IP-Phones im GBit-Lan

Summerjam

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Moin,

wir beziehen demnächst einen Neubau in Karlsruhe (2 Stockwerke, ca. 10 Arbeitsplätze) das im Moment noch im Rohbau ist.
In Kürze müssen wir uns entscheiden, wie viele Netzwerkdosen wohin kommen. Hier hat sich die Frage gestellt: Eigentlich reicht ja 1 Netzwerkkabel von jedem Arbeitsplatz zum Serverraum (1 GBit Switch), da in den Telefonen ja 2-Port-Switche eingebaut sind. Soweit ich gesehen habe, sind das aber alles max. 100 MBit Switche. Anforderung ist allerdings 1 GBit an jedem Rechner.
Also ergeben sich folgende Möglichkeiten:

1. Pro Arbeitsplatz 2 Dosen legen, also getrenntes Netzwerk für die Telefone und Rechner. Doppelte Verkabelung, doppelte Switchports. Dies ist die schlechteste, weil teuerste Lösung.

2. IP-Phones mit GBit Switch. Gibt es sowas? Bezahlbar?

3. Unter jeden Schreibtisch ein 5-Port-GBit Switch (35 ¤) hängen, und dort Phone und PC anschließen. Hier bräuchte man pro 2 Arbeitsplätze nur 1 Dose?

4. Netzwerkkarten mit eingebautem Switch?

Gibt es sonst noch Möglichkeiten und was habe ich übersehen?

Wie sind die einzelnen Möglichkeiten zu bewerten?

Gruß,
Eike
 
Summerjam schrieb:
In Kürze müssen wir uns entscheiden, wie viele Netzwerkdosen wohin kommen.

Vorab: eine vernünftige strukturierte LAN-Verkabelung weist je Arbeitsplatz 2-4 Ports (d.h. RJ45-"Buchsen" auf). Das Material macht bei der Verkabelung den geringeren Teil der Kosten aus, der hauptsächliche Teil sind die Verlegearbeiten (Kabelwegebau), sodaß die Gesamtkosten nicht drastisch steigen, wenn man ausreichend Anschlüsse bereitstellt.

Eine solche Verkabelung bleibt ca. 5-10 Jahre im (gewerbliche) Einsatz, daher baut man Verkabelungssysteme mit ausreichender Flexibilität für die nächsten Jahre.

Summerjam schrieb:
Hier hat sich die Frage gestellt: Eigentlich reicht ja 1 Netzwerkkabel von jedem Arbeitsplatz zum Serverraum (1 GBit Switch), da in den Telefonen ja 2-Port-Switche eingebaut sind.

Nein, das reicht nicht. Man kaskadiert an Switchports nicht weitere Switchports, außer es geht gar nicht anders. Über die technischen Gegebenheiten des "warum" gibt Google oder die c't oder jeder qualifizierte Dienstleister Dir gern eine qualifizierte Aussage.

Summerjam schrieb:
1. Pro Arbeitsplatz 2 Dosen legen, also getrenntes Netzwerk für die Telefone und Rechner. Doppelte Verkabelung, doppelte Switchports. Dies ist die schlechteste, weil teuerste Lösung.

Das ist die einzig zukunftssichere und für den Netzwerkbetrieb sinnvolle Lösung.

Summerjam schrieb:
2. IP-Phones mit GBit Switch. Gibt es sowas? Bezahlbar?
Solche Geräte gibt es z.Zt. nicht (die Welt ist im gewerblichen Umfeld flächendeckend noch immer nicht bei Gigabit am Desktop, warum dann also eine solche Geschwindigkeit im Endgerät...).

Summerjam schrieb:
3. Unter jeden Schreibtisch ein 5-Port-GBit Switch (35 ¤) hängen, und dort Phone und PC anschließen. Hier bräuchte man pro 2 Arbeitsplätze nur 1 Dose?

Das funktioniert zwar, damit unterwanderst Du aber alle gängigen Vorteile eines geswitchten LANs (zumindest wenn Du in der Baumarkt-Klasse der Geräte bleibst, wie man bei dem von Dir angegeben Preis sehen kann). Die daraus resultierenden Probleme behebe ich jeden Tag, und ich hasse das Sparen am falschen Ende :-(

Summerjam schrieb:
4. Netzwerkkarten mit eingebautem Switch?

Wenn schon eine Bastellösung, dann bitte IP-Endgerät *vor* PC (das Endgerät muß den Traffic "steuern" können).

Summerjam schrieb:
Wie sind die einzelnen Möglichkeiten zu bewerten?

Meiner Meinung nach alle bis auf Möglichkeit 1: mies!
 
Summerjam schrieb:
2. IP-Phones mit GBit Switch. Gibt es sowas? Bezahlbar?

Cisco hat das, da kann man die 80 kBit in die 1000 MBit Leitung einspeisen und sogar noch Luft.
 
Ich kenne als GBit-fähige IP-Phones eigentlich nur die Produkte von Cisco: http://www.cisco.com/en/US/products/hw/phones/ps379/index.html
Schau nach den 79xxG-GE Produkten. Die sollten in kleinen Stückzahlen so um EUR 250 netto zu haben sein...

Ich schließe mich foschi an: an Kabeln sollte man nicht sparen, denn die physische Verkabelung wird wohl nicht so schnell nach Bezug des Gebäudes geändert werden. Nur 10 Arbeitsplätze? Ha!

Ist die Dicke von Kabelbündeln ein Problem, dann sollte man sich über ein sinnvolles Sternkonzept Gedanken machen, d.h. je Bürobereich, je Stockwerk oder je Gebäudeteil sollte ein dicker, VLAN-fähiger Switch stehen. Diese werden dann je nach Produktmöglichkeiten über einen Backbone passend verbunden, wobei die Topologie über VLANs geregelt wird. Ein Router sorgt für die Trennung von Teilnetzen und die externe Anbindung bzw. Anbindung anderer Standorte.

Trotz VLAN und GBit-fähigen IP-Phones würde ich dennoch nicht im Sinne der Starkstromelektrikerregeln die Anzahl der Steckdosen nach der Anzahl der Fenster und die Anzahl der Netzwerkanschlüsse nach der Anzahl der Steckdosen bemessen, sondern einheitlich je Fläche eines potentiellen Arbeitsplatzes eine CAT7-Doppeldose legen. Damit hat man nicht nur Redundanz im Fehlerfalle, sondern auch die Option, zwei Geräte ohne weiteres zu betreiben. Vielleicht wächst die Firma ja auch noch ;-)

Alternativ kann man natürlich auch das Minimum an Kabeln und Dosen verlegen, sollte dann jedoch auf jeden Fall einen Hohlboden haben, über den schnell Kabel sauber nachgezogen werden können. Bei größeren Büros wird man die Versorgung ja ohnehin über Elektranten im Boden durchführen, so daß dies der einfachere Weg für vermietete Gebäude ist.

Meine Präferenz wären hier klar die Produkte von Cisco...

--gandalf.
 
Danke für eure Antworten, wir haben uns nun doch für die Variante mit 2 x CAT5 pro Arbeitsplatz entschieden.

Dann kann man auch die PCs und IP-Telefone an 2 getrennte Switches hängen, GBEN für die PCs und FEN für die IP-Telefone.

Wo ich grade hier bin: Was bringt PoE für die IP-Telefone außer zentraler USV und besserer Schreibtischoptik noch für Vorteile? Mehrkosten entstehen ja für einen PoE Switch und Telefone, die PoE können. Oder ist PoE bei aktuellen Gründe-Wiese-Installationen schon quasi standard?
Gibt es (Video-) Gegensprechanlagen/Türöffner die per IP/PoE laufen? Erfahrungen?

Gruß,
Eike
 
Oder ist PoE bei aktuellen Gründe-Wiese-Installationen schon quasi standard?
Nicht nur quasi.. Business Telefone ohne PoE wirst du kaum noch finden, das sind Auslaufmodelle. Die aktuellen Modelle der Branchengrössen unterstützen alle PoE.
 
Summerjam schrieb:
Danke für eure Antworten, wir haben uns nun doch für die Variante mit 2 x CAT5 pro Arbeitsplatz entschieden.

Du meinst hoffentlich mindestens CAT5e. Wie hier schon einige erwähnten, die Kabelinfrastruktur wird in der Regel genau einmal gelegt und dann kann man wenig dran ändern. Was heutzutage überdimensioniert erscheint ist in 1-2 Jahren schon knapp bemessen.
 
Zumal der Aufpreis für CAT6 oder CAT7 bei 10 Arbeitsplätzen ja nun wirklich zu vernachlässigen ist... wer Geld in Gigabit-Ethernet steckt, sollte sich auch vernünftige Kabel leisten... :-Ö

--g.
 
Es gibt übrigens doppelläufiges Kabel, sehr praktisch. Dual-Kabel nennt sich das glaub ich.
 

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