[Frage] Internes VoIP-Netz über Asterisk mit alten Wählscheibentelefonen (FeTAps) und ISDN Anlage (Eumex 209)

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Hallo liebes Forum,

ich hoffe ich bin hier mit einer etwas ungewöhnlichen Anfrage/Problem richtig und vielleicht (hoffentlich) wecke ich hier ja das Interesse eines Bastlers:

Für ein größeres städtisches Kulturprojekt (non-profit Kulturfestival) würde ich gerne ein internes Netz aus 8 alten Wählscheibentelefonen (FeTAp 611/612) erweitern. Bis jetzt habe ich diese Telefone schlicht jedes Jahr quer über das Gelände per Kabel an eine Eumex 209 angeschlossen, so dass internes Anrufen möglich war. Nun würde ich das ganze jedoch gerne um weitere Funktionen erweitern, z.B. zusätzliche (interen) Nummern / Anrufbeantwortern mit Scherzansagen / beliebige weitere Spielereien und so weiter. Dazu wäre grundsätzlich ein Asterisk Server perfekt geeignet um sozusagen meine eigene interne Infrastuktur zu schaffen. Allerdings bin ich leider unsicher, wie ich die bisherigen FeTAps (analog, IWV, keine * und # ) in eine VoIP-Umgebung von Asterisk integriere kann. Wichtig ist dabei nur eine interne Funktion (alle FeTAps gegenseitig und die "Fantasienummern" der ABs etc.), d.h. es muss und darf NICHT extern in das "echte Telefonnetz" telefoniert werden.

Es gibt soweit ich das Stand jetzt beurteilen kann wohl theoretisch zwei Möglichkeiten das ganze weiterzudenken:

a) Telefone weiterhin manuell quer über das Gelände per Kabel an die Eumex209 anschließen und versuchen die Emex als ganzes in Asterisk (zB. RaspBX) zu integrieren
Geht das? Vielleicht über eine zwischengeschaltete Fritzbox oder anderen Router (eine Fritz 6490 Cable und ein TP-Link WR841 liegen noch bei mir rum) oder direkt an einem RaspBX? Ist es dann weiterhin möglich jede Nebenstelle der Eumex einzeln anzusprechen und jede Nebenstelle der Eumex kann jeden Fantasie-AB in Asterisk erreichen? Ich fürchte, dass mir bei dieser Option der S0 Bus einen Strich durch die Rechnung machen wird, d.h. immer nur maximal zwei Geräte aus der Eumex zu Asterisk raus kommen?

b) Jedes FeTAP-Telefon einzeln in ein VoIP-Gerät "umwandeln" und alles per WLAN verbinden
Das wäre natürlich die deutlich schönere und elegantere Lösung allerdings vermutlich auch die aufwendigere und deutlich teurere? Ich bräuchte vermutlich für jedes Telefon einen eigenen Router und ATA?

Ich weiß, das ist ein recht ungewöhnliches Projekt aber ich hoffe sehr, hier den ein oder anderen Tipp von euch zu bekommen.

Vielen Dank schon mal und beste Grüße!
 
Zuletzt bearbeitet:
Machbar ist das, die Frage ist nur, wie viel Budget Du hast.

Leider gibt es m.W. keinen ATA (= IP-zu-Analog-Wandler), der Impulswahl kann. Du könntest es mit alten Fritzboden probieren (die konnten das wohl mal, wobei man da wohl gucken muss, ob die die Telefone richtig ans Klingeln bekommen, die beziehen ihren Klingelstrom ja aus dem Kabel). Oder einen beliebigen ATA und einen "IWV-MFV-Wandler" (hab ich bei Amazon gefunden), auch hier Klingelleistung testen.

Alternativ deine Eumex-Lösung, nur eben statt der Eumex eine alte Anlage, die mehrere S0s kann (oder besser noch direkt SIP). Hättest du dein Vorhaben Mal ein Jahr früher gepostet hättest du meinen Hobby-Keller aus 20 Jahren Telekommunikation plündern dürfen, inzwischen ist das alles entsorgt :(

Schick mir gerne mal Details zu deinem Kulturprojekt per PN. Wenn ich mal bei einem Kunden irgendwas bei der Umstellung auf unser Tk-Anlagen-Produkt finde, was für dich passen könnte, rette ich das gerne ...
 
Moin


Leider gibt es m.W. keinen ATA (= IP-zu-Analog-Wandler), der Impulswahl kann
Super billig sogar.
Eine FRITZ!Box 7113 hat zwei TAE ( Fon1 & Fon2 ).
Als IP-Klient (über LAN-Kabel) kann sie Internetrufnummern registrieren (Asterisk) und korrekt knackende Wählscheibentelefone erkennt sie auch ;)
...bei langen Nummern empfehl ich aber eine Kurzwahl im Telefonbuch.
...kann dann nach einem kurzen Klaps auf die Gabel ohne ** gewählt werden.
Ach, und mit dem grau/schwarzen Y-Kabel zusätzlich das schwarze Ende in beispielsweise den S0 einer 7590 und in der 7113 Festnetz aktiv, meldet die 7590 ihre Nummern fast konfigurationsfrei an die 7113.
Bildschirmfoto vom 2020-04-12 21-11-50.png<---<<< Ob das auch an einer Eumex klappt?
^---> Das hab ich hier so an einer 7590 am Laufen.
In diesem Fall sind die 1002, 1003 und 1004 in der 7590 registriert.
Und die registriert diese Nummern lokal an einem Asterisk auf Raspberry Pi.
Wenn keine Internetrufnummern in der 7113 im LAN registriert werden, kann nach dieser Konfiguration sogar das LAN-Kabel entfernt werden.
Telefonbuch, "telnetd", Rufbehandlung und Anrufsliste machen den LAN-Anschluss aber auch wieder interessant.
WLAN etwas antiquiert bis...
Bildschirmfoto vom 2020-04-12 21-43-45.png
b + g und die Kanäle 12+13, funzt gut bei günstiger Aufstellung.
 
Zuletzt bearbeitet:
Wäre nur mal interessant wie die 8 Wählscheiben-Apparate bis dato, mit welcher Verkabelung bis zur alten Eumex angeklemmt waren, bzw. um wieviele Nebenstellen nun insgesamt erweitert werden soll, kann o. muss?
 
Erstmal vielen Dank schonmal für eure tollen Antworten!

Vollzitat gemäß Boardregeln entfernt by stoney

Vielen Dank. Tatsächlich hatte ich die ersten Gedanken dazu bereits letztes Jahr. Schade, dass ich erst jetzt auf dieses tolle Forum gestoßen bin. Ein wenig mehr Details findest du in der weiteren Antwort. Sehr gerne würde ich auf dein Angebot zurückkommen wenn sich etwas ergibt.


Vollzitat von darüber gemäß Boardregeln entfernt by stoney

Bisher waren die 8 Wählscheiben-Telefone direkt per Zwillingslitze (teils bis zu 100m+) an die a/b Anschlüsse der Eumex angeschlossen, d.h. alle 8 Nebenstellen der Eumex belegt. Dadurch konnten sich diese intern alle untereinander anrufen und theoretisch auch bis zu vier Paargespräche gleichzeitig führen.

Eine Erweiterung im Sinne von noch mehr Telefonen plane ich nicht. Tendenziell sogar eher weniger. Ich würde zukünftig nur gerne von den Wählscheibentelefonen beliebe virtuelle VoIP Dienste zusätzlich anrufen können, wie z.B. "Anrufbeantworter" mit Scherzansagen, Mailboxen um Nachrichten für andere Gäste da zulassen etc. Softwareseitig lässt sich das - soweit ich das bisher verstanden habe - ja über Asterisk ( z.B. RaspBX) programmieren sobald ich es geschafft habe, die Telefone in ein VoIP-Netz zu integrieren.



Vollzitat gemäß Boardregeln entfernt by stoney


Verstehe ich das richtig, dass ich theoretisch für jedes Telefon eine günstige alte 7113 organisiere (da die Telefone zuweit auseinander stehen um mehrere an eine Fritzbox anzuschließen). Die Telefone schließe ich dann über die TAE Anschlüsse an die jeweilige Fritzbox 7113 und konfiguriere in diesen jeweils eine Internetrufnummer. Diese übernimmt dann sozusagen die Umwandlung von analog und IWV zu VoIP.

Den nächsten Schritt habe ich leider noch nicht ganz verstanden.
FeTAP -> Fritzbox 7113 -> ??? -> Asterisk-Server.

Im "schlimmsten" Fall lege ich Cat-Kabel vom zentralen Router an welchem der Asterisk Server hängt an jede Telefonstation. Das würde ich jedoch liebend gerne vermeiden, da es teilweise 50m+ Luftlinie (d.h. hindernissbedingt deutlich mehr) sind und das mit sehr viel nicht vorbereitbarem Aufwand während des Aufbaus verbunden ist.
Im Optimalfall würde ich gerne die jeweiligen Telefonstationen per WLAN mit dem Asterisk Server verbinden. So wie ich dich verstehe, kann die 7113 nur per LAN Internetrufnummern am Asterisk Server registrieren und ich müsste nochmals jeweils einen weiteren Router zwischenschalten der dann die 7113 mit dem Asteriskserver verbindet (z.B: als WLAN Bridge)? Jeweils eine 7590 würde da das Budget leider deutlich sprengen.
In diesem Fall gehe ich mal davon aus, dass grundsätzlich bereits ein funktionierendes eigenständiges WLAN Netz existiert in welchem sich auch der Asterisk Server befindet.

Ich bin aber auch gerne offen für Vorschlage, mit welchen ich beim Aufbau des geplanten Telefonnetzes das WLAN Netz gleich mit aufbauen kann. Dieses sollte dann aber stark und zuverlässig genug sein, um auch Videosignale für andere parallele, unabhängige Dekoprojekte zu übertragen. Wir reden hier von einer Outdoorfläche von ca. 100m x 40m welche abgedeckt werden sollte. Da wäre wohl, schätze ich, ein Gigabit Router + mehrere Gigabit Repeater (da sich die Leistung ja halbiert) in jede Richtung nötig, oder besser sogar ein Mesh? In diesem zweiten Fall (inkl. der WLAN Infrastuktur) würden insg. ca. 500-600€ als Budget zur Verfügung stehen, da die Infrastruktur eine "Grundlageninvestition" wäre und zukünftig eben auch von weiteren Projekten genutzt werden könnte.


Auf jeden Fall euch schon mal vielen, vielen Dank! So schnell habe ich ehrlich gesagt nicht mit so konstruktiven Beiträgen gerechnet.

Viele Grüße.
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
Ein grösseres Städtisches Kulturprojekt, aber nur 5-600,-- Teuros im Budget, das kann u. wird nichts werden.

Welche Funktion hast Du da in dem Getriebe, oder ist das nur ein Schulprojekt mit Bedarfsermittlung für die nächste Abitur?
 
Vollzitat von darüber gemäß Boardregeln entfernt by stoney

Es handelt sich um ein non-profit Kulturfestival im Rahmen ehrenamtlicher Tätigkeiten, welches einmal im Jahr stattfindet. Also nicht vergleichbar mit gewerblichen Ansprüchen/Aufbauten. Da sich die Gesamtausgaben inkl aller Gagen etc. schnell zu mehreren Hunderttausend hochsummieren, ist vorerst für ein einzelnes Kunstprojekt nicht mehr vorgesehen. So ist das leider im Kunstgewerbe, da ist dann Improvisation angesagt, z.B. (hoffentlich) mit Ansätzen wie von koyaanisqatsi.
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
Und dafür fängt man dann mit Uralten Wählscheibenapparaten für Spass-AB`s an, na Bravo das kann was werden.

NACHTRAG:
Suche Dir in der Bucht eine gebrauchte Agfeo AS35, die hat 12 Analoge Port`s, 4 Schaltbare S0-Busse, TVM u.v.a.mehr, da bist dann auch unter 500,-- Teuros.
 
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