[Problem] IPv6-Präfix wird immer erst 12 Stunden (!) nach Bezug aktualisiert [7590, 1&1-Anschluss, OS 7.56]

achimsh

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Hallo zusammen,

bis vor ein paar Wochen war es immer so: Die FritzBox 7590 machte ihre Zwangstrennung zwischen 3 und 4 Uhr nachts, und 15 Minuten danach hieß es "IPv6-Präfix wurde erfolgreich aktualisiert".
Nun - auf einmal, ohne dass etwas geändert wurde, findet diese Aktualisierung plötzlich exakt 12 Stunden nach dem Bezug in der Nacht statt. Also mitten am Nachmittag, wo es überhaupt nicht passt, weil dabei Telefonate unterbrochen werden!

Was kann ich tun? Port-Reset wurde schon ausgeführt. 1&1 findet keinen Fehler. Ich kann es mir überhaupt nicht erklären, da es so plötzlich kam. Hat jemand von euch noch eine Idee?

Besten Dank und viele Grüße
Achim
 
Ein IPv6 Prefix bei deutschen Internet-Anbietern wird deutlich häufiger aktualisiert, üblicherweise irgendwas zwischen 18 und 30 Minuten. Dabei ändert sich das Prefix aber nicht.

Deshalb die Frage:
- Was ist in den 12 Stunden zwischen Zwangstrennung und Aktualisierung des Prefixes? Gibt es da ein Prefix? Oder nicht?
- Ändert sich das Prefix bei der Aktualisierung? Wenn nicht: Dann ist es auch nicht für die unterbrochenen Telefonate zuständig
- Was sagen denn die Informationen zur Gültigkeitsdauer des Prefixes in der Fritzbox?
 
Hallo Frank,
besten Dank für deine Nachricht. Ich habe es vorhin probiert (Neustart): Die Rechner haben in dieser Zeit - bis diese "Aktualisierungsmeldung" kommt bereits das neue Prefix, ich weiß gar nicht, was da dann noch so spät - nach exakt 12 Stunden - aktualisiert wird.
Die Gültigkeitsdauer beträgt immer 24 Stunden (in Sekunden) nach Neustart bzw. Herstellen der Verbindung.

Während des Telefonates im Festnetz (kabelgebundener Apparat) war mit einem Schlag beim Eintreten dieses Zeitpunkts die Leitung tot. Kein Besetzt - sondern die Gegenstelle konnte mich nicht mehr hören - und ich die Gegenstelle nicht. Absolute Stille!

Die Angaben dazu (bei Internet-IPv6):
verbunden seit 16.07.2023, 17:19 Uhr, 1&1 Telecom GmbH, Geschwindigkeit des Internetzugangs (verfügbare Bitrate): ↓ 996,1 Mbit/s ↑ 225,0 Mbit/s
IPv6-Adresse: 13XX:fX:9Yff:349a:464e:5eaa:fe56:8844/64, Gültigkeit: 14254/1654s
IPv6-Präfix: 13XX:fX:9Y34:3600::/56, Gültigkeit: 81426/81426s
(Werte aus Datenschutzgründen leicht verändert, ohne den Sinn zu entstellen)

Was mich interessieren würde: Was sagt denn die Meldung "IPv6-Präfix wurde erfolgreich aktualisiert" eigentlich genau aus?
Was passiert hier, warum macht die Box die Meldung, was geschieht hier im Verborgenen?

Besten Dank und viele Grüße
Achim
 
Die Rechner haben in dieser Zeit - bis diese "Aktualisierungsmeldung" kommt bereits das neue Prefix, ich weiß gar nicht, was da dann noch so spät - nach exakt 12 Stunden - aktualisiert wird.
Prefixes werden regelmäßig aktualisiert, formal nach der Hälfte der preferred Lifetime. Zulange Zeit würde ungenutzt Prefixes unnötig lange blockieren.
Loggen tut die Fritzbox das aber nur nach dem ersten Mal, dann nicht mehr, da es die Logs ziemlich fluten würde, denn wie gesagt: das übliche Intervall dafür beträgt 18 - 30 Minuten (Hintergrund: Üblicherweise ist die Lifetime 3600 Sekunden, damit ist die Preferred Liftime 2250 Sekunden (5/8 der Lifetime laut Norm). Die Hälfte der Preferred Liftime ist damit 1125 Sekunden, was gut 18 Minuten sind. Einige Anbieter verzichten auf die Anwendung der 5/8 Regel, da sind es dann 30 Minuten).

Während des Telefonates im Festnetz (kabelgebundener Apparat) war mit einem Schlag beim Eintreten dieses Zeitpunkts die Leitung tot. Kein Besetzt - sondern die Gegenstelle konnte mich nicht mehr hören - und ich die Gegenstelle nicht. Absolute Stille!
Du telefonierst über die Fritzbox? Dann spielt das Prefix für die Telefonie gar keine Rolle. Das Prefix ist für Geräte im Heimnetz. Die Box telefoniert über ihre eigene IP, die - wie man an deinem Auszug oben sieht - ein komplett anderes Aktualisierungsintervall hat. Die 7 Stunden der Adresse passen überhaupt nicht zu den 24 Stunden des Prefixes, also da kann die Aktualisierung rechnerisch nicht zusammenfallen. Heißt: Deine Telefonverbindung ist vom Update des Prefixes gar nicht betroffen.

Was mich interessieren würde: Was sagt denn die Meldung "IPv6-Präfix wurde erfolgreich aktualisiert" eigentlich genau aus?
Was passiert hier, warum macht die Box die Meldung, was geschieht hier im Verborgenen?
Schneide es per Wireshark mit und schau es dir an. Es ist einfach nur eine DHCPv6 RENEW und eine REPLY Nachricht. Da wird einfach nur bestätigt, dass der Client die IPs behalten darf.
Und das ist der entscheidende Punkt: Die Adressen bleiben erhalten. IP Verbindungen bleiben bestehen. Kein Abbruch laufender Verbindungen. Auch für Geräte im Heimnetz. Heißt: Auch dort würden Telefonate nicht abbrechen.

Was auch immer deine Telefonie Verbindung da kappt, es hat nichts mit dem Prefix oder der IP-Adresse zu tun, aus den beschriebenen Gründen.
 
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Hallo Frank,
besten Dank für deine ausführliche Antwort.

Bis vor ein paar Wochen war alles noch prima. Die Aktualisierung erfolgte 15 Minuten nach der nächtlichen Trennung zwischen 3 und 4 Uhr.
Ich wüsste nicht, was ich verändert hätte - doch plötzlich kommt diese Meldung über die Präfix-Aktualisierung immer genau nach 12 Stunden (!).

Weißt du rein zufällig, was diese Meldung so lange hinauszögern könnte, bzw. was dafür verantwortlich sein könnte, dass diese statt nach 15 Minuten jetzt nach 12 Stunden kommt?

Wie wäre es denn bei Verwendung eines Mesh-Gerätes zur Telefonie? Nutzt diese Mesh-Verbindung denn überhaupt IPv6 oder doch IPv4?

Hm, es wäre schon ein arger Zufall, wenn diese Telefonie-Sprachaussetzer zeitgleich passieren. Woran kann so etwas eigentlich liegen? Gut, würde ich ein Mobiltelefon anrufen, hätte ich es auf den Empfang geschoben. Aber hier geht es von Festnetz zu Festnetz - und die Verbindung bricht auch nicht ab, also kein Besetztton. Es herrscht einfach Stille - auf beiden Seiten.

Vielen Dank für deine Hilfe und beste Grüße
Achim
 
Weißt du rein zufällig, was diese Meldung so lange hinauszögern könnte, bzw. was dafür verantwortlich sein könnte, dass diese statt nach 15 Minuten jetzt nach 12 Stunden kommt?
Die Lifetime des Prefixes. Die wird eventuell vom Client angefragt, aber final vom Server bestimmt, dabei wird er wenn mögkich der Anfrage des Clients folgen. Kannst du dir auch im Paketmittschnitt ansehen. Wenn sich die Zeit plötzlich ändert, dann fragt die Fritzbox eine andere Zeit an, oder der Provider setzt eine andere Zeit.


Wie wäre es denn bei Verwendung eines Mesh-Gerätes zur Telefonie? Nutzt diese Mesh-Verbindung denn überhaupt IPv6 oder doch IPv4?
Mesh hat keinen Einfluss auf die Benutzung der IPs. Das bleiben die gleichen.

Hm, es wäre schon ein arger Zufall, wenn diese Telefonie-Sprachaussetzer zeitgleich passieren.
Deshalb glaube ich auch nicht, dass es wirklich exakt zeitgleich passiert. Kannst du das auf die tausendstel Sekunde genau einschränken? Länger dauert das Update nämlich nicht.

Fassen wir noch mal zusammen:
- Telefoniert wird über die IP der Fritzbox, die vom Prefixwechsel gar nicht betroffen ist
- Die IPs bleiben gleich, Verbindungen bleiben also bestehen
- selbst wenn die IP aktualisiert würde: VoIP läuft über eine verbindungslose UDP Verbindung. Das würde allenfalls zu kurzen Paketverlusten führen, die du maximal als knacken feststellen würdest.

Du suchst an der falschen Stelle. Glaubs mir.
 
Hallo Frank,

du hast recht! Ich kann mir es nicht wirklich erklären, aber da die Verbindung bei Tests öfter abriss, vertauschte ich den S01 der Telefonanlage, der in der Box steckte mit dem S02 der Telefonanlage, die in einer 7490 mit Mesh angeschlossen war. Seither läuft alles...! Vielleicht wurde da was neu initialisiert? Keine Ahnung...?!

Das war wohl ein dummer Zufall, dass dies zeitgleich geschah.

Vielen Dank für deine Hilfe und Erklärungen! Jetzt bin ich - was IPv6 betrifft - auf jeden Fall wesentlich schlauer ;-)

Beste Grüße
Achim
 
aber da die Verbindung bei Tests öfter abriss, vertauschte ich den S01 der Telefonanlage, der in der Box steckte mit dem S02 der Telefonanlage, die in einer 7490 mit Mesh angeschlossen war.
Dann mache das mal wieder rückgängig. Vielleicht läuft dann auch wieder alles.
 
@ Frank, @ KunterBunter:

Vielen Dank für eure Beiträge! Ich würde es aber so laufen lassen - never touch a running system - bzw. noch etwas länger beobachten.

Ist es eigentlich normal, dass nach 3 Stunden die 1&1 VoIP-Verbindung (also nur das aktive Gespräch) getrennt wird? 1&1 konnte mir dazu leider nichts sagen...!

Beste Grüße
Achim
 
Ja, das ist bei mir auch so. Längere Telefonate mit Bekannten werden immer nach 3 Stunden getrennt, egal welchen Anbieter diese nutzen und unabhängig davon, welcher der beiden Gesprächspartner den Anruf getätigt hat. Es handelt sich um eine historisch bedingte Vorsichtsmaßnahme:

Ich bin beim Festnetzanbieter A, habe eine Festnetz-Flatrate und rufe jemanden an, der seinen Anschluß beim Festnetzanbieter B hat. Hierfür muß ISP A an ISP B ein sogenanntes Terminierungsentgelt bezahlen, welches im Festnetz inzwischen bei nur noch 0,07 Cent / Minute liegt. Wenn ich jetzt, aus welchem Grunde auch immer, nicht auflege, würde das Telefonat, sofern keine 24h Trennung erfolgt und kein Akku leer wird, für sehr lange Zeit weitergeführt, was beim Provider A zu immer höheren Terminierungsentgelten führen würde. Früher waren diese Entgelte erheblich höher als heute, daher wurde damals eingeführt, daß das Gespräch nach 3 Stunden vorsichtshalber unterbrochen wird. Und dies wurde trotz der inzwischen sehr viel geringeren Interconnect-Entgelte nie abgeschafft.

Theoretisch konnte man Telefonate von ISP A zu ISP B sogar zwecks Protest oder zwecks Bereicherung nutzen, um den ISP A zu schädigen oder dem ISP B zusätzliche Einnahmen zu verschaffen. Denn wenn sehr viele Teilnehmer des ISP A, welche eine Telefonflatrate haben, einen Teilnehmer beim ISP B anrufen und dann leider tagelang "vergessen" aufzulegen, ist dies per se nicht illegal, führt aber in der Summe zu hohen Terminierungsentgelten zulasten des ISP A und zu Gunsten des ISP B. In der Praxis wäre ein solches Vorgehen durch die inzwischen sehr geringen Entgelte weitgehenst sinnlos und würde durch die 3 Stunden Trennung der Telefonverbindung oder die 24 Stunden Trennung der PPPoE-Verbindung ohnehin vereitelt.
 
Hallo @NanoBot,

alles klar - dann bin ich beruhigt, dass dies kein Fehler ist, sondern bewusst so gemacht wird.

Machen das eigentlich alle Provider, dass nach 3 Stunden das Festnetzgespräch getrennt ist? Oder gibt es Ausnahmen?

Beste Grüße
Achim
 
Ich weiß es aus eigener Erfahrung nur von der Deutschen Telekom, von 1und1 und von Vodafone bei Nutzung eines Zugangs per Kabelinternet. Bei Telefonaten mit Teilnehmern aus diesen Netzen wird das Gespräch nach etwas über 3 Stunden getrennt, unabhängig davon, von welchem Teilnehmer der Anruf ausgelöst wurde.
 
@NanoBot
Besten Dank für deine Rückmeldung - und die interessante Info! Dass dies auch bei der TELEKOM ist, hätte ich nicht gedacht. Aber - es gibt jedenfalls Sinn, es so zu machen, wie du schon in deinem vorigen Beitrag schreibst... :)

Viele Grüße
Achim
 
Interessante Infos hier.

Ich teste gerade mit ipv64.net, dem kostenlosen DDNS-Dienst von Youtuber Dennis Schröder.

Momentan läuft
https://ipv64.net/update.php?key=...&domain=example.ipv64.net&ip=<ipaddr>&ip6=<ip6addr>&ipv6prefix=<ip6lanprefix>
auf der Fritte eigentlich ganz gut, aber ich weiß nicht, ob das so richtig ist.

Bei Wechsel der IPs nach zuvorgekommener Zwangstrennung (1&1) erfolgt ein Update, das ist klar. Aber was passiert, wenn nur der Prefix wechseln sollte? Ruft dann die Fritte die Update-URL überhaupt auf? Mein bisheriger Eindruck ist, dass der IPv6-Prefix länger erhalten bleibt als die IPs.
 
Also dies habe ich noch nie hinterfragt. Bei mir läuft auf der FB ein Script von Freetz, welches jedes mal wenn ein PPPoE Login stattgefundet hat, aufgerufen wird. Dieses Script hinterlegt dann bei freedns.org die IPv4 Adresse der Fritz!Box an sich, sowie die IPv6 Adresen von vier im Lan vorhandenen Geräten, was problemlos funktioniert. Ich bin allerdings nie auf die Idee gekommen, auch die IPv6-Adresse der FB selbst zu hinterlegen, weil ich eine Fernwartung der FB aus Sicherheitsgründen nie zulassen würde. Und für die anderen Möglichkeiten, beispielsweise von außen per ftp auf den USB-Speicher der Fritz zuzugreifen, habe ich keinen Bedarf.
 
Mein bisheriger Eindruck ist, dass der IPv6-Prefix länger erhalten bleibt als die IPs.
Wenn man die oben gezeigten Lease Times heranzieht, dann hast du da völlig recht. Überrascht hat es mich auch, aber es ist offensichtlich Fakt.

Aber was passiert, wenn nur der Prefix wechseln sollte?
Ja, die Box ruft bei jedem onlinechanged Event die dyndns Routine auf. Das ist auch beim Prefix Wechsel. Wobei ich persönlich noch nie einen Prefix Wechsel ohne IP Wechsel hatte. Getestet hab ich es also nicht.
 
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