[Frage] ISDN Spannungen simulieren

ummufo

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Ich wünsche euch einen schönen Abend :)

Zur Zeit befinde ich mich im Vorbereitungskurs zum Elektromeister. Alters- und Arbeitgeberbedingt habe ich mich mit dem Thema ISDN so gut wie keine Berührungspunkte bisher gehabt. Deshalb hätte ich eine Frage:
Ich würde gerne um Fehlersuche auch zuhause üben zu können gerne einen Aufbau gestalten, an dem ich an NFN Dosen Spannung messen kann. Rufspannung, Spannung bei abgenommen Hörer, vertauschte Adern etc.

Wie könnte ich das am einfachsten und billigsten realisieren? Ich dachte an einer alten Telefonanlage, aber kann man "dahinter" einfach ein paar TAE Dosen hängen?
Das ich zusätzlich analoge Telefone benötige ist mir bewusst.
Bitte fragt nicht warum sowas noch geschult wird, das können weder Dozenten noch Schüler verstehen
Über eine Antwort würde ich mich sehr freuen :)
 
Ich würde gerne um Fehlersuche auch zuhause üben zu können gerne einen Aufbau gestalten, an dem ich an NFN Dosen Spannung messen kann. Rufspannung, Spannung bei abgenommen Hörer, vertauschte Adern etc.
Was hat das mit ISDN zu tun? Das was du beschreibst (vertauschte Adern mal abgesehen) gibt es nicht bei ISDN sondern bei POTS.

Wie könnte ich das am einfachsten und billigsten realisieren? Ich dachte an einer alten Telefonanlage, aber kann man "dahinter" einfach ein paar TAE Dosen hängen?
Bei ISDN bzw. beim dabei verwendeten S0-Bus oder auch der Up0-Schnittstellle, also was ISDN TK-Anlagen für ISDN-Endgeräte als Schnittstelle üblicherweise zur Verfügung stellen (also von der Uk0-Schnittstelle abgesehen woran man den NTBA anschließt) werden keine TAE-Dosen verwendet sondern bspw. IAE oder UAE Dosen.

Das ich zusätzlich analoge Telefone benötige ist mir bewusst.
Ich dachte du möchtest ISDN testen? Dann braucht es ISDN Telefone. Analoge Telefone können (ohne ISDN-TA bspw.) nichts mit ISDN anfangen.
 
Das was du beschreibst (vertauschte Adern mal abgesehen) gibt es nicht bei ISDN
Elektrische Fehler wie falsch aufgelegte Aderreihenfolge sind allemal denkbar, das ist neben der Terminierung und Kabellänge imo der elektrische Hauptfehler bei ISDN-Verkabelung, die im "normalen S0-Bereich" i.d.R. 4-adrig abläuft... Zumindest das kann man spielerisch erkunden. Genannte Rufsignalisierung und Auf- bzw Abbau der Verbindung wie auch andere Steuerinformationen laufen nur digital auf dem D-Kanal ab.
Lösen wir uns mal von dem Widerspruch ISDN - TAE - Rufspannung - Signalisierung usw kann man zumindest sagen:
Für eine simple Spannungsversorgung der 4 ISDN-Adern (ohne Daten der 3 ISDN-Kanäle - 2x B- & 1x D-Kanal) würde ich schlicht auf einen alten NTBA zurückgreifen - einfach das Teil an die Steckdose anstecken, den UK0 ("Amts-ISDN-Anschluss") leer lassen und an den RJ45-S0-Buchsen und der S0_Klemmleiste ist die vorgegebene Spannung auf den Aderpaaren drauf.
 
Zuletzt bearbeitet:
Die Frage ist, was konkret du mit "simulieren" meinst, und zu welchem Zweck das erfolgen soll.
Eine Zwischenfrage: ist ISDN Teil der Prüfungsinhalte (?) Wenn ISDN, dann hoffe ich doch sehr, SIP/VoIP auch?

Wie schon erwähnt:
Wenn die ISDN-Verkabelung fehlerfrei ist, funktionieren die Geräte auch. Wenn sie das nicht tun (und ein Konfigurationsfehler ausgeschlossen ist), sind sie halt defekt.
Typischerweise repariert man weder Telefonanlagen-Baugruppen noch -Telefone, allein auch aus Garantie/Gewährleistungssicht -- und auch aus Kostensicht. Und auch Zeit. Ersatzbaugruppen hat man auf Lager oder sind in schneller Zeit geliefert, oder es gibt entsprechende Retoure/Vorabtauschverfahren.
Diagnose von Fehlern auf lowlevel bzw. formal korrekt kann man ja auch Layer 1 sagen, ist seitens der Hersteller eigentlich auch nicht vorgesehen. Ich hab jedenfalls noch nie einen Schaltplan oder eine Bestückungsliste für TK-Anlagen(-baugruppen) gesehen, die für Servicetechniker ausgegeben worden wären.

Das weithin verfügbare Testequipment ist das was Testgeräte wie Argus-Prüfhörer leisten. Damit lässt sich die Verkabelung prüfen und per Ausschlussdiagnostik den Fehler auf Leitungsnetz, Endgerät oder TK-Anlagenport eingrenzen. Ab da dann eben Komponententausch.

Selbst wenn man in der Lage wäre, einen Defekt auf Baugruppen festzustellen: Da passiert immer mehr mit programmierbaren ICs bzw. generell Custom ICs des Herstellers, ohne Zugriff auf diese Teile bzw. die Software kann man da sowieso maximal das analoge Frontend von so einem S0-Port prüfen.

Wenn du - ggf. aus eigenem Antrieb - richtig tief eintauchen willst: Es tauchen auf eBay immer mal wieder Geräte auf, die tatsächlich Fehler simulieren können nach dem du fragst, das sind dann bspw. Protokollanalysatoren.
Ansonsten sprechen wir da tatsächlich von Laborequipment.
Da wäre ggf. die Frage, ob man sich dem Thema nicht eher "software-defined" nähern möchte:
Uk0 kann man mittlerweile mit einem leicht modifizierten NTBA per Software erzeugen, ich weiß allerdings nicht wie stabil das mittlerweile ist:
Da wäre aber nochmal die Frage nach dem Sinn der Übung zu stellen. Das öffentliche ISDN-Netz ist so gut wie weg, ich weiß nicht, wo da überhaupt noch was drüber läuft, ich gehe davon aus, dass zumindest die großen Provider alle komplett migriert haben und wenn dann Gateways bei ihren Kunden stehen.

Die Fehler, die im Alltag passieren können, kannst du eigentlich alle gut real nachstellen, also Adern vertauschen (bzw. ganz weg lassen), Terminierung wie auch immer falsch machen, Bus/Stern-Verkabelung wie auch immer falsch machen.
Aber wenn wir hier *nicht* davon reden, dass du dich darauf vorbereiten möchtest, dich bei der Telekom als ISDN-Spezialist zu bewerben (ich glaube kaum dass die da noch einstellen) oder bei einem TK-Anlagenhersteller in der Entwicklung anzufangen, sondern wenn wir darüber sprechen, dass du Kunden begegnest, die ISDN-Equipment im Einsatz haben (also mit sehr hoher Wahrscheinlichkeit eine Telefonanlage) und du da eine Fehlerdiagnose machen sollst, würde ich mich darauf fokussieren, erwartbare Fehler nachzustellen und da nicht mit Multimeter und Logic Analyzer dran zu gehen sondern mit dem gebräuchlichen Testequipment (also dem Argus) zu schauen, wie sich solche Fehler darstellen.

Wenn die Verkabelung sauber ist, sind typische Fehler dann auf den höheren Protokollschichten zu erwarten, also zunächst mal, dass die beiden Enden nicht zu einander passen: Beide Endpunkte sind bspw. als TE konfiguriert, oder PtP/PtMP unterscheidet sich, es sind völlig falsche D-Kanal-Protokolle eingestellt. Und nicht zuletzt kann auch einfach aus logischer Sicht in der TK-Anlagen-Programmierung einfach was schief sein.
Je mehr es in Richtung Programmierung der TK-Anlage geht, desto eher wirst du da aber - offiziell jedenfalls - Schulungen vom jew. Hersteller benötigen. Zumindest, sofern wir Jetzt nicht von der typischen "Anwalts-Auerswald" mit 3 Telefonen + Fax reden.

Diese Dinge tauchen jedenfalls deutlich häufiger auf, als dass man da mit aufwändigem "General purpose"-Besteck viel reißen könnte, außer am Ende so etwas festzustellen wie "der Port auf der TK-Anlage ist nicht in Ordnung."
 
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Im Vorbereitungskurs zum Elektromeister? Ganz sicher nicht.
Was genau? ISDN oder VoIP? Oder beides, oder nichts davon? :)

Ich erinnere mich jedenfalls, dass ein Ex-Kollege, der Anfang der 2000er seine Ausbildung als IT-Systemelektroniker gemacht hat, in der Berufsschule ungefähr nichts über ISDN gelernt hat, sondern er den Unterricht schon mit dem bereichern konnte, was er im ausbildenden Betrieb und in Schulungen bei TK-Anlagen-Herstellern (ISDN-Schulung bei Herrn Auerswald persönlich ;) ) gelernt hatte.
Irgendwoher muss das TK-Wissen bei Elektrikern ja auch heute noch kommen, deswegen frug ich interessiert nach.
Ein Bekannter hat vor ca. 5-6 Jahren eine Ausbildung in einem Elektro-Betrieb gemacht, die ihre Arbeitsfelder mit "Elektrotechnik, Sicherheitstechnik, Netzwerktechnik" beschreiben, und der als Stand der Technik gelernt hat, J-Y(St)Y und TAE-Dosen zu verbauen.
 
Zuletzt bearbeitet:
Das war ja nicht, um Dir zu widersprechen sondern ich habe das als Stichwort genommen, um auch auf die Terminierung als weiteren Fehlerquelle hinzuweisen.
Denn alles weitere (Protokoll) spielt sich im Bereich der Chipprogrammierung ab und ist mit einem Voltmeter nicht mehr zu erfassen.
 
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