[Gelöst] Datenrate max 65 Mbit/s: normal für WLAN-n Geräte?

Bejobe

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Ist es eigentlich normal, dass sich WLAN-Geräte wie Drucker (Canon MG5250) und Smartphone (Android 2.3) nur mit einer Datenrate von maximal 65 Mbit/s [1] mit einer FB 7270v3 (neueste Labor und vorherige Versionen) verbinden, obwohl sie 802.11 n beherrschen und nur zwischen 1 und 4 Metern von der FB entfernt sind? Einstellungen in der FB:

WLAN-Standard 802.11g+n
Funkkanal:12
Für 300 Mbit/s optimierte Funkkanäle nutzen: Nein (= kein Haken)
Sendeleistung automatisch auf den tatsächlichen Bedarf verringern: Ja (= Haken gesetzt)
Maximale Sendeleistung 100%

Ansonsten gibt es hier keine N-Geräte, mir denen ich vergleichen könnte. In den genannten verbundenen Geräten kann ich wohl nichts "drehen".

Bejobe

[1] So zeigt es jedenfalls die FB auf ihrer Seite WLAN > Funknetz an.
 
Zuletzt bearbeitet:
Einfach ja.
 
Ja, das ist normal: 802.11n erreicht pro parallelem Inhaltsstrom (engl. stream) maximal 150 Mbit/s (brutto), das sind etwa 65 Mbit/s (netto). Für höhere Datenraten müssen mehrere (bis zu 4) Ströme gebündelt werden. Dies setzt eine entsprechende Anzahl Sende- und Empfangsantennen (bis zu 4) jeweils auf beiden Seiten voraus. (Quelle)
 
Bei den genannten Geräten kann ich es nicht sagen, aber bei Laptops oder PCs ist es (auch) eine Frage der Konfiguration des Treibers. Ich habe hier zwei HP Laptops mit Broadcom WLAN-Karte, ein neuer mit n-WLAN ab Werk, und ein alter, bei dem ich selbst die interne WLAN Karte gegen eine n-Version getauscht habe. Den neuen habe ich dahingehend noch nicht angefasst, er verbindet sich mit 65 Mbit/s. Den alten habe ich mir bereits vorgenommen, er verbindet nun mit 300 Mbit/s. Dieser Laptop hat maximal 2 Antennen, da er mit g-WLAN gebaut wurde (Bj. 2006). Nötige Einstellungen im Treiber (Gerätemanager): Bandwith Capability 11a/b/g: 20/40 MHz. Obwohl da nichts von n steht, hatte es den gewünschten Erfolg.
 
Zuletzt bearbeitet:
...802.11n erreicht pro parallelem Inhaltsstrom...
So ganz leuchtet mir das alles noch nicht ein. Danke für die Quelle, die in diesem Punkt aber auch ziemlich rumschwurbelt.


er verbindet nun mit 300 Mbit/s. [...] Dieser Laptop hat maximal 2 Antennen [...]
Sehr interessante Informationen aus der Paxis, Vielen Dank

<Lösung>
Ich habe noch einmal etwas nachgesucht und denke, dass im Beitrag von frank_m24 (vom 27.11.2010 00:19) die richtiger Antwort zu finden ist:
frank_m24 schrieb:
65 MBit/s ist der maximale Wert für 20 MHz Kanalbandbreite und 1 spatial Stream, also eine klassische Konfiguration für mobile und kompakte Geräte.

Der im Beitrag enthaltene Link auf die englischsprachige Wikipedia (die deutschsprachige Wikipedia liefert da nichts) ergibt ...

... für einen räumlichen Stream ("Spatial streams 1", also eine Antenne) mit 20 MHz Bandbreite und "800 ns GI" [1] eine maximale Datenrate von 65 Mbit/s. (MCS index: 7) [2] [3]

</Lösung>

Bejobe

[1] GI (=Guard interval) : "The standard symbol guard interval used in 802.11 OFDM is 0.8μs. To increase data rate, 802.11n added optional support for a 0.4μs guard interval. This provides an 11% increase in data rate."

[2] Bei einem räumlichen Stream ergäbe sich nur bei der grösseren (optionalen) 40 MHz Bandbreite mit (optionalem) "400 ns GI" [1] dann eine Datenrate von (maximal) 150 Mbit/s (MCS index: 7) [3].

[3] Auszug aus der Tabelle Data rates (Wikipedia: IEEE 802.11n-2009):
"Various modulation schemes and coding rates are defined by the standard and are represented by a Modulation and Coding Scheme (MCS) index value. The table below shows the relationships between the variables that allow for the maximum data rate."
Code:
|   MCS    Spatial  Modulation   Coding             Data rate (Mbit/s)
|  index   streams     type       rate      20 MHz channel       40 MHz channel
|                                         800ns GI  400ns GI   800ns GI  400ns GI
|   ...
|    7        1       64-QAM       5/6      65.00     72.20     135.00     150.00
|   ...
|   15        2       64-QAM       5/6     130.00    144.40     270.00     300.00
|   ...
 
Zuletzt bearbeitet:
Eine Anmerkung noch, die ich immer schon mal noch ergänzen wollte:

Die (zB. auf der FB 7270v3 74.05.05 so bezeichnete) Option
"[ ] Für 300 Mbit/s optimierte Funkkanäle nutzen"
ist immer - also auch, wenn keine Geräte im WLAN vorhanden sind, die 300 Mbit/s können - anzuhaken, also zu aktivieren.

Denn offensichtlich wird damit zwischen 20 MHz und 40 MHz Bandbreite umgeschaltet. (siehe Tabelle vorheriges Posting)

Wenn also diese Option nicht aktiviert ist wird mit einer Antenne (einem "Spatial stream") niemals 150 Mbit/s erreicht.

Insofern ist die Bezeichnung der Option missverständlich und sollte besser
"[ ] Für 150/300 Mbit/s optimierte Funkkanäle nutzen"
oder
"[ ] Volle Bandbreite (40 MHz statt 20 MHz) nutzen"
oä. heissen.

Bejobe
 
Zuletzt bearbeitet:
Da das mit der Bandbreite von 20 und 40 MHz hier so schön erklärt wurde...

Bei der 7412 sehe ich die Option "für 300MBit optimieren" nicht. Gleichzeitig wird die ja mit 300 MBit beworben und sie kann nur 2,4 GHz. Demnach müsste das automatisch aktiviert sein?

Muss man eigentlich noch etwas beachten, um die FritzBox dazu zu bringen in den 40MHz-Modus zu gehen (abgesehen davon, dass keine anderen Netzte stören dürfen)? Spielt es eine Rolle, ob man noch b+g+n an hat, anstatt nur g+n?

Vorausgesetzt die Box geht in den 40MHz-Modus, dann haben die Clients weiterhin die Wahl, wie sich sich verbinden, falls die 40MHz, warum auch immer, nicht können?
 
Bei der 7412 sehe ich die Option "für 300MBit optimieren" nicht.
Diese Option ist umbenannt worden in "WLAN-Koexistenz". Das war definitiv nach dem 30.07.2011, 11:36 Uhr, also später als der vorher letzte Beitrag in diesem Thread.
 

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