Skype vs. SIP

spaetz

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Benutze SIP, habe aber gehört dass die Skype-Qualität viel besser sein soll. Eigentlich will ich aber nichts installieren, dass von den Leuten kommt "die mir Kaazaa gebracht haben", nach allem was ich über Kaazaa höre.

Meine Frage: liegt die Sprachqualität nicht fast ausschliesslich am verwendeten Codec? Ist bekannt was Skype da benutzt? Kochen die ein eigenes Süppchen oder ist das ein Codec, den man auch für SIP Phones lizensieren könnte? Und was tut sich überhaupt auf dem Codec-markt? Gibt es da ein paar Entwicklungen für die Zukunft, die man mal anschauen könnte?

Fragen über Fragen,
Sebastian
 
also mit der ersten aussage hast du schonmal recht. die sprachqualität liegt am verwendeten codec (und natürlich am mikro/telefon). das hat rein garnix mit SIP zu tun, da SIP nur zum aushandeln der verbindung genutzt wird.
mir ist nicht wirklich bekannt was skype benutzt, vielleicht kann sich dazu ja jemand anderes zu wort melden ;)
und die aktuelle implementierung von iLBC ist sicher auch eine gute alternative.
 
Es war mal wo zu lesen, Skype würde iLBC verwenden. Das glaube ich aber nicht.
An anderer Stelle wieder Stand, Skype würde GIPS iSAC verwenden. Wenn man sich die Qualität von Skype, die variable Bandbreitennutzung und die Spezifikationen von iSAC auf www.globalipsound.com anschaut, könnte das stimmen. Bzw. könnte es sein, das dieser Codec in ein proprietäres Protokoll verpackt wurde (weil auf skype.com zu lesen steht, dass in Kooperation ein eigenes Übertragungsprotokoll für Skype geschaffen wurde).
iLBC ist leider nicht so gut wie Skype, aber ich bin zufrieden damit.
Zumindest momentan ist Skype ohnehin nur eine begrenzte Alternative zu anderen Anbietern wie etwa Sipgate (keine Anrufe ins Festnetz, keine Hardwaretelefone). Ich gehe davon aus, dass, wenn Skype mal Hardwaretelefone bringt, die auf dem verwendeten, offensichtlich guten, Codec basieren, die Hersteller anderer VoIP-Hardware auch mit besseren Codecs darauf reagieren werden (müssen).
Die anderen VoIP-Anbieter haben schon einen ziemlichen Vorsprung, was zahlende Kunden angeht. Dafür dürfte die Zahl der Skype-Nutzer, so weit ich weiß, in die hunderttausende gehen-somit vielleicht eine gute Basis um neue Dienste anzubieten. Zu begrüßen wäre es aber nicht, wenn es eine Art VoIP Monopol eines Anbieters mit proprietärem Protokoll gäbe. Wobei ich bezweifle, dass sich ein solches halten könnte, weil es im Telefongeschäft meist so ist, dass die Kleineren interessantere Tarife anbieten als die Großen.
 
Cisco hat gerade erst sein 3.000.000'tes VoIP Telefon ausgeliefert.

Skype ist und bleibt das was es ist. Eine Anwendung a la Roger Wilco oder Teamspeak mit guten Aussichten in der Zukunft als Gamephone fuer Counterstrike-Clan-Matches Verwendung zu finden.

Der Hype um Skype wird ebensoschnell wieder verschwinden wie er gekommen ist. Wenn die meisten Probleme mit protokolloffenen standards ueberwunden sind, werden sich die Vorzuege herausstellen. Skype wird da leider aus der Strecke bleiben, es sei denn es passt sich an.
 
3*10^6! Nicht schlecht!

Aber ich gehe davon aus, dass die Teile bisher hauptsächlich in Unternehmen Anwendung finden, oder als Adapter für VoIP bei all-in-one Angeboten von DSL-Anbietern (in Österreich verwendet der größte Anbieter dafür zumindest Cisco Hardware).
Beides meiner Meinung nach nicht zu vergleichen mit Angeboten, die ISP-unabhängig sind und sich hauptsächlich an Privatkunden richten, wovon ich bei Sipgate und Nikotel z.B. ausgehe. Sogesehen müssen die die Konkurrenz schon fürchten, wenn Skype seine Dienste erweitert.
 
Davon war nie die Rede! :)

Aber selbst auf diesem Niveau kann ich kontern. Alleinig die Verkaufszahlen des Cisco ATA186, die u. A. Vonage in den letzten 2 Jahren an Privathaushalte vertickt hat, sprechen eine deutliche Sprache und ausserdem ist Skype alles andere als eine Anwendung die den wahren Haushaltscharakter inne hat. Hinzukommt, dass Softphone's ggue. Hardphones im Branchenquerschnitt immer noch den geringeren Cashflow haben. Aber von Cashflow brauchen wir bei Skype ja gar nicht erst anzufangen :)
 
@koehler: Ich stimme Dir durchaus zu, dass der Hype um Skype (Zufall, dass es sich reimt? ;-)) wieder abflauen wird. Aber wenn deren Sprachqulaität besser ist, dann haben sie mit dem Codec jedenfalls was richtig gemacht. Ich will bestimmt nicht von offenen Standards weg, aber es sollte doch möglich sein, solche Codecs auch unter SIP zu nutzen. Ich habe mir heute mal Speex angeschaut und mit variabler Bitbreite etc sieht das ziemlich gut aus...
 
Sicher kein Zufall der Reim :)

Klar, wenn die Ihren Codec Algorythmus veroeffentlichen dann koennen andere diesen implementieren. Die Frage ist nur ob der Mehrwert einer aufwendigeren Kompression mit groesster Daten-Reversibelitaet wirtschaftlich ist und ob man fuer jedes Voice-Leg dann nicht doch einen eigenen 400 Mhz Prozessor benoetigt um eine Echtzeit-(De)Kodierung zu gewaehrleisten. Da das Internet sowieso jeden Tag schneller wird, sinkt der Bedarf nach schmalbandigen Codecs eigentlich mit jedem neuen Tag.

Bedenke, die Datenschaufelei und Berechnungsalgorythmen laufen bei Skype Peer2Peer von einem PC zu einem Andern. Wenn du aber in das Festnetz telefonierst, dann laufen die Gespraeche ueber PSTN Gateways bei denen sich 120 Voice-Legs einen 800mhz Prozessor teilen muessen.

"Mit SIP zu nutzen" ist nicht das Problem. Fuer die Codec Aushandlung wird SDP (session description protocol) benutzt und SDP ist auch nicht abhaengig von SIP (jedoch SIP von SDP). Also hat SIP schon einmal nichts damit zu tun welchen Codec man verwenden kann und welchen nicht. Sieht man es genau, dann hat SIP auch nichts mit Skype zu tun und beschreibt nur einen Signal Standard wie z. B h.323, Skinny oder SS7.

Worueber wir hier eigentlich reden ist ein Produkt "Skype" auf der einen Seite und der Wunsch dass die Produzenten von Internet-Telefonen z. B. Grandstream deren tollen Codec verbauen auf der Anderen. Wie auch immer, Skype wird es nicht ueberleben. Denn mit dem propritaeren Signalling, das sicher einher geht mit der Gesamtfunktionalitaet dieses Produktes und somit auch noch eine Funktionsbedingte Abhaengigkeit schafft, haben die sich in Ihrem Turm eingeschlossen und den Schluessel aus dem Fenster in den Burggraben geworfen. Schade ansich :(


Gruss,

Michael
 
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