Eigentlich ist das Thema hier eher OT, weil es nur im weitesten Sinne mit der FritzBox zu tun hat, aber dieses Thema taucht in schöner Regelmäßigkeit immer wieder auf, so daß man sicher kurz detailliert darauf eingehen kann. Viele mit ähnlichen Verkabelungsproblemen können auch da für ihre eigene Netzwerk-/Telefonieinstallation Anregungen entnehmen.
zu 1.) In
diesem Beitrag habe ich ein Bild einer Unterputzdose angehängt. Diese ist leider nicht doppelt tief aber doppelt groß, dafür läßt sie etwas mehr Raum für Kabelreserven und größere Biegeradien. Ansonsten nur die doppelt tiefen. Die bevorzuge ich (eine ausreichende Wanddicke vorausgesetzt) auch bei der klassischen Elektroinstallation und verzichte dafür auf Abzweigdosen, sondern verklemme alles in der Schalterdose. Das macht eine Fehlersuche bzw. Änderung einfacher und man muß keine Abzweigdosen unter dem Putz oder der Tapete suchen.
zu 2.) Neben normalem Elektrowerkzeug benötigst Du eigentlich nur zusätzlich das oben angeführte Auflegewerkzeug für die Netzwerkdosen und das Patchpanel sowie die Crimpzange zur Anfertigung eigener spezieller Kabel. Ein einfacher Kabeltester ist auch hilfreich und macht das Prüfen nach der Verkabelung einfacher, aber eine kurzgeschlossener RJ45-Stecker und ein Multimeter leisten auch schon gute Dienste, wenn man etwas Zeit hat. Ansonsten würde ich mich vor der Installation noch mal mit den Farben und den zugehörigen Adern beschäftigen, damit Du es richtig und paarweise auflegst. Ein ehemaliger Chef von mir hat auch mal einfach frei Schnauze 1:1 aufgelegt und die Kabelfarben bzw. die Paarungen nicht beachtet. Mit 10Mbit bekam er noch Verbindungen hin, 100Mbit lief jedoch nicht mehr.
zu3.) Ich würde gar kein CAT7-Kabel nehmen, sondern in CAT5e verkabeln. Das CAT7 hat im Homeumfeld keine nennenswerten Vorteile und verarbeitet sich schlechter. CAT5e eignet sich sowohl für Ethernet-Verkabelung als auch für die Telefonie. Bei homeway.de sharen die sogar normale CAT5-Verkabelung für Netzwerk und Telefonie gleichzeitig. Ist ehrlich gesagt nicht so mein Ding, weil es die Gigabit-Nutzung etwas einschränkt, aber sonst vom Konzept her nicht schlecht und flexibel. Anregungen kann man sich auf der Seite durchaus mal holen.
zu 4.) LAN und HiFi sollten sich eigentlich nicht stören. Ein wenig Abstand tut aber bestimmt nicht schlecht. Das Verlegen in getrennten Leerrohren sollte schon reichen. Ansonsten stehe ich für HiFi-Signalverkabelung auf Glasfaser. Das ist unempfindlich gegen jede elektromagnetische Störung. Ansonsten nur hochwertige geschirmte Kabel verwenden, gerade bei größeren Übertragungsstrecken. Hier sind auch wegen der Zukunftssicherheit wieder Leerrohre zu empfehlen. Je dicker, um so besser. Biegeradien beachten, damit man auch mal ein Kabel austauschen kann.
Strom auf Abstand von 10 cm ist nicht nur wegen der Einstreuung vom Netzbrumm zu empfehlen. Es ist sogar vorgeschrieben. Du benötigst auch separate Schalterdosen und Steckdosenrahmen dafür. Strom und Signalkabel dürfen nicht in gemeinsamen Rohren und Dosenkombinationen verlegt werden.
Bei Deiner Verkabelung denke auch noch an die notwendige Antennen/Kabel/Sat-Verkabelung. Auch da gilt, viel hilft viel. Bei Sat-Empfang ist zum Wohnzimmer mindestens doppelt pro Dose zu verkabeln (Sat-Reciever mit zwei Tunern zum gleichzeitigen Schauen und Aufzeichnen, auch wenn das im Moment noch keine Option ist). Ansonsten ist es empfehlenswert, dieses auch ein zweites Mal diagonal im Raum zu installieren. Dann kann das TV/HiFi-Equipment auch mal woanders aufstellen, auch wenn man das wegen der aktuell vorhandenen Möbel noch nicht vor hat. Jedes Kabel, was Du schon in der Wand hast, oder auch nur die Dosen mit Leerrohren ersparen Dir viel Aufwand und Kosten bei nachträglichen Änderungen. Solange der Putz noch nicht auf der Wand ist, ist vieles einfacher. Ach so, ein Netzwerkanschluß gehört heutzutage auch an die Stellen wo TV und HiFi auf gestellt werden. Es gibt diverse Fernseher mit Netzwerkanschluß und auch im HiFi-Sektor ist das im Kommen, wenn auch im Moment eher nur im Hochpreissektor. Früher oder später ist das aber Standard.
Gruß Telefonmännchen