Qualitätsproblem mit VoIP

Heatseeker

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Moin,
ich habe ein kleines Qualitätsproblem bei VoIP. Ich nutze Sipgate und GMX VoIP über eine Fritzbox 7050 an einem Kabeldeutschland Internetanschluss. Der Internetanschluss ist auch ok,gibt keine Verbindungsabbrüche und auch keine Speedprobleme. Die Messwerte der Fritzbox sind auch alle im Rahmen (verzögerung ca. 20ms), Sipgate ist etwas schlechter, aber auch noch OK. Nun habe ich jedoch das Problem, das vor allen bei Sipgategesprächen immer wieder Aussetzer vorhanden sind, soll heißen die Gegenstelle hört mich z.B. nur verzerrt. Probleme betreffen hauptsächlich die Senderichtung. Nur leider kann man dies nicht in den Messwerten der Fritzbox ablesen. Wo könnte das Problem liegen? Ich hatte schon mal den Sipgate Support angeschrieben, da hat man auch nichts gefunden.
Die Fritzbox 7050 (mit Freetz + OpenVPN) hat G711 kodierung ohne Sprechpausenerkennung und mit trafficshaper. Es wird kein Filesharing betrieben und auch sonst ist kaum Last auf der Leitung. Habt ihr da Ideen?

Grüße
Heatseeker
 
Versuch es mal ganz ohne "Last auf der Leitung". Wenn es dann flüssig läuft, dann hast du das gleiche Problem wie ich. Lösung: Alle Internetaktivitäten komplett abstellen, erst dann den Höhrer abnehmen. Klingt zwar doof, ist aber so. Weil du den "Trafficshaper" der Fritz!Box extra erwähnst: Das Ding ist nicht nennenswert. Der Trafficshaper funktioniert genau garnicht. Würde er es tun, dann würde ein Telefonat einen laufenden Download sichtbar in der Geschwindigkeit reduzieren, was nicht der Fall ist.
 
So pauschal ist das nicht richtig:
Der Traffic Shaper kann bei Downloads nur bedingt wirksam werden, denn die Datenpakete prasseln von außen ein und die Box kann nur noch die ACK-Pakete verzögern. Hier sitzt die Fritz ja hinter dem Engpass und kann nur noch versuchen zu reagieren. Interessant ist hingegen das wirkliche Nadelöhr Upload: Da sitzt die Fritz vor dem Engpass und kann hier agieren, sprich den VoIP-Paketen Vorrang geben und alles andere hinten anstellen. Das jedoch klappt hervorragend, wie ich mit vielen verschiedenen Boxen (-typen) und Firmware-Versionen beobachten konnte.
Wegen dieses Problems, was nicht von der Fritz zu beheben ist, geht u.a. 1&1 ja bei vielen Komplettanschlüssen einen anderen Weg:
Der 2. PVC.
Dieser ist quasi eine 2. DSL-Verbindung, bei der durch geschickte Verschachtelung und Priorisierung von Datenpaketen der 2. PVC diese Daten nun wirklich priorisieren kann und damit dem VoIP-Strom auch von der Vermittlungsstelle auch Vorrang durch das Nadelöhr letzte Meile geben kann.
 
Das sieht nach einer Funktionsstörung der FBF aus. Telefoniere seit mehr als 2 Jahre über Sipgate mit einem 2.048/256-Anschluss (über SPA 2102 direkt am Kabelmodem). Es gab noch nie Qualitätsprobleme beim Telefonieren, egal wie intensiv der parallele Download ist. Wäre auch irgendwie blöd, wenn man vor jedem Telefonat sicherstellen müsste, dass sonst kein Datenverkehr stattfindet.
 
So pauschal ist das nicht richtig:
Der Traffic Shaper kann bei Downloads nur bedingt wirksam werden, denn die Datenpakete prasseln von außen ein und die Box kann nur noch die ACK-Pakete verzögern.

Warum? Die Box könnte die Pakete, die nicht für Telefonie sind, einfach bewusst in eine Warteschlange setzen und erst alle Pakete für die Telefonie ausliefern. Ist die Schlange der Telefonpakete leer, dann darf mal wieder ein anderes Paket durch die Leitung, eben solange bis wieder Telefoniepakete anstehen.

Ich kann mit wget ja auch die Download-Geschwindigkeit runtersetzen ohne das der kontaktierte FTP-Server mir meinen ganzen Downstream vollschüttet.
 
Wie soll die Box die Datenpakete, die sie empfangen soll in eine Warteschleife setzen?
Die sind schon durch die enge DSL-Leitung durch und sind nun nicht mehr das Problem.
Die Box kann aber nicht auf Seiten des DSLAM die Pakete abfangen und in eine Warteschleife schicken, denn sie ist dafür leider am falschen Leitungsende angeklemmt.
Wie ich schon oben geschrieben habe:
Am richtigen Leitungsende ist sie für Uploads, denn hier kann sie erst alle VoIP-Pakete auf die Reise schicken und erst wenn diese weg sind die anderen Pakete starten. Beim Empfang kann sie nur versuchen, die Auslieferung von neuen Paketen zu verzögern, indem sie die erforderlichen ACK-Pakete (nur bei TCP) verzögert raus schickt, in der Hoffnung, dass erst danach neue TCP-Pakete eintrudeln werden.
Mit Downloadbeschleunigern setzt Du aber diesen Mechanismus gezielt außer Kraft, denn hier prasseln massiv parallele Downloadpakete aus verschiedenen Verbindungen durch die Leitung und hebeln so den Trafficshaper aus.
Nebenbei: Die Box kann nicht alle Auslieferungen von Datenpaketen verzögern, bis sie alle erwarteten VoIP-Pakete empfangen hat.
1) VoIP kommt per UDP hinein und da gibt es schon mal Paketverluste. Damit wäre mit dem ersten Paketverlust der parallel zum Gespräch stattfindende Download komplett unterbrochen
2) Wenn die Box weitere VoIP-Pakete empfängt, dann weiß sie doch nicht, wann das nächste kommen wird. Fazit siehe 1)
3) Der Puffer in der Box ist nicht hoch genug, um diese Menge der anfallenden Datenpakete puffern zu können. Was soll sie dann machen?
Die Pakete verwerfen? Damit kommt der Download auch zum Stehen bzw wird abgebrochen. Oder soll sie die Pakete zum Endgerät weiter leiten? Damit haben wir dann doch nichts gewonnen.
Also bleibt nur der Weg, das ACK verzögern, wenn es denn möglich ist, um zumindest minimal Einfluss auf die Menge der zu empfangenen neuen Pakete nehmen zu können.

Oder am Besten: Nimm einen 2. PVC - wenn der Provider das denn unterstützt, denn hier wird der Download-Datenstrom und der VoIP-Datenstrom auf niederster PPPoE-Ebene (und damit auch auf Seiten des DSLAM) priorisiert und damit den VoIP-Daten den Vorrang gegeben, wenn denn solche Daten vorhanden sind...
 
Dann frage ich mich aber wie das hier gemacht wird:
http://forum.openwrt.org/viewtopic.php?id=4112
Irgendwie priorisieren die auch den Downstream und es gibt reichlich positive Rückmeldung. Zweite PVC ist leider nicht drin. Habe ich bereits versucht, aber 1&1 lässt mich mit meinem 2DSL-Vertrag keine zweite PVC aufbauen. Vielleicht liegt es auch am Router (Es gibt da ja das Gerücht, dass 1&1 nur FBF 7170/7270-Nutzern den Aufbau der 2.PVC erlaubt).

Edit: Wie oft kann man eigentlich mit ein und denselben DSL-Zugangsdaten einwählen? Ich habe zwei 1&1-Verträge laufen. Könnte ich die Daten des jeweils anderen Vertrags als 2.PVC eintragen:twisted:
 
Es gibt auch jede Menge positive Rückmeldung zur Priorisierung via Traffic Shaper - das alleine hat nichts zu sagen. In einem begrenztem Rahmen funktioniert durch das Ausbremsen der ACK-Pakete ja auch das Ausbremsen des Downloads, um VoIP-Empfangspakete besser zu empfangen, da die Leitung etwas freier bleibt. ;)
Prinzipiell bleibt es aber ein Problem, dass auf die zu empfangenen Datenpakete schwer Einfluss zu nehmen ist. Meist ist aber nicht der Empfang der VoIP-Pakete das Nadelöhr, da der Download mit knapp Faktor 10 doch deutlich mehr Reserven aufweist, als der Upload.
Klar kannst Du Dich mit den Daten des 2. Vertrags einwählen, aber parallele Einwahlen (egal ob als 2. PVC oder "normal") ist eine Mehrfacheinwahl. Die aber wird Dir als Zeiteinwahl (1,2Ct/Min) berechnet. Bei 60/24/31 macht das schlappe 536@/Monat :(
Dass der 2. PVC bei 1&1 nur in den Komplett-Pakete (außer z.B. T-Com-Bitstream) drin steckt, dürfte sich ja auch inzwischen herumgesprochen haben, das hat nichts mit dem Router zu tun. Klar er muss das natürlich auch unterstützen können...
 
Bei mir ist Download bei 384kbps. Bei manchen DSL-Anschlüssen ist da der Upload größer... Eben deshalb bin ich mir ziemlich unsicher wo ich ansetzen muss.

Das das Traffic-Shaping der Box mein Problem nicht löst weiß ich, denn der ist ja immer aktiv.

Bleibt möglicherweise die neue Priorisierung der Labor-Firmware, die ich mit meinen Boxen aber nicht testen kann (Ich habe nur 5050 und 5140 im Angebot).

Wegen des geringen Downstreams bin ich mir nicht sicher ob eine Priorisierung des Upstreams hilft. Das Telefonieren bricht mir auch bei regulären HTTP-Downloads zusammen und dort dürfte der Upstream ziemlich unbelastet sein.

Eine andere Box (7170) stellt mir 1&1 nicht zur Verfügung. Wenn ich aber vor einer Vertragsverlängerung nicht testen kann, dann bleibt mir nur die Kündigung, denn noch ein Jahr mache ich die verhackstückelten Gespräche nicht mit.

Eine Hoffnung ist, dass ich vielleicht mit einer zusätzlichen Box vor der Fritz!Box, auf der OpenWRT eingerichtet wird, noch ein bisschen Qualität rausholen kann. Die Box habe ich schon (Fritz!Box SL). Müsste nur erstmal irgendwie OpenWRT da drauf und dann wäre auch noch herauszufinden wie eine gute Priorisierung eingerichtet wird.
 
Sorry, aber das ist jetzt nicht wahr, oder? :motz:
Das DSL light und VoIP nicht gut miteinander harmonisieren, ist doch schon lange klar:
Du hast im Upload doch nur 64 kBit und der ist mit einem komprimierten Gespräch schon sehr schnell voll. Dann kommt noch der Rechenaufwand der box, das Gespräch zu komprimieren usw. Da ist es doch klar, dass auch nur das normale surfen die Qualität des Telefonates arg beeinträchtigt.
Bei DSL-Light gibt es für vernünftige Gesprächsqualität und paralleles surfen nur Festnetz!
 
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