FritzBox "richtig" löschen / zurücksetzen

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Hallo,

ich möchte meine 7590 verkaufen und sauber löschen. Habe sie über das Menü auf Werkseinstellungen zurückgesetzt.
Reicht das, oder gibt es weitere Möglichkeiten Bereinigungen durchzuführen?

Danke
 
Einfach ein Recover drüberhauen?
 
War das ein Tipp oder eine Frage?
 
Ein Vorschlag.
 
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Werkseinstellungen reichen doch... habe ich immer so gemacht... was soll hier zurückbleiben? Es handelt sich doch nicht um eine Festplatte. Diese würde ich low Level formatieren...
 
Das ist eine gute Frage... es sind schon teils sensible Daten gespeichert, je nachdem, ob der interne Speicher als NAS verwendet wurde oder auch Telefonnummern, Passwörter etc.

Auslesen kann man die bestimmt mit passenden Tools. Ob Werksreset reicht oder Recovery mehr bringt kann wohl nur AVM sagen. Den Internen Speicher kann man ja mit Müll füllen und damit überschreiben.
 
Ich habe die Häkchen vorher entfernt, "das Passwort vergessen" gedrückt und dann neu gestartet. NAS nicht aktiviert (war aber werkseitig vorher angehakt).
Da ein neuer Benutzer angelegt werden wird (FritzXXXX), sollte und dürfen eingentlich (was ein Wort) keine alten Daten mehr da sein...
Bildschirmfoto 2025-07-09 um 17.22.51.png
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Nachdem man die Box auf die Werkseinstellungen zurückgesetzt hat, MUSS (bzw. SOLLTE) man sie aber noch einmal komplett starten lassen, bevor man sie dann einpackt.

Das liegt daran, daß der Inhalt des NAS-Speichers beim Löschen aller Einstellungen eben NICHT sofort gelöscht wird, sondern es werden nur die TFFS-Inhalte gelöscht (das gilt m.W. für praktisch alle Modelle) und gleichzeitig wird im Environment in firmware_version firmware_info ein Zusatz angefügt, der mit dem Schlüsselwort recovered mit unterschiedlichen Werten (1 - erster Start mit Consumer-OS (ar7man), 2 - Recovery ausgeführt, 3 - Werkseinstellungen ausgeführt) signalisiert, daß beim NÄCHSTEN Start die NAS-Inhalte gelöscht werden sollen.

Bei 2 wird dieser Wert vom Recovery-Programm in das "frische" Environment im TFFS eingetragen, das Recovery-Programm kümmert sich aber selbst auch NICHT um ggf. noch vorhandene Inhalte im NAS-Speicher. Das schreibt dann nur noch (bei den allermeisten neueren Modellen) die neue Firmware in den (flüchtigen) Hauptspeicher der Box und startet sie dort - das Schreiben in einen persistenten Speicher (i.d.R. NAND oder eMMC) übernimmt dann diese Firmware selbst, bevor sie - nach dem Speichern der neuen Firmware im Flash - das Gerät noch einmal neu startet, nunmehr die soeben gespeicherte Version aus dem Flash. Erst bei DIESEM Start geht jetzt die Ausführung von Aktionen im Bootvorgang über den Punkt, wo vorher nur die neue Version gespeichert wurde, hinaus und auch erst jetzt wird der Inhalt von Firmware_versionfirmware_info berücksichtigt und NAS-Speicher gelöscht.


Mit der Einführung des Assistenten zur Übernahme von Einstellungen aus einer anderen Box hat AVM auch eine Option hinzugefügt, die tatsächlich die Box danach nur bis zu dem Punkt startet, wo die NAS-Inhalte dann auch gelöscht werden - das wird mit einem Parameter beim Aufruf von /bin/setfactorydefault geregelt (der heißt skip_next_startup), der aber offenbar bisher nur in der libmoved.so verwendet wird - wenn ich raten sollte, würde ich darauf tippen, daß AVM damit dann dafür sorgt, daß ein früherer Mesh-Master nicht wieder vollständig gestartet wird, nachdem der neue die Funktion übernommen hat
- wobei wohl (bis zum Abschluß der ganzen Prozedur) die alte Box nicht gelöscht werden soll (es könnte ja auch etwas schiefgehen), aber auch nicht länger eingreifen darf.


Wer also seine Box - sowohl nach Werkseinstellungen als auch nach Recovery - nicht 1x (Werkseinstellungen) oder gar 2x (nach Recovery, der erste installiert im Flash, der zweite löscht dann die Reste) neu starten läßt (und das am besten bis zu dem Punkt, wo die WLAN-LED beginnt zu blinken, denn auch das Löschen kann ggf. etwas Zeit in Anspruch nehmen und ist erst beim "syncen" wirklich beendet), der riskiert, daß der Empfänger/Käufer der Box dann hingeht und direkt beim ersten Einschalten bei ihm in den Bootloader geht, dort den Inhalt von firmware_versionfirmware_info löscht und die Box danach erst neu startet. Damit wird dann aber der NAS-Flash NICHT mehr gelöscht (jedenfalls nicht wegen des Zusatzes in firmware_versionfirmware_info) und ob da noch lesbare Inhalte vorhanden sind oder nicht, liegt nur daran, wie der gesamte Flash organisiert ist (https://www.ip-phone-forum.de/threa...n-fabrikneuen-fritz-boxen.305458/post-2352610) - wenn die NAS-Partition mittels UBI-Layer schon beim Installieren der Firmware (sofern man das Recovery-Programm verwendet hat, für das Zurücksetzen auf die Werkseinstellungen gilt das NICHT, weder per GUI, noch per (Analog-)Telefon - denn da wird kein ubiformat ausgeführt) neu formatiert wurde, dann ist auch der Inhalt der NAS-Partition weg. Bei Modellen ohne UBI-Layer ist der NAS-Flash auf diesem Weg (z.B. bei VR9-Geräten oder auch bei den Cable-Boxen mit ihrer eMMC-Partition mit ext4) jedenfalls weiterhin zugänglich - wenn man diesen Umstand nicht berücksichtigt hat und die "gelöschte" Box zu früh vom Strom nimmt.

Übrigens: Man sollte bei diesen Aktionen tatsächlich auch die Box vom Netzwerk trennen (sowohl vom DSL als auch ggf. von jedem anderen WAN-Anschluß - sogar über Ethernet) - ansonsten riskiert man (bei manchen Provider-Konfigurationen), daß die automatisch startende Suche nach passenden WAN-Einstellungen irgendwann auf einen ACS beim eigenen Provider trifft (gerade dann, wenn der den Zugang "exklusiv" anbietet und ggf. sogar per DHCP den ACS verkündet) und der dann wieder die zum Benutzer passenden Einstellungen bei diesem Start konfiguriert - dann sind zwar "persönliche" Einstellungen weg, aber nicht in jedem Falle auch die Zugangsdaten zum Provider.

Und - aus aktuellem Anlaß, s. #8 - auch noch der Hinweis, daß ein Deaktivieren der NAS-Funktionen den internen Speicher NICHT löscht (es werden nur die Dienste zum Zugriff darauf nicht gestartet) - da muß schon entweder überschrieben werden (was auch keine Garantie ist, je nach Organisation im Flash) oder explizit gelöscht oder eben auf die Werkseinstellungen (richtig!) zurückgesetzt werden.

EDIT 17.10.2025:
Variablennamen nach Hinweis von @NDiIPP korrigiert - AVM schreibt halt die Version des laufenden Systems immer wieder in die Variable firmware_info (bei jedem erfolgreichen Neustart) und nicht nach firmware_version … da kann man schon mal durcheinanderkommen.
 
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Nur durch eine "FRITZ.Box_xxx-recover.exe" werden alle Partitionen komplett überschrieben und die "echten" Werkseinstellungen geladen.
Danach ist auch kein Wechsel auf die alternative Partition (linux_fs_start...) mehr sinnvoll!
 
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Als Repetitorium: Beim Wiederherstellen der Werkseinstellungen werden seitens AVM ABSICHTLICH die TFFS-Nodes mit einer Minor-ID kleiner als 100 ausgespart vom Löschen der Einstellungen - damit überleben ggf. vorhandene providerspezifische Einstellungen (die liegen in Node 29: https://github.com/PeterPawn/YourFr...c28b8081bd24beeb91c43/tffs/data/tffs.files#L1) und auch andere (früher genutzte) "Standard-Einstellungen" im TFFS-Speicher - auch Projekte zur Modifikation der Firmware legen ihre Einstellungen gerne in Nodes kleiner 100 ab, weil sie dann eben das (einfache) Zurücksetzen überdauern.

Verwendet man das Recovery-Programm, erstellt dieses aus den - aus der Box frisch ausgelesenen - "Geburtsdaten" der Box ein KOMPLETT NEUES TFFS-Image und schreibt dieses (ein- bis zweimal, je nach Basis der Speicherung der Einstellungen im TFFS, da gibt es mittlerweile auch viele zusätzliche "Layer" zwischen den Einstellungen und deren physischer Speicherung) in die Box und zwar BEVOR da irgendeine neue Firmware installiert wird (egal ob direkt in die passenden Flash-Partitionen geschrieben oder in den Hauptspeicher geladen und gestartet).

Genau damit bei diesem Vorgang keine Voreinstellungen, die der Provider für "seine" Geräte u.U. vorgenommen hat, verloren gehen, gibt es die "Schutzvariable" mit dem Namen provider (https://github.com/PeterPawn/YourFritz/blob/2867c9a9945342caa51c28b8081bd24beeb91c43/tffs/data/nametable_@N#L69) im Environment des Bootloaders. Stellt das Recovery-Programm beim o.a. Auslesen der Daten aus der Box fest, daß diese Variable nicht leer ist (vollkommen unabhängig vom konkreten Inhalt), verweigert es die Arbeit und schreibt damit auch KEIN neues TFFS-Image.

Die Einstellungen liegen (auch wenn sie ggf. zweifach gespeichert sind) nur einmal für das gesamte Gerät vor (zumindest die jeweils aktuelle Version, ggf. existieren ältere, die aber beim expliziten Löschen auch verloren gehen, wenn man es komplett ausführen läßt - einzige Ausnahme könnten als "bad" markierte Flash-Blöcke sein, die nicht erneut gelöscht werden) und gelten für BEIDE Systeme, die in neueren Geräten verwendet werden. Damit sind diese Einstellungen dann tatsächlich auch für BEIDE Systeme verschwunden nach dem Löschen. Aber es ist dennoch nicht so, daß seitens des Recovery-Programms ALLE Partitionen neu geschrieben werden - nur diejenigen mit dem aktuell zu installierenden System (NOR-Boxen mit nur einem System mal außen vor, da wird dieses EINE dann auch tatsächlich direkt vom Recovery-Programm neu geflasht, was bei allen Boxen vor VR9 der Fall war). Und das entscheidet auch NICHT das Recovery-Programm selbst - es setzt nur die passenden Rahmenbedingungen (z.B. wird linux_fs_start gar nicht in das neue TFFS-Image übernommen und ist damit - per Definition - erst mal 0) und das Schreiben (und Löschen) übernimmt dann das startende System selbst.

Je nach Architektur des Gerätes wird dabei aber tatsächlich auch noch die Dateisystem-Partition des inaktiven Systems (die Installation erfolgt beim Start aus dem RAM immer in die aktive Partition - bei fehlendem linux_fs_start in einem "frischen" TFFS-Image dann eben immer in Slot 0) in Mitleidenschaft gezogen, wenn deren Speicher zusammen mit dem der Dateisystem-Partition des aktiven Systems (und der NAS-Partition) über den UBI-Layer verwaltet wird. Aber zumindest die Kernel-Partition eines inaktiven Systems bleibt in aller Regel unangetastet, die wird nämlich nicht über den UBI-Layer verwaltet, denn schon der Bootloader muß von dort ja den Kernel lesen können.

Es werden also nicht ALLE Partitionen gelöscht/neu geschrieben durch das Recovery-Programm - bei den VR9-Modellen ist es sogar tatsächlich möglich, einfach per linux_fs_start wieder auf das andere (zuvor inaktive) System umzuschalten (das sollte sich aber in den Partitionen für linux_fs_start 1 befinden, sonst würde es bei fehlendem linux_fs_start im neuen TFFS-Image überschrieben) und dieses zu starten, sofern man eine vorher angefertigte Sicherung der Einstellungen wiederherstellt - danach hat AVM dann i.d.R. einen UBI-Layer benutzt für die Dateisystem-Partitionen bzw. bei anderen Modellen (Cable) gibt es kein (offizielles) Recovery-Programm, obwohl es dort noch einmal anders abläuft (anderer Flash).
 
Vielen Dank @PeterPawn für diese extrem detailierte Beschreibung.
Somit ist ganz klar, dass ein Rücksetzen auf Werkseinstellungen nur "die halbe Miete" und für den "Otto-Normalverbraucher" der Einsatz der passenden "recover.exe" vor dem Verkauf seiner Hardware der sinnvollere Weg ist.
 
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[…] und für den "Otto-Normalverbraucher" der Einsatz der passenden "recover.exe" vor dem Verkauf seiner Hardware der sinnvollere Weg ist.
Nicht nur für den Verkäufer ein sinnvoller Weg sondern auch für den Käufer entspr. Gebrauchtware. Einfach um u.a. auch sicher zu gehen, das keine modifizierte FW vom Vorbesitzer auf der Box läuft.

Daher durchlaufen bei mir gebraucht erworbene AVM Produkte ebenfalls ein Recovery (falls verfügbar für das entspr. AVM Produkt).
 
Hier gibt es eine Info, dass die ENV-Variable sich bei einer 5690 Pro geändert haben soll.

Die Ergänzung von "recovered=3" an firmware_version hatte leider nichts erbracht. Die Konsole lief ja und so habe ich im Bootloader (also nicht via FTP) mit "setenv firmware_info ....,recovered=1" die Box gestartet (scheinbar ist das irgendwann mal auf info geändert worden). Danach hat sie sich wieder berappelt und ich konnte mich mit Wifi verbinden und eine erneute IBN starten.
Danke für den Tipp mit "recovered".

just 4 information - was es damit genau auf sich hat, wird sich bestimmt dadurch angeregt mit den nötigen/möglichen Testern sicherlich auch klären lassen - @PeterPawn war wohl bereits auch "interessiert" ;)
 
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Da hat sich nichts geändert, es war schon immer die Variable "firmware_info" und nicht "firmware_version", die man beim Wert mit "recovered" zu füttern hatte. Die Variable "firmware_version" war und ist dagegen die sog. Brandingvariable.

Edit:
Nun steht es imo richtig da, hatte die Variablennamen (auch) erst verwechselt.
 
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