geplante Obsoleszenz vom Hersteller

Die Murks Seite ist ja gut und schön, aber in der Praxis wenig hilfreich. Es wird von einzelnen Fällen berichtet, die bei jedem Hersteller auftreten können. Aussagekräftig wäre eine Statistik über möglichst viele "Fälle".

Ein passives Bauteil so zu konstruieren, dass es keinesfalls vor 24 Monaten, dann aber möglichst bald ausfällt, wäre sehr aufwändig und teuer.
Fällt das Teil vorher aus, entstehen durch die Garantieabwicklung Kosten, die gerade bei Billiggeräten den Wert des Gerätes deutlich übersteigen.

Denkbar wäre natürlich eine Art Timer, was aber voraussetzt, dass das Gerät eine Uhr hat, die wiederum nur mit einer Pufferbatterie oder Zugang zu einer Zeitbasis im Internet funktioniert.

Zudem darf man den Aspekt "Kundenbindung" nicht unterschätzen. Wenn ich mit einem Hersteller schlechte Erfahrungen mache, werde ich in Zukunft dessen Produkte meiden.
 
Wenn ein Tonerbehälter leer ist, dann kann man allenfalls durch Schütteln noch ein paar Reste aktivieren, aber nicht mehr.
Nö. Feines Bespiel; die Tonerbehälter von Brother. In der Regel reicht es, an beiden Seiten die centgroßen Löcher für den Füllstandlaser abzukleben, um dem Behälter noch 500 Seiten zu entlocken. Was ist das sonst als Vorsatz?
 
um dem Behälter noch 500 Seiten zu entlocken
500 sind aber keine 30.000, wie von den "Experten" in dem Fernsehbericht behauptet wurde.
 
So lange bei den Consumer-Druckern ein Satz Patronen mehr kostet als ein neuer Drucker - wäre der Verbraucher ja auch ziemlich doof, nicht zum neuen Drucker zu greifen, sobald der "Alte" leer gedruckt ist :rolleyes:

Da hst du irgendwie recht!
 
Da hst du irgendwie recht
Nicht ganz, die Initialfüllung - egal ob Tinte oder Toner - beträgt maximal die Hälfte der Menge der Ersatzpatronen. Und wenn man Clon-Patronen kauft, lohnt sich der Ersatz erst recht.
 
Deshalb sollte man Hersteller meiden, die Drucker mit halbvollen "Erstpatronen" ausliefern - man hat ja 14 Tage Rückgaberecht - wenn mir ein Drucker mit halbvollen Patronen geliefert würde (ist bisher noch nicht passiert), sieht man ja an der Füllstands-Anzeige, geht der umgehend wieder zurück !
 
So einfach ist das nicht... Es wird von den Herstellern doch angegeben, wieviel Tinte in der Patrone ist. Und das ist häufig nur halb soviel wie in den Standardpatronen. Es liegt also kein Mangel vor...
 
Beim Rücktrittsrecht brauchst Du weder einen Mangel noch sonst Was begründen/nachweisen - und wenn in der Artikel-Beschreibung drin steht, das die Patronen nur zum Teil gefüllt sind, bestelle ich (natürlich) erst gar nicht :rolleyes:
 
Deshalb sollte man Hersteller meiden, die Drucker mit halbvollen "Erstpatronen" ausliefern - ...

Diese pauschale Aussage ist doch Unsinn! Man muss den Anschaffungspreis des Gerätes doch immer mit in Beziehung setzen! Wenn trotz Initialkartusche/-Patrone der Kaufpreis extrem niedrig ist, kann ein solcher Drucker immer noch viel günstiger sein als die Konkurrenz mit vollen Druckpatronen/-Kartuschen.
Vergleichbar werden die Gerätepreise, wenn man den jeweiligen Leerzustand des Gerätes berechnet: Anhand der Seitenreichweiten der Initial- und der normalen Kartuschen sowie dem günstigsten Kaufpreis der originalen Kartusche kann man den Wert der Inital- bzw. mitgelieferten Kartusche/Patrone vom Kaufwert abziehen. In der Tat wäre ein neues Gerät dann günstiger als das Nachfüllen mit originaler Tinte bzw. Toner, wenn dieser Leerpreis dann negativ wäre ... ich kann mir aber nicht vorstellen, dass es das gibt.
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
ich kann mir aber nicht vorstellen kann, dass es das gibt.

Ist nicht mehr im Handel - war vor 2 Jahren schon ein "Auslaufmodell" - ich hab beim Kauf darauf geachtet, das der Drucker "Restware" ist :cool:

HP CP1215 - hat mich seinerzeit ca. 120€ gekostet - ein Satz OriginalKartuschen (die Mitgelieferten waren voll) kostet ca. 180-200€ - sind jetzt noch zu ca. 70% gefüllt - als/für Wenigst-Drucker kann ich das nur empfehlen, normalerweise wären mir bestimmt schon wieder 2 Tintenstrahl-Drucker eingetrocknet ;)
 
@Gottseth:
Meiner Meinung nach gehst Du den trickreichen Obsoleszenz-Bemühungen der Hersteller auch auf den Leim, denn die mit dem Drucker mitgelieferten Patronen sind zwar voll, haben aber von Werk aus schon sehr lange (>10 Jahre!) eine deutliche geringere Kapazität (50% und weniger) als die Nachfüllpatronen. Der Drucker kennt die feinen Unterschiede und meldet deshalb brav "voll", denn faktisch ist die kleinere Tintenkammer ja auch voll. ;)
Da nun weiterhin die Kapazität nicht mehr transparent in "ml" angegeben wird sondern immer mehr in Kapazität der bedruckbaren Seiten, deren Berechnungsvorgabe sich mal eben ändern kann, da völlig intransparent, ist die wahre Kapazität nicht mehr nachvollziehbar. Dieses Gebaren der Druckerhersteller wurde leider in jüngster Vergangenheit gerichtlich abgenickt, zu Lasten der Verbraucher, siehe hier: "Komplexe technische Geräte" statt bloßer Tinte
Von solchen Dingen abgesehen ist die Obsoleszenz leider oft nicht nachvollziehbar, da diese sich einfach in minderwertigen Bauteilen versteckt, über deren Verhalten der Hersteller aus langjährigen Erfahrungen seine Schlüsse zum Lebenszeitraum ziehen kann, wir aber nicht. Daher wird man solches Handeln kaum über Klagen verbieten können.
Da bin ich zum Glück in der Lage, das notwendige Werkzeug und die Löt- und Bastel-Erfahrung zu haben. Ich zerlege die defekten Geräte erst einmal, wenn sie von heute auf morgen nur noch sporadisch und irgendwann gar nicht mehr arbeiten. Das ist dann fast immer ein Mangel in den Elkos. Die wechsel ich dann erst mal aus - eine Investition von i.d.R. gerade mal ein 1..2 Euros. Das Gerät läuft dann fast immer wieder wie am ersten Tag.
BtW: Ganz oben auf meiner Bastelliste stehen Monitore. Pumpen und der große Antriebsmotor (bzw deren Kohlen und der Antriebsriemen) von Waschmaschinen sind auf Platz 2.
Bei anderen mangelhaften Bauteilen wie Zahnrädern muss ich natürlich aufgeben.
 
@GottSeth: Ausnahmen bestätigen die Regel.

Hier einmal ein Beispiel, bei dem Deine pauschale Aussage "keine Drucker ohne volle Kartusche/Patrone" nicht die günstigere Variante wäre:

HP LaserJet Pro M1217nfw Multifunktionsdrucker

249,- mit Initialtoner 700 Seiten (Preis im HPStore)

289,- mit 85A Original-Patrone für 1600 Seiten (Preis im HPStore)

55,- Euro HP 85A (CE285A) Druckkassette (einzeln, Suchmaschine geizhals.at (deutsch), bestes Angebot inklusive Versand)

Bereinigte Leerpreise

Angebot mit Initialtoner 700 Seiten: 225,- Euro
Angebot mit Standard-Toner: 234,- Euro
 
Novize: Da bin ich zum Glück in der Lage, das notwendige Werkzeug und die Löt- und Bastel-Erfahrung zu haben.
Klar, aber du musst halt auch den "gemeinen" Verbraucher sehen: Wenn der das Gerät zur gewerblichen Reparatur schleppt, erhält er oft eine Rechnung, die dem aktuellen Neuwert nahe kommt. Da Fehlersuchzeit eben teure Arbeitszeit ist, erscheint ein Neukauf mit einer neuen 2- oder mehr Jahresgarantie die bessere Wahl zu sein (stimmt natürlich nicht immer...). Der Hersteller kennt aber "die" Kunden und weiß, dass die am liebsten nix für das neue Teil zahlen wollen, also konstruiert er immer noch ein bischen billiger. Was nutzt es, wenn irgendein Teil "ewig" hält, wenn der Rest schon längst recycled ist...?

Ich lebe auch mit kleinen Macken bei Geräten, andere wollen immer alles perfekt haben und entsorgen vorschnell, gut für mich...
 
Klar, aber du musst halt auch den "gemeinen" Verbraucher sehen
Deswegen schrieb ich ja von mir, als "glücklichem Bastler". Dass der gemeine Verbraucher bluten muss, ist leider gang und gäbe...
Was die Arbeitskosten angeht, gebe ich Dir natürlich Recht. Ein Reparaturdienst wird dafür Summen aufrufen, bei denen es ein neues vergleichbares Gerät mit Garantie gibt. Bei mir ist das jedoch privat und eine Art Sport: Mal sehen, ob ich das Ding wieder zum Laufen bringe und dem Hersteller ein Schnippchen schlage. Außerdem lerne ich dabei immer wieder dazu. :) Da sind dann Arbeitskosten nicht ausschlaggebend.
Der Hersteller kennt aber "die" Kunden und weiß, dass die am liebsten nix für das neue Teil zahlen wollen, also konstruiert er immer noch ein bischen billiger. Was nutzt es, wenn irgendein Teil "ewig" hält, wenn der Rest schon längst recycled ist...?
Im Falle der Elkos speziell ist das aber nicht der Fall, denn die etwas schwächeren sind nicht preiswerter, die Dinger kosten dasselbe und damit ist es kein Sparen um der Kosten willen sondern um die Haltbarkeit zu drücken. Auch kann das eine oder andere zusätzliche kleine Lüftungsloch "im Colani-Design" ;) unten und oben schon für ausreichend zusätzliche Kühlung im Bereich der Elektrik sorgen, um die Lebensdauer der kleinen Biester bedeutend zu verlängern.
 
... um die Lebensdauer der kleinen Biester bedeutend zu verlängern.

Womit wir auch eigentlich wieder bei Thema wären; ich muss sagen, dass ich die Diskussion um die Verwendung von Initialkartuschen sowie original Patronen bei Druckern zwar interessant aber irgendwie an dem Thema "geplante Obsoleszenz" vorbei einschätze. Bei den Druckerpatronen und -Kartuschen geht es doch eher um die bewusste Verwirrung der Kunden durch Angaben von Größe und Inhalt um noch mehr Gewinn abzuschöpfen, anstatt um die gezielte Fehlkonstruktion, ein Produkt kurz nach der Garantie defekt werden zu lassen.

Alternde Elkos jedoch, die ein Produkt "unnötig" ausfallen lassen, da sie aufgrund von Unfähigkeit oder bewusst neben heiß werdenden Bauteile auf der Platine platziert werden, fallen meiner Meinung genau in die Intention des Threads-Erstellers.
(Auch ich hatte mir früher einen kleinen Sport daraus gemacht, z.B. defekte Siemens m740av bei ebay zu ersteigern und durch Wechsel eines Elkos für 30 ct im Schaltnetzteil eine Überführung von Schrott zu begehrtem Gerät herbeizuführen.)
 
Gehört das nicht alles zusammen?
Die vorsätzliche bzw fahrlässige Vernichtung von funktionierenden Produkten zwecks Neuerwerb und die vorsätzliche Unterschiebung von fast leeren Kartuschen, zwecks Neuerwerb "normaler" Kartuschen, wobei auch da schon wieder getrickst wird, um auch hier dem Kunden von der Druckleistung = Lebensdauer reduzierte Kartuschen unterzujubeln? ;)
Der Unterschied ist doch nur, dass es zum Einen um die gerade überstandene Garantiefrist bei Geräten geht, zum Anderen bei Druckern schon von vorne herein mit dem Schlagwort Verbrauchs- / Verschleiß-Material die Garantie ausgehebelt und mit minderwertiger Ware Kasse gemacht wird...
Es ist doch nur eine andere Nuance der Obseleszenz*), wie auch bei den Rasierergriffen und dem Verbrauchsmaterial Klingen

*)
wikipedia schrieb:
Der Begriff Obsoleszenz (von lat. obsolescere‚ sich abnutzen, alt werden, aus der Mode kommen, an Ansehen, an Wert verlieren[SUP][1][/SUP])
 
Ich finde auch, dass die Initialpatronen nicht ganz das Thema sind, sehe die eher als Gratiszugabe, die Hersteller könnten die auch ganz weglassen, damit Kunde direkt volle Patronen kauft.
 
Jupp und beim nächsten Auto/Motorrad bringe ich auch meine eigene Batterie mit oder ordere direkt eine zusätzlich... ;)
Sorry, dies gehört imo zu einem funktionsfähigen Drucker genauso dazu, wie die Batterie zum funktionsfähigen Auto.
Halbleere Tonerpatronen sind vergleichbar halb verbraucht/"abgenutzt" und damit ganz sauber auf Linie der Obseleszenzgedanken der Hersteller.

Als Fazit (bitte nicht persönlich nehmen) sehe ich es allgemein schon bedenklich, dass diese finanzoptimierte Handlungsweise der Hersteller sich als akzeptabel und normal in den Köpfen der Kunden eingebrannt hat. Früher waren die Drucker teurer und da waren auch randvolle und trotzdem viel preiswertere Kartuschen bei. Nun wird das Verschleißmaterial kostenmäßig "optimiert" und der Kunde akzeptiert das dann noch wohlwollend als Gratiszugabe, obwohl er vorausschaubar sehr viel früher gezwungen wird, überteuertes weil patentiertes Tintenzeug zu ordern? :shock:
Die weitere Obseleszenz in Form der besseren Druckqualität und besserer Features neuer Drucker sind ja ok aber beim Verschleißteil vorsätzlich zu Lasten des Kunden sparen ist es nicht, denn das kann man im Vorfeld steuern.
Bessere Technik hingegen wird erst im Laufe der Zeit entwickelt. Da kann aber der Kunde selbst entscheiden, ob er gewillt ist für diese bessere Technik ein weiteres Mal in die Tasche zu greifen.
 
wikipedia schrieb:
...
Geplante Obsoleszenz
...
Gemeint ist [...] heute ein Teil einer Produktstrategie, bei der schon während des Herstellungsprozesses bewusst Schwachstellen in das betreffende Produkt eingebaut, Lösungen mit absehbarer Haltbarkeit und/oder Rohstoffe von minderer Qualität eingesetzt werden, die dazu führen, dass das Produkt schneller schad- oder fehlerhaft wird und nicht mehr in vollem Umfang genutzt werden kann.

Vielleicht sehe ich das zu eng, aber ich verstehe die geplante Obsoleszenz schon so, wie im wikipedia-Artikel, d.h. es geht um bewusste Konstruktion, das Produkt vorzeitig unbrauchbar zu machen.
Wenn man von Farb-Patronen/Toner-Kassetten aufgrund Ihrer Konstruktion nachweisen kann, dass sie weniger drucken als möglich, also trotz Farbreserve nicht mehr drucken, wäre das für mich ein Fall von geplanter Obsoleszenz.
Ist die Druckreichweite allein durch den Farbinhalt begrenzt und die Druckreichweite für den Verbraucher ersichtlich (normalerweise durch Angabe einer Anzahl druckbarer ISO-Normseiten auch bei Verwendung von Initialpatronen), fällt das für mich in die Kategorie Verbraucherverwirrung, wie das Paket Butter, das nun 234 Gramm anstatt übliche 250 Gramm beinhaltet, natürlich zum gleichen Preis.
 
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