SIP-Phone - Konfiguration vom Server "ziehen" ,wie SCCP bei Cisco IP Phones ?

rsvoip

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Hi,

ich komme aus der Cisco-Welt und beschäftige mich dort mit dem Thema VoIP.
Dort spielt SIP ebenfalls eine Rolle.

Die Cisco IP-Phones erhalten ihre Durchwahl durch den CallManager, eine Software-Applikation an der sich die IP Phones über das Skinny Client Control Protocol registrieren.

Kann ein SIP IP-Phone sich ebenfalls eine Durchwahl (sprich die Konfiguration) von einer zentralen Instanz "ziehen" ?

Also Phone aus Karton auspacken - MAC-Adresse notieren, in der Soft-PBX eingeben und vorkonfigurieren, dann das Phone anstecken. Das Phone sollte dann selber die Konfiguration holen usw.

ist das in der Welt von SIP möglich
 
Wenn alle beteiligten Geräte TR-069 reden und verstehen können, dann kann auch die SIP-Konfiguration darüber aus der Ferne abgewickelt werden.
 
Das hat eigentlich nichts mit SIP zu tun.

z.B. Snom Telefone unterstützen das.

Du brauchst nur einen DHCP und HTTP-Server.
 
HTTP-Server für was ?

Wie identifiziert sich ein Hardware-Gerät in deinem Beispiel ?

Also bei Cisco wird das Gerät aufgrund der MAC-Adresse identifziert.

Für das registrieren an einem SIP-Server benötige ich doch username und password oder ?

Bei Cisco geht das folgendermaßen:
1. Das IP-Phone wird vom Switch mit Strom versorgt (entweder über Cisco Prestandard PoE oder 802.3af PoE)
2. Das IP-Phone bootet aus dem integrierten Flash-Speicher, Hard- und Software werden initialisiert
3. Über das Cisco Discovery Protocol v2 (CDPv2) erhält das IP-Phone, sofern konfiguriert, seine VLAN-Informationen und markiert dann fortan seine Frames mit dem entsprechenden Voice VLAN Tag.
4. Das IP-Phone bezieht seine IP-Adresse über DHCP. Außerdem erhält das IP-Phone die Adresse des TFTP-Servers. Cisco benützt dafür folgende DHCP Optionen:
• Option 66 – gibt dem IP-Phone den Hostnamen des TFTP-Servers, was DNS für die Erreichbarkeit des TFTP-Servers voraussetzt.
• Option 150 – gibt dem IP-Phone die IP-Adresse des TFTP-Servers, dieser ist somit direkt erreichbar. Cisco empfiehlt Option 150 zu verwenden.
Der TFTP-Servers sollte auf jeden Fall über DHCP veröffentlicht werden, da ansonsten die TFTP-Informationen in jedes einzelne IP-Phone händisch einprogrammiert werden muss. Die Option 150 erlaubt zudem die Angabe mehrerer TFTP-Server im Falle, dass ein TFTP-Server ausfällt.
5. Das IP-Phone kontaktiert den TFTP-Server, welcher dem IP-Phone die Konfigurationsfile (einer Datei mit der Endung „.cnf“ oder „.cnf.xml“) für das IP-Telephonie-Netzwerk sendet.
In der Konfigurationsdatei sind Angaben enthalten, wie der CallManager zu erreichen ist - darunter eine Liste mit bis zu drei CCMs. Zudem befindet sich in der Konfigurationsdatei Angaben zu dem zu verwendenden Firmware-Image des IP-Phones. Falls das aktuell geladene Image vom gewünschten abweicht, nimmt das IP-Phone wieder Kontakt mit dem TFTP-Server auf, um dieses Image zu laden.
6. Zuletzt nimmt das IP-Phone Verbindung zum ersten Cisco-CallManager in der Liste auf, registriert sich und erhält darauf hin benutzerspezifische Konfigurationsdaten wie z.B. seine Durchwahl, Schnellwahltasten und Klingeltöne. Das IP-Phone ist jetzt betriebsbereit und unter der Durchwahl zu erreichen.

Das Phone identifiziert sich hier auf jeden Fall aufgrund der MAC-Adresse.
D.h. abhängig von der MAC-Adresse wird dem Telefon eine Konfiguration geschickt - welche Schnellwahltasten wie belegt sind, welche Durchwahl das Telefon hat usw.

Im Grunde genommen, sagt das Phone nur: "Hallo CallManager - da bin ich, ich habe die MAC so und so...."

Der CallManager sagt dann "du bekommst diese Durchwahl, diese Schnellwahltesten usw..."

Bei SIP betrachte ich das aus meiner Sicht so, dass das IP-Phone selbst aktiv werden muss und dem SIP-server sagen muss "ich habe diese Durchwahl", der Server sagt dann nur noch "ja ist gut, habe den Durchwahl eingetragen"

:confused:
 
rsvoip schrieb:
• Option 66 – gibt dem IP-Phone den Hostnamen des TFTP-Servers, was DNS für die Erreichbarkeit des TFTP-Servers voraussetzt.

Wenn Du über Option 66 die IP Adresse des TFTP Servers bekanntgibst, dann brauchst Du zu diesem Zeitpunkt noch kein DNS ;)

Grundsätzlich funktioniert ein Autoprovisioning auch mit SIP Endgeräten, wenn das Endgerät das von der Firmware her unterstützt. Normalerweise ist das so gesteuert, daß die Konfiguration anhand der MAC Adresse an das Endgerät geliefert wird. Diese Konfiguration muß auf dem Server entsprechend im Vorfeld angelegt und gespeichert sein.

Es gibt je nach Hersteller verschiedene Verfahren der Konfiguration selbst. Die Übertragung geschieht entweder über TFTP oder über HTTP (das beantwortet Deine Frage, wozu der HTTP Server gebraucht wird) Es gibt auch Endgeräte, die beide Verfahren unterstützen.

Das Endgerät meldet sich also per DHCP Request im Netzwerk und fragt erst nach einer IP und dann nach Herstellung einer funktionierenden Netzwerkverbindung nach einer MAC-basierten Konfigurationsdatei die dann ins Telefon geladen wird.

Bei den Konfigurationsdateien gibt es auch wieder Unterschiede:

UTstarcom und Grandstream legen die Konfigurationsdaten in einer einzelnen Datei pro Gerät ab, Thomson verwendet z.B. beim ST2030 zwei Konfigurationsdateien, die eine mit einer grundlegenden Konfiguration, die für alle Endgeräte gilt, und einer zweiten MAC-basierten Konfigurationsdatei, in der dann nur noch die gerätespezifischen Daten (SIP User & Passwort) stehen.

Hoffe, daß Dir das ein bißchen Klarheit gebracht hat. Wenn nicht - nachfragen.
 
siehe
http://wiki.snom.com/Functions/Phone/Mass_deployment

Das Snom holt sich beim booten vom DHCP eine IP und bekommt mit den options tftp-server-name und bootfile-name mitgeteilt wo es sich seine settings holen soll.
Leider authentifiziert es sich am HTTP auch nur mit der MAC.

Die settings werden geladen und das Telefon registriert sich an den gewünschten SIP Servern und ist sofort betriebsbereit.
 
bezüglich dem, wie sich das Cisco IP Phone die SCCP Konfig holt muss ich nochmals recherchieren.

Könnte sein, dass das ganze ebenfalls über TFTP geschieht - davon kriegt man aber nichts, mit da ich den "Inhalt" des TFTP-Servers nicht einsehen kann :p

Mir sind jetzt schon ein paar Sachen klar geworden - z.B. bei Cisco wird beim SCCP kein Benutzernamen / Passwort gebraucht, wenn über die CLI des CCME konfiguriert !
 
Cisco Telefon werden grundsätzlich per TFTP fernkonfiguriert. Diese Geräte besitzen übrigens eine Möglichkeit, sich hardwaremäßig :!: per Sicherheitszertifikat am CCME zu identifizieren und brauchen deshalb keinen Benutzernamen / Paßwort.
 
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