ISDN-Anlagenanschluß <-> Asterisk <-> intern ISDN/VoIP

Blubbmon

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Hallo liebe Asterisk-Auskenner,

ich habe vor, einen Asterisk-Server aufzusetzen, der extern via ISDN-Anlagenanschluss angebunden ist und intern ca. 20 ISDN-Telefone und ein analoges Fax anbindet.

Einen ISDN-Anlagenanschluß kann man bei der T-Com so aufstocken, dass mehr als zwei Telefonate gleichzeitig geführt werden können. Ich würde dann wohl insgesamt 6 B-Kanäle nehmen. Entsprechend hätte ich dann 3 NTBAs im Haus, die jeweils einen S0-Bus zur Verfügung stellen.

Ich habe gelesen, dass man z.B. Junghanns ISDN-Karten sowohl in TE- als auch im NT-Modus betreiben kann. Nach obiger Rechnung brauche ich für die externe Anbindung also schon mal 3 ISDN-Ports im TE-Modus.

Hinzu kommen dann noch Ports für die internen S0-Busse also NT-Modus.

Pro S0-Bus können laut Literatur bis zu 8 Endgeräte (ISDN-Telefone) auf einer maximalen Leitungslänge von 150m angeschlossen werden. Macht bei mir also 3 interne S0-Busse, auf die dann 20 ISDN-Telefone "verteilt" werden.

Damit zu meinen eigentlichen Fragen :)

Kann Asterisk in diesem Szenario problemlos ein- und
ausgehende Anrufe dynamisch auf aktuell freie B-Kanäle
verteilen/multiplexen (z.B. mit einer octoBri-Karte)?

Kann man auch einen Mehrgeräte-Anschluß zum
dynamischen Verteilen von >2 B-Kanälen benutzen? Also
kann die T-Com da etwas "freischalten"? Ich würde
ungern neue Telefonnummern mit dem Anlagenanschluß
bekommen.


Für Hinweise und Tipps zu diesem Vorhaben wäre ich euch sehr dankbar.


Grüße,
Blubbmon

PS: Ich vermute, dass ich Asterisk später immer noch so erweitern kann, dass zusätzlich auch noch SIP-Telefone betrieben werden können, richtig?
 
Ich würde dir eine andere Lösung anraten.

Die Amtsanbindung machst du mit einer SmartNode 4638. Dort hast du 5 ISDN Ports zur Verfügung. (Diese können auch als NT betrieben werden für z.b. ISDN Karten)
Für das Fax dann eine SmartNode 4114 mit 4 Analog-Ports.

Die Verkabelung in einem ISDN-Bus unterliegt auch gewissen Regeln. Da beschränken sich die Meter-Angaben und du musst wissen das es wirklich als Bus verkablet werden muss und nicht in Stern-Topologie. Außerdem solltest beachten das von den 8 im Bus Telefonen nur 2 gleichzeitig Telefonieren können.

Daher würde ich generell intern auf SIP Telefonie setzen.
Da kannst du viel besser sklaieren und hast mehr Features.

Beim Mehrgeräteanschluss ist dies AFAIK nicht möglich, da ankommende Gespräche immer auf dem Anschluss ankommen auf den die MSN geroutet ist. Da gibt es kein dynamisches Routing. Außerdem aind ausgehende Gespräche (mit Rufnummernanzeige) auch nut mit dem "richitgen" Anschluss möglich.

Um einen Anlagenanschluss wirst du daher nicht umher kommen.
 
Danke für die flinke Antwort! :)

Ansich eine gute Idee. Leider kommt eine externe VoIP-Anbindung derzeit nicht in Frage, da ich am Gebäudestandort DSL nur mit 2 MBit/s bekommen kann. Mehr ist laut Aussage der T-Com nicht möglich.

Die Gebäudeverkabelung ist tatsächlich sternförmig ausgelegt (CAT-5 mit kompletten 8 Adern). Hier würde ich wohl im Serverraum einzelne Gebäudebereiche als Bus verdrahten, so dass am Ende 3 S0-Busse vorhanden sind.

Intern komplett auf SIP zu setzen ist natürlich die Ideallösung, aber ich würde ungern alle ISDN-DECT-Telefone "wegwerfen" und quasi neu anschaffen. Sobald die Asterisk-Anlage aber laufen sollte, werden nur noch SIP-Telefone gekauft. Heterogene Endgeräte sind ja für Asterisk kein Problem. (Zusätzlich will ich VoIP über WLAN anbieten.)

Da du sagt, dass deines Wissens nach dynamisches Routen von eingehenden Gesprächen über verschiedene NTBAs bei einem Mehrbenutzeranschluß nicht möglich ist, muss ich wohl oder übel neue Rufnummern beim Anlagenanschluß akzeptieren, oder?

Kann das vielleicht noch jemand bestätigen?

BTW: Laut T-Com können Rufnummern beim Umstieg von einem Mehrbenutzeranschluß zu einem Anlagenanschluß weder mitgenommen noch für eine begrenzte Dauer "weitergeleitet" werden :(


Weitere kreative Ideen sind immer willkommen,
Blubbmon
 
Von exten-VoIP habe ich auch nicht gesprochen ;) Dafür ja die SN4638.
Würde ich auch nicht empfehlen, evtl. nur als Kostenersparnis für ausgehende Gespräche (soviel die Leitung hergibt und der Rest über ISDN) aber das ist bei heutigen Flatratepreisen auch nicht so effektiv.

Und vergesse nicht das du pro Internen Bus nur 2 Gespräche führen kannst.
Wenn du 3 Amtanschlüsse hast, hast du an einer SN4638 nur noch 2 frei für Interne. Damit kannst du die 6 Kanäle aber gar nicht auslasten.

Abhilfe eine SN 4638 dazu.

Bei 2x4638 hast du dann deine 3x Extern und dazu 7x Intern.


Wegen der Umleitung. Behalte übergangsweise den Mehrgeräteanschluss bei und spiele selber eine entsprechende Ansage ab und Verbinde dann Intern weiter (kann alles der Asterisk)
 
Da du sagt, dass deines Wissens nach dynamisches Routen von eingehenden Gesprächen über verschiedene NTBAs bei einem Mehrbenutzeranschluß nicht möglich ist, muss ich wohl oder übel neue Rufnummern beim Anlagenanschluß akzeptieren, oder?

Kann das vielleicht noch jemand bestätigen?

BTW: Laut T-Com können Rufnummern beim Umstieg von einem Mehrbenutzeranschluß zu einem Anlagenanschluß weder mitgenommen noch für eine begrenzte Dauer "weitergeleitet" werden :(
Beim Mehrgeräteanschluß (nicht Mehrbenutzeranschluß) sind nur 2 B-Kanäle möglich. Anlagenanschluß über mehrere S0 wird von Asterisk unterstützt.

Die Mitnahme von Rufnummern zum Anlagenanaschluß soll gerüchtweise möglich sein, wenn die Nummern einen 10er-Bereich abdecken, oder die fehlenden Nachbarnummern noch frei sind. Ein Gespräch mit einem kompetenten Geschäftskundenberater, sofern einer aufzutreiben ist, kann hier helfen. Der nächste Telefonladen kann evrmutlich nicht helfen. Falls ein Providerwechsel in Frage kommt lässt sich das vermutlich auch einrichten, auch hier sollte man aber mit dem Geschäftskundenvertrieb reden.
 
Denk mal darüber nach den Mehrgeräteanschluß z.B. zu Dus.net zu portieren und dort die Rufweiterleitung per SIP (oder kostenpflichtig an ISDN) zu schalten. Dadurch ist man unter der alten Rufnummer noch zu erreichen wenn man Umzieht oder zum Anlagenanschluß wechselt.

Meine Erfahrung mit ISDN ist: maximal 2 Benutzer an einen Bus. Das klappt dann auch mit 'ner Sternverkabelung (Anlage in die Mitte und beide CAT.Dosen mit Terminierungs-Zwischen-Stecker). Ausnamen nur wenn die Leute in einem Zimmer sitzen und sehen/höhren das schon 2 Leute telefonieren.
 
Vergiss das mit dem ISDN intern. Denn wenn du z.b. mit einem Telefon 2 gleichzeite Gespräche führst (kurzer Moment beim Weiterleiten etc.), dann ist der BUS zu. D.h. streng genommen ist nur ein ISDN Telefon pro Bus empfehlenswert.

Gruß,
Oliver
 
@Blubbmon: wo soll ich da anfangen...?!

Zur externen Anbindung: was hast Du denn da bisher?

Normalerweise schaltet man Anlagenanschlüsse (3x ISDN S0 = 6 Kanäle) per Patton SN4638 (das Patton hat 5xS0 TE/NE koppelt aber nur 8 Gesprächskanäle gleichzeitig per SIP aus) an den Asterisk an, oder auch Mehrgeräteanschlüsse und Anlagenanschlüsse - je nach Rufnummern die vorhanden sind. Beim Anlagenanschluss bündeln sich die Gesprächskanäle unter einer ankommenden Rufnummer mit Durchwahlblock.

So bisher nur Mehrgeräteanschlüsse (MSN) vorhanden sind, bekommst Du beim Umstieg auf Anlagenanschlüsse eine neue Rufnummer+Durchwahlbereich.

Alternativ: Mehrgeräte-Anschluß parallel zum Anlagenanschluß, oder Portierung der Rufnummern der Mehrgeräteanschlüsse zum SIP-Provider um die bestehenden publizierten Rufnummern für die ankommende Telefonie beizubehalten. Sanfte Migration über einen Zeitraum hinweg zur neuen Rufnummer.

Verkabelung ist in Ordnung, Deine Überlegungen zu ISDN für Endgeräte nicht.
Du kannst zwar Deine ISDN-Geräte per Patton SN4638 an den Asterisk anschalten, hast dann aber am Endgeräte genau den Leistungsumfang, den das von den Endgeräten verwendete Protokoll DSS1 bietet: im Vergleich mit IP-Telefonen keinen Leistungsumfang ;-)

Ein S0 hat 2 Gesprächskanäle, für 20 Geräte müßtest Du für blockierungsfreie Kommunikation also schon 10x S0 (=2x Patton SN4638) vorsehen. Da sind IP-Endgeräte deutlich funktionaler und preislich günstiger. Einen Teil Deiner ISDN-Gigasets kannste parallel betreiben zum IP-Telefon, um mobil erreichbar zu sein. An den ISDN-Mobiltelefonen hast Du dann aber den besagten beschnittenen Leistungsumfang, d.h. Geradeaustelefonie. Verbinden wird schon schwierig ;-)

Deine Überlegungen zur Anschaltung ISDN Mehrgeräteanschluß sind nicht sinnvoll, da eine Kopplung Rufnummer zu Gesprächskanal existiert. Eine Rufnummer eines MSN-Anschlusses wird seitens des Telco nicht auf einen anderen MSN-Anschluß geroutet, nur weil dort Kanäle frei sind.

ISDN-Karten in Asterisk sind bäh und funktionieren bestenfalls halbwegs stabil; kein Vergleich mit den Medien-GWs.

Asterisk kann jederzeit per SIP Ports anschalten, seien es ISDN So oder S2M, analoge Ports, Querverbindungsports oder auch IP-Telefone. Es gibt keine native Grenze.

Deine Anforderungen sind Asterisk 08/15. Zur Rufnummer siehe oben.
 
Danke für die vielen Antworten! Eure Vorschläge helfen mir sehr bei der Entscheidungsfindung :)

froschi schrieb:
Zur externen Anbindung: was hast Du denn da bisher?

Derzeit existieren zwei Mehrgeräteanschlüsse, die über eine gewöhnliche TK-Anlage auf 2 intere ISDN-Busse aufgeteilt werden. Diese Aufteilung muss, wie alle hier auch richtig erläuterten, fest über die MSNs definiert werden. Die genannten ISDN-Bus-Limitierungen gelten damit auch intern für jeden der zwei Busse.

Ich fasse mal kurz meinen Stand zusammen, der auch durch die Hinweise hier entstanden ist:

  • ISDN intern ist aufgrund der technischen Limitierungen (s.o.) und dem Verkabelungsaufwand (bedingt durch die sternförmige Verkabelung im Haus) nicht empfehlenswert. Fazit: VoIP-Telefone müssen angeschafft werden.

  • Rufnummern können von einem Mehrgeräteanschluss nicht direkt auf einen Anlagenanschluss übertragen werden. Weiterleitung ist ggf. möglich (aktueller Stand hier: die T-Com-Beratung war sich selbst nicht sicher ..).

  • Ein Anlagenanschluss mit 3xS0 (ergibt 6 ISDN B-Kanäle) soll installiert werden. Ich möchte mir ein Upgrade auf 4xS0 (oder mehr) offen halten. Die neuen Rufnummern muss ich in Kauf nehmen.

  • VoIP über eine DSL-Leitung kann wegen zu geringer DSL-Bandbreite am Gebäudestandort nicht realisiert werden.

  • Die Empfehlung für eine SmartNode 4638 (z.B. gegenüber einer 8-Port ISDN-Karte [preislich kein Unterschied], wo ich zusätzlich auch noch ISDN intern anbieten könnte durch die freien Ports) kann ich nicht ganz nachvollziehen. Die SN4638 unterstützt nur 8 simultane VoIP-Gespräche. Um mehr Endgeräte betreiten zu können und auch Dienste wie Anrufbeantworter zu unterstützen, müsste ich in jedem Fall einen Asterisk-Server aufsetzen. Für mich klingt es nach höherem Aufwand und einer weiteren potentiellen Fehlerquelle. Bisher habe ich von recht guten Erfahrungen mit Junghanns Bri-Karten hier im Forum gelesen. Wo liegt hier der Vorteil einer SN4638?


Danke noch mal für alle Antworten!


Viele Grüße,
Blubbmon
 
Die Empfehlung für eine SmartNode 4638 (z.B. gegenüber einer 8-Port ISDN-Karte [preislich kein Unterschied], wo ich zusätzlich auch noch ISDN intern anbieten könnte durch die freien Ports) kann ich nicht ganz nachvollziehen. Die SN4638 unterstützt nur 8 simultane VoIP-Gespräche. Um mehr Endgeräte betreiten zu können und auch Dienste wie Anrufbeantworter zu unterstützen, müsste ich in jedem Fall einen Asterisk-Server aufsetzen. Für mich klingt es nach höherem Aufwand und einer weiteren potentiellen Fehlerquelle. Bisher habe ich von recht guten Erfahrungen mit Junghanns Bri-Karten hier im Forum gelesen. Wo liegt hier der Vorteil einer SN4638?

Für 8x S0 Amt benötigst Du sogar 2xSN4638, nicht nur eines.

Der Vorteil der Medien-GWs liegt darin, dass Du keine ISDN-Probleme bzw. Faxprobleme (so Du die analogen Faxgeräte ebenfalls an ein Patton-GW z.B. 4114 anschaltest) haben wirst, die Du Dir sonst sicher mit mISDN oder bristuff in Verbindung mit welcher ISDN-Karte auch immer haben wirst.

Das ganze ISDN BRI-Gezumpel bei Asterisk ist schlecht; die externen GWs lösen das sehr elegant.
 
foschi hat sicher Recht, wenn er sagt, dass externe Gateways eine sehr gute Lösung sind.

Ich will aber der Aussage, dass das "ISDN BRI-Gezumpel" (sehr schön!) bei Asterisk schlecht sei, widersprechen und auf ISDN-Karten von Dialogic (ehemals Eicon) mit chan-capi verweisen. Diese Lösung läuft bei uns sehr stabil.

Wobei man rechnen muss, ob die Gateways am Ende nicht sogar günstiger sind...

Und auf interne ISDN-Telefonie würde ich aber auf alle Fälle verzichten!
 
Beim Wechsel von einem Mehrgeräteanschluß auf eine Anlagenanschluss werden die bisherigen Rufnummern für 1 Jahr kostenlos auf eine DW des neuen Anlagenanschlusses weitergeleitet.

So war das zumindest im letzten Jahr bei der T-Com (einen entsprechend kompetenten Berater vorausgesetzt)
 

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