Das ist ja interessant. Ich hab auf meiner 7270 mit 04.80 die gleiche Einstellung fürs Internet und keine Probleme mit der Zeit.
Hast du mal ins Syslog geschaut? Sind da Meldungen vom chronyd?
Mfg Oliver
Nun, ich muss gestehen, /var/log/messages oder /var/log/syslog noch nicht gefunden zu haben...
Aber auf der telnet-console wird letztendlich folgendes ausgegeben:
Jan 1 01:09:03 chronyd[929]: Trimming RTC, error = -946688432.727 seconds
mein Stand:
Der chronyd ist für den ntp-Dienst zuständig, der stellt also die Uhr.
Die chronyd-Konfiguration enthält die Directive "initstepslew" und veranlasst damit den chronyd die Uhr beim Startup des Deamons nach der ermittelten Zeit des ntp-Servers zu setzen, egal welche Mondzeit die HW-Clock hat.
Das versucht der aber nur geschätzte 5 Minuten lang. Danach wird normaler Dienst verrichtet.
Normaler Dienst bei ntp-Clients heisst, die lokale Uhr wird mit einem empfangenen Zeitsignal verglichen und nach Ermittlung einer Abweichung beschleunig bzw. gebremst. Das geht nur in einem recht kleinen zeitlichen Abweichungs-Fenster. Ich meine wenige Stunden.
Ferner ist zu beachten, dass der chronyd wohl erst gestartet wird, wenn das "externe Interface", in der Routing-Tabelle mit DSL angegeben, eine IP-Konfiguration enthält/erhält.
In meinem Test-Fall sieht/sah die Konfiguration nun so aus, dass ich eine feste IP-Adresse für das WAN (port 1), passend für die Zielumgebung, konfiguriert habe.
Die Box wurde mit Strom versorgt, die WAN-Verbindung aber noch nicht angeschlossen. Selbst mit Anschluss an mein Testnetz wäre das Verhalten gleich, da ja kein Verkehr über die falsche Konfiguration zu einem ntp-Server machbar ist.
chronyd wird gestartet, da ja eine IP-Adresse für "DSL" vorliegt und versucht vergeblich in der Startupzeit einen ntp-server zum Setzen der Clock zu finden.
Die WAN-Konfiguration wurde dann auf DHCP umgestellt und mit meiner Testumgebung verbunden. chronyd ermittelt nun nach erreichen des ntp-Servers eine Ablage die durch eine Uhrbeschleunigung beim besten Willen nicht auszugleichen wäre:
Jan 1 01:09:03 chronyd[929]: Trimming RTC, error = -946688432.727 seconds
Nichts weiter passiert, die Uhr bleibt auf "2000" stehen...
Ein reboot der BOX oder restart von chronyd behebt das Problem.
Bei verbleibender DHCP-Konfiguration und getrennter Verbindung zum WAN läuft die Uhr nur solange auf 2000 bis die Verbindung wieder hergestellt wird und "DSL" eine IP-Adresse zugewiesen bekommen hat. Erst dann wird chronyd gestartet und setzt die clock auf die richtige Zeit.
Da ich aus der Zielumgebung (wo die FB plaziert werden soll) heraus per OpenVPN eine Verbindung in "die Zentrale" herstellen möchte, ich wegen Diebstahlgefahr OpenVPN mit Zertifikaten betreiben will, bin ich auf eine -einigermaßen- korrekte Uhrzeit angewiesen.
Mit einer festen IP-Adresse für die WAN-Konfiguration (da muss ich nehmen was angeboten wird) muss ich mir was einfallen lassen. So kann es hier z.B. nach einem Stromausfall und folgendem Ausfall der Netzverbindung > 5 min zu einem dauerhaften verbleiben der Uhr in "2000" kommen.
VPN, und somit Remote-Zugriff über den Tunnel funktioniert dann nicht mehr.
Z. Zt. denke ich über einen täglichen Restart des chronyd per cron nach. Damit wäre die mögliche Nichterreichbarkeit wegen falscher Uhr auf < 24 h nach Wiederherstellung einer Netzverbindung begrenzt.
Eine zweite Möglichkeit wäre die Directive "makestep" in die chronyd Konfiguration einzufügen. Soweit ich das verstehe, kann man damit ein Setzen der Uhr in einem angegenen Abweichungsfenster konfigurieren.
Erste Versuche damit gingen aber in die Hose....
Grüße und gute Nacht.
Solarix