Empfehlung / Rat gesucht zu IP Telefonanlage / Konzept

hhilscher

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Hallo,

wir planenen einen Umzug mit unserem Büro. Da ich schon lange mit IP-Telefonie liebäugel, überlege ich, ob ich den Umzug zum Anlass nehme, jetzt umzusteigen.

Bevor ich hier jedoch Geld in Technik investieren, würden mich Erfahrungen und Ratschläge interessieren, die andere schon mit vergleichbaren Konzepten gemacht haben.

Derzeit verfügen wir noch über eine T-COncept Analage mit USDN Telefonen.

In unserem neuen Standort liegen an:
- Versatel ISDN / DSL 6000
- 1 S0 ISDN Anschluss
- GB-Lan Netzwerk

Ich würde gern nach außen weiterhin über ISDN arbeiten aber im Büro IP-Telefonie nutzen.

Gibt es preislich erschwingliche, zuverlässig fuinktionierende und leicht zu administrierende Anlagen die ich nach außen an ISDN und intern an uns LAN anbinden kann?

Habt Ihr Erfahrungen wie stark IP-Telefonie das LAN belastet. Muss man mit Qualitätsverlusten beim Telfonieren rechnen, wenn man größere Dateien öffnet?

Kann man mit IP Telefonen klassische ISDN Merkmale wie, Makeln, Rufnummernanzeige, Anzeige besetze Leitung, Rufumleitung abbilden?

Ich würde mich freuen, wenn Ihr mir ein paar Empfehlungen hinsichtlich der Technik geben könntet und vielleicht euere Erfahrungen mit ähnlichen Konzepten schildert, so dass ich abschätzen kann, was da auf mich zukommt.

Investieren kann ich in die Gesamte Ausstattung (Anlage / 4 Telefone) ca. 1500 EUR.

Ciao
Heiko
 
Schau Dir eine Auerswald COMpact 5010/5020 an. Diese unterstützen mit entsprechendem Modul 2VoIP/6VoIP dann 4 bzw. 8 VoIP-Kanäle. Kosten für eine 5020 mit 6VoIP-Modul: ca. EUR 460 brutto.

Als Telefonbudget blieben damit ca. 1.000 EUR, d.h. Du könntest Dir z.B. 4 x Auerswald COMfortel VoIP 2500 besorgen (ca. EUR 180 brutto je Gerät).

In Summe wären dies ca. EUR 1.180 brutto. Das Management der Anlage erfolgt webbasiert per Browser.

Die Telefone sind Systemtelefone, d.h. unterstützen alle genannten Funktionen. Günstiger sind ggf. ein paar snom 3xx Telefone, die ebenso an der Anlage genutzt werden können. Im Gegensatz zu Systemtelefonen gibt es jedoch Abstriche (z.B. bei der Signalisierung von Parkpositionen, Leitungsbelegung).

Bei einem Gigabit-LAN sollte es zu keinen wesentlichen Beeinträchtigungen des VoIP-Verkehrs kommen, der ja in Summe unter 0,2 Mbit/s je Telefon liegen wird. Wichtig ist die Verwendung eines zentralen Switches, damit Unicast-Datenströme voneinander getrennt verlaufen. Damit beeinträchtigen Dateitransfers die internen VoIP-Verbindungen nicht. Wenn Du vorbereitet sein möchtest, verwende einen Switch, der QoS unterstützt. Dafür ist in dem Budget dann auch noch Platz :) Bei VoIP nach extern kann es natürlich zu Beeinträchtigungen kommen, d.h. der Router sollte auch QoS unterstützen.

Wenn ein Telefon am Arbeitsplatz den gleichen LAN-Anschluss wie der dortige PC/Server nutzt, kann es natürlich auch zu Wechselwirkungen kommen, aber bei einem Gbit LAN sollte dies nicht wirklich vorkommen, da Server Dateien ja auch nicht mit Gbit-Bandbreite ausliefern ;-)

Du solltest allerdings nochmals die Motivation für VoIP intern hinterfragen. Warum genau möchtest Du dies tun? Was sind die Vorteile? Gewöhnliche ISDN- oder UP0-Telefone sind günstiger und werden letztendlich doch einen Tick robuster arbeiten. Sie können (da man pro Arbeitsplatz ja normalerweise doch Doppeldosen verlegt hat) ebenso genutzt werden. Indikationen für VoIP sind ggf. Entfernungen, über die ISDN oder UP0 nicht einfach zu nutzen sind, bzw. fehlende Leitungen, so daß die Telefonie auch über LAN laufen muss.

--gandalf.
 
Da ich schon lange mit IP-Telefonie liebäugel, überlege ich, ob ich den Umzug zum Anlass nehme, jetzt umzusteigen.

Gandalf hat recht: Bitte hinterfrage vor Realisierung Deines Projekts, warum Du IP-Telefonie einsetzen willst. Geht es Dir nur um IP-Telefonie als "Selbstzweck", dann solltest Du die Investition nicht tätigen, v.a. wenn Eure Alt-Anlage alles (!) hat, was ihr benötigt.

Etliche andere Deiner Fragen hat Dir Gandalf schon beantwortet. Neben der Hardware-Anlage Auerswald 5020 gäbe es z.B. die Möglichkeit, eine software-basierte Tk-Anlage einzusetzen. Für Windows-Kenner bietet sich da z.B. 3CX an, die es in abgespeckter Version sogar gratis gibt. Und solltet ihr einen halbwegs leistungsfähigen Server haben, könnte diese "Tk-Anlage" z.B. mit VMWare gratis darauf mitlaufen. Lediglich ein Gateway zum ISDN wäre noch erforderlich. Und als Telefone könnt ihr Grandstream, Aastra oder Snom nehmen - die arbeiten ziemlich rund mit 3CX zusammen.

Gruss,

Hendrik
 
... der Grund

1) das Büro besitzt auf allen 3 Etagen eine Steckdose für den NTBA, hat aber keine Verkabelung für einen S0-Bus.

2) Wir verlegen gerade eine Verkabelung für ein GB Netzwerk. Leider ist in den Durchbrüchen in den Decken nicht mehr genügend Platz für ein weiteres Kabel.

3) Unsere ISDN Telefonanlage hat bei einem Stromausfall vor 4 Wochen einen wegbekommen, so dass wir da eine neue kaufen müssten.

Daher dachte ich, es wäre keine schlechte Idee IP-Telefonie zu nutzen. Ich werden jetzt mal die Möglichkeit des Einsatzes von Funktelefonen prüfen.

Vielen Dank für die Tipps.

Ciao
Heiko
 
Man muss keine ISDN-Verkabelung als Bus durchführen. Das ist ohnehin nicht so recht sinnvoll, da man dann typischerweise mehr als zwei Geräte an einen Bus hängt und damit die Telefone sich ggf. gegenseitig blockieren können, wenn man versucht, mehr als zwei Telefonate parallel zu führen. Also: pro Bus zwei Geräte, Sternverkabelung.

Funktelefone würde ich persönlich nicht empfehlen, da ich etwas gegen die EM-Strahlung hätte...

Vielleicht ist VoIP intern der richtige Weg... das klingt nun schon mehr danach, denn die Verkabelung ist eine Limitation für ISDN/UP0. Für nur vier Telefone wäre ich jedoch mit Investitionen vorsichtig. Da gibt es doch bestimmt auch noch Fax und ein paar mehr Telefone, wenn die Firma wächst ;-)

--gandalf.
 

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