sipgate erwirkt Verbot der iPhone-Werbung von T-Mobile

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sipgate erwirkt Verbot der iPhone-Werbung von T-Mobile- Landgericht Hamburg verbietet bisherige iPhone-Werbung
- Bezeichnung des Tarifes als "freier Internetzugang mit
- unbegrenzter Datenflatrate" unzulässig
- iPhone-Tarif "Complete" weder frei noch unbegrenzt

Düsseldorf, 28.07.2008 - Im Streit mit T-Mobile hat sipgate beim Landgericht Hamburg einen Sieg errungen. T-Mobile hatte speziell für das iPhone einen Tarif angeboten und diesen als "freien Internetzugang mit unbegrenzter Datenflatrate" beworben. Im Kleingedruckten verbarg das Unternehmen jedoch erhebliche Einschränkungen. Das Landgericht Hamburg folgte dem Antrag sipgates und verbot T-Mobile unter Androhung eines Ordnungsgeldes von bis zu 250.000,- Euro und bis zu 2 Jahren Ordnungshaft, weiterhin mit dieser Aussage im Internet zu werben.

Kern des Streites waren die nach Ansicht sipgates überraschenden und gravierenden Einschränkungen, die T-Mobile vor dem iPhone-Interessenten versteckte. So ist unter anderem die Nutzung des Internetzugangs zum Chatten oder Telefonieren nicht möglich. Ebenso sind so genannte IP-VPNs, häufig von Unternehmen zum sicheren Zugriff auf Firmendaten über das Internet eingesetzte Verfahren, nicht in dem Angebot enthalten. Nach Ansicht von sipgate kann daher von einem "freien" Internetzugang nicht die Rede sein.

Weitere für den Verbraucher überraschende und erhebliche Einschränkungen bestehen bei der Nutzung der Datenflatrate. Schon bei einer vergleichsweise geringen Nutzung des Zugangs verlangsamt T-Mobile künstlich die Zugriffsgeschwindigkeit eines iPhone-Kunden. Im Ergebnis sind damit zahlreiche Dienste, wie beispielsweise Internetradios oder Videostreams, gar nicht oder nur erheblich eingeschränkt nutzbar. Auch hier vertritt sipgate die Ansicht, dass eine Bezeichnung des Angebotes als "unbegrenzte" Datenflatrate nur als irreführend zu bezeichnen ist.

Weltweit fordern Verbraucherschützer und zahlreiche Internet-Unternehmen wie Google, Amazon, Microsoft und YouTube die verbindliche Festschreibung der so genannten Netzneutralität, dem Recht des Verbrauchers auf ungefilterte Internetzugänge. Ebenso wie sipgate befürchten sie, dass einzelne Netzbetreiber bestimmte Internetangebote unzugänglich oder kostenpflichtig machen könnten. Insbesondere, wenn diese in Konkurrenz zu Angeboten eines Netzbetreibers stehen - wie im Falle von sipgate.

Thilo Salmon, Geschäftsführer des Düsseldorfer Internettelefonieanbieters sipgate, zeigte sich erfreut über den Beschluss des Landgericht Hamburgs: "Wenn T-Mobile Wert darauf legt, die eigenen Kunden bei der Nutzung des Internets zu behindern, so sollte das Unternehmen zumindest Interessenten angemessen über diese erheblichen Einschränkungen aufklären. Ein derartig beschränktes Angebot als 'frei' oder gar 'unbegrenzt' zu bezeichnen entspricht schlicht nicht der Wahrheit." Für die Zukunft wünscht er sich einen fairen Umgang T-Mobiles mit den eigenen Kunden. "Es ist schlicht nicht an T-Mobile für den Kunden zu entscheiden, wie er seinen Internetzugang nutzt oder welche Webseiten er liest. Sollte sich hieraus ein Trend ergeben, hoffe ich, dass der Gesetzgeber zum Schutz der Kunden eingreifen wird", so Salmon.

Quelle: Pressemitteilung
 
Guten Tag zusammen,

das ist wirklich sehr erfreulich für die Kunden.

In diesem Zusammenhang fällt mir natürlich sofort die Diskussion mit sipgate/idigo networks ein, die ich mit ihnen vor ca. einem Jahr führte, bis Dato leider erfolglos.
Es geht/ging dabei um die weltweite Erreichbarkeit eines jeden SIP Anschlusses (provider unabhängig) per Anruf über seine SIP URI (die Syntax dürfte bekannt sein). Diese Möglichkeit wird u.a. auch bei sipgate beschrieben, allerdings ohne zu erwähnen, daß ausgerechnet sipgate (einer der ersten und ältesten Anbieter) diese Möglichkeit für
seine Kunden blockiert! Ich hatte noch nicht die Zeit (und Lust) heraus zu finden, wie viele SIP Anbieter es gibt, jedenfalls eine recht ansehnliche Menge. Leider ist eine Anzahl von ca. einem guten Dutzend (im entsprechenden wiki aufgelistet*) so dreist, diese Möglichkeit für ihre Kunden zu sperren und das alles mit fadenscheinigen Argumenten (Störung, Werbeanrufe usw. wohlgemerkt-es gibt zumindest offiziell keine SIP Telefonbücher/listen). Ich sehe darin eine Einschränkung meiner persönlichen (Entscheidungs)Freiheit! Mein Vorschlag, doch im Konto ein Kontrollkästchen für "Über
SIP URI erreichbar" Ja/Nein zu etablieren, wurde zur "wohlwollenden" Prüfung in eine Wunschliste aufgenommen und nach einer Woche rigoros abgelehnt!
Bezüglich der obigen Geschichte wäre es wohl angebracht, wenn sich die Herren Salmon, Mois und Kollegen mal an die eigene Nase fassen würden. Vor der eigenen Türe gehört zu erst gekehrt, sonst kommt man irgendwann vor lauter Dreck nicht mehr aus dem Haus! Mit der Unterstützung (Support) bin ich in letzter Zeit auch nicht ganz zufrieden. Wenn es um heikle, komplizierte Themen (ab port forwarding aufwärts) geht, wird die Luft zunehmend dünner. Irgendwann gibt man auf und hängt sich selber rein um eventuell das Rad neu zu erfinden oder man vergißt das ganze, was nicht immer
möglich ist. Was macht ein Kunde, der keinen PC-, Internet-, Informatikerhintergrund hat?!

*Übrigens im o.g. Wiki wird auch ein Umweg (neudeutsch=workaround) genannt, elegant jedoch etwas umständlich, wie ich meine. Interessanter Weise stand damals nur sipgate.de auf der "schwarzen Liste" nicht jedoch sipgate.at! Ich konnte das damals nicht überprüfen und habe seither auch nicht nachgesehen ob sich an der Liste etwas geändert hat, vielleicht demnächst.

Soweit der Geistesblitz, den Sie mit Ihrem obigen Bericht ausgelöst haben!

Mit freundlichen Grüßen (oder auch SIP, SIP hurra) Ihr

Hubert von Alth
 
Leider schließt sich auch vodafone diesem (deutschen) Trend zum eingeschränkten Internet an. Siehe Meldung bei Teltarif

jo
 
Ich wäre durchaus bereit für mobiles Internet monatlich Geld auszugeben, aber nur wenn:

-Bandbreite mindestens 0,5 Mbit
-gute Netzabdeckung
-keine Einschränkung nach x Minuten oder x MB

Das wäre mir bis zu 15 Euro wert, meinetwegen auch mit Zwangs-Werbung.

Aber SO: Nein!
 
Ich wäre durchaus bereit für mobiles Internet monatlich Geld auszugeben, aber nur wenn:

-Bandbreite mindestens 0,5 Mbit
-gute Netzabdeckung
-keine Einschränkung nach x Minuten oder x MB

Das wäre mir bis zu 15 Euro wert, meinetwegen auch mit Zwangs-Werbung.

Aber SO: Nein!

Komm zu uns nach Österreich, da ist das kein Problem ;-)

naja, einschränkung evtl. nach 15GB , was aber mal erreicht werden muss mit dem Handy.
 
Wieder typisch Teledumm!

Zum Glück habe ich den Beitrag noch früg genug gelesen. Ich wollte eigentlich den morgigen Samstag nutzen um mir ein iPhone mit Telekom Vertrag zu holen.

Wo ich das jetzt hier lesen ist klar das ich keinen Vertrag abschließen werde.

Ich hatte sowieso bedenken je wieder irgendeinen Vertrag mit der Telekom anzuschließen. Wo ich jetzt noch lesen muss das die Telekom auch noch ihre Internetzugänge "Zensiert" kommen mir wirklich Gedanken wie 1984 hoch.

Gruß Kirk
 
Es gibt aber noch andere Anbieter, die z.B. mit "Für unbegrenzten Surf-Spaß" werben - in den unleserlichen Fußnoten findet man dann allerdings:

"Ab einer Datennutzung von über 10 GB pro Kalendermonat wird die Übertragungsgeschwindigkeit auf max. 64 kBit/s für den Up- und Download gedrosselt."

"gilt nur für paketvermittelte Datennutzung innerhalb Deutschlands, nicht bei Sprachdiensten, Videotelefonie und VoIP-Nutzung."

Also nichts mit wirklich "unbegrenzt" oder "Spaß".
 

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