probleme."

Wie gesagt, das war damals Herstellerabhängig. NTBAs, welche 1993 produziert wurden, gehören schon der 2. Generation an, in diesem Jahr wurde das E-DSS1 - zunächst - inselweise, 1994 flächendeckend eingeführt. ISDN nach 1TR6 gabs schon ab 1989.
 
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