[Problem] Faxen am Speedport geht plötzlich nicht mehr

coyote_mfr

Neuer User
Mitglied seit
4 Feb 2011
Beiträge
22
Punkte für Reaktionen
0
Punkte
1
Hallo,

ein Bekannter von mir hat einen "Magenta Zuhause M"-Anschluss mit einem Telekom Speedport W724V (Typ B) und einen HP Multifunktionsdrucker mit Faxfunktion (soweit ich weiß ein HP OfficeJet Pro 8715).
Bis letzten Freitag hat Faxe empfangen und senden immer einwandfrei funktioniert.

Am letzten Freitag war die Internetverbindung zeitweise weg - vom Strom nehmen des Speedports hat dieses Problem gelöst.
Ab diesem Zeitpunkt funktionierte das Faxen nicht mehr - es kommt dauernd zu "Kommunikationsfehlern". Mit bestimmten Gegenstellen geht ganz selten auch mal ein Fax durch.
Bei der Kontrolle der Speedport-Einstellungen ist mir dann aufgefallen, dass für die Buchse im Speedport "Telefon" statt "Telefax" eingestellt war - die Korrektur dieser Einstellung brachte allerdings keine Besserung.
Was mir außerdem aufgefallen ist, dass die Downstream Bandbreite neuerdings ~55MBit statt 50Mbit beträgt.

Kann es sein, dass die Telekom auf diesen Speedports am Freitag ein Firmwareupdate ausgerollt hat? (Kann man irgendwo nachschauen wann per EasySupport zuletzt automatisch ein Update installiert wurde?)
Hat sonst jemand Tipps was wir noch probieren könnten?

Danke.

Gruß
Dieter
 
Hallo @coyote_mfr,

die Fax-Funktion ist ja generell ein Feature, welches gerade bei VoIP schwer zu garantieren ist. Gerade bei der Fülle an unterschiedlichen Geräten ist es schwierig.

Versuch in der Routerkonfiguration die Art des Gerätes am Anschluss auf „Multifunktionsgerät“ zu setzen. Erfahrungen haben gezeigt, dass sich diese Geräte nicht immer als Fax ansprechen lassen.

Viele Grüße
Daniel H. von Telekom hilft
 
  • Like
Reaktionen: weißnix_
Danke für die Antwort.
Leider brachte die Konfiguration als "Multifunktionsgerät" keine Besserung. Nur in ganz seltenen Fällen geht mal ein Fax durch - fast alle Versuche ein Fax zu senden oder zu empfangen schlagen fehl.
Auf dem "OfficeJet Pro" ist die niedrigste Geschwindigkeit (9600) gewählt, und die Fehlerkorrektur ausgeschaltet.

Ich konnte Besserung herbeiführen, indem ich einen Tipp aus einem anderen Forum ausprobiert habe:
Ich habe das Fax statt an Buchse 2 jetzt an Buchse 1 angeschlossen... (und dann natürlich Buchse 1 für die Faxnummer konfiguriert usw.). Kann es sein, dass an dem Speedport Buchse 2 defekt ist?
An Buchse 1 waren einige Tests erfolgreich.
 
@coyote,
merkwürdigerweise habe ich auch Probleme mit der Buchse 2 am Speedport hybrid! Telefon funktioniert seit einigen Tagen nicht mehr, kein Ton. Könnte sein, daß es nach FW-update auf 050124.03.07.001 aufgetreten ist. Ich benutze das Telefon nicht so oft (es sind 2 parallel geschaltete Geräte) .
Aus einem anderen Grunde habe ich bei Telekom einen neuen Router angefordert (Mietgerät),
damit teste ich dann mal gründlich.
Fax mit Epson-MuFu funktioniert bei mir über einen WANTEC-DECT-Adapter.
 
Hallo @coyote_mfr,

dass die Buchse 2 vielleicht defekt ist, ist nicht ausgeschlossen. Da es an Buchse 1 funktioniert, deutet dies schon darauf hin.

Ein generelles Problem mit einem Fax an Buchse 2 beim Speedport Hybrid gibt es jedoch nicht.

Wenn der Speedport Hybrid ein Mietmodell ist und die 2. Buchse tatsächlich defekt ist, können wir natürlich über die Kollegen der Technik einen Austausch veranlassen. Das ist dann kein Thema.

Viele Grüße
Daniel H. von Telekom hilft
 
Moin @coyote_mfr ,

Faxe senden und Faxe empfangen ist ein komplexes Thema zusätzlich zu den anderen Schwierigkeiten die während der Umstellung von ISDN auf Internettelefonie vorhanden sind. Aber es lässt sich meistens in den Griff bekommen!

Codec und Komprimierung
Grundsätzlich gilt, dass "Voice over IP" (VoIP) nicht für die Übertragung von Faxen entwickelt wurde und dafür auch nicht geeignet ist. Das betrifft unter anderem die Verwendung des weit verbreiteten Sprachcodecs G.711 welche für die Komprimierung und Übertragung von Sprache optimiert wurde. Komprimiert man statt dessen eine Faxübertragung mit G.711 gefährdet oder verhindert dies die vollständige und erfolgreiche Übertragung des Faxes.

Packetloss / Paketverlust
Weiterhin gilt, dass bei einem Telefonat die Sprache in sehr kleinen Stücken gesendet wird. Ein Daten-Paket enthält z.B. 20 Millisekunden Audio. So ein einzelnes Datenpaket kann mal verloren gehen. Da Telefonie eine Echtzeit-Anwendung ist und man während des Telefonates möglichst wenig Übertragungsverzögerung haben möchte (so wie es bei Ferngesprächen vor vielen Jahren üblich war), ist es nicht möglich die Übertragung der Sprachpakete zu kontrollieren und falls eines fehlt, dieses erneut anzufordern. Denn würde man das fehlende Sprachpaket erneut anfordern, wären die nachfolgenden Sprachpakete schon vorher da und das nachgeforderte Sprachpaket brächte einem nichts mehr, wenn die anderen schon angekommen sind und abgespielt wurden. Schließlich möchte man die Sprachpaket in der richtigen Reihenfolge hören. Wenn einzelne, wenige Datenpakete verloren gehen, macht das während einem Telefonat also gar nichts. In der Regel hört man dies nicht mal. Bei einer Faxübertragung führt der Verlust einzelner Datenpakete zum Abbruch der Faxübertragung. Auch deswegen ist VoIP nicht für die Übertragung von Faxen geeignet.

Lösung
Seit ca. 1998 gibt es für dieses Problem T.38, welches dafür sorgt, dass über IP und trotz Packetverlust ein Fax übertragen werden kann. Hier werden anders als bei den Sprachcodes wie z.B. G.711 keine Komprimierungsmechanismen verwendet. Und anders als bei einem Telefonat wird die Übertragung der Pakete kontrolliert und fehlende Pakete erneut angefordert.

Handlungsmöglichkeiten

Der Telefonanbieter muss T.38 unterstützen!
Die Telekom hat sehr lange ihren Kunden empfohlen einfach die Übertragungsgeschwindigkeit herunter zu setzen und andere Maßnahmen zu ergreifen, welche das Problem zwar nicht beheben, aber die Wahrscheinlichkeit dass eine Faxübertragung abbricht etwas reduzieren. Während die Einführung von T.38 mal für Mitte 2017 angekündigt war*, ist der aktuelle Stand dass T.38 bei der Telekom im 1. Quartal 2018 eingeführt werden soll. Als bis spätestens übermorgen.** Ob T.38 bei der Telekom in diesem Quartal eingeführt wird, oder ob sich der Termin wieder verschiebt kann ich Dir leider nicht sagen.

Hardware
Wichtig ist, dass das Gerät an welches das Faxgerät angeschlossen wird T.38 unterstützt. Ob der Speedport T.38 unterstützt, weiß ich nicht. Ich konnte keine Informationen finden, die bestätigen dass die es einen Speedport gibt der T.38 kann. Die Fritzboxen können T.38. Wenn ein Fax übertragen wird, schaltet die Fritzbox auf T.38 um wenn die Gegenstelle T.38 unterstützt.***

Versand von Faxen
Um mit einem Faxgerät Faxe zu versenden, wäre eine Möglichkeit eine Fritzbox zu verwenden und einen Anbieter der T.38 unterstützt. Ich habe hier gute Erfahrungen mit dus.net! Hier gibt es sogar Tarife ohne monatliche Grundgebühr, welche sich als Ergänzung zum Telekom-Anschluss nutzen lassen.

Empfang von Faxen
Falls es in Deinem Telekom-Tarif möglich ist, würde ich die eingehenden Faxe auf die Faxrufnummer durch die Telekom empfangen und per E-Mail an Dich weiterleiten lassen.

Die Gegenseite
Wichtig ist, dass auch die Gegenseite entweder einen alten ISDN-Anschluss haben muss oder die Übertragung zwischen dem Faxgerät und dem Telefonanbieter über T.38 abgewickelt werden muss. Sonst scheitert die Faxübertragung dann an dem Nadelör.

Viel Erfolg beim Faxen wünscht
Merlin Wolf
TelefonTuning Hamburg

* = siehe hier https://telekomhilft.telekom.de/t5/...z/T-38-Unterstuetzung-Mitte-2017/td-p/2747158

** = siehe hier https://geschaeftskunden.telekom.de...internet/tarife/sonderdienste/352228/fax.html und hier https://geschaeftskunden.telekom.de/blobCache/umn/uti/352242_1512551190000/blobBinary/fax.pdf

*** = sehr interessant ist dazu auch dieser Thread in dem sich @HabNeFritzbox mit seinen Testergebnissen meldet https://telekomhilft.telekom.de/t5/...etz/Sonderdienst-Fax-T-38/td-p/2700147/page/8
 
Zuletzt bearbeitet:
  • Like
Reaktionen: Streiko und Kostenlos
Die "Experten" Meinung muss ich dann doch mal kommentieren:

Moin @coyote_mfr ,

Faxe senden und Faxe empfangen ist ein komplexes Thema zusätzlich zu den anderen Schwierigkeiten die während der Umstellung von ISDN auf Internettelefonie vorhanden sind. Aber es lässt sich meistens in den Griff bekommen!
Richtig

Codec und Komprimierung
Grundsätzlich gilt, dass "Voice over IP" (VoIP) nicht für die Übertragung von Faxen entwickelt wurde und dafür auch nicht geeignet ist. Das betrifft unter anderem die Verwendung des weit verbreiteten Sprachcodecs G.711 welche für die Komprimierung und Übertragung von Sprache optimiert wurde. Komprimiert man statt dessen eine Faxübertragung mit G.711 gefährdet oder verhindert dies die vollständige und erfolgreiche Übertragung des Faxes.
Falsch! G.711 ist schon immer der Codec (auch bei ISDN) gewesen, mit dem G3 Faxgeräte ihre Übertragung machen.

Packetloss / Paketverlust
Weiterhin gilt, dass bei einem Telefonat die Sprache in sehr kleinen Stücken gesendet wird. Ein Daten-Paket enthält z.B. 20 Millisekunden Audio. So ein einzelnes Datenpaket kann mal verloren gehen. Da Telefonie eine Echtzeit-Anwendung ist und man während des Telefonates möglichst wenig Übertragungsverzögerung haben möchte (so wie es bei Ferngesprächen vor vielen Jahren üblich war), ist es nicht möglich die Übertragung der Sprachpakete zu kontrollieren und falls eines fehlt, dieses erneut anzufordern. Denn würde man das fehlende Sprachpaket erneut anfordern, wären die nachfolgenden Sprachpakete schon vorher da und das nachgeforderte Sprachpaket brächte einem nichts mehr, wenn die anderen schon angekommen sind und abgespielt wurden. Schließlich möchte man die Sprachpaket in der richtigen Reihenfolge hören. Wenn einzelne, wenige Datenpakete verloren gehen, macht das während einem Telefonat also gar nichts. In der Regel hört man dies nicht mal. Bei einer Faxübertragung führt der Verlust einzelner Datenpakete zum Abbruch der Faxübertragung. Auch deswegen ist VoIP nicht für die Übertragung von Faxen geeignet.
Falsch! Dafür gibt es Mechanismen eben auf dieses fehlende Datenpaket zu warten, oder dies erneut anzufordern. Auch im ISDN oder Analogzeitalter sind Datenpakete bei Fax-/Modemverbindungen verloren gegangen, oder unvollständig gewesen und wurden erneut angefordert.
In Faxgeräten gibt es dazu eigenen Mechanismen (ECM) um genau das durchzuführen.

Lösung
Seit ca. 1998 gibt es für dieses Problem T.38, welches dafür sorgt, dass über IP und trotz Packetverlust ein Fax übertragen werden kann. Hier werden anders als bei den Sprachcodes wie z.B. G.711 keine Komprimierungsmechanismen verwendet. Und anders als bei einem Telefonat wird die Übertragung der Pakete kontrolliert und fehlende Pakete erneut angefordert.
Zum Teil richtig, aber wir wollen ja keine T.38 Vorlesung machen [emoji4]

Handlungsmöglichkeiten

Der Telefonanbieter muss T.38 unterstützen!
Die Telekom hat sehr lange ihren Kunden empfohlen einfach die Übertragungsgeschwindigkeit herunter zu setzen und andere Maßnahmen zu ergreifen, welche das Problem zwar nicht beheben, aber die Wahrscheinlichkeit dass eine Faxübertragung abbricht etwas reduzieren. Während die Einführung von T.38 mal für Mitte 2017 angekündigt war*, ist der aktuelle Stand dass T.38 bei der Telekom im 1. Quartal 2018 eingeführt werden soll. Als bis spätestens übermorgen.** Ob T.38 bei der Telekom in diesem Quartal eingeführt wird, oder ob sich der Termin wieder verschiebt kann ich Dir leider nicht sagen.
Falsch! Der Telefonanbieter muss kein T.38 anbieten um zuverlässig Faxübertragungen zu gewährleisten. Vielmehr muss der Telefonanbieter gewährleisten, dass sein VoIP Netz möglichst jitterfrei und möglichst geringem Paketverlust aufweist.

T.38 ist kein Heilsbringer, da es a.) große Inkompatibilitäten zwischen den Gateways gibt und b.) netzübergreifen (noch) keine IP Übergabe gibt. Ein Gespräch von der Telekom zu Vodafone wird bisher über klassisches ISDN übergeben -> ergo kein T.38.

Hardware
Wichtig ist, dass das Gerät an welches das Faxgerät angeschlossen wird T.38 unterstützt. Ob der Speedport T.38 unterstützt, weiß ich nicht.
Speedports unterstützen T.38


Die Gegenseite
Wichtig ist, dass auch die Gegenseite entweder einen alten ISDN-Anschluss haben muss oder die Übertragung zwischen dem Faxgerät und dem Telefonanbieter über T.38 abgewickelt werden muss. Sonst scheitert die Faxübertragung dann an dem Nadelör.
Falsch! T.38 geht nur über eine komplette IP Strecke.
 
Zuletzt bearbeitet:
Jetzt 55M, anstelle von vorher 50M?

Der Anschluss wurde auf "Vectoring möglich" umgestellt. Deshalb war er wohl auch kurz weg.
 
Holen Sie sich 3CX - völlig kostenlos!
Verbinden Sie Ihr Team und Ihre Kunden Telefonie Livechat Videokonferenzen

Gehostet oder selbst-verwaltet. Für bis zu 10 Nutzer dauerhaft kostenlos. Keine Kreditkartendetails erforderlich. Ohne Risiko testen.

3CX
Für diese E-Mail-Adresse besteht bereits ein 3CX-Konto. Sie werden zum Kundenportal weitergeleitet, wo Sie sich anmelden oder Ihr Passwort zurücksetzen können, falls Sie dieses vergessen haben.