[Problem] Konzept für analoge Modems über VoIP?

crazyfile

Neuer User
Mitglied seit
23 Mrz 2011
Beiträge
4
Punkte für Reaktionen
0
Punkte
0
Hallo Zusammen!

Für mein Problem, habe ich viele ähnliche Artikel bereits gefunden. Leider keinen, der mir eine ausreichende Antwort. Daher fange ich mit meiner gegenwärtigen Situation an, komme dann zu dem Problem und nenne die mir im Kopf schwebenden und auch konkreten Lösungen. Diese gefallen mir leider nicht.

Mir lesen derzeit mit 3 analogen 56k Modems über 600 Geräte im Bundesgebiet aus (Messdaten). Die Auslesung erfolgt nachts über analoge Telefonanschlüsse von unserem System aus (max. 9600 baud). Die Gegenseite (600 Stück im Bundesgebiet) sind größtenteils GSM-Modems (Nutzung des sogen. CSD-Dienstes), die unsere "Anrufe" annehmen. Was nicht GSM ist, ist ebenfalls ein analoger Anschluss mit Modem.

Nun zum Problem. Auf Grund schnellem Wachstums erhöht sich die Anzahl der anzurufenden Geräte um das Dreifache. Dadurch reicht mein Zeitfenster nachts (max. 4 h) nicht mehr aus, um alle Geräte zu erreichen. Also stehe ich vor der Entscheidung, wie wir zukünftig die Geräte anrufen.

Lösung A:
Die einfachste Variante ist bei uns mit Hardware gegenzuhalten und den eigenen Modempark von 3 Modems deutlich aufzurüsten. Dies ist mit einmaligem Aufwand und Kosten verbunden, aber auch nicht zukunftsorientiert. In 12 bis 18 Monaten steht die Entscheidung wieder an.

Lösung B:
Umstellung auf IP basierte Kommunikation. Das bedeutet einmaliger Aufwand für die Einrichtung der entsprechenden Technik (VPN, Radius, etc.) und eine Tarifänderung an den Sim-Karten. Mir persönlich gefällt dies sehr gut, da wir hiermit nicht mehr von der Anzahl der Geräte abhängig sind. Das KO-Kriterium hierbei sind die Tarife auf den Sim-Karten. Zwei Anbieter habe unser Konzept aufgenommen und uns Preise zwischen 3-4 Euro pro Karte angeboten. Damit bin ich bei über 3000 Euro monatliche Kosten für 1000 Geräte. Bisher Kosten uns die Sim-Karten genau 0 Euro im Monat. (Günstigen Rahmentarif mal erwischt) Diese Lösung ist derzeit nicht finanzierbar.

Lösung C:
Eine Kombination aus beiden. Die Modems hier bei uns würde ich virtualisieren, z.B. mit Virtual Modem PRO. Dann beginnt bei mir die Grauzone. Über welches Medium rufen die virtuellen Modems bei den GSM und analogen Modems an? VoIP oder wieder analoge Telefonanschlüsse? Laut einigen Beiträgen hier und in anderen Foren, funktionieren Modemverbindungen über VoIP nicht. Warum erschließt sich mir nicht, da es sich um Töne handelt und Fax auch funktionert. Für fachkundige Links oder gar Erklärungen wäre ich sehr dankbar. Andererseits, würde ich mich auch darauf einlassen, die virtuellen Modems über analoge Telefonleitungen laufen zu lassen, was mir wiederrum Kopfschmerzen bereit, was den hardwareseitigen Anschluss an die TK-Anlage angeht. Gibt es hierfür Softwarelösungen?

Ich hoffe, mein Problem hinreichend dargestellt zu haben. Für Nachfragen bin ich gerne zu haben. Wer auch immer mir antwortet: DANKE!

Schöne Grüße!
 
Da Du damit Deine Brötchen verdienst und auf funktionierende Kommunikation angewiesen bist, würde ich von einer VoIP-Lösung die Finger lassen. Es sind zwar nur Töne aber das Problem ist, dass der Ausfall eines Bits bei Sprache nicht auffällt, bei Modemkommunikation aber sofort zu Problemen führt.

Ich habe vor über 10 Jahren mal einen Einwahlrouter an einem PMX-Anschluss eingesetzt. Damit konnten sich 30 Mitarbeiter über ISDN, analog oder GSM einwählen. Das geht natürlich auch in die ander Richtung. Userverwaltung über RADIUS oder direkt auf der Kiste. Sowas müsste man heute zu einem Bruchteil des Originalpreises auf dem Gebrauchtmarkt bekommen. Hersteller weiss ich leider nicht mehr.

Noch schöner wäre es, komplett auf IP zu setzen. Das würde natürlich Investitionen beim Kunden voraussetzen, ist aber wohl die zukunftssicherste Lösung. Sowas könnte man schrittweise einführen und damit die bisherige Lösung entlasten.

jo
 
Ich kann mich rollo nur anschließen:
IP-Kommunikation ist die einzig wahre Lösung, alles andere ist weder zukunftsorientiert noch irgendwie stabil zu handhaben.
Wenn Du Dein Modem mit Fax vergleichst (es sind ja beides Modem-Piepsereien), dann vergisst Du aber
1. Bei VoIP ist die Faxübertragung immer noch ein Experiment. Es klappt besser, wenn der entsprechende Fax-Codec T.38 läuft, aber auch dann hat es noch Experimentalcharakter.
2. Das Fax-Protokoll ist ein sehr fehlertolerantes Protokoll, das auch sehr große Delays und Jitter verkraftet, die Modem-Protokolle aber nicht, da kommt es sehr schnell zu Verbindungsabrissen. Im Zweifelsfall wird halt ein schwarzer Strich auf das Papier gedruckt, lesen kannst Du es aber weiterhin. Das geht bei einer echten Daten-Verbindung per Modem prinzipbedingt nicht mehr. ;)

Lies Dich mal schlau zu dem Fax-Codec T.38, dann wirst Du sehen, dass es zum Einen noch nicht wirklich in jeder Situation stabil und zu 100% zuverlässig läuft (wie für Dich erforderlich) und zum Anderen entsprechende Gegenstellen voraussetzt, die das ebenso unterstützen. Dort wird aus dem Gepiepse nämlich ein digitaler Code, der zur Gegenseite übertragen wird, die dann das Piepsen erst wieder generiert, um einigermaßen stabil und jitterarm zu bleiben. Für Faxe reicht das, für echte Modem-Datenübertragung aber nicht mehr. Nicht ohne Grund wurde der Codec ins Leben gerufen, denn man hat schon ausreichend Erfahrung gesammelt mit den Problemen, die sogar das gutmütige Fax über VoIP verursacht.
Wenn die Summe der analogen Leitungen für Dich so nicht realisierbar sind, dann nimm einen entsprechenden ISDN-Anschluss. Bei dem Euro-ISDN-Standard hast Du schon 2 Kanäle, dann lass bei Bedarf noch einen weiteren Anschluss legen, der wiederum 2 Leitungen beherbergt. Für einen ISDN-Primär-Multiplexanschluss (mit bis zu 30 Nutzkanälen) wird Dir da sicher das Geld und auch der Nutzen fehlen. ;)
 
Erstmal vielen Dank für Eure Antworten. Mir ist nun klar warum Modemverbindungen über VoIP nicht funktionieren.

Mir stellte sich die Frage, wie ich überhaupt auf VoIP gekommen bin. Daher musste ich jetzt mal ein wenig zurückdenken. Bei VoIP werden ja Sprachdaten von analog auf digital gewandelt. Mit allen Vor- und Nachteilen. Auf die Idee, warum Modemtöne auch über IP basierte Kommunikation funktionieren sollte, kam ich über eine Netzumstellung der Telekom:

http://www.t-mobile.de/business/netzmodernisierung/0,21837,25191-_,00.html

So wie ich die Telekom damals (und auch heute) verstanden habe, werden alle Verbindungen digitalisiert. Also auch Modemtöne. Als Schlußfolgerung muss ich ziehen, dass es grundsätzlich geht, aber nicht mir VoIP. Korrekt?

Für mein Problem muss ich mich wohl intensiv mit guten Gründen beschäftigen, warum wir IP-basierte Kommunikation brauchen. Und diese entsprechend langsam umsetzen. Wird wohl auf eine Übergangszeit hinauslaufen.
 
Hi!
Um perspektivisch zu arbeiten, solltest du dich m.E. in die M2M-Problematik http://de.wikipedia.org/wiki/Machine_to_Machine einarbeiten. Da hat sich ja doch einiges anwendungsbereites getan. Es gab von der "funkschau" vor längerer Zeit eine Übersicht. Leider habe ich hdas Exemplar schon entsorgt.
 
Ich würde mal behaupten, wenn ein Carrier sein eigenes Netz dahingehend digitalisiert dass alles über IP läuft, dann funktioniert auch alles. Das hat aber nichts mit dem landläufigen Begriff VoIP zu tun. Da sind in der Regel verschiedene Carrier und unbekannte Endgeräte beteiligt. Damit kann die erforderliche Dienstegüte nicht garantiert werden und es kommt zu den bekannten Einschränkungen.

jo
 
Als ISDN erfunden wurde, gab es noch keine preisgünstige digitale Signalprozessoren, daher hat man sich für Variante ohne Kompression entschieden. Bei VoIP-Übertragungen werden komprimierende, verlustbehaftete Codecs eingesetzt. Der "Verlust" ist bei Audioübertragung nicht merklich, bei Datenübertragung schon.
 
Einspruch: Bei ISDN wird wie bei VoIP der Codec G.711 verwendet, das Problem ist die nicht gesicherte Paketübertragung.

jo
 
Wie Umfangreich sind die Meßdaten? Es gibt Geräte aus der Prozessleittechnik die Meßdaten via SMS/MMS verschicken können. Ist das ne Option?
 
Zunächst einmal hat ilmtuelp0815 nicht ganz Unrecht, dass es sich eigentlich um MTM handelt. Dies ist mir bewusst, habe ich leider vergessen zu erwähnen. Dennoch entsteht auf dem Sim-Karten ein Datenvolumen, welches entsprechend kostet (siehe oben).

Für mich ist das Problem zwar noch nicht endgültig gelöst, aber ich bin um einiges schlauer und trete ihn die zweite Runde mit den Providern. Danke Euch!
 
@crazyfile:
crazyfile schrieb:
.. es sich eigentlich um MTM handelt. Dies ist mir bewusst,
Das habe ich aber nie behauptet. Ich habe von M2M geschrieben und gemeint. MTM ist eine ganz andere Baustelle!
 
Du hast Recht. Ist ein Gedankenfehler von mir Machine-to-Machine wird wie Business-to-Business abgekürzt. MTM != M2M
Entschuldige bitte!

Ein Grund mehr manchmal lieber die Dinge auszuschreiben. Ich meinte Machine-to-Machine.
 

Ascent Max Einwahlrouter/Modemlösung, macht bis zu 30 gleichzeitige Modemverbindungen, Anschaltung an einen S2M-Anschluss. Diese Geräte sind heute sehr günstig zu bekommen (ich hab sogar noch welche im Lager), und dienten eigentlich dazu, Dial-Up-Internetzugänge bereitzustellen (Modem/ISDN). Die Geräte können ausgehend (wie gesagt) max. 30 gleichzeitige Verbindungen zeitgleich. Damit solltest Du in Deinem Zeitfenster gut klarkommen, und Dir erst einmal Luft verschaffen können. Der benötigte S2M-Anschluss kann Teil einer TK-Anlage oder ein eigenständiger sein (die Anschlüsse sind ja heut sehr günstig erhältlich).


GSM-Mediengateways nutzen, die auf der einen Seite IP und auf der anderen Seite GSM sprechen. Diese Geräte gibt es auch mit bis zu 64 gleichzeitigen GSM-Kanälen (z.B. von 2N oder Vierling); wir haben z.B. gute Erfahrungen mit den 4-Kanal-Geräten von 2N. Damit kannst Du per GSM direkt Deine Gegenstellen abfragen.

Grüße

foschi
 
  • Like
Reaktionen: 123qwertzuiop
Holen Sie sich 3CX - völlig kostenlos!
Verbinden Sie Ihr Team und Ihre Kunden Telefonie Livechat Videokonferenzen

Gehostet oder selbst-verwaltet. Für bis zu 10 Nutzer dauerhaft kostenlos. Keine Kreditkartendetails erforderlich. Ohne Risiko testen.

3CX
Für diese E-Mail-Adresse besteht bereits ein 3CX-Konto. Sie werden zum Kundenportal weitergeleitet, wo Sie sich anmelden oder Ihr Passwort zurücksetzen können, falls Sie dieses vergessen haben.