FI Schutzschalter in Serverräumen?

Guard-X

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Hallo zusammen,

ich möchte mal eine kleine Frage in das Forum werfen.

"Muss man in einem Serverraum einen FI-Schutzschalter verwenden?"

Ja oder nein? Habt ihr dafür eine Begründung? Gibt es Quellen wo man nachlesen kann?

Hintergrund: Ein Ingenieurbüro hat für uns zwei neue Serverräume geplant und für die Absicherung auch FI-Schutzschalter vorgesehen. Wir haben in den alten Räumlichkeiten nur Probleme gehabt, da diese ständig bei ungleicher Last bzw. Spannungsschwankungen ausgelöst haben. Ich habe mich mal dagegen aufgelehnt...

mfg Guard-X
 
Hallo,

stehen bei euch die Server im Freien oder im Feuchtraum?
Soll der FI dann eigentlich vor oder hinter der Notstromversorgung sein?
Über einen 300mA-FI könnte man ja noch reden, wenn die aber mit 30mA kommen, dann halte ich das einfach nur für völlig schräg.

Bevor die Herren Planer sich über einen FI (aka RCD) Gedanken machen, dann soll man eher mal überprüfen, wie das mit der Planung des Schutzleiters und des zentralen Erdungspunkte aussieht. Da werden dann teilweise Unterverteilungen an die Hautpverteilung als TN-C (Null-Leiter=Schutzleiter) angeschlossen und dann hat man auf der Schirmung (aus Stromkreis 1) plötzlich schöne Spannungsdifferenzen (gegenüber Schutzleiter aus Stromkreis 2) liegen.

Gruß
0351
 
hallo
ich arbeite als betriebselektriker, kenne mich also etwas aus ( denk ich zu mindest)
und meines wissens ist in gewerblich genutzten einrichtungen die verwendung von FI-Schaltern vorschrift von den berufsgenossenschaften

in alten installationen haben FIs viele probleme verursach weil diese installationen nicht für den betrieb von elektronischen geräten wie in serverräumen ausgelegt waren

bei einer neu installation sollte das aber nicht mehr der fall sein, da die entsprechenden installations vorschriften die problematik der elektronik berücksichtigen
 
Hallo,
sorry, dann deklariert den Serverraum zum elektrischen Betriebsraum - und die Admins bekomme eine entsprechende Unterweiseung. In einem 20KV Umspannraum hab ich noch keinen FI gesehen. ;-)

Die Frage mit der USV war Ernst gemeint. Und wenn das erste mal alle Server einfach abgeschaltet werden, dann fliegen die Dinger aber spätesten raus. Und die Argumentation mit den Netzschwankungen würde ich nicht so einfach fallen lassen. In der Großstadt mag das ein geringeres Problem sein - auf dem "flachen Land" ist das schon Bedeutsamer. Und eine Telefonleitung ist mal eben schnell am schönen Blitzschutzkonzept vorbei bis in den Server-Raum gezogen.

Was ist dann das nächste? FI-Schutzschalter auf der Intensivstation und im Operations-Saal? (Da werden IT-Netze gefahren.)

Gruß
0351
 
Ich verstehe nicht so ganz: Netzschwankungen haben nichts, aber auch garnichts mit dem Auslösen von FI-Schutzschaltern zu tun (das sollte auch in der Schweiz so gelten ;)):
Diese detektieren nur einen Fehlerstrom (=Stromverlust) auf der Leitung (also, was an Leistung über die Phase zum Verbraucher geht, muss auch über den Nullleiter wieder zurückkommen. Nur die Ströme, die sich einen anderen Weg suchen (also über die Erdung, über einen Menschen, Kriechströme ect.) fallen da drunter. Natürlich auch defekte Netzteile, die fleissig nach Erde hin powern. Aber diese sollten eh schleunigst ausgetauscht werden!
Der FI fliegt auch nicht bei hoher Belastung raus, das erledigt die normale Sicherung. Bei deutlichen Spannungsschwankungen erledigt die Schutzschaltung im PC selbst den Neustart. Beides Mal aber nicht der FI-Schutzschalter. Also lasse ihn einbauen, die Stabilität eurer Server wird nicht darunter leiden, eure Sicherheit dagegen ist bei einem Netzteildefekt wesentlich höher!
 
1) Zur Thema - wenn der Strom wieder zurückkommt
Euch ist schon bewusst, dass Strom nicht nur fliesst aufgrund ohmscher Widerstände - zumindest bei Wechselstrom? Da soll es noch so was geben wie (parasitäre) Kapazitäten.

2)
Wenn ich jetzt mal das Schutzleiterpotential KURZZEITIG (sehr entfernter Blitzeinschlag und Impuls auf die Telefonleitung) auf 10KV anhebe und davon ausgehe, dass die Installation inkl. Verbraucher einen Isolationswiderstand von 1MOhm hat (und das ist der Grenzwert für ein einzelnes Gerät der Schutzklasse I - der kann also auch bei mehreren Verbrauchern + Installation SEHR viel geringer sein), dann sind das 10mA, was auch schon für einen 30mA-FI zu viel sein kann (normalerweise kommen die so bei 15mA). - Da sollte zwar irgendwo eine Funkenstrecke und ein Varistor sein, ist es oft aber nicht.

3)
Aber dann konstruieren wir mal den echten Fehlerfall. Schluss zwischen Phase und Schutzleiter => FI löst aus => USV springt an und versorgt das Gerät weiter. (OK - jetzt ohne weiteres Gefährungspotential, da der Erdbezug aufgehoben ist.)

4)
Viele gehen bei der Planung von Events (z.B. LAN-Parties) davon aus, dass ein PC im "Normalfall" druchschnittlich einen Fehlerstrom von 0.5mA produziert. Wenn Du also nicht umhin kommst FIs einbauen zu lassen, dann spendier aber mal mehr als 2 Stück. Sprich - je Stromkreis im Server-Raum ein eigener. Da freuen sich dann auch wieder die Elektriker, weil nicht mehr genügend Plätze auf der Hutschine vorhanden sind.


5)
Ich klinke mich wieder aus dem Thread aus. Überlegt aber mal bitte, wie groß das Gehährdungspotential wirklich ist auf der einen Seite und welche Auswirkungen es hat, wenn der komplette Serverraum tot ist - inkl. der kompletten Telefonie-Infrastruktur. (Und da gehe ich jetzt mal nicht von einem Abteilungs-Share aus - da meine ich was größeres.)
 
Zuletzt bearbeitet:
Ok. Vielleicht sollte ich noch dazusagen: Es handelt sich hierbei um Räume mit jeweils 20 19" Schränken. Die Spannungsversorgung sowie die Klimatisierung wird als hochverfügbar deklariert.
 
Hi
Ich würde es so machen das die Server an einer Phase angeschlossen sind und die Feuerlösch Anlage in jeden Schrank an einer Anderen. Sicher ist sicher.
Den FI zwischen USV und Strom beteiber geben.
 
Andrej schrieb:
...die Server an einer Phase angeschlossen sind und die Feuerlösch Anlage in jeden Schrank an einer Anderen.
Damit ist doch schon einmal geklärt, wie man es nicht machen sollte! Hast du schon mal was von einer symetrischen Lastverteilung gehört? :crazy:
Aber schon einmal gut, dass das oben genannte Ingenieur-Büro schon wissen wird, was sie machen wollen und nicht auf Deine Tipps zurückgreifen müssen...
 
Andrej schrieb:
Server an einer Phase angeschlossen sind und die Feuerlösch Anlage in jeden Schrank an einer Anderen. Sicher ist sicher.
Den FI zwischen USV und Strom beteiber geben.
Oh Andrej...

Symetrische Lastverteilung ist auf jeden Fall sinnvoll. Die beiden Netzteile pro Server werden natürlich auch an unterschiedlichen Phasen angeschlossen. Es sind auch noch mehrere USV und Dieselgeneratoren vorgesehen. Jedoch ist der FI immer das schwächste Glied in der Kette.

mfg Guard-X
 
Das Ende vom Lied: Das Ingenieurbüro hat nochmal alle Fakten geprüft und die FI Schutzschalter wieder ausbauen lassen.

Nochmal Danke für die zahlreichen Antworten...

mfg Guard-X
 
0351 schrieb:
1)5)
Überlegt aber mal bitte, wie groß das Gehährdungspotential wirklich ist auf der einen Seite und welche Auswirkungen es hat, wenn der komplette Serverraum tot ist - inkl. der kompletten Telefonie-Infrastruktur. (Und da gehe ich jetzt mal nicht von einem Abteilungs-Share aus - da meine ich was größeres.)


:confused: lieber ein toter Serverraum als ein toter Mensch?!

Ich würde allerdings auch keine FI´s in einen Serverraum einbauen, man könnte ja als alternative eine Isolationsüberwachung montieren oder ganz und gar eine vom normalen Netz getrennte Spannungsversorgung (Sicherheitstrenntrafo?) nehmen.
 

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