Neue Hausverkabelung, aber mit welchem Kabel?

Mecki78

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Unser Modem synchronisiert nicht alzu hoch (aber noch gut genug), jedoch scheinen wir viele Pakete zu verlieren (unglaublich viele HEC Fehler laut Modem und ziemlich viele CRC Fehler). Das ist natürlich bei IP Telefonie nicht so günstig, da werden ja verlorene Pakete nicht neu übertragen.

Ich glaube dass unsere Hausverkabelung mit dran schuld ist. Die ist 40 Jahre alt, die Kabel sind eher ein Witz, nicht verdrillt (auf strecken von bis zu 30 Meter), bzw. verdrillt mit Adernpaaren anderer DSL Nutzer, usw. Darüber hinaus noch zweimal über Lüsterklemmen verlängert (derartige Verlängerungen führen immer zu Signaleinstreuung und Reflektionen im Kabel). Ich würde gerne die Hausverkabelung neu machen, weil auch wenn das nicht hilft, schaden wird es sicher auch nicht, oder?

Nur was für Kabel soll ich nehmen? Einfache, vedrillte Doppelader? Ich kann natürlich auch gleich Ethernetkabel legen und nur ein Aderpaar anschliessen. In der Theorie klingt das gut. Hab noch an die 60 Meter Cat6 Kabel rumliegen im Keller. Einzeln geschirmte Aderpaare + Gesamtkabelschirm. Allerdings habe ich in manchen Foren gelesen, dass Leute genau das gemacht haben und hinterher schlechtere DSL Qualität als vorher hatten. DSL ist ja immerhin für ungeschirmte Doppellitze ausgelegt worden. z.B. wenn Netzwerkkabel eine stark andere Impedanz haben wie normale Telefonlitze, dann kommt es zu Reflektionen an den Anschlussstellen der Kabel und das führt zu eher noch schlechterer Qualität.

Auch wo wird das Kabel geerdet? Am DSL Modem bringt ja nicht viel, das ist ja selber nicht wirklich geerdet. Ausserdem soll man das Kabel nur an einer Seite erden, also am besten dort wo es mit der Hausleitung von der Telekom verbunden ist?

Für Ratschläge wäre ich denkbar. Im Haus sind Kabelrohre verlegt, d.h. ich kriege da ein neues Kabel ohne Probleme durch (muss es halt Stockwerk für Stockwerk durchziehen), die Frage ist nur welches.

Ach ja, und wer sowas schonmal gemacht hat, zieht man Kabel von unten nach oben oder von oben nach unten? Was ist einfacher/praktischer?
 
Für die Verlegung von Kabel zwischen Hausanschluss und der ersten TAE auf jeden Fall das normale Telefonkabel nutzen!
Pro Teilnehmer ein einzelnes Kabel. Bedenke, dass die gesamte DSL-Technik auf genau diesem Kabel (und natürlich dem etwas dickerem Kabel unterhalb der Strasse ;)) abgestimmt ist. Also nutze dieses einfach.
Ab dem Splitter zum DSL-Modem sollte das Kabel möglichst kurz sein, da experimentiere einfach mal mit verschiedenen Kabeln herum. Da ist mal dieses, mal jenes Kabel vorteilhaft.
 
Für die Verlegung von Kabel zwischen Hausanschluss und der ersten TAE auf jeden Fall das normale Telefonkabel nutzen!

Danke. Endlich mal jemand der hier Stellung bezieht :) Ich habe Google und Foren rauf und runter gesucht und entweder reden die immer über Kabel nach der ersten TAE oder über Kabel zwischen Splitter und Modem. Hier mache ich mir aber die wenigsten Sorgen. Niemand redet hier von den Kabeln davor.

Bei uns im Haus kommt ein Kabel von der Telekom, mit ca. 60 Doppellitzen (grob geschätzt), irgendwie verdrillt (so irgendwie alles mit allem, so schaut das aus, aber ich denke die wissen schon was die tun) und die sind dann auf einen Schaltblock gelötet (das hat die Telekom so gemacht). Das ganze schaut so aus:

Siehe Bild

von unten kommt die Leitung und die ist auf den Block gelötet. Von dort aus geht dann die Verkabelung in die Wohnungen. Diese hat aber nicht die Telekom (damals Post) gezogen! Das ganze Haus war mal eine Firma (Büroräume usw., ist aber schon an die 40 Jahre her, dass die den Betrieb eingestellt hat). Hier wurden billigste und einfachste Litze im ganzen Haus verteilt (damals noch in Büros), was ja für Analogtelefone (mehr hing da nie dran) vollkommen ausreichend war. Da reicht es ja paarweise einfachen Klingeldraht zu verlegen, wird schon gehen. Und wenn es mal zu kurz ist wurde eine Kabeldose in die Wand gebohrt und dort einfach das Kabel über Lüsterklemmen verlängert, ganz toll ist das. Und die wurde schon beim Bau des Hauses mitverlegt, noch bevor überhaupt unten dieser Kasten da war.

Ich habe die Erlaubnis vom Hausbesitzer dass ich da durch die Kabelrohre ziehen darf was auch immer ich will, das ist ihm Wurst. Ich mache die Verkabelung neu für unsere Wohnung und 3 weitere Parteien, die anderen fasse ich nicht an (würde denen auch neue Kabel geben, aber die scheinen kein Interesse zu haben). Wichtig ist mir dass ein einziges Kabel von diesem Kasten bis zur Dose geht, keine Verlängerung und gut verdrillt.


Okay, aber was für ein Kabel soll ich jetzt nehmen? Ungeschirmte Doppellitze, richtig? Schirmung ist eher schädlich, oder? Aber welche? Welcher Leitungsquerschitt? Und verdrillt sollte es schon sein, oder? Soll ich ISDN Kabel nehmen, die kann man ja auch als Meterware in beliebiger Länge kaufen (sind doch sicher verdrillt oder? 4 Aderpaare hat ein Kabel auf einmal). Kabel haben ja auch so tolle Namen/Bezeichner? Hat hier irgendwer die richtige Bezeichnung für ein möglichst passendes Kabel?

Ach ja, und für noch einen Tipp wäre ich dankbar. Da ist natürlich nirgends was beschriftet. Wie finde ich die richtigen Kabel? Jedes Adernpaar mal abzuschrauben und schauen wann das Telefon nicht mehr geht ist keine Option :p Bei analog könnte ich anrufen und schauen wo das Klingelsignal anliegt (das ist ja Wechselstrom mit festgelegter Hz Zahl und Spannung im bestimmten Bereich), wir haben aber ISDN.
 
Okay, aber was für ein Kabel soll ich jetzt nehmen? Ungeschirmte Doppellitze, richtig? Schirmung ist eher schädlich, oder?

Schirmung hat noch nie geschadet. Warum auch?

Wirklich bringen wird sie aber nur etwas, wenn sie zentral geerdet wird. Das ist aber nur anzuraten, wenn die Elektro-Installation auf einem aktuellen Stand ist. Soll heißen: Lass die Schirmung auf beiden Seiten offen.

Aber welche? Welcher Leitungsquerschitt? Und verdrillt sollte es schon sein, oder? Soll ich ISDN Kabel nehmen, die kann man ja auch als Meterware in beliebiger Länge kaufen (sind doch sicher verdrillt oder? 4 Aderpaare hat ein Kabel auf einmal). Kabel haben ja auch so tolle Namen/Bezeichner? Hat hier irgendwer die richtige Bezeichnung für ein möglichst passendes Kabel?

Wenn es irgendwie geht, dann würde ich Cat5e Netzwerkkabel ziehen. Das ist wenigstens ordentlich verdrillt und es lässt sich auch ordentlich damit arbeiten. Eine 100 Meter Rolle gibt es schon für ca. 15 EUR.

Andererseits sehen die paar "Röhrchen" doch eher mager aus. Wenn da wirklich 3 Kabel durch sollen, dann musst du wohl auf 4-adriges Telefonkabel ausweichen. Das ist weniger hochwertig, Preis ist aber in Etwa gleich.

Ach ja, und für noch einen Tipp wäre ich dankbar. Da ist natürlich nirgends was beschriftet. Wie finde ich die richtigen Kabel? Jedes Adernpaar mal abzuschrauben und schauen wann das Telefon nicht mehr geht ist keine Option :p Bei analog könnte ich anrufen und schauen wo das Klingelsignal anliegt (das ist ja Wechselstrom mit festgelegter Hz Zahl und Spannung im bestimmten Bereich), wir haben aber ISDN.

Streng genommen ist die einzige Möglichkeit wohl wirklich jedes Kabel kurz runterzunehmen, denn nur die Telekom wird einen Plan haben, was da wo hingelegt ist.

Techniker haben eine Art "Prüfsender" für solche Zwecke. Die speisen am zu findenden Anschluss einen Ton ein und suchen den unten auf den Klemmen.

@Novize: Warum bist du der Meinung, dass gerade das Kabel zwischen Splitter und Modem kurz sein soll? Meiner Meinung nach gehört das Kabel mit zur "Gesamtlänge" zur Vermittlungsstelle. Ob das Kabel vor oder nach dem Splitter lang ist, ist wohl irrelevant.

Nachtrag: Hast du eine Möglichkeit von den zu findenden Anschlüssen einen Draht in den Keller zu ziehen? Wenn ja, dann den Draht in der Wohnung an eine der Adern und im Keller zwischen Draht und Klemmen mit Durchgangsprüfer suchen. Wo Durchgang ist, ist der richtige Draht.
 
Zuletzt bearbeitet:
Wenn es irgendwie geht, dann würde ich Cat5e Netzwerkkabel ziehen. Das ist wenigstens ordentlich verdrillt und es lässt sich auch ordentlich damit arbeiten.
Das ja, aber die Impedanz ist eine andere. Da DSL eine HF-Technik darstellt, die auf die normal vorhandene Telefonkabel und deren Impedanzen aufgebaut ist, würde ich für diese Zwecke das Standardkabel (=echtes abgeschirmtes Telefon-Verlegekabel) nehmen.
Techniker haben eine Art "Prüfsender" für solche Zwecke. Die speisen am zu findenden Anschluss einen Ton ein und suchen den unten auf den Klemmen.
Richtig, außer Prüfsender gibt es nur die Methode Try-and-Error per ab/anklemmen der anderen Leitungen, bis das richtige Pärchen gefunden ist.
@Novize: Warum bist du der Meinung, dass gerade das Kabel zwischen Splitter und Modem kurz sein soll? Meiner Meinung nach gehört das Kabel mit zur "Gesamtlänge" zur Vermittlungsstelle. Ob das Kabel vor oder nach dem Splitter lang ist, ist wohl irrelevant.
Nein, nach dem Splitter gibt es die Vorschrift: Max 20 Meter. Dies u.a. deshalb, da durch die Trennung der NF / HF der HF-Zweig wesentlich höheren Störungen ausgesetzt wird. Die meißten Störungen sind im NF-Bereich anzusiedeln. Diese wird aber im Splitter abgetrennt und Richtung niederohmiges Telefon geschoben. Alles hinter dem Splitter geht ungefiltert zum hochohmigen DSL-Modem. Es gibt hier im Forum ja auch genug Berichte, dass auch bei Komplettanschlüssen ein Splitter Wunder bewirken kann: Ohne Splitter kein stabiles bzw langsames DSL verfügbar, mit Splitter wesentlich stabiler und schneller.
Dies wird nicht wegen der Gesamtlänge des HF-belasteten Kabels sein, sondern eher wegen der dann unterdrückten NF-Störungen. Probiere es doch mal selbst aus: Nimm einen 100m-Telefonkabelring und klemme diesen zwischen Splitter und Deinem DSL-Modem und betrachte die abweichende SNR und Dämpfung. Die gleichen 100m vor dem Splitter haben nicht diese Auswirkung. ;)
 
Das ja, aber die Impedanz ist eine andere. Da DSL eine HF-Technik darstellt, die auf die normal vorhandene Telefonkabel und deren Impedanzen aufgebaut ist, würde ich für diese Zwecke das Standardkabel (=echtes abgeschirmtes Telefon-Verlegekabel) nehmen.

Ich habe bisher immer LAN-Kabel dafür genommen. alleine schon deshalb, weil es eben da ist. Ehrlich gesagt zweifle ich bei so manchem Telefonkabel ohnehin an, ob hier jemand auf Impedanz geachtet hat. Bisher keinerlei Probleme mit dem LAN-Kabel. Ob es einen Unterschied macht, ob man eine Rolle mit 10m Telefonkabel oder 10m Netzwerkkabel vor/nach den Splitter baut, müsste man mal ausmessen. Nach dem Splitter schätze ich, dass das LAN-Kabel, sofern die Schirmung geerdet wird, durchaus Vorteile haben kann.

Nein, nach dem Splitter gibt es die Vorschrift: Max 20 Meter. Dies u.a. deshalb, da durch die Trennung der NF / HF der HF-Zweig wesentlich höheren Störungen ausgesetzt wird. Die meißten Störungen sind im NF-Bereich anzusiedeln. Diese wird aber im Splitter abgetrennt und Richtung niederohmiges Telefon geschoben. Alles hinter dem Splitter geht ungefiltert zum hochohmigen DSL-Modem.

Guter Einwand! Darauf, dass der Splitter unter Umständen auch Störungen filtert, habe ich jetzt nicht geachtet.
 
Die Schirmung des Kabels vom APL zur TAE mag durchaus Vorteile haben - so sehe ich das auch. Ich denke hier halt: Die Folienschirmung des korrekten Telefonkabels sollte i.d.R. ausreichen - man muss diese nur mal nutzen und genau das wird fast immer vernachlässigt! Für irgendwas muss diese Alufolie ja gut sein :hehe:
Telefonkabel ist auch kleiner vom Durchmesser, wie Du selbst schon geschrieben hast. Dann kommt noch dazu, dass mancher Techniker mit der Optik des Telefonkabels vertraut ist und leichter die Grenze zwischen Telefon/DSL und Computer/Netzwerk ziehen kann. Ich durfte letztens einen kompletten Schrank aufklemmen:
24xNetzwerk, 5xAnalog-Telefon und 20xISDN wild durcheinander als sparsam beschriftetes dickes Kabelbündel im Kabelkanal. Da war auch ich froh, schon mal optisch trennen zu können. :) Es waren völlige Idioten, die da die Kabel gezogen haben, und ich durfte das ausbaden :(

Das der Splitter auch Störungen filtern kann, habe ich im Laufe von einigen Verdrahtungen auch erst gesehen. Im Nachhinein schon logisch, man muss es halt nur wissen...
 
Schirmung hat noch nie geschadet. Warum auch?

Viel hilft nicht immer viel :p Wie gesagt, ich habe nur gelesen dass Leute ihre Hausleitung durch Cat5 ausgetauscht hatten und danach ihr Modem schlechter als vorher synchronisiert hatte. Wobei, wenn dadurch die Pakete nicht mehr gedropped werden, würde ich das in Kauf nehmen, weil was nützt mir Bandbreite, die ich eh faktisch nicht nutzen kann?

Wirklich bringen wird sie aber nur etwas, wenn sie zentral geerdet wird. Das ist aber nur anzuraten, wenn die Elektro-Installation auf einem aktuellen Stand ist. Soll heißen: Lass die Schirmung auf beiden Seiten offen.

Ich dachte wenn man sie offen lässt dann schirmt sie gar nichts mehr und wirkt nur wie eine riesen große Antenne. Aber es stimmt, eine ordentliche Erdung unten zu bekommen ist schwierig, weil dort direkt kein Erdungskabel vorhanden ist.

Andererseits sehen die paar "Röhrchen" doch eher mager aus. Wenn da wirklich 3 Kabel durch sollen, dann musst du wohl auf 4-adriges Telefonkabel ausweichen.

Guter Einwand. Das Foto ist nicht unser Anschluss (nur eines was ich im Netz gefunden habe), aber so ähnlich sieht es bei uns auch aus. Eines kriege ich locker durch, 3 könnte in der Tat schwer werden. Ich bin davon ausgegangen, ich habe ja 4 Aderpaare im Kabel und brauche pro Wohnung nur eines... aber das ist ein Denkfehler meinerseits. Weil auch wenn ich dann bei der ersten Wohnung ein Stück Ummantelung entferne und ein Aderpaar raushole, dann brauche ich ja immer noch gut 2 Meter in die Wohnung rein und ich werde das Aderpaar wohl nicht aus dem restlichen Kabel ziehen können :-| Das hatte ich nicht bedacht.

Und wieder verlängern über Klemmen ist ja genau das was ich vermeiden wollte :-( Es gäbe zwar da bessere Verlängerungen als Lüsterklemmen, z.B. eine Ethernet Splice Box, mit der man sogar Ethernet verlängern darf (gibt es auch in Vollmetall zwecks Schirmung), aber ich wollte eigentlich schon ein "nicht unterbrochenes" Kabel ziehen und ob die in die Kabeldose passt (pro Stockwerk gibt es so ein wo teilweise derzeit über Lüsterklemmen verlängert wird) weiss ich nicht (wahrscheinlich gerade mal so).

Das Problem besteht eigentlich nur auf den ersten zwei Stockwerken, nach oben hin werden die Kabelrohre ja immer leerer weil immer mehr Kabel weg gehen und in Wohnungen terminieren.

Nachtrag: Hast du eine Möglichkeit von den zu findenden Anschlüssen einen Draht in den Keller zu ziehen? Wenn ja, dann den Draht in der Wohnung an eine der Adern und im Keller zwischen Draht und Klemmen mit Durchgangsprüfer suchen. Wo Durchgang ist, ist der richtige Draht.

Ja, das ist kein Problem. Ich kann ein ganz simples Kabel einmal quer durch das Treppenhaus führen. Die Kabelbox ist BTW nicht im Keller, sondern im Erdgeschoss. Die Telekom hat das Strassenkabel durch den Keller bis in das EG gelegt wo dann ein grosser Hohlraum ist (mit Abdeckplatte) in dem sich die auf dem Bild gezeigte Anschlussleiste befindet (ich weiss nicht wie man das Ding nennt).
 
Ich durfte letztens einen kompletten Schrank aufklemmen:
24xNetzwerk, 5xAnalog-Telefon und 20xISDN wild durcheinander als sparsam beschriftetes dickes Kabelbündel im Kabelkanal. Da war auch ich froh, schon mal optisch trennen zu können.

Kann ich mir gut vorstellen. Ich habe bei uns überall nur RJ45-Dosen. Dadrauf kann entweder LAN oder ISDN oder Analog "abgerufen" werden. Die Dosen laufen auf dem Patchfeld nach Räumen sortiert ein und werden passend zur "zukünftigen Bestimmung" der Dose entweder auf die TK-Anlage oder auf den Switch gepatcht.

Viel hilft nicht immer viel :p Wie gesagt, ich habe nur gelesen dass Leute ihre Hausleitung durch Cat5 ausgetauscht hatten und danach ihr Modem schlechter als vorher synchronisiert hatte. Wobei, wenn dadurch die Pakete nicht mehr gedropped werden, würde ich das in Kauf nehmen, weil was nützt mir Bandbreite, die ich eh faktisch nicht nutzen kann?

Wenn da mal nicht noch anderes gefummelt wurde. Mich würde zu dem Thema schon mal ein Link zu z.B. Testreihen interessieren. Ein Kabel auf dem Gigabit laufen kann, kann doch für 16 Mbit DSL nicht schlecht sein...

Ich dachte wenn man sie offen lässt dann schirmt sie gar nichts mehr und wirkt nur wie eine riesen große Antenne. Aber es stimmt, eine ordentliche Erdung unten zu bekommen ist schwierig, weil dort direkt kein Erdungskabel vorhanden ist.

Eine nicht angeschlossene Schirmung wirkt immer noch gegen äußere Einflüsse (Faradyscher Käfig). Mit Erdung ist besser, da eventuelle Ladungen so "totgelegt" werden. Allerdings ist davon bei unbekanntem Zustand der E-Installation abzuraten! Brandgefahr!

http://www.ub.uni-duisburg.de/ETD-d...6252001-101707/unrestricted/verpennteinfo.htm

Und wieder verlängern über Klemmen ist ja genau das was ich vermeiden wollte :-( Es gäbe zwar da bessere Verlängerungen als Lüsterklemmen

Verteilen ist nicht unüblich und der negative Einfluss kann durch gute Klemmen verringert werden:
http://www.reichelt.de/?ARTICLE=54529
Die Dinger sind wirklich super. Anreihbar. Drähte einfach einstecken. Sicher kontaktiert. Wird auch nach vielen Jahren durch Federvorspannung nicht locker.
 
Ich habe bisher immer LAN-Kabel dafür genommen. alleine schon deshalb, weil es eben da ist. Ehrlich gesagt zweifle ich bei so manchem Telefonkabel ohnehin an, ob hier jemand auf Impedanz geachtet hat.

Naja, mit der Impedanz ist das so eine Sache und ich muss zugeben, ich habe nicht wirklich technisch Ahnung von der Materie :-(

Was ich weiss: Impedanz ist ein Widerstand der auf Wechselströme in einem Kabel wirkt, weil jedes Kabel sowohl eine Kapazität hat (also wie ein Kodensator wirkt) und auch eine Induktivität (also wie eine Spule wirkt). Das führt dazu, dass das Kabel für Wechselströme einen Widerstand hat, den es für Gleichströme nicht hätte (weil hier nur der normale lineare Widerstand des Kabels selber zum tragen kommt, der linear mit der Länge wächst).

Was ich nicht verstehe: Impedanz müsste doch eigentlich frequenzabhängig sein, oder? Frequenzweichen in Lautsprecherboxen sind ja auch nur aus Spulen und Kondensatoren aufgebaut und wirken sich ja unterschiedlich Stark auf unterschiedliche Frequenzen aus. Wenn ein Kabel also eine Impedanz von 100 Ohm hat, dann hat sie das bei welcher Frequenz?

Egal, auf jeden Fall sollte Kat5 100 Ohm Impedanz haben. Das wird sicher auch strikt von den Herstellern eingehalten (mit einer erlaubten Toleranz versteht sich). 100 MBit/s Ethernet überträgt Daten mit 100 MHz, GBit/s Ethernet mit 125 MHz. Da dass nur geringfügig mehr ist und die meisten Kabel viel Reserve nach oben haben kriegt man sogar Gigabit manchmal noch gut über Kat5e rüber. Laut einer Studie von Intel schaffen nur etwa 10% der weltweit verlegten Kat5e Kabel kein Gigabit und müssen durch Kat6 oder besser ersetzt werden.

DSL hingegen arbeitet aber in ganz anderen Frequenzbereichen. ADSL2+ geht bis 2,2 MHz (ADSL 1 und 2 nutzt nur bis 1,1 MHz, wobei ADSL 2 ein besseres Kodierungsverfahren benutzt und somit ohne mehr Frequenzen mehr Daten durchquetschen kann, wenn die Qualität der Leitung das hergibt) - das habe ich alles aus der Wikipedia :p

Eine Telefonleitung ist für eine Nennimpedanz von 600 Ohm ausgelegt. Inwieweit sich die Telekom daran hält... keinen blassen Schimmer. Allerdings betrifft diese Impedanz nur den Frequenzbereich für analoges Telefon. Im Bereich den DSL nutzt ist die theoretisch Nennimpedanz einer Telefonleitung 110 Ohm. Also man tut zumindest im Standard so als ob sie das wäre. Das wäre ja nicht so weit von den 100 Ohm Kat5e entfernt.

Allerdings ist da halt ein grosser Unterschied zwischen 2 MHz und 100 MHz. D.h. ich weiss nicht ob Kat5e bei 2 MHz auch 100 Ohm Impedanz hat... ich hatte auf der Uni Elektrotechnik als Nebenfach und hab's geschmissen :oops: Ich gebe ganz ehrlich zu dass das meiste in dem Bereich nur böhmische Dörfer für mich sind und ich es bis heute nicht verstanden hab.

Das einzige was ich noch weiss ist dass Impedanzsprünge dazu führen, das ein Teil des ankommenden Signals zurückgeworfen wird. D.h. es kommt zu sog. Reflektionen am Kabel und die sind böse. Nicht nur dass sie den Rauschabstand beim Empfänger verringern (es kommt weniger Signal an wenn ein Teil zurückgeworfen wird), es wird auch der Sender mit Reflektionssignalen bombardiert und wenn dieser diese nicht korrekt unterdrückt (z.B. durch eine Terminierung gegen Masse oder so), dann prallen die auch bei ihm wieder ab, kommen also wieder zurück und überlagern das neue Signal - was dann wirklich, wirklich schlecht ist.
 
Das einzige was ich noch weiss ist dass Impedanzsprünge dazu führen, das ein Teil des ankommenden Signals zurückgeworfen wird. D.h. es kommt zu sog. Reflektionen am Kabel und die sind böse. Nicht nur dass sie den Rauschabstand beim Empfänger verringern (es kommt weniger Signal an wenn ein Teil zurückgeworfen wird), es wird auch der Sender mit Reflektionssignalen bombardiert und wenn dieser diese nicht korrekt unterdrückt (z.B. durch eine Terminierung gegen Masse oder so), dann prallen die auch bei ihm wieder ab, kommen also wieder zurück und überlagern das neue Signal - was dann wirklich, wirklich schlecht ist.
Fast: Der erste Teil ist vollkommen korrekt, aber es kommt nicht zu weiteren Reflektionen am DSLAM, denn hier gehe ich einfach mal davon aus, dass hier korrekt abgeschlossen wurde und damit das zurücklaufende Echo nur das Nutzsignal einmal überlagert. Es wird im Idealfalle nicht erneut reflektiert, da das COE in der Regel ordnungsgemäß angebunden ist.
Die am COE auftretenden Störungen incl der Störungen am CPE sorgen aber bei schwachen Signalen schon für eine merkbare Verringerung der Signalqualität. Und genau das wollen wir ja so weit wie möglich vermeiden.
Daher würde ich (der Schwerkraft folgend) von oben nach unten je ein einzelnes Kabel ziehen. Keine Unterbrechung dabei bedeutet im Zweifelsfall weniger potentielle Fehler und Störquellen. (Mache mal Deinen Nachbarn klar, dass Du mitten in der Nacht stundenlang an deren Telefondose und Deinen Verbindern rumdoktorn musst, nur weil Dein DSL nicht so will, wie Du willst. :hehe:)
Ganz wichtig ist auch, immer die verdrillten Pärchen als einzelne Signalpaare zu nutzen, niemals zwischen den Pärchen springen.
Was spätere Erweiterungen angeht, und auch, um weitere Störungen von anderen Wohneinheiten und deren Fehlern bzw. Übersprechen auf Dein Kabel auszuschließen, ist es immer gut, jede Wohneinheit mit einem separaten Kabel auszustatten, anstatt wieder Kabelbündel aufzusplitten.
 
Es wird im Idealfalle nicht erneut reflektiert, da das COE in der Regel ordnungsgemäß angebunden ist.

Dein Vertrauen in die Telekom ist noch ungebrochen, ich traue denen ja mittlerweile alles zu ;-)

Also hier ist mal ein Kabel vom Typ J-Y(ST)Y 2X2X0.6
Das sind dann also 2 Aderpaare a 2 Kabel, verdrillt, geschirmt (glaube ich) und 0,6 mm Durchmesser. Beschreibung:

Installationsleitung für Telefon, Fax, Modem, Alarmanlagen, Sprechanlagen. Für trockene und feuchte Räume, in und auf Putz sowie im Freien.

Klingt gut, oder? Und im Datenblatt steht

- wie J-YY, jedoch paarig verseilt mit statischem Schirm

"Verseilt" == verdrillt, oder? Und statischer Schirm heißt ummantelt, korrekt?

Das Kabel scheint es auch in der gleichen Ausführung zu geben, aber mit 0,8 mm pro Ader (laut Datenblatt). Mehr Durchmesser == weniger Widerstand == besser? Allerdings nicht bei Conrad, die haben nur Brandmelderkabel (in Rot) und Unitronic Bus EIB Kabel in dieser Ausführung.

Daher würde ich (der Schwerkraft folgend) von oben nach unten je ein einzelnes Kabel ziehen. Keine Unterbrechung dabei bedeutet im Zweifelsfall weniger potentielle Fehler und Störquellen.

D.h. aber ich muss diese Führungsspirale (oder wie das Ding heißt) von unten nach oben durchwurschteln (das Kabel wird kaum starr genug sein es einfach so durchzudrücken), dann oben das Kabel dran machen und dann ein Stockwerk runterziehen und das halt bis in's EG vom 6. Stock aus - Stockwerk für Stockwerk. Ich sehe schon, wird ein riesen Spaß :)

Was die Nachbarn angeht, BTW, die stellen sich immer gut mit uns, sprich sie machen einen auf :schleime:

Was ich nicht erwähnt habe, wir sind verwandt mit dem Hausbesitzer (= Vermieter) und d.h. wir haben eben den besseren Draht dorthin. Wenn also jemand was möchte vom Vermieter und vor allem möchte, dass es nicht auf die lange Bank geschoben wird, ist es immer vom Vorteil das über uns zu machen. Daher muss ich mir um die Nachbarn am wenigsten Sorgen machen. Solange ich keinen von denen aus versehen abklemme (bzw. zumindest nicht dauerhaft abklemme) oder seine Leitung beschädige wird es von Seiten der Nachbarn keinen Stress geben.
 
Also hier ist mal ein Kabel vom Typ J-Y(ST)Y 2X2X0.6
Das sind dann also 2 Aderpaare a 2 Kabel, verdrillt, geschirmt (glaube ich) und 0,6 mm Durchmesser. [...] Das Kabel scheint es auch in der gleichen Ausführung zu geben, aber mit 0,8 mm pro Ader (laut Datenblatt). Mehr Durchmesser == weniger Widerstand == besser?

Das ist das "richtige" Telefonkabel. Tatsächlich kannst Du auch 0,8 mm Aderdurchmesser nehmen, aber das lohnt nur, wenn Du mehrere hundert Meter verlegen willst. Außerdem wird die Leitung insgesamt dicker, und das kann beim Einziehen in Leerrohre mitunter hinderlich sein.

D.h. aber ich muss diese Führungsspirale (oder wie das Ding heißt) von unten nach oben durchwurschteln

Nö. Leitungseinziehhilfen werden immer in der gleichen Richtung benutzt wie die Leitung eingezogen wird. Also oben 'rein damit, nach unten durchschieben und am Ende das Kabel dran und weiter einziehen. (Eine zweite Person, die das Ganze am anderen Ende entgegennimmt, ist übrigens in höchstem Maße hilfreich.)

(das Kabel wird kaum starr genug sein es einfach so durchzudrücken),

Kommt auf den Durchmesser des Leerrohres an. Tip am Rande: Ein kräftiger Schuß Spülmittel ans Kabelende und/oder ins Leerrohr geben, läßt die ganze Angelegenheit viel leichter flutschen.
 
Was die Impedanzen angeht, ich hab an der Uni einmal die Impedanzen für Handelsübliche Telefonkabel simulieren dürfen.
Ja, diese sind natürlich frequenzabhängig. Allerdings nähert sich die Impedanz stark asymptotisch einem festen Wert an.
Bei 100kHz liegt sie noch bei 120 Ohm, bei 1 MHz schon bei 108 Ohm und geht dann immer näher an die 100 Ohm.
Insofern dürften Telefonkabel und Cat5 Kabel die selbe Impedanz haben.
Ich hab zuhause die DSL Verkabelung auch über Cat5 Kabel gemacht und zumindest im SNR keinen Unterschied festgestellt.

Was die Frage vor/nach Splitter angeht. Ich denke, wenn die Leitungslänge zuhause gegenüber der Gesamtlänge vernachlässigbar ist, macht es keinen Unterschied.
Es stimmt schon, der Splitter dämpft Störungen im NF Bereich. Das DSM Modem aber auch, und nur starke Störungen im NF Bereich bringen das DSL Modem durcheinander.
Solche starken Störungen können zwar sicher bei Kabelwegen von >1km und hunderten parallel verlegten Kabeln entstehen (daher hilft ein Splitter am reinen DSL Anschluss trotzdem), aber im hausinternen Netz dürften so starke Störungen nicht entstehen können.
Solang man also kein rießiges Firmengebäude zu verkabeln hat, würde ich sagen ist es egal, auf welcher Splitter-Seite mehr Kabel hängt.

Noch ein Tipp zum Durchziehen der Kabel. Wenn man Kabel ersetzt, kann man einfach das neue Kabel mit dem alten verdrillen und somit das alte Kabel als Durchzughilfe verwenden ;)
Wenn man dickere CAT5 Kabel mit den alten zweiadrigen durchzieht, sollte man den Übergang mit Klebeband umwickeln, damit er nahtlos ist und keine Kanten entstehen, diese sind beim Durchziehen hinderlich.

Wenn deine Rohre für drei CAT5/6 Kabel zu eng sind... du hast immernoch die Möglichkeit dein CAT6 Kabel aufzuschneiden und die einzeln geschirmten Adern paare zu verwenden. Das tut einem zwar schon beim drüber Nachdenken weh, aber es ist immernoch besser als ungeschirmte Kabel ;)
 
Aus eigener Erfahrung: Bei normalem Telefonkabel (2mal verlängert, gesamt: 15m) geht die Syncronisation alle 2-5Std verloren. Testweise habe ich Cat7 auf dieser Strecke verwendet und siehe da: Stabiler Sync und vielleicht alle 5-6 Tage mal ein Sync-Verlust irgendwann morgens. Also spricht wohl einiges für >=Cat5. So kann man aus seiner Hausverkabelung das letzte Quäntchen an Geschwindigkeit holen.
 
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